Ein Blick hinauf in den Himmel und zu wissen, dass da oben der beste Schutzengel für unseren dreiwöchigen Sohn Theodor ist, den er sich wünschen kann – sein vor anderthalb Jahren verstorbener Opa.
Ein Wochenende in Prag, 40 Grad, die Stadt und wir ächzen unter der Hitze. An der Straßenbahnhaltestelle gibt es keinen Schatten außer den paar Quadratmetern, die ein Reisebus aus Bregenz, Österreich, wirft. In diesen Schatten retten wir uns. Der Fahrer kommt aus seinem klimatisierten Bus, sprüht etwas aus einer Spraydose über mich und ruft in schönstem Sächsisch: »Keine Sorge, das ist reines Thermalwasser!« Die Verdunstungskühle setzt ein. Wunderbar! Ich kann mich gerade noch bedanken, da kommt schon die Straßenbahn.
Die Wäsche, die über Nacht auf dem Balkon weitertrocknen sollte, fühlte sich beim morgendlichen Abnehmen doch noch etwas – nein, nicht feucht, sondern klamm an. An das Wort hatte ich lange nicht gedacht. In Studienzeiten benutzten wir es auch, wenn es im Portemonnaie etwas knapp wurde. Dann war man klamm, in der Klemme. Und »klammheimlich« stammt wohl vom eher unbekannten lateinischen clam für »heimlich« ab.
Das hilfsbereite Ehepaar aus Köln, das unsere Wanderung auf dem Lechweg gerettet hat. Dank seines beachtlichen Vorrats an Blasenpflastern war die ungetrübte Fortsetzung der Tour möglich. Wir hoffen, dass sie blasenfrei ihr Ziel erreicht haben. Den Tipp, dass Nylonstrümpfe es gar nicht erst so weit kommen lassen, werden wir in Zukunft beherzigen.
Dass mein Mann und ich trotz aller Turbulenzen und Widrigkeiten in diesem Monat den sechzehnten Hochzeitstag einer ausgesprochen schrägen Ehe feiern können.
Der in der vorletzten Ausgabe als »Schlürschluck« bezeichnete westfälische Abschiedstrunk ist in den österreichischen Weingegenden als Fluchtachterl bekannt, wobei nie so recht klar ist, ob man vor dem endgültigen Versumpfen flüchtet oder nur eine Begründung für noch ein letztes Gläschen sucht.
Meine Oma stammt aus dem Hinterland des Bodensees und schafft es mit ihren Dialekt-Ausdrücken immer wieder, meinen Freund (er ist in Hannover aufgewachsen) zum Staunen zu bringen. Neulich stolperte er etwa über den Begriff Wunderfitz. Einfach zu übersetzen mit »Neugierde« und doch so viel schöner, klangvoller und vielschichtiger! Meine Oma ist mit 86 Jahren übrigens wunderfitzig wie eh und je, nimmt mit regem Interesse am Leben ihrer Kinder, Enkel und Urenkel Anteil und verfolgt und kommentiert das Dorf- wie auch das Weltgeschehen.