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Romney will die Botschaftsattacken ausnutzen

Den elften Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 wollte Mitt Romney mit seiner Reaktion auf die Angriffe auf US-Vertretungen in Libyen und Ägypten eigentlich nicht belasten: Seine Äußerungen zu den Vorfällen und vor allem seine Kritik an Präsident Barack Obama sollte ursprünglich nicht vor Mitternacht veröffentlicht werden. Doch dann überlegte es sich der republikanische Kandidat für das Weiße Haus offenbar anders. Gegen 22.10 Uhr war seine Mitteilung an die Medien gegangen, nur 15 Minuten später hob seine Sprecherin Andrea Saul die Sperrfrist auf.

Aus Respekt vor den Opfern der Terrorattacken hatten beide Seiten ihre aggressiven Werbespots an diesem Gedenktag zurückgezogen. Am 11. September soll die Erinnerung im Vordergrund stehen, Politik hat da keinen Platz, schon gar nicht in der hässlichen Form des Wahlkampfs – das ist in den USA zur Tradition geworden.

„Weniger als zwei Monate vor der Wahl würde ich bei einem solchen Treffen normalerweise über die Unterschiede zwischen meinen Plänen und den Plänen meines Kontrahenten für das Militär und die nationale Sicherheit sprechen“, sagte Romney bei einem Besuch der Nationalgarde in Reno, Nevada. „Es gibt eine Zeit und einen Ort dafür, aber dieser Tag ist nicht heute.“

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Verzerrte Wahrnehmung

Die Lage der Wirtschaft könnte die Wahl in den USA entscheiden. Das hoffen die Republikaner. Und das fürchten die Demokraten. Nur so kann man wohl erklären, das beide Seiten offenbar eine völlig unterschiedliche Sicht auf die Dinge haben, wenn man sie dazu befragt.

Laut einer neuen Umfrage des Pew Research Center sagen 60 Prozent der Republikaner, dass sie vor allem schlechte Nachrichten zur wirtschaftlichen Lage des Landes hören. Bei den Demokraten sind es nur 15 Prozent. Zur Entwicklung des Arbeitsmarktes gehen die Einschätzungen ebenfalls deutlich auseinander: 75 Prozent der Republikaner geben an, diesbezüglich vor allem schlechte Nachrichten zu hören, 34 Prozent sind es bei den Republikanern.

Wenn es allerdings um die Benzinpreise geht, nähern sich beide Seiten wieder an. Bei den Republikanern hören 89 Prozent vor allem schlechte Nachrichten, bei den Demokraten sind es 65 Prozent.

 

Wo die Wahlkampfspender arbeiten

Der Präsidentschaftswahlkampf in den USA ist auch ein Rennen um das Geld. Wo arbeiten die Amerikaner, die Mitt Romney und Barack Obama Spenden zukommen lassen? Das hat opensecrets.org aus Daten der Federal Election Comission analysiert. Mit dem erhellenden Ergebnis: Der Republikaner kann offenbar vor allem auf die Unterstützung der Banken zählen; der Präsident hat besonders viel Geld von großen Universitäten und Tech-Unternehmen eingesammelt. Spannend ist dabei die Tatsache, dass gerade die Finanzbranche vor vier Jahren noch weitgehend hinter Obama stand, sich nun aber das Blatt gewendet hat.

Noch ein wichtiger Hinweis: Nicht die großen Unternehmen selbst haben gespendet, sondern Politische Aktionskomitees, die von ihnen unterstützt werden, beziehungsweise Mitarbeiter, Eigentümer oder deren direkte Verwandte – all diese Spenden wurden zusammengerechnet.