So voller fröhlicher Anteilnahme liest sie mir wieder einmal ihre Lieblingszeilen aus der Rubrik Was mein Leben reicher macht vor und steckt mich mit dieser Freude an, dass mir manchmal die Augen feucht werden. Wir beide, Schulter an Schulter in unserem Lieblingscafé. Geteiltes Glück und Wärme. Obwohl wir seit ein paar Wochen nicht mehr zusammen sind.
Die linke Aufnahme wurde in dem kleinen Dorf Breden bei Bad Salzuflen von einem Amateurfotografen gemacht, den es wahrscheinlich reizte, die bäuerliche Landschaft mit Strohgarben und Bismarckturm zu fotografieren. Im Jahr 2011, zur Erntezeit, habe ich die gleiche Situation mit den großen Strohballen festgehalten. Verändert hat sich neben der landwirtschaftlichen Technik die Größe der Häuser, wobei heute dort fast genauso viele Menschen leben wie sechs Jahrzehnte zuvor. Am meisten stört die heutigen Anwohner, dass der Bismarckturm, der einzige im Kreis Lippe, nicht mehr zu sehen ist. Im Lauf der Jahre ist der Wald derart zugewachsen, dass Ortsfremde nicht ahnen können, welch interessantes Denkmal sich dort oben am Vierenberg befindet. Steht man jedoch auf dem Turm, bietet sich eine herrliche Aussicht über das gesamte Lipperland bis zum Hermannsdenkmal im Süden und zur Porta Westfalica mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal im Norden.
Über Facebook meinen alten Schulfreund ausfindig zu machen und dann mit ihm nach langen 33 Jahren staunend vertraute Stunden in München zu verbringen und sich gleichzeitig neu kennenzulernen.
In Kairo war’s. Ich saß in einem voll besetzten Linienbus, dessen Fahrer viel zu schnell über eine Bodenwelle bretterte. Alle Passagiere im Bus machten daraufhin eine heftige synchrone Bewegung nach vorn. Ein japanischer Tourist am Straßenrand deutete dies falsch: Von so viel Respekt vor seiner Person und seiner Nation beeindruckt, verbeugte er sich ebenfalls.
Das Bild ist so etwas wie die Zusammenfassung meines Portugal-Urlaubs. Ich saß in einem Lissabonner Café und fing an, auf meinem Platzdeckchen zu kritzeln. Erst waren es nur einzelne Figuren, dann wurden es immer mehr, und ich konnte nicht mehr aufhören. Da nahm ich das Papier mit und habe während meines Urlaubs noch jeden Tag etwas dazugekritzelt.
Von einer Dienstreise nach Hause zu kommen, erschöpft die Tür aufzuschließen, meine Frau in den Arm zu nehmen, plötzlich das Funkeln in ihren Augen zu sehen und nach dem Blick auf ein kleines Plastikstäbchen mit zwei roten Strichen zu wissen: Wir bekommen – nach langem Hoffen und Sehnen – unser erstes Kind!
Diese interessante Straßenwidmung fand ich im Örtchen Mainaschaff. Ob es wohl noch weitere Goethestraßen gibt, die nicht nach Goethe benannt sind? Oder ist das eine unterfränkische Besonderheit?
Holger Billen, Aschaffenburg
(Nach Auskunft des Bürgermeisters von Mainaschaff, Horst Engler, wollte man die Straße, die ursprünglich Holzweg und nach dem Krieg Eisenhowerstraße hieß, im Jahr 1954 wieder eindeutschen. So benannte man sie nach einem der Anwohner, der wegen seines »wallenden Haupthaares« den Spitznamen »Goethe« trug. In Wirklichkeit hieß der Mann Valentin Ott. »Dichten«, so der Bürgermeister, »konnte er nicht.« Die Red.)
Mit David, meinem achtjährigen Enkel, unterhalte ich mich über Gott und die Welt. Ich erzähle ihm, dass es keine schnellere Geschwindigkeit gibt als annähernd Lichtgeschwindigkeit. Er überlegt kurz. Dann sagt er: »Opa, ich werde später ein Raumschiff bauen, das drei- oder vierfache Lichtgeschwindigkeit fliegen kann. Und du darfst mitfliegen – wenn du dann nicht schon zu alt bist.«
Im September morgens um 7 Uhr mit dem Zug zur Arbeit fahren und durch das Fenster die Landschaft in gedämpften Herbstfarben vorziehen sehen. In guter Stimmung sein Tageswerk beginnen können.