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Balkenklau

Dieses Foto entstand in der italienischen Universitätsstadt Bologna. Ein Viertel der Einwohner sind Studenten. Man sieht deshalb nicht nur viele junge Leute dort, sondern auch viele Graffiti. Und dieser »Schildbürgerstreich« passt dazu …

Dietmar Kreuer, Überlingen, Baden-Württemberg

 

Was mein Leben reicher macht

Schüleraustausch der elften Klasse. Gemeinsam besichtigen die deutschen und französischen Schüler in der Normandie die Küste, an der 1944 die Alliierten landeten, um Europa vom Naziterror zu befreien. Steile Klippen, Stacheldraht, Betonbunker und eine noch heute von Bomben zerfurchte Landschaft. Darüber läuft ein frisch verliebtes junges Pärchen. Er aus Kaiserslautern, sie aus Cherbourg.

Ina Bartenschlager, Kaiserslautern

 

Gänsewein: Mein Wort-Schatz

Kommen wir doch mal auf ein Glas Gänsewein zusammen! Für diesen schönen alten Begriff, der vom Aussterben bedroht ist, habe ich eine Patenschaft übernommen. Ich liebe es, Gänsewein auszuschenken, gesund, vital lebensnotwendig und in nicht absehbarer Zeit wahrscheinlich ein teures Elixier! Studiert man in exklusiven Lokalen die Wasserkarte, stößt man auf verschiedenste Bezeichnungen für Gänsewein in Form von Grander Wasser, Levitiertes Wasser, Ayurvedisches Wasser, Bioenergetisches Wasser… Ein neues Qualitätsbewusstsein ist erkennbar.

Für mich stellt sich dabei allerdings die Frage, ob wir der ursprünglichen Schlichtheit des Wassers, die als Image völlig ausreichend ist, nicht den Hahn zudrehen. Also, wann erfrischen Sie mal wieder Ihr Gegenüber mit einer Einladung zum Gänsewein? Es wäre doch zu schade, dieses Wort nicht weiter zu kultivieren.

Zum Wohl!

Dagmar Dotting, Habichtswald, Hessen

 

Was mein Leben reicher macht

Nach 37 Jahren die Stimme meines Vaters wieder zu hören. Ich war 15 Jahre alt, als er starb, und nun haben mir meine Lieben ein altes Tonband digitalisiert – welche Freude.

Bärbel Dießl, Schliersee, Bayern

 

Das ist mein Ding

Meine Großmutter schenkte mir, als ich etwa vier Jahre alt war, dieses kleine Fläschchen uralt lavendel mit einem letzten Tröpfchen Parfüm. Damit ich mich möglichst lange mit diesem Duft benetzen konnte, verdünnte ich den Tropfen zu immer höheren homöopathischen Potenzen. Kräftiges und langes Schütteln sollte helfen, alle Duftreste aus dem Flascheninneren zu lösen. Meine Mutter zweifelte am Erfolg meiner Anstrengungen. Als der Flakon leer war, steckte ich das Flaschenhälschen in mein Nasenloch, um die allerletzten Lavendelmoleküle zu erhaschen. Und was soll ich sagen? 40 Jahre später duftet es – so meine ich zumindest – immer noch nach Lavendel und Omi.

Georgia Wendling-Platz, Landshut

 

Kritzelei der Woche

Vor Kurzem habe ich meine alten Vorlesungsmitschriften vom letzten Jahr aussortiert und bin dabei auf eine ganze Serie von Randkritzeleien gestoßen. Sie zeigen unseren lebhaften Professor bei seinen Versuchen, uns Studenten die Physiologie näherzubringen – was ihm, glaube ich, auch ganz gut gelungen ist.

Ramona Leiss, Mainz

 

Was mein Leben reicher macht

Wie die Bäckersfrau auf dem Wochenmarkt um den Tresen geht und der alten Dame mit Gehstöcken ihre zwei Brötchen in den Rucksack steckt. Sie wechseln ein paar Worte, trotz Warteschlange. Keiner murrt.

Elisabeth Weber-Strobel, Heidenheim

 

Hasenbrot: Mein Wort-Schatz

Ein Begriff, der es verdient, wiederentdeckt zu werden, ist Hasenbrot. So nannte meine Großmutter ein belegtes Brot, welches zur Wegzehrung auf Ausflügen gedacht war, dann aber ungenutzt wieder mit nach Hause fuhr. Mit Begeisterung aß ich es als Kind und es spielte für mich keine Rolle, dass meine von Krieg und Entbehrungen geprägte Oma es mit diesem Begriff zu etwas Besonderem machte, nur um nichts wegwerfen zu müssen. Für dieses Wort möchte ich eine Lanze brechen, zur Freude der Kinder und zum Wohle der Umwelt.

Carsten Henkst, Lübeck