Nachdem wir im Frühjahr noch die Kopie unserer Website durch ATTAC bestaunen konnten, gibt es nun einen weiteren Nachbau im Netz:
Die Redaktion von ZEIT ONLINE twittert schon seit einiger Zeit unter der Adresse www.twitter.com/zeitonline und hat dort über 7800 Follower. Ein uns unbekannter Twitter-User fand den weißen Hintergrund unserer Twitter-Seite aber nicht ansprechend genug oder würde vielleicht gerne andere Tweets von ZEIT ONLINE sehen, wir wissen es nicht. Jedenfalls registrierte er oder sie den ähnlich lautenden User-Namen @ZEIT_ONLINE, gestaltete ein Hintergrundbild, das unsere Website darstellen soll, und veröffentlicht nun mehrmals täglich Links zu unseren Geschichten, gibt Kommentare in unserem Namen ab und veranstaltet Umfragen in unserem Namen.
Wir freuen uns natürlich über jeden Link und darüber, beachtet, gelesen, diskutiert, angesprochen und „gefollowed“ zu werden.
Was aber nicht geht: Wir können es nicht erlauben, dass eine uns unbekannte Person vorgibt, im Namen von ZEIT ONLINE zu sprechen, und unser Markenzeichen verwendet. Eine journalistische Marke und ihre Glaubwürdigkeit sind kein Spielzeug.
Wir haben versucht, den Betreiber des Fake-Accounts @ZEIT_ONLINE via Direct Message zu kontaktieren, da er auch einen unserer eigenen Accounts als Follower abonniert hat und eine Direct Message damit technisch möglich sein sollte. Die Direct Message wurde aber als unzustellbar zurückgewiesen. Wir haben deshalb den Betreiber des Fake-Accounts @ZEIT_ONLINE heute in einem öffentlichen Tweet aufgefordert, den Account einzustellen. Wir haben keine Reaktion erhalten, seither hat der Betreiber aber weitere Einträge und Meinungsumfragen unter unserem Namen veröffentlicht.
Natürlich haben wir auch Twitter Inc. kontaktiert, sind aber nicht die Einzigen, die dort über Twitter-Kopien ihrer selbst Bericht erstatten. Es kann also durchaus noch eine Weile dauern, bis Twitter Inc. diesen Fall bearbeiten kann. Dies ändert jedoch nichts an der Rechtslage.
An die Betreiber des Fake-Accounts twitter.com/ZEIT_ONLINE:
Wir legen Ihnen nahe, sich umgehend mit der Geschäftsführung der ZEIT ONLINE GmbH in Verbindung zu setzen und sich mit uns zu einigen. Es wäre sehr schade, hier den üblichen Rechtsweg beschreiten zu müssen, der ab einem gewissen Punkt dann unausweichlich und sehr teuer wird. Sie erreichen uns via Direct Message oder über die E-Mail-Adressen und Telefonnummern, die Sie hier im Impressum finden.
Unseren Leserinnen und Lesern empfehlen wir indessen das bewährte Original: twitter.com/zeitonline
Viele Grüße,
Wolfgang Blau, Chefredakteur ZEIT ONLINE