ZEITmagazin-Adventskalender 2016: 20. Türchen

Liebe ZEITmagazin-Redaktion,
von diesem Türchen bin ich fasziniert, denn es erinnert mich an eines meiner Hauptprojekte im Studium. In dem Projekt ging es u.a. um das Lasercutten. Eine Teilaufgabe bestand darin, aus einem Stahlblech mit Hilfe des Lasercutters Weihnachtsgeschenke für meine Kommilitonen zu entwerfen. Das Geschenk durfte jeweils das selbe Objekt sein, sollte aber in der Formsprache abgewandelt werden. Damals habe ich mich wie die meisten meiner Kommilitonen mehr auf die Präzision (1 mm!) des Lasercutters konzentriert.

Am Ende des Semesters bog der Dozent aber im Zuge einer anderen Veranstaltung das im Maßstab verkleinerte Modell eines Stuhles aus einem Stück Stahlblech. Das geht ja leider nur einmal, denn ich hätte am liebsten laut: „Machen Sie das bitte noch einmal!“ gerufen. Es kam vielen der anderen und mir fast wie Zauberei vor und war einfach nur beeindruckend. In keinen 10 Sekunden war aus dem Stück Stahlblech ein Miniaturstuhl entstanden, der keinen Zweifel daran ließ, dass er sich auch im Originalmaßstab von der Statik her zum Sitzen eignet. Bequem wäre der Stuhl sicherlich nicht… aber das ist ein anderes Thema.

Als ich nun das Bild von Eurem heutigen Türchen gesehen habe, hatte ich ein Déjà-vu (wie ihr schon gemerkt habt), habe mich gefreut wie ein kleines Kind und stellte mir die Frage, wie der Fuß gemacht wurde. Man sieht es auf dem Bild oben nicht so gut, aber er ist aus der restlichen Platte zum Teil herausgelasert und umgebogen. Vermeintlich einfach, aber genial.
Ich find`s toll, und wünsche mir gerade, ich hätte mich bei der Themenwahl der Abschlussarbeit an meine Begeisterung für diese vermeintliche Zauberei erinnert, in die ihr mich, trotz der bestürzenden Ereignisses gestern, zurückversetzt habt. Da die Abschlussarbeit aber laut ruft, höre ich nun endlich wieder auf, muss aber noch sagen, der Beispieltisch ist toll! Und je öfter ich auf das Bild gucke, desto mehr fällt mir auf. Vielleicht sehe ich gerade den Baum vor lauter Bäumen nicht, aber wo ist die Nahtstelle der Stahlblechenden? Das Rätsel habe ich noch nicht gelöst. So wichtig ist es aber auch nicht, viel wichtiger ist die Wirkung des Beistelltisches (von der Seite grazil durch das dünne Stahlblech), von vorne und hinten massiv sowie die kantigen, aber dennoch harmonischen Proportionen. Also Chapeau für diesen Entwurf und „Objekte unserer Tage“ habe ich auf meiner Liste für begeisterndes Design vermerkt (ein Dankeschön an Euch).
Passt gut auf Euch auf, liebe Grüße, lessalessa

Meine Patentante musste diesen Winter ihre halbe Wohnzimmereinrichtung nach einem Wasserschaden verschimmelt wegschmeißen.
Die Lüftungsmaschinen haben in der Adventszeit munter geblasen und gelärmt, diese Woche wird zum Glück alles entfernt so dass jetzt nur noch die blanken Wände versorgt werden müssen und ein Stückchen Boden, um nach dem Kauf neuer Möbel wieder Gemütlichkeit aufkommen zu lassen. Deshalb kommt sie am 1. Weihnachtstag auch zu uns zum Feiern. Wie schön wäre es, ihr mit der Aussicht auf so ein schönes, schimmelfreies superstylisches Tischchen im neuen Wohnzimmer die Gute Laune wiederzugeben!

Der wurde in Gedanken gleich bestückt :)

Frohe Weihnachten :)

interessantes konzept….