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Bayern oder Dortmund (6. Spieltag)

Unser Chefredakteur Christoph Amend ist Bayern-Fan. Unser Berater Matthias Kalle ist Dortmund-Fan. Wie halten sie es diese Saison miteinander aus? Immer montag vormittags an dieser Stelle: ihre Emails vom Wochenende

Kalle, Sonntag 17 Uhr 22: Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft…

Amend, Sonntag, 17 Uhr 28: Danke, abwarten. Werder und Gladbach sind ziemlich stark in dieser Saison.

Amend, Sonntag 19 Uhr 15: Eure Abwehr ist das Problem. Damit kennen wir uns aus – letzte Saison…

Kalle, Sonntag, 19 Uhr 37: Aha. Und was macht man da?

Amend, Sonntag, 19 Uhr 57: Hoffen auf die Champions-League-Qualifikation.

Kalle, Sonntag, 21 Uhr 53: Champions-League-Qualifikation … Gibts eigentlich noch den UI-Cup?

Amend, Sonntag, 22 Uhr 24: Ich glaube schon, aber was macht Klopp-oh jetzt?

Kalle, Montag, 7 Uhr 47: Warten auf Mario und Lucas…

Amend, Montag, 8 Uhr 21: Dann bis nächstes Wochenende!

 

Fingerpuppen

(c) Kathrin Bruch

Handgestrickte Fingerpuppen aus Peru, das klingt nach Dritte-Welt-
Laden. Diese hier aber sind zu kaufen bei Sukha, einem schicken Shop mitten in Amsterdam

 

Bunte Röcke

(c) Thomas Dachs

Frauen dürfen zwar keinen Bart tragen, aber bunte, schön schwingende Röcke wie diesen hier von dem kleinen Leipziger Label howitzweissbach

 

Bildband Tim Rautert

(c) Steidl Verlag

Alles Gute! Zum 70. Geburtstag des Fotografen Tim Rautert erscheint sein Bildband über die Hutterer (»Nicht fotografieren«, Steidl). Einige der Bilder sind in den Achtzigern im ZEITmagazin erschienen

 

Espressomaschine

(c) Nestlé Nespresso

Eine Espressomaschine muss übrigens kein Statussymbol sein, sondern nur nett aussehen und leckeren Kaffee machen, wie die »Pixie« von Nespresso

 

C/O Berlin

(c) C/O Berlin

Bis zuletzt war die Zukunft von C/O Berlin ungewiss – das junge Berliner Fotomuseum, das in den vergangenen Jahren mit exzellenten Ausstellungen zum Publikumsmagneten wurde, hatte vergeblich nach einem neuen Zuhause gesucht. Im alten Zuhause, dem Postfuhramt an der Oranienburger Straße, konnte man nicht bleiben, weil der Besitzer aus dem Gebäude ein Hotel machen wollte. Doch jetzt ist C/O Berlin gerettet: Die Ausstellungsmacher haben einen neuen Standort gefunden, der gar nicht weit entfernt vom alten entfernt ist – das  bezirkseigene Atelierhaus im Monbijoupark. Wir haben mit C/O-Chef Stephan Erfurt gesprochen.

ZEITmagazin: C/O Berlin hat endlich ein neues Zuhause gefunden. Kann es sein, dass Ihre Laune derzeit ganz gut ist?

Stephan Erfurt: Von uns allen ist eine Riesenlast abgefallen. Gestern abend um 21.50 Uhr hat die Bezirksverordnetenversammlung in Berlin-Mitte ohne Gegenstimme dafür votiert, dass wir in das Atelierhaus im Monbijoupark ziehen dürfen. Es war ein weiter Weg dahin. Wir haben über 70 Standorte in Berlin geprüft, aber überall gab es einen Pferdefuß. Der Monbijoupark war die einzige Option, die uns verblieben ist.

ZEITmagazin: Welchen Stellenwert hat dieser Umzug in der Geschichte von C/O Berlin?

Erfurt: Wir sind erstmals nicht mehr in der Hand von Immobilieninvestoren, an die wir Mieten zahlen müssen. Ich glaube, ich erlebe gerade den glücklichsten Moment in meiner Laufbahn als C/O-Macher. Im nächsten Jahr wollen wir aus C/O Berlin eine gemeinnützige Stiftung machen, die zum Träger des neuen Ausstellungshauses im Monbijoupark wird. Wir machen ja längst mehr als bloß Ausstellungen. Mittlerweile machen wir auch Jugendarbeit und richten Programme für Kinder aus.

ZEITmagazin: Wie wollen Sie den neuen Standort zum ausstellungstauglichen Gebäude hochpäppeln?

Erfurt: Wir haben zwei Varianten erarbeitet. Die eine sähe vor, dass der Südflügel des Atelierhaus erhalten bleiben und mit dem dortigen Bunker verbunden würde. Die andere bedeutet, dass das Atelierhaus komplett abgerissen und die Fläche über dem Bunker neu bebaut würde, natürlich mit Zugang zum Bunker.

ZEITmagazin: Wann wird das neue Ausstellungshaus eröffnet?

Erfurt: Spätestens im Spätsommer 2012 wollen wir dort einziehen. Wir sind mit mehreren Fotografen in Verhandlung, deren Werke wir dann zeigen wollen, darunter Larry Clark und Joel Sternfeld. Im Postfuhramt, unserem alten Standort, wollen wir noch Fotografien von Gundula Schulze, Ron Galella und Arnold Newman präsentieren.

Die Fragen stellte Philipp Wurm

 

Sofakissen

(c) HOH

Auch ein Sofakissen kann glamourös sein, nämlich wenn es in England von Hand hergestellt wurde, mit Waschbären bedruckt ist. Aus dem House of Hackney

 

Das heitere Zitat

“Ich Schwein. Ich Narr. Ich Narrenschwein”

Axel Hacke in seinem Kolumnenband „Das beste aus meinem Liebesleben“, soeben erschienen im Kunstmann Verlag

 

Ausstellung „Stylectrical“

(c) Raacke

Apple ist jetzt museumsreif: Im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe sind sie ausgestellt, iBook, iPod, iPad und all die anderen Geräte des kalifornischen Konzerns, und zwar mit einer kunsthistorischen Akribie, die an eine Michelangelo-Schau erinnert. „Stylectrical“ heißt die Ausstellung, und sie will das Elektrodesign der vergangenen Jahrzehnte unter die Lupe nehmen. Eine Evolution wird sichtbar, die ihren Anfang nimmt in den 50er Jahren, als an der Hochschule für Gestaltung in Ulm eine ästhetische Bewegung in Gang kam, die Maßstäbe setzte. Form ist so wichtig wie Funktion, könnte man in etwa ihr Credo beschreiben. In der Ausstellung sieht man dann alte Produktpaletten des hessischen Elektroherstellers Braun, dessen Chefdesigner Dieter Rams dieses Ideal besonders beherzigte. Darunter sind Radios und Plattenspieler, deren Gestaltung so klar und ökonomisch ist wie ein geometrisches Raster. Das alles erinnert natürlich an Apple. Man lernt: die deutsche Provinz und das Silicon Valley haben mehr miteinander zu tun, als man dachte. Die Ausstellung ist bis zum 15. Januar 2012 zu sehen.
Philipp Wurm