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Relaunch

ZEIT online bekommt eineinhalb Jahre nach dem letzten Redesign ein neues Aussehen: ab Montag, dem 14. Mai 2007, wird unsere Website in einem neuen Design erscheinen. Wir erhoffen uns von diesem Schritt, dass unsere Website einfacher navigierbar wird und unsere vielfältigen Inhalte sich besser darstellen lassen. Die Navigation wird an die Spitze der Seite verlagert, die Ressorts werden auf der Homepage stärker zusammengefasst.
In die Überarbeitung sind einige der häufiger von Nutzerseite vorgebrachten Kritikpunkte eingeflossen, aber wie immer freuen wir uns sehr auf Ihre Anmerkungen und Anregungen in den Kommentaren zu diesem Eintrag. Ein erster Ausblick:

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Mit einem Klick auf das Bild kommen Sie auf eine Vorschau in der Vollansicht. Derzeit sehen Sie dort noch Blindtexte und wir zeigen nicht die komplette Seitenlänge. Doch ab Montag finden Sie die vollständige Ansicht auf www.zeit.de, dann natürlich mit aktuellen Inhalten und einigen Neuerungen, von denen wir uns erhoffen, dass sie bei Ihnen Gefallen finden.

In der kommenden Woche wird es in der gedruckten Ausgabe der ZEIT eine Beilage geben, die Ihnen die einzelnen Bereiche von ZEIT online nach dem Relaunch näherbringen soll. Dafür haben die ZEIT online-Mitarbeiter sich fotografieren lassen. Impressionen vom Fotoshooting im Hamburger Regen, exklusiv hier in der ZEITansage:

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Leser-Reporter? Bei ZEIT online? Wir fotografieren die Fotografen!

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ZEIT online wäre nicht, was es ist, würde die Arbeit nicht sogar vor der Hamburger Kunsthalle weitergehen: ein Blackberry am Ohr des Textchefs Ludwig Greven.

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Das Hamburger Wetter sorgt für ein Kapuzenpullover-Revival: Zuender– und Multimedia-Redaktion behalten trotzdem gute Laune.

 

Eine Ecke für das Runde

Bei ZEIT online ist das Fußballfieber ausgebrochen. Selten war die Bundesliga so spannend wie in dieser Saison: Absteigen kann fast jeder, Meister werden nur wenige. In der Redaktion sind Anti- und Sympathien für die Vereine und Fußball insgesamt höchst unterschiedlich verteilt.

Was auf und neben dem Rasen passiert und interessiert, begleiten wir nun bis zum letzten Spieltag mit dem Bundesliga-Endspurt-Weblog. Sie sind herzlich eingeladen, mitzukommentieren!

 

Mord und Quote

krimi-210.jpg - Schattenriss Verbrechen lohnen sich. Jedenfalls im deutschen Fernsehen. Kaum ein Format beschert den Senderchefs, ganz gleich ob öffentlich-rechtlich oder privat, derart konstant hohe Quoten. Täglich könnte man rund 19 Stunden lang Mord und Totschlag konsumieren. Das Format verfügt damit über die mit Abstand meiste Sendezeit im fiktionalen Angebot, weit vor den zweitplatzierten Komödien und Sitcoms und erfreut sich – 50 Jahre nach dem Start der ersten deutschen Krimiserie – ungebrochener Beliebtheit. Warum eigentlich? Eine ZEIT online-Serie über der Deutschen liebstes Genre

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Korrekt sparen

Der Markt für nachhaltige Anlagen boomt. Allein im vergangenen Jahr hat sich die in ökologisch, sozial oder ethisch korrekten Fonds investierte Summe verdoppelt. Steckt dahinter mehr als eine vorübergehende Mode? Was bedeutet „Nachhaltigkeit“ am Kapitalmarkt überhaupt? ZEIT online stellt die wichtigsten Konzepte vor und porträtiert ab heute in wöchentlicher Folge die Menschen, die dahinter stecken, unter ihnen Vermögensverwalter, Aktienstrategen, Regierungsvertreter und eine Frau der Kirche. Wenn Sie mehr wissen wollen, klicken Sie hier!

 

Überall Männer – Mein Weltfrauentag

Es fing alles ganz einfach an. Was wollen wir eigentlich machen am Weltfrauentag? Lass uns die Homepage weiblich machen. Es dürfen nur Frauenköpfe und -motive auf die Bilder, und in die Überschriften dürfen nur weibliche Substantive. Die Bedenkenträger mahnten zu Recht, wie schwierig es werden könnte, gute und passende Überschriften zu texten. Auch eine Leserin schrieb als erstes auf unsere Ankündigung: „Ich bin mal gespannt, ob das auch ‚natürlich’ gelingt, also ohne gezwungen zu wirken.“

Doch sowohl die Männer wie die Frauen von ZEIT online wollten es versuchen. Ich dachte, es wäre ein Spaß, im Höchstfall ein schönes Zeichen, wie unsere Welt mal ganz feminin aussehen könnte. Ich wollte es genießen, nach ungewöhnlichen Wörtern und Bildern zu suchen. Kein feministischer Ernst stand dahinter.

