Anfang des Jahres veröffentlichten wir Bilder der deutschen Fotografin Esther Friedman aus ihrer Zeit als Freundin von Iggy Pop. Noch mehr Fotos zeigt der schöne neue Band aus dem Knesebeck Verlag, mit Texten von Daniel Haaksman.
Seit 1962 arbeitet der renommierte Künstler Gerhard Richter an einem riesigen Werkbuch: „Atlas“. Nun, ergänzt durch weitere Arbeiten oder „Tafeln“ wie er sie nennt, bringt Richter das Lebensprojekt endlich zum Abschluss. Fotografien, Zeitungsausschnitte, Skizzen und Collagen aus fünf Jahrzehnten werden ab Mittwoch im Lenbachhaus München ausgestellt. Längst hat sich die monumentale Bilderfolge verselbstständigt und erzählt eine ganz eigene Geschichte über den immer suchenden Richter. „Ich weiß, was ich will“, schrieb der deutsche Maler, Bildhauer und Fotograf 1986 in sein Tagebuch – der „Atlas“ ist Richters Filter, mit dem er aus der Fülle des „Bildmöglichen“ zum „richtigen Bild“ findet.
Verführerische Frauen und animalische Spielgefährten. Unter dem Titel „Die Schöne und das Biest“ zeigt das Museum für bildende Künste in Leipzig ab Sonntag Kunstwerke von Richard Müller und Mel Ramos. Ein ungewöhnliches Duo: Der deutsche Maler und Grafiker Richard Müller (1874-1954), Vorläufer des magischen Realismus, wurde 1945 als „Nazi-Künstler“ diffamiert und anschliessend vergessen. Mel Ramos (1935) hatte mehr Glück. Der Amerikaner avancierte in den 1960er-Jahren mit seinen Pin-Ups neben Coca-Cola Flaschen und anderen Konsumgütern zum bedeutenden Vertreter der Pop-Art. Insgesamt 150 Arbeiten dokumentieren das Schaffen der Beiden und verweisen auf thematische Parallelen. Gastkurator und Modeschöpfer Wolfgang Joop ergänzt die Schau durch eigene Skulpturen und Stickereien. Die Vermutung: Ein bisschen wie im Kuriositätenkabinett!
Die Schöne und das Biest. Richard Müller/Mel Ramos
Special Guest: Wolfgang Joop
Eröffnung: 12.10.2013, 18 Uhr
13. Oktober 2013 bis 26. Januar 2014
(c) Mel Ramos, The Voyeur, 1989, Öl auf Leinwand, Privatbesitz, VG Bild-Kunst Bonn, 2013; Richard Müller, Auf Feierfüßen, 1922, Öl auf Leinwand, Privatbesitz, VG Bild-Kunst Bonn, 2013
Was ist Ihnen wichtig? Diese einfache und gleichzeitig hochkomplexe Frage stellte der amerikanische Fotograf Foster Huntington den Deutschen, denen er begegnete, während er durch das Land reiste. Aus den vielfältigen Antworten fertigte er berührende, kurze Videos an, die online auf der Homepage der Allianz-Versicherung, die das Projekt sponsorte, zu sehen sind. Darüber hinaus konnten Menschen Fotos mit ihren Antworten hochladen.
Huntington stammt aus Portland, Oregon, und arbeitete nach dem Studium eine Zeit lang als Designer bei Ralph Lauren in New York, bevor er den Job aufgab und stattdessen mit einem VW-Bus durch Amerika reiste. So enstanden der erfolgreiche Reiseblog A Restless Transplant sowie The Burning House, auf den Menschen aus der ganzen Welt Fotos mit jenen Objekten hochladen, die sie aus ihrem brennenden Haus retten würden.
„1 ist mir wichtig“ heißt das Projekt, das nun erstmals als Einzelausstellung in Berlin gezeigt wird und Huntingtons Reise durch Deutschland dokumentiert. „Choices & Dialogues“ eröffnet am Mittwoch um 18 Uhr im Verein zur Förderung von Kunst und Kultur am Rosa-Luxemburg-Platz, Linienstraße 40.
Neben der Farbe Weiß steht wohl nichts anderes so sehr für das Modehaus Maison Martin Margiela wie der Tabi Boot. Die auf dem japanischen Socken-Prinzip basierenden knöchelhohen Stiefel mit abgetrenntem Zeh gehören seit 1989, der Gründung des Pariser Modehauses, zu jeder Kollektion. Welch Vielfalt die ikonischen Schuhe über die Jahre gewonnen haben, kann seit Mittwoch Abend bei Andreas Murkudis in der Potsdamer Straße begutachtet werden. Bis zum 12. Oktober sind hier Tabis aus 50 Saisons Maison Martin Margiela zu sehen
Andreas Murkudis, Potsdamer Straße 81/Haus E, 10785 Berlin
Gestern Abend feierte die Ausstellung „Boxer“ der Fotografin Kristin Loschert in der Galerie für Moderne Fotografie Eröffnung. Noch bis zum 15. November werden die schwarzweißen Arbeiten der fortlaufenden Serie, die 2012 in Jüterbog in Brandenburg in dem „Haus des Sportes“ begann, gezeigt. Seit der Wende verfällt der Baukomplex in der Kleinstadt, Loschert dokumentiert hier das Interieur wie auch die Besucher. Die über Jahre genutzten Sportgeräte werden in den Detailaufnahmen der Fotografin nahezu zu Landschaften. Ihre Porträts zeigen weniger die Verletzlichkeit und Gewalt des Sports, als vielmehr den konzentrierten Zustand des Bei-Sich-Seins junger Boxer.
Die Ausstellung „Boxer“ von Kristin Loschert ist noch bis zum 15. November in der Galerie für Moderne Fotografie in der Schröderstraße 13 in Berlin zu sehen
Heute Abend eröffnet zum 2. Mal in Folge die Berlin Art Week. Vom 17. bis 22. September wird rundum die Auguststraße in Berlin Mitte, aber auch auf den Messeformaten abc – art berlin contemporary und PREVIEW Berlin Art Fair die ganze Kunst Berlins gezeigt. Ihren Auftakt feiert die Kunstwoche, typisch Berlin, mit einem Open-Air-Fest auf der Auguststraße, mit Live-Acts und zusätzlichem Programm der ansässigen Galerien, Restaurants und Bars. Um 19 Uhr geht es los, die Veranstaltung ist kostenlos
Bildcredits v. o. n. u.: (c) Berlin Art Week, (c) Bernard Piffaretti und Klemm’s Berlin, (c) Robin Rhode, (c) Tobias Kruse, (c) VG-Bildkunst, Bonn 2013, (c) Dieter Roth Estate, (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2013, (c) Maik Schierloh
Alte Möbel sind Geschichtenerzähler. Sie erinnern uns an die Kindheit, die erste eigene Wohnung oder noch an die Großmutter. Zwei Kuratoren widmen diesem Gedanken eine ganze Ausstellung und zeigen unter dem Titel „Between Time„, wie Möbel und Objekte zwischen den Zeiten vermitteln. Ab kommenden Samstag sind in einem alten Saal aus dem 19. Jahrhundert am Spreekanal in Berlin Mitte Design-Klassiker und Vintage Objekte aus dem 20. und 21. Jahrhