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Proust-Fragebogen für Blogger (42)

 

Das team

 

Hinter den Pseudonymen Mainlandoffice, Modejournalistin und Parisoffice stecken die drei Journalistinnen Sabine Tersteegen, Kathrin Bierling und Barbara Markert. Seit fünf Jahren berichten sie von ihren Wohnorten Frankfurt, München und Paris aus gemeinsam auf ihrem Blog Modepilot, und zwar erstaunlich unverblümt – eine Seltenheit im Modejournalismus.




Was ist für Sie das vollkommene Blog?
Mainlandoffice: Eines, dessen Macher sich selbst und die Themen nicht zu ernst nehmen
Modejournalistin: … aber den Leser!
Parisoffice: … und der neue, lustige Ideen umsetzt
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?
MO: Ich identifiziere mich nicht mit anderen. Sonst hätte ich irgendetwas verkehrt gemacht. Beim Bloggen zumindest
MJ: Stimmt
PO: Genau!
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?
MO: S-H-O-P-P-E-N
MJ: Bloggen
PO: Mich verlieren in Informationen, die mir unbekannt sind
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?
MO: Man sollte meinen, ebenfalls Shoppen. Aber im wirklichen Leben sind es Musikhören, Schlafen, Lesen, Gucken – in dieser Reihenfolge
MJ: Tanzen
PO: Mit meinem kleinen Sohn schmusen, Reisen und Träumen
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?
MO: Jetzt gerade. Und wenn es die Höflichkeit erfordert
MJ: Wenn ich auf Baby-Fotos reagieren muss
PO: Die Unwahrheit SCHREIBEN – das sehr selten. Die Unwahrheit SAGEN – da gibt es viele Fälle
Ihr Lieblingsheld im Netz?
MO: Ich hab’s nicht so mit Helden
MJ: Stefan Niggemeier
PO: Die via das Internet Revolutionen gegen Diktatoren organisieren
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?
MO: …in der Wirklichkeit erst recht nicht
MJ: Derjenige, der sich am erfolgreichsten um Hilfsbedürftige kümmert. Hilfe, jetzt klinge ich wie eine Miss-Wahl-Kandidatin
PO: Die ihr Leben für andere riskieren. Und es ist mir egal, wenn ich wie eine Miss-Wahl-Kandidatin klinge
Was mögen Sie im Netz am wenigsten?
MO: Die Masse. Reizüberflutung total. Selektion kaum möglich
MJ: Spam, wozu für mich auch die meisten Newsletter und Pressemitteilungen zählen
PO: Werbung, Umfragen und alles, was mich sonst beim Lesen stören kann
Was stört Sie an Bloggern am meisten?
MO: Alles, was mich an Menschen generell sonst auch stört
MJ: Foto- und Zitate-Klau
PO: Eingenommenheit von sich selbst
Was stört Sie an sich selbst am meisten?
MO: Ach, die Frage kennt man aus Bewerbungsgesprächen. Und da sage ich immer: meine Ungeduld
MJ: Wobei mich Ungeduld gar nicht stört. Im Gegenteil, die bringt uns voran. Was mich wirklich stört: Ich schaffe es maximal drei mal im Jahr, vor der Arbeit zu sporteln. Wie kriegen das andere Leute morgens hin?!
PO: Dass ich mit meiner Rumträumerei zu viel Zeit verliere
Ihr glücklichster Moment als Blogger?
MO: Wenn nur ein User bei nur einem einzigen Post ein bisschen schmunzeln konnte, hat sich’s gelohnt
MJ: Süß! Ich freue mich über Posts, die auch offline diskutiert werden – wie unsere Abstimmung zur Chefredaktion von Harper’s Bazaar
PO: Wenn ich ein gelungenes, von mir geschossenes Foto online stelle und es auch anderen gefällt
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?
MO: Vielleicht haben wir drei dem todernsten Thema Mode ein bisschen Heiterkeit verliehen
MJ: Stimmt. Aber auch bei der Größe unabhängig zu bleiben, haben wir geschafft
PO: Dass das Bloggen an sich die traditionellen Medien zum Nachdenken über eingefahrene Wege anregt
Über welches Talent würden Sie gern verfügen?
MO: Singen, Turmspringen
MJ: Singen
PO: Mich frisieren können
Ihre größte Extravaganz?
MO: Die überlasse ich den anderen beiden
MJ: Riesiges Frühstücks-Buffet: Ich esse nur Rührei, dazu Toast mit Butter
PO: Ich habe viele Fehler, aber einen nicht: Extravaganz
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
MO: Es war schon mal schlimmer
MJ: … aber auch besser
PO: Müde, aber zufrieden
Ihr Motto?
MO: “Wer mir was vom goldenen Lebensabend quatscht, dem hau ich das Gebiss raus.” Leider nicht von mir, sondern von Klaus Kinski
MJ: Ha ha! Ich helfe mir auch mit einem Zitat: “Mehr Freude an der Frische.” – Liebherr
PO: Trial and error