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ZEIT ONLINE gewinnt vier Medaillen bei den Malofiej Awards

Die Redaktion von ZEIT ONLINE ist mit vier Medaillen beim „Malofiej Infographic World Summit“ in Pamplona ausgezeichnet worden. Der Malofiej-Award, der als Pulitzer-Preis der Infografik gilt, wird vom spanischen Verband „Society for News Design“ (SND-E) und der Universität von Navarra vergeben. Die Jury entschied insgesamt über 1.290 eingereichte Beiträge. Beteiligt hatten sich 139 Medienhäuser aus 34 Ländern.

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Gregor Aischs Visualisierung der Bundeskabinette erhielt eine Medaille in Silber. Die interaktive Grafik zeigt die Zusammensetzung der neuen Bundesregierung und die Lebensläufe der Minister und Ministerinnen. Dank der Recherche des Politik-Ressorts von ZEIT ONLINE können die Leser nicht nur das aktuelle Kabinett, sondern auch auch alle politischen Lebensläufe der Kanzler und Bundesminister vom Kabinett Kohl IV bis zu Merkel II recherchieren. Auch lassen sich die Altersgruppen und die Regierungs- und Parlamentserfahrung der Minister auf einen Blick vergleichen.

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Mit Bronze wurde unsere Visualisierung der Wählerwanderungen in Deutschland zur Bundestagswahl 2013 prämiert. Wohin wanderten die FDP-Wähler, wer machte die CDU so stark? Woher kommen die neuen Anhänger der AfD? Die interaktive Wahlgrafik von Ole Häntschel und Christian Gross zeigt es.

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Moritz Stefaners „Wahlland“ wurde ebenfalls mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet. Die interaktive Karte zeigt die deutschen Wahlkreise, neu angeordnet nach Ähnlichkeit im Wahlverhalten – kurzum: eine neue politische Landkarte nach der Wahl.

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Aus welchen Ländern stammt die Mode in unserem Kleiderschrank? Wir haben die 41 Produktionsländer der zehn in Deutschland meistverkauften Marken zusammengetragen. Die mit Bronze ausgezeichnete ZEIT-ONLINE-Weltkarte liefert generelle Informationen über das Entwicklungsniveau, die Arbeitsrechts- und Arbeitsschutzsituation in den Produktionsländern für westliche Mode und das Engagement der Modemarken im Hinblick auf Sozialstandards in ihrer Lieferkette.

Freude auch bei den Kollegen vom ZEIT-Magazin: Matthias Stolz und Ole Häntzschel gewannen ebenfalls Bronze für ihre Darstellung der globalen Militärhaushalte „Welt der Waffen„.

Alle Medaillengewinner des Malofiej Awards finden sich in dieser Übersicht.

 

ZEIT ONLINE gewinnt Deutschen Infografik Preis

Paul Blickle, Sascha Venohr und Philip Faigle
Paul Blickle, Sascha Venohr und Philip Faigle

Eine gute Infografik fängt die komplexe Wirklichkeit ein und macht sie für die Leser verstehbar. Die Grafik „Wo das Jobwunder stattfindet – und wo nicht“ will noch etwas mehr: Sie will den Leser dazu anregen, selbst in einem gewaltigen Datensatz zu recherchieren. Jetzt ist die Infografik der ZEIT-ONLINE-Redakteure Paul BlickleSascha Venohr und Philip Faigle in Berlin mit dem Deutschen Infografik Preis ausgezeichnet worden.

Jedes Jahr verkündet die Bundesagentur für Arbeit eine Zahl, die durchschnittliche bundesweite Arbeitslosenquote. Sie ist in den vergangenen Jahren deutlich kleiner geworden. Und doch gibt diese eine Zahl wenig Auskunft darüber, wie gleich oder ungleich diese Entwicklung im Land verläuft. Das war der Ausgangspunkt der Recherche. Die Idee: Eine Datenvisualisierung, die möglichst anschaulich zeigt, wie unterschiedlich stark einzelne Städte, Gemeinden und Regionen vom Boom am Arbeitsmarkt profitiert haben. Über ein Intro werden die Leser zu Beginn in die interaktiven Entdeckungsmöglichkeiten der Grafik eingeführt.

