(c) Thomas Kunz
Johanna Pink, geboren 1974, ist seit August 2012 Professorin am Orientalischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Nebenbei, wie sie auf Ihrem Blog schreibt, ist sie eine „Mutter von drei liebenswerten, lebhaften Kindern und, falls dazu Zeit bleibt, begeisterte Hobbyköchin.“ Auf Johanna Pink – Küche, Kinder, Wissenschaft schreibt sie seit 2006 intelligente und unterhaltsame Beiträge über alles, was ihr Leben ausmacht: Von Ägypten und Berlin über Wissenschaft, Gesellschaft und Islam bis hin zu Familie und Nähen und Kochen. Seit ein paar Jahren allerdings, schreibt sie in einer E-Mail, habe ihr Blog jedoch sehr unter Zeitmangel und Facebook gelitten. Als eine Bloggerin sieht sie sich selbst auch nicht weshalb sie länger gezögert hat, den Proust-Fragebogen zu beantworten. Letztendlich hat sie sich doch dazu entschieden, da sie mit ihrem Blog damals eine Idee verbunden habe, hinter der sie immer noch stehe.
Was ist für Sie der vollkommene Blog?
Was ist in dieser Welt schon vollkommen… „Unterhaltsam“ und/ oder „informativ“ reichen mir in der Regel.
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?
Mit keinem und keiner. Es gibt schon Blogs, die ich gern lese, wenn auch selten regelmäßig aber generell sind Blogs nicht meine Welt.
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Schreiben.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Lesen.
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?
In meinem Blog? Nie. Sonst höchstens, wenn ich Absagen schreibe.
Ihr Lieblingsheld im Netz?
Hat das Netz Helden?
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?
Ich merke gerade, dass ich dem Begriff des Helden generell misstraue. Wahrscheinlich typisch für die Postmoderne. Wir sind von Proust eben sehr weit entfernt.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?
Guten schriftlicher Ausdruck.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen?
Optimismus.
Was mögen Sie im Netz am wenigsten?
Schlechten schriftlichen Ausdruck.
Was stört Sie an Bloggern am meisten?
Wenn sie sich und ihre Meinungen zu wichtig nehmen. Aber das stört mich auch bei Menschen, die nicht bloggen.
Was stört Sie an sich selbst am meisten?
Dass mir selten schlagfertige Antworten einfallen.
Ihr glücklichster Moment als Blogger?
Als mir eine Studentin sagte, sie habe sich durch mein Blog ermutigt gefühlt, weil es zeige, dass man Wissenschaftlerin sein und dabei ein Privatleben und vor allem Kinder haben kann.
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?
Meine größten Errungenschaften sehe ich durchweg außerhalb des Bloggens.
Über welches Talent würden Sie gern verfügen?
Immer schlagfertige Antworten parat zu haben.
Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden?
Bis dahin ist Bloggen längst out; es hat ja jetzt schon seinen Höhepunkt hinter sich. Vielleicht mache ich dann ein Podcast oder etwas, das es heute noch gar nicht gibt. Oder ich bin ganz retro und schreibe einfach noch ein paar Bücher.
Ihre größte Extravaganz?
IPad 3 (letztes Jahr). Pralinen. Sushi.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Heiter bis glücklich und ein bisschen gestresst.
Ihr Motto?
Alles wird gut.
Bislang haben unseren Proust-Bloggerfragebogen Cosima Bucarelli, Johanna Moers, Jill Adams, Siems Luckwaldt, Katja Hentschel, Katya Moorman, Julia Stelzner, Katharina Charpian, Thomas Knüwer, Marlene Sørensen und James Castle, Mary Scherpe, Juliane Duft und Anna Katharina Bender, Richard Gutjahr, Anna dello Russo, Peter Glaser, Frederik Frede , Jessica Weiß, Stefan Mesch, Daniel Decker, Vera Dondelinger, Isabel Bogdan, Ninia Binias und Maximilian Buddenbohm ausgefüllt.
[…] finde Fragebögen was ganz, ganz Großes. Neulich habe ich ernsthaft davon geträumt, dass ich den “Proust-Fragebogen für Blogger” des Zeitmagazins ausfüllen dürfte (obwohl ich keine Ahnung hätte, was ich antworten sollte) und schreibe mit […]