Der Künstler Christo war in München Gast bei einem ZEITmagazin-Gespräch vor Publikum in der Prinzregentenstraße. Das ganze Gespräch können Sie als Video auf ZEIT ONLINE ansehen und bald auch auf unserem Podcast ZEIT Bühne hören. Eine Stunde lang hat sich ZEITmagazin-Chefredakteur Christoph Amend mit dem Künstler unterhalten, der davon erzählt hat, dass er im kommenden Frühjahr den Triumphbogen in Paris verhüllen wird, und wie mühsam es in den Neunzigern war, die deutschen Parlamentarierinnen und Parlamentarier davon zu überzeugen, ihn den Reichstag verhüllen zu lassen. Christo hat von seiner Frau und künstlerischen Partnerin Jeanne-Claude erzählt, die vor zehn Jahren gestorben ist, und von der er im Präsens spricht. Beide wurden am selben Tag geboren, am 13. Juni 1935, er in Bulgarien, sie in Casablanca. Warum er mit seinen 84 noch so fit ist, hat Christoph Amend Christo gefragt. Er esse morgens Joghurt mit Knoblauch, sagte er, und tagsüber sitze er nie, vermeide Mittagessen, „ich arbeite besser hungrig“. Der Mann geht und geht und geht, vermeidet Aufzüge, bleibt in Bewegung. Es ist übrigens wirklich wahr, dass Jeanne-Claude und er niemals in dasselbe Flugzeug gestiegen sind – um ihre Projekte nicht zu gefährden, falls etwas passiert. Was nach dem Tod kommt? „Nichts“, hat Christo gesagt. Und: „Ich träume nie.“ Dabei träumt er sich seit Jahrzehnten die Welt herbei, so wie sie ihm gefällt – manchmal eben auch verhüllt.
Christo
Verena von Mitschke-Collande, Ralf Wintergerst, Christo
Christoph Amend, Christo
Christoph Amend, Mirko Borsche, Florian Jaenicke, Rainer Esser
Nathalie Senden, Ulrike Arnhold, Áki Hardarson, Sandra Kreft
Darwin Santo, Melanie Agnamana
Leander Leutzendorff, Daniel Ober, Ana Saraiva
Till Breckner, Sandra Kreft, Elke von Borcke
Günther Mattei, Christoph Amend
Fotos © Phil Dera für DIE ZEIT