Der Deutsche Infografik Preis wird in diesem Jahr erstmals vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin verliehen. Eine unabhängige Jury zeichnete dabei „herausragende, deutschsprachige Infografiken aus, die sich mit der Vermittlung von Wirtschafts- und Sozialdaten befassen“. Neben der Grafik zum Arbeitsmarkt waren zwei weitere Arbeiten von ZEIT ONLINE für die Endrunde des Wettbewerbs nominiert: die Wahlkantine zur Bundestagswahl und die große Abgeordnetenbilanz.

 

Das neue Leben der Stalinallee – über die Wiederentdeckung eines Boulevards

Brunnen am Strausberger Platz © Amélie Losier
Brunnen am Strausberger Platz © Amélie Losier

Es ist „der letzte europäische Boulevard, der gebaut wurde“, hat der berühmte Architekt Aldo Rossi einmal über die Karl-Marx-Allee in Berlin gesagt. Kaum jemand, der die fast drei Kilometer lange Allee vom Alexanderplatz bis zum Frankfurter Tor in Friedrichshain durchfährt, kann sich der Wirkung des monumentalen Zuckerbäckerstils entziehen. Doch es ist nicht nur die eigenwillige, großartige Architektur, die fasziniert – die Menschen, die in der früheren Stalinallee leben, stehen für den Umbruch in Berlin. Ihre Geschichten wollen wir erzählen.

An unserem Special zur Karl-Marx-Allee haben Reporter, Fotografen, Videojournalisten, Infografiker, Designer und Entwickler mitgearbeitet. Texte, Videos, Fotostrecken, Visualisierungen und Karten stehen gleichberechtigt nebeneinander – unser responsives „Feiertagslayout“, wie wir es intern nennen, kennen Sie in einer früheren Version schon von unserem Tour de France-Projekt. Viele kleine und größere Verbesserungen sind seitdem in dieses opulente Design eingeflossen. Wichtig ist uns, dass das Feiertagslayout auf allen modernen Geräten (Desktop-Rechner, Notebooks, Tablets oder Smartphones) gut aussieht und reibungslos funktioniert.

Im Mittelpunkt stehen aber die Menschen, die wir Ihnen vorstellen möchten. Die Tochter des DDR-Stararchitekten Hermann Henselmann, die als kleines Mädchen die Anfänge der Stalinallee miterlebt hat; Erich Honeckers ehemaliger Butler, der heute Zeitungen austrägt; eine Studenten-WG, die die Straße gänzlich unbelastet vom historischen Kontext erlebt und neu entdeckt; sowie Tom und Günther, zwei Freunde, die sich so wohl nur auf der Karl-Marx-Allee finden konnten.

Ein Tipp am Rande: Nehmen Sie sich etwas Zeit, um den bildschirmfüllenden Falk-Plan aus dem Jahr 1966 zu erforschen. Seine Details sind für jeden historisch Interessierten hochspannend – inzwischen längst wieder umbenannte Straßen, „tote“ Bahnhöfe, der scheinbar willkürliche Verlauf der Mauer mitten durch das Stadtzentrum. Geschichte als Stadtplan.

P.S.: Für alle, die die Reportagen in Ruhe auf dem Kindle oder einem anderen eReader nachlesen wollen, bieten wir erstmals bei einem Multimedia-Special auch eine eBook-Version in den Formaten ePub und Mobi an.

 

ZEIT ONLINE gewinnt Online Journalism Award 2011

ZEIT ONLINE hat den wichtigsten internationalen Preis für Onlinejournalismus gewonnen. Das Projekt „Verräterisches Handy: Was Vorratsdaten über uns verraten“ ist am Abend des 24. September in Boston mit dem Online Journalism Award 2011 ausgezeichnet worden. Dies ist das erste Mal, dass eine Redaktion aus Deutschland einen der renommierten Online Journalism Awards gewonnen hat. Verliehen wurde der Preis in der Kategorie „Outstanding Informational Graphic or Data Visualization, Professional“. Weiterer Finalist in dieser Wettbewerbskategorie war die Los Angeles Times.

