Wenn mich die Damen und Herren an den Aldi- oder Lidl-Kassen trotz der negativen Berichte über ihr Betriebsklima mit einem »Vielen Dank für Ihren Einkauf und Ihnen einen schönen Tag!« verabschieden.
Bei einem Besuch im Paderborner Diözesanmuseum vor vielen Jahren hörte ich erstmals von dem alten katholischen Brauch, einem Sterbenden ein Kreuz in die Hand zu geben. Ich fragte daraufhin meine Oma, ob sie diesen Brauch kenne. Als Antwort öffnete sie eine Schublade, zeigte mir dieses Kreuz und sagte: »Jetzt weißt du, wo mein Kreuz liegt. Wenn es mal so weit ist, dann bring es mir.« Dies habe ich nie vergessen. Ich war bei ihr, als sie starb und konnte ihr im richtigen Moment das Kreuz in die Hand geben. Eigentlich wird ein Sterbekreuz wohl mitbeerdigt. Meine Oma hatte ihres in der Hand, als sie im Sarg aufgebahrt war, aber ich bat die Bestatterin danach, es mir zu geben. So erinnert es mich bis heute an einen der großen Momente meines Lebens.
Es ist nicht unbedingt mein Lieblingswort, aber eines, das ich regelmäßig verwende: das Adjektiv lidschäftig. Ein alter, wackeliger Stuhl ist lidschäftig oder ein fahruntüchtiges Fahrrad – und auch der eine oder andere Freund ist mittlerweile ein wenig lidschäftig geworden…
Erstaunt war ich aber, als ich im Gespräch mit Menschen aus anderen Regionen Deutschlands damit Unverständnis erntete. Das ist doch nur Dialekt, bekam ich dann zu hören – das gibt es nur bei euch in Franken. Nichtsdestoweniger ist es ein schönes Wort, das den beschriebenen Zustand sehr gut veranschaulicht – ich kann es nur empfehlen.
An einem sommerlichen Tag übermütig auf der Gehsteigkante entlangzubalancieren, nur um festzustellen, dass ein entgegenkommender älterer Herr sich derselben Beschäftigung widmet. Ein Ausweichen, ein kurzer, freundschaftlicher Gruß … und weiter geht’s.
Am zweiten Tag nach meiner Operation versuche ich, das leere Abendbrot-Tablett auf den im Klinikflur bereitstehenden Wagen zu bugsieren. Mit dem verbundenen Kopf und den Dränageschläuchen sehe ich recht abenteuerlich aus. Da vernehme ich von der Seite eine etwas verzagte Stimme: Kann ich Ihnen helfen? Ich blicke in das Gesicht eines mir völlig unbekannten, etwa zwölfjährigen Mädchens.
Beim Aufräumen fand ich dieses Dokument von 1936. Mein stolzer Vater hatte das Foto von mir – damals sechs Monate alt – an den Konzern geschickt. So hatte ich mir in jungen Jahren 25 Reichsmark für mein Sparbuch verdient.
Der Schwangerschaftstest ist positiv ausgefallen! Mein Mann und ich freuen uns riesig, beschließen aber, die frohe Botschaft vorerst für uns zu behalten. Danach gehe ich – wie immer – in die Uni, um einer Handvoll chinesischer Studierender Deutsch beizubringen. Die Studenten mustern mich, fangen an zu tuscheln. Auf meinen fragenden Blick hin fasst sich eine Chinesin ein Herz und sagt: »Eva, you are so beautiful today.«
Mit unserem zehnjährigen schlagzeugverrückten Sohn Alex besuchten wir ein Folkkonzert in unserem Nachbarort. Sein »cooler« Religionslehrer, Schlagzeuger der Gruppe, forderte ihn auf, bei einem Gesangstitel den Takt mitzuschlagen. Anerkennender Applaus und später auf der Heimfahrt voller Glück und mit bereits geschlossenen Augen der abschließende Kommentar unseres Sohnes: »Jetzt kennt mich schon die ganze Welt!«
Was sagt uns dieses Schild? In welcher Form soll man dem Befehl zur Verschmutzung nachkommen? Ich hoffe nicht, dass ihn jemand als Aufforderung zum Ölwechsel in der frei- en Natur missversteht.