Na klar, meint der Historiker Michael Wolffsohn – und fügt hinzu, dass sich hinter dieser Frage vor allem Scheinheiligkeit verbirgt. Denn in kaum einem anderen Land der Welt wird so ausdauernd und fundamental Kritik an der israelischen Politik geübt wie in Deutschland. Tatsächlich bedeutet die Frage „darf ich als Deutscher Israel kritisieren“ eher die Selbststilisierung zum vermeintlich mutigen Querdenker, der sich zum Opfer eines (real nicht existenten) Denkverbotes macht.
Michael Wolfsohn lehrt Neue Geschichte an der Bundeswehrhochschule München. Sein hervorragender Aufsatz zu diesem Thema wurde am 3. Dezember 2008 auf Deutschlandradio Kultur gesendet und kann hier nachgelesen werden.