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Die Müllerstraße

 

(c) Der Wedding

(c) Susanne Tessa Müller

Julia Boeck ist Chefredakteurin von „Der Wedding“. Gemeinsam mit Artdirektor Axel Völcker hat sie im Auftrag des Berliner Senats für Stadtentwicklung ein Magazin über „Die Müllerstraße“ produziert. Anfang April wurde das Gebiet Mitte-Wedding/Müllerstraße zum Sanierungsgebiet erklärt. Zeit also, den Ist-Zustand der 3,5 km langen Hauptverkehrsstraße – gleichzeitig Heimat, Kiez, Shoppingmeile und Arbeitsplatz – zu dokumentieren.

ZEITmagazin: Was erzählt das Magazin?
Julia Boeck: Wir möchten den alltagskulturellen Blick auf die Müllerstraße schärfen: ihre Bewohner vorstellen, die Geschäfte zeigen, über Probleme sprechen – und auch in die Wohnungen der Menschen hinein blicken. Das machen wir mit Reportagen, Portraits, Interviews und Fotostrecken. Insgesamt ist das Magazin wie eine emotionale Bestandsaufnahme unserer Hauptstraße.

ZEITmagazin: Wie haben die Menschen auf „Die Müllerstraße“ reagiert?
Boeck: Sehr offen. Hier in der Müllerstraße prallen Welten aufeinander: Alteingesessene Berliner treffen auf Zugezogene, Traditionsgeschäfte stehen neben Spielcasinos. Genau dieses Spiel mit den Gegensätzen ist sehr spannend. Wir stellen die Menschen vor, unaufgeregt und ungekünstelt. Das gefiel und gefällt den Leuten.

ZEITmagazin: Eine Rubrik im Magazin ist die Frage: Was fehlt den Menschen in der Müllerstraße? Was fehlt Ihrer Meinung nach in der Müllerstraße?
Boeck: Die Müllerstraße ist sehr massiv, sehr laut. Es fehlen Grünflächen. Und Begegnungspunkte. Also ein paar Cafés oder einfach Orte, an denen man sich gerne aufhält.

Die Fragen stellte Anna Schmidhauser