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Das neue Leben der Stalinallee – über die Wiederentdeckung eines Boulevards

Brunnen am Strausberger Platz © Amélie Losier
Brunnen am Strausberger Platz © Amélie Losier

Es ist „der letzte europäische Boulevard, der gebaut wurde“, hat der berühmte Architekt Aldo Rossi einmal über die Karl-Marx-Allee in Berlin gesagt. Kaum jemand, der die fast drei Kilometer lange Allee vom Alexanderplatz bis zum Frankfurter Tor in Friedrichshain durchfährt, kann sich der Wirkung des monumentalen Zuckerbäckerstils entziehen. Doch es ist nicht nur die eigenwillige, großartige Architektur, die fasziniert – die Menschen, die in der früheren Stalinallee leben, stehen für den Umbruch in Berlin. Ihre Geschichten wollen wir erzählen.

An unserem Special zur Karl-Marx-Allee haben Reporter, Fotografen, Videojournalisten, Infografiker, Designer und Entwickler mitgearbeitet. Texte, Videos, Fotostrecken, Visualisierungen und Karten stehen gleichberechtigt nebeneinander – unser responsives „Feiertagslayout“, wie wir es intern nennen, kennen Sie in einer früheren Version schon von unserem Tour de France-Projekt. Viele kleine und größere Verbesserungen sind seitdem in dieses opulente Design eingeflossen. Wichtig ist uns, dass das Feiertagslayout auf allen modernen Geräten (Desktop-Rechner, Notebooks, Tablets oder Smartphones) gut aussieht und reibungslos funktioniert.

Im Mittelpunkt stehen aber die Menschen, die wir Ihnen vorstellen möchten. Die Tochter des DDR-Stararchitekten Hermann Henselmann, die als kleines Mädchen die Anfänge der Stalinallee miterlebt hat; Erich Honeckers ehemaliger Butler, der heute Zeitungen austrägt; eine Studenten-WG, die die Straße gänzlich unbelastet vom historischen Kontext erlebt und neu entdeckt; sowie Tom und Günther, zwei Freunde, die sich so wohl nur auf der Karl-Marx-Allee finden konnten.

Ein Tipp am Rande: Nehmen Sie sich etwas Zeit, um den bildschirmfüllenden Falk-Plan aus dem Jahr 1966 zu erforschen. Seine Details sind für jeden historisch Interessierten hochspannend – inzwischen längst wieder umbenannte Straßen, „tote“ Bahnhöfe, der scheinbar willkürliche Verlauf der Mauer mitten durch das Stadtzentrum. Geschichte als Stadtplan.

P.S.: Für alle, die die Reportagen in Ruhe auf dem Kindle oder einem anderen eReader nachlesen wollen, bieten wir erstmals bei einem Multimedia-Special auch eine eBook-Version in den Formaten ePub und Mobi an.

 

Bitte zitieren Sie uns gerne

Auch bei ZEIT ONLINE und DIE ZEIT diskutieren wir über das so genannte Leistungsschutzrecht. Es soll Presseerzeugnisse vor einer nicht lizensierten Verwendung durch Suchmaschinen und vergleichbare kommerzielle Dienste schützen. Ein entsprechendes Gesetz hat Bundestag und Bundesrat passiert.

Obwohl wir, wie es in unserem Haus Tradition ist, auch bei diesem Thema unterschiedliche Meinungen vertreten, sind wir uns in einem Punkt einig:

Wir freuen uns, wenn Sie ZEIT ONLINE und DIE ZEIT zitieren.

Wie auch in der Vergangenheit können Sie in beliebigen Online-Veröffentlichungen kurze Auszüge unserer redaktionellen Texte ohne ausdrückliche Genehmigung wiedergeben, wenn Sie uns als Quelle nennen und direkt zum Originaltext verlinken. Auch die Text-Auszüge, die unsere Content-API ausgibt, können Sie wie bisher verwenden. Gleiches gilt für unsere RSS-Feeds.

Diese Grundregel gilt nur dann nicht, wenn Sie unsere Inhalte zu Werbezwecken oder größere Textpassagen bzw. ganze Texte kommerziell verwenden wollen. In diesen Fällen freuen wir uns über eine Anfrage an zitat@zeit.de.

