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Streit und Chaos bei Berliner Rechtspopulisten

 

„Pro Deutschland“ verliert mit Brinkmann den erhofften Geldgeber für den Wahlkampf  © Matthias Zickrow

In der Berliner Szene der rechtspopulistischen Islamfeinde ist ein Hauen und Stechen zu beobachten. Der Vorsitzende des Berliner Verbands von „Pro Deutschland“ ist zurückgetreten. Außerdem gibt es wirre Erklärungen zu einer möglichen Liaison mit der Partei des Ex-CDU-Politikers Stadtkewitz.

Von Frank Jansen

Am Mittwoch trat der Schwede Patrik Brinkmann plötzlich von allen Ämtern bei „Pro Deutschland“ zurück, außerdem gibt es wirre Erklärungen zu einer möglichen Liaison zwischen Pro Deutschland und der von dem ehemaligen CDU-Politiker René Stadtkewitz geführten Partei „Die Freiheit“. Brinkmann, eine schillernde Figur mit viel Geld, war Vorsitzender des Berliner Verbands von Pro Deutschland und „Internationaler Sekretär der Pro-Bewegung“. Außerdem kandidiert er bei den Wahlen im September für einen Sitz in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf.

Als Grund für den Rücktritt nannte Brinkmann in einer E-Mail die Nominierung eines Pro-Deutschland-Kandidaten für eine andere BVV. Der Mann soll homosexuell sein und war Mitglied der NPD. Brinkmann unterstellt ihm „Dekadenz“ sowie „Unterstützung des Nationalsozialismus und Antisemitismus“.

Er werde Brinkmann auffordern, die Kandidatur für die BVV Steglitz-Zehlendorf zurückzuziehen, sagte Pro-Deutschland-Chef Manfred Rouhs. Er hielt dem Schweden vor, finanzielle Versprechen nicht eingehalten zu haben. Ähnliche Klagen waren früher schon aus der NPD zu hören, mit der Brinkmann nach dem Kauf einer Villa in Zehlendorf in Verbindung gestanden hatte. Später wechselte der Schwede zur DVU, dann ging es weiter zu Pro NRW und Pro Deutschland. Zuletzt fiel Brinkmann mit einer Reise zu Gesinnungsfreunden in Israel auf. Bei der Tour im Februar traf er auch auf René Stadtkewitz, der damals eine Kooperation mit Pro Deutschland ausschloss.

Stadtkewitz bestätigte indes, dass erst vor einer Woche ein Treffen mit Brinkmann stattfand. Zunächst hatte ein anderer Funktionär der „Freiheit“ bestritten, dass sich Stadtkewitz und Brinkmann kürzlich begegnet waren. Eigentlich sei er, sagte Stadtkewitz, nur mit einem Mitglied der israelischen Likud-Partei verabredet gewesen, auf einmal habe Brinkmann am Tisch gesessen. Stadtkewitz betonte, Brinkmanns Angebot zur Zusammenarbeit mit Pro Deutschland habe er abgelehnt. Er würde „nicht einen Cent“ von Brinkmann nehmen. Der Schwede und seine aus Russland stammende Frau verfügen nach Informationen des Tagesspiegels über ungefähr acht Millionen Euro.