Wovon träumen Kinder und Jugendliche in Osteuropa? Am Gymnasium Nr. 46 in Saporishshja entstand in Kooperation mit dem Jugendzentrum der deutschen Minderheit „Sammelsurium“ ein tolles Projekt, angelehnt an unsere Rubrik “Ich habe einen Traum“. Gefördert wurde es von der Robert-Bosch-Stiftung und vom Goethe-Institut Ukraine. Vasilina aus Wolgograd, Igor aus Saporishshja und Elvisa aus Pristina zeigen wir hier stellvertretend für alle, die in der Ukraine, in Estland, Georgien, Kasachstan, im Kosovo, in Russland und in Tschechien dabei waren:
Vasilina, Wolgograd/ Russland:
Jeder Mensch hat einen Traum. Einer träumt von einer großen und freundlichen Familie, der andere träumt von Geld und Ruhm.
Ich habe auch meinen eigenen Traum, aber er unterscheidet sich von den anderen.
Diesen Traum habe ich schon seit der Kindheit. Mir haben immer Tiere gefallen und ich konnte nicht an einem heimlosen Hündchen oder Kätzchen vorbeigehen. Leider steigt die Zahl der heimlosen Tiere jeden Tag.
Mein Traum ist es vor diesem Problem Achtung zu gewinnen und Tierheime überall in Russland zu bauen. Leider kann ich jetzt nur davon träumen, aber ich werde mir sehr viel Mühe geben, um meinen Traum zu erfüllen.
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Elvisa, Pristina/ Kosovo:
Als ich klein war, war mein Wunsch immer, eine Prinzessin zu werden. Doch dieser Wunsch änderte sich sehr schnell; als ich dann erwachsener wurde, sah ich die Welt mit anderen Augen.
Ich nahm die vielen Probleme unserer Mitmenschen wahr.
Diese Probleme waren unter anderem auch die Ausgrenzung aufgrund der Herkunft und der Religion.
Mein Wunsch ist es nun, dass die Menschen besser lernen, miteinander zu leben und sich einander zu achten. Wir sollten niemanden schikanieren, nur weil er anders ist und nicht mit der Menge geht. Vielmehr sollten wir diese Leute so akzeptieren, wie sie sind, denn es kommt die Zeit, in der auch wir in der gleichen misslichen Situation wie sie sind. Des Weiteren gibt es immer noch Entwicklungsländer und dort leben eine Menge unterernährte, kranke Menschen, die keine Perspektive in ihrem Leben haben, da sie nichts anderes gewöhnt sind. Auch dagegen können wir etwas unternehmen, wir haben Mittel dazu. Wir könnten zum Beispiel jeden Monat mindestens 10 Euro für diese Leute auf ein Konto überweisen. Diese kleine Summe kann schon eine Menge ändern. Der Anfang ist schwer, doch so ist es immer. Man könnte Schulen bauen und den Kindern die Möglichkeit geben, sich zu bilden, denn gerade die Kinder, die wissen, was Armut ist, werden sich auch besonders Mühe geben, dass dies nicht mehr ein Teil ihrer Zukunft ist. Man sollte auch eine gemeinsame Sprache haben, die alle auch wirklich beherrschen und auch verstehen. Dies würde die Welt schon etwas besser machen. Natürlich reicht das noch nicht, aber es ist schon einmal ein Anfang. Dennoch bleibt ein besseres Leben momentan nur ein Traum.