 

Hacks Hackers am 31.10. im ZEIT ONLINE Newsroom

Was ein Link ist und was es bedeutet, wenn im HTML-Code ein Fehler ist, das hätte ein Journalist vor zwanzig Jahren nicht gewusst – und auch nicht wissen können. Weiß er es heute nicht, hat er eine Bildungslücke. Das Internet hat den Journalismus verändert und ihm Handwerkszeug hinzugefügt. Journalisten profitieren von den Möglichkeiten, die es ihnen bietet. Mehr Quellen und eine höhere Geschwindigkeit, mit der Informationen dank dem Internet zirkulieren, prägen die journalistische Arbeit heute.

Heißt das, dass Journalisten auch Programmierer sein müssen? Sicher nicht. Es bedeutet aber, dass sie keine Berührungsängste haben dürfen. Denn das Programmieren wird immer wichtiger, um journalistische Ideen umzusetzen. Im Datenjournalismus zum Beispiel, der fragt: Wie können Daten anschaulich präsentiert werden?

Diese Frage kam nicht erst mit dem Internet auf. Auch die Übersetzung von statistischen Daten oder Zahlen in Nachrichtenmeldungen oder im simplen Wetterbericht ist Datenjournalismus. Das Internet hat es aber möglich gemacht, mehr Daten aufzuspüren und sie verständlicher zu präsentieren. ZEIT ONLINE hat das zum Beispiel gezeigt, als es um die Darstellung der Vorratsdatenspeicherung ging.

Um Projekte wie dieses zu entwickeln, ist es wichtig, Kontakt zwischen Journalisten und Programmierern herzustellen. Eine Gruppe, die sich diesem Vorhaben verschrieben hat, ist Hacks Hackers. Auf allen Kontinenten organisieren Gruppen unter diesem Namen Treffen. Eins der dreißig Treffen, die es insgesamt gibt, findet in Berlin statt.

Am Mittwoch, den 31. Oktober, haben wir das Vergnügen, die Hacks Hackers in unserem Newsroom in Berlin zu beherbergen. Hier können sich Interessierte anmelden.

Die Veranstaltung richtet sich an Journalisten und Programmierer gleichermaßen, der Eintritt ist frei.

 

ZEIT ONLINE startet digitalen Briefkasten

Wir haben heute bei ZEIT ONLINE einen digitalen Briefkasten gestartet, mit dem Sie uns anonym und sicher Dokumente und Nachrichten schicken können. Interne Papiere, Verträge, Datenbankauszüge – wenn Sie meinen, dass die Öffentlichkeit von diesen Dokumenten erfahren sollte, haben Sie nun die Möglichkeit, uns davon in Kenntnis zu setzen.

Dass Sie Ihre Anonymität schützen können, ist uns sehr wichtig. Sie müssen uns weder Ihren Namen noch eine Kontaktmöglichkeit nennen.

Wir haben bei der Planung und Umsetzung des digitalen Briefkastens unser Bestes getan, um technisch sicherzustellen, dass niemand mitlesen kann, wenn Sie Dokumente hochladen und niemand Sie dabei beobachtet.

Das Hochladen zu ZEIT ONLINE findet über eine verschlüsselte Verbindung statt; die angekommenen Dokumente werden dann automatisch von allen verräterischen Informationen – den sogenannten Meta-Daten – gereinigt, die Rückschlüsse auf Ihre Identität erlauben könnten.

Auszug aus einer PGP-verschlüsselten Email.
Auszug aus einer PGP-verschlüsselten Email.

Ihre von sämtlichen Meta-Daten gereinigten Dokumente werden anschließend als PGP-verschlüsselte Dateien an ein Team aus erfahrenen Redakteurinnen und Redakteuren von ZEIT ONLINE und DIE ZEIT übermittelt. Wichtiges Detail: Ihre Informationen verbleiben nicht auf dem Briefkasten-Server, sondern werden nach dem verschlüsselten Weiterversand sofort wieder vom Server gelöscht.

Falls Sie erwägen, uns Dokumente über den digitalen Briefkasten zu übermitteln, ist ein Aspekt wichtig: Wir verstehen uns nicht als Leaks-Plattform wie etwa Wikileaks. Alle hochgeladenen Informationen werden journalistisch überprüft und für die Berichterstattung bei ZEIT ONLINE und/oder DIE ZEIT ausgewertet. Ob Dokumente, die uns erreichen, anschließend von uns publiziert werden, entscheidet sich dann im Zuge dieses redaktionellen Sichtungsprozesses.

