Kennen wir sie nicht alle, diese Nächte, die so berauschend, so feucht-fröhlich, so erfüllend sind, dass unser Herz heute noch einen Hopser macht, wenn wir uns ihrer erinnern? Jede Wette, dass der ein oder andere von Ihnen spontan an das Studio 54 dachte, nicht wahr? Diese wohl noch immer unbestrittenste aller Club-Legenden New Yorks, nein, der ganzen Welt?
Galerist Thomas Zander konnte wegen seines damals jugendlichen Alters leider keine Nacht im 54 durchmachen. Macht aber nichts, denn eine Affinität zu dem Thema hat er trotzdem! Am 25. Januar nämlich eröffnet er in seiner Kölner Galerie die Ausstellung „Studio 54“ des Künstlers Tod Papageorge (*1940). Auf siebzig Schwarz-Weiß-Fotografien entführt der Amerikaner seine Betrachter in eine längst vergangene und doch nie vergessene Welt, die in ihrem eigenen Universum zu existieren schien. Von 1978 bis 1980 feierte Papageorge neben Mick Jagger, Andy Warhol und Liza Minelli, den Finger immer auf dem Auslöser fixiert. Am Tag streifte der Yale-Professor durch die Stadt und hielt alles fest, was ihm im Central Park und den Straßenschluchten vor die Linse lief. Entstanden ist ein Zeugnis des urbanen Lebensgefühls einer Ära.
Und: Die Party ist noch nicht vorbei – zumindest nicht in Köln. Denn auch die Werke John McLaughlins (1898 – 1976) sind zeitgleich in der Galerie zu sehen. Der Amerikaner gilt als einer der bedeudendsten Vertreter der „Hard-Edge-Bewegung“, bei der sich der Maler der Philosophie des Zen-Buddhismus bedient und diese in seine Werke einfließen lässt. Seine ebenso reduzierten wie abstrakt grafisch-geometrischen Kompositionen und sein Einfluss auf die Kunst insbesondere der West-Küste der USA machen McLaughlin noch heute zu einem Vorbild nachfolgender Künstler-Generationen.
Galerie Thomas Zander, Schönhauser Straße 8, Köln, vom 25. Januar, 16 Uhr, bis 12. April
(c) Tod Papageorge, courtesy Galerie Thomas Zander, Cologne