Einige Kommentatoren sahen das anders, hatten verstanden, wir hätten tatsächlich vor, unsere Überschriften (und die Frauen) auf Liebe und Leidenschaft zu reduzieren, wir würden die Frauenrechte zu ernst oder nicht ernst genug nehmen. Tanja Dückers schrieb, sie würde lieber einen gut recherchierten Artikel lesen als diesen „betulichen Schnickschnack“ anschauen.

Doch am Abend fand ich es weder amüsant noch „Schnickschnack“. Ich fühlte mich gedemütigt, gescheitert, frustriert. Das Aufmacherbild unserer Seite am Tag unserer vollmundig angekündigten rein weiblichen Seite zeigte den Phallus schlechthin: Eine Atomrakete, die in einer Art Trichter steckt. Männer mit Sicherheitshelmen reparieren die Waffe.

Das war übrigens nur die Spitze des Eisberges. Immer wieder waren Männer auf der Seite. Michael Naumann lächelnd in seiner neuen Rolle als Spitzenkandidat bei der kommenden Hamburger Bürgerschaftswahl. Christian Klar starrte mich kurzzeitig von einem alten Fahndungsfoto an. Fußballerwaden, männliche Schauspieler, ein Auto in einer Kriegslandschaft. Sogar Angela Merkel konnte es erst einmal nicht allein auf die Seite schaffen. Ständig mussten irgendwelche Jungs an ihrer Seite wieder abgeschnitten werden.

Offensichtlich geht es nicht ohne Männer und ihre Symbole und Verwüstungen. Tatsächlich fanden wir keine gute Alternative zu Michael Naumanns Gesicht. Es gibt keinen weiblichen Gegenkandidaten, keine weiblichen eindeutigen Bilder für Hamburg. Doch meist rutschten die männliche Motive einfach so durch.

Ist das die Erkenntnis? Unsere Welt ist männlich und wir merken es nicht einmal. Es waren übrigens nicht hinterhältige Männer, die ihre Zeichen auf die Seite schmuggelten. Zumindest am Vormittag bestand das verantwortliche Team ausschließlich aus Frauen.

Ich wette, wenn wir zum Weltmännertag dasselbe versuchen würden – die Frauen weglassen – würde keinerlei Irritation entstehen. Angela Merkel ließe sich durch die Jungs an ihrer Seite ersetzen. Und sonst müsste man gar nicht groß suchen.
(Parvin Sadigh)

 

Wir sind weiblich für einen Tag

Donnerstag ist Weltfrauentag, ein symbolischer Tag. Wir denken an die Frauen, die noch immer um einfachste Menschenrechte ringen müssen. Darum nicht misshandelt und verstümmelt zu werden, ihren Mann selbst wählen zu dürfen und auch die politische Partei, die sie überzeugt.

Doch auch in Deutschland macht es nach wie vor Sinn über die Rolle der Frauen nachzudenken: beispielsweise aufgrund der aktuellen Diskussion über arbeitende Mütter, die einen Krippenplatz für ihre Kinder brauchen oder über Klischees, die immer noch in den Köpfen von Männern und Frauen sind.

Bei ZEIT online wollen wir Zeichen setzen. Deshalb sollen am 8. März unsere Titel und alle Bilder auf der Homepage weiblich sein. Wir wollen uns bemühen, keinen Krieg, keinen Hass in die Überschriften zu lassen. Wir setzen auf die weiblichen Substantive: auf die Liebe, die Leidenschaft und die Vernunft. Es wird sicherlich auch Überschriften geben, die von Missgunst, Krisen und Niedertracht handeln. Denn – nun ja – auch das sind weibliche Wörter.

Berichtet unsere Kollegin vom Untersuchungsausschuss, werden Sie auf dem Bild ausnahmsweise nicht Herrn Kurnaz oder Herrn Steinmeier sehen, sondern die junge CDU-Abgeordnete Kristina Köhler, die Mitglied des Untersuchungsausschusses ist.

Wir werden Ihnen an diesem Tag kein noch so männliches Thema vorenthalten, wenn es aktuell ist. Aber wir werden, wo immer es geht, die Frauen im Blick behalten. Es ist ein Experiment – lassen Sie sich irritieren.