Der digitale Briefkasten von ZEIT ONLINE wird von uns in vollem Umfang als Open Source Code veröffentlicht. Wir laden Sie herzlich ein, mit dem Code zu experimentieren und ihn ausgiebig zu testen. Vor allem würden wir uns aber freuen, wenn Sie den digitalen Briefkasten auch auf Ihrer Site einsetzen – egal, ob Sie ein Blog betreiben, eine Non-Profit-Organisation ins Netz bringen oder ein Medienunternehmen repräsentieren. ZEIT ONLINE setzt seit vielen Jahren auf Open-Source-Software, etwa beim CMS sowie bei unserer Kommentar- und Blog-Technologie. Es ist uns deshalb ein Anliegen, der Open-Source-Community bei dieser Gelegenheit etwas zurückzugeben.

Sicherheitsregeln: Wie Sie sich bei Ihrer Datenspende schützen sollten

Nach dem Upload: Was geschieht mit Ihrer Datenspende?

 

Zukunft des Journalismus, Teil 5

Shazna Nessa ist ‚Director of Interactive‘ und Spezialistin für Datenjournalismus bei der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press. Im Video-Interview beschreibt sie, weshalb es heute nicht mehr genügt, einen Artikel nur zu veröffentlichen und dann abzuwarten, was passiert. Unter anderem haben wir Shazna Nessa auch gefragt, ob Journalisten wirklich lernen sollten, zu programmieren.

Die bisherigen Folgen dieser Serie.

 

Zukunft des Journalismus, Teil 4

Eine der fortschrittlichsten Journalistenausbildungen der Welt bietet das Tow Center for Digital Journalism an der Columbia Journalism School in New York. Gründungs-Professorin des Tow Center ist Emily Bell, die zuvor das Digital-Geschäft der britischen Guardian-Gruppe verantwortet hat. Schon in ihrer Zeit beim Guardian galt Emily Bell als eine der innovativsten Online-Journalistinnen Europas.

In dieser vierten Folge unserer Serie über die Zukunft des Journalismus, sprechen wir mit Emily Bell über die neuen Anforderungen an die Journalisten-Ausbildung und darüber, welche Bedeutung Programmierer für den Journalismus haben.

Produziert wurde dieses Video in Kooperation mit Vocer.org. Hier alle bisherigen Texte und Videos der Serie.

 

Zukunft des Journalismus, Teil 3

„In den vergangenen zehn Jahren ist in den USA jede fünfte lokale Tageszeitung verschwunden“, schreibt Ulrike Langer in ihrem Bericht über neue Lokal-Medien in den USA. Gerade dort, wo der Kahlschlag aber am größten ist, etwa im Großraum San Francisco, versuchen neue unabhängige Angebote die Lücken zu schließen.
In diesem dritten Beitrag unserer Serie über die Zukunft des Journalismus beschreibt Ulrike Langer die wichtigsten journalistischen Neugründungen im amerikanischen Lokal-Journalismus und stellt eine Forderung auf, die in Deutschland oft auf Skepsis stößt: Auch Journalisten und nicht nur Verlags-Mitarbeiter sollten Unternehmergeist haben.

Hier Ulrike Langers Bericht aus den USA: „Die neuen Lokalmatadore“

 

Neue Serie: Zukunft des Journalismus

Der Journalismus hat seine beste Zeit noch vor sich und er wird sich primär im Netz weiterentwickeln. Um diese These mit Ihnen zu diskutieren, werden wir Ihnen hier im ZEITansage-Blog ab sofort und in loser Folge richtungsweisende Entwicklungen und Debatten-Beiträge zur Zukunft des Journalismus vorstellen.

Den Auftakt bilden ein Bericht der Medienjournalistin Ulrike Langer über Datenjournalismus in den USA und eine Video-Serie, die wir in Kooperation mit Vocer.de produziert haben, einem neuen Debattenforum für Medienkritik.

In der ersten Video-Folge beschreibt der New Yorker Journalismus-Professor Jay Rosen, was Journalistinnen und Journalisten von der Occupy-Bewegung lernen können:

Auch alle weiteren Folgen finden Sie hier im Blog, sowie auf unserer Facebook-Seite und via Twitter @zeitonline.

Ich freue mich auf konstruktive Debatten mit Ihnen.

Ihr Wolfgang Blau