Kai Biermann, Digital-Ressortleiter von ZEIT ONLINE, Entwicklungsredakteur Sascha Venohr, Grafikchef Tibor Bogun, sowie Lorenz Matzat von der Agentur Open Data City und der freie Programmierer Michael Kreil hatten mit der interaktiven Grafik dargestellt, wie anhand von Vorratsdaten eines halben Jahres ein sehr präzises Bewegungsprofil eines Menschen gezeichnet werden kann. Die persönlichen Daten für diese Visualisierung hatte der Grünen-Politiker Malte Spitz zur Verfügung gestellt. Seine Daten hatte er erst nach längerem Rechtsstreit von der Deutschen Telekom erhalten.

Datenjournalismus ist eine noch junge Ausprägung des Onlinejournalismus, die uns begeistert und herausfordert“, sagt Wolfgang Blau, Chefredakteur von ZEIT ONLINE. „Wir freuen uns deshalb besonders, einen Online Journalism Award in dieser Kategorie gewonnen zu haben und nehmen den Preis als Ansporn, unsere Kompetenz im Datenjournalismus weiter zu vertiefen.“

Die Online Journalism Awards werden jährlich von der Online News Association (ONA) verliehen, der weltweit größten Vereinigung von Onlinejournalisten.

ZEIT ONLINE hat dieses Jahr bereits einen Grimme Online Award, zwei Lead Awards in Gold, sowie den Eco Content Star des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft gewonnen.

(Falls Sie sich für das Thema Datenjournalismus interessieren, empfehlen wir Ihnen auch unser Data Blog.)

 

Todesopfer rechter Gewalt: Infografik mit offenen Daten

In einem großangelegten Projekt haben ZEIT, Tagesspiegel und ZEIT ONLINE das Ausmaß rechter Gewalt in Deutschland seit dem Fall der Mauer anhand zahlreicher Einzelfälle untersucht. Das Ergebnis ist bedrückend: Mindestens 137 Menschen kamen im Zeitraum von 1990 bis 2009 durch rechte Gewalt ums Leben – etwa dreimal so viele, wie staatliche Stellen ausweisen. Für die Recherchen wurden Hunderte Lokalzeitungsartikel und Gerichtsurteile gesichtet; zu jedem einzelnen Fall wurden Opferberater, Hinterbliebene, Anwälte und Strafverfolger interviewt. Aufgenommen wurden am Ende nur jene Fälle, die sich eindeutig als politisch rechts motivierte Straftaten einordnen lassen.

Die enorme Menge der Daten aus allen 137 Fällen wird in der ZEIT ONLINE-Infografik zum Projekt visualisiert und dadurch verständlicher gemacht: Wo liegen regionale Sachwerpunkte rechtsextremer Gewalt, welche Motive sind vorherrschend, welche juristischen Konsequenzen hatten die Taten? Unter „Vergleich“ ist es außerdem möglich, spezielle Daten über der Karte anzeigen zu lassen. So können Sie hier zum Beispiel alle Fälle, in denen die Täter jünger als 18 Jahre sind, mit bestimmten Tatmotiven vergleichen – die Überschneidungen werden sofort sichtbar.

Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass die Infografik (Design: Annika Potthoff, Tibor Bogun) nicht in Flash produziert wurde. Wir arbeiten seit einiger Zeit daran, alle unsere Inhalte bei ZEIT ONLINE, die bisher noch in Flash laufen, u.a. mit Blick auf das iPad nach und nach „umzuziehen“ und mit alternativen Technologien anzuzeigen. Im Bereich Infografik sind die Erfahrungen bisher sehr positiv – der erste Testlauf ohne Flash war die Timeline zur Ölpest im Golf von Mexico.

Wichtig war uns beim Projekt „Todesopfer rechter Gewalt“ außerdem, dass Sie mit den Daten weiterarbeiten können. Alle von uns recherchierten Detailinformationen zu den 137 Fällen gibt es als frei zugängliche Online-Tabelle, die Sie als Excel-Sheet, PDF oder Textdatei herunterladen können. Wir freuen uns, wenn Sie die Informationen im Rahmen Ihrer eigenen Projekte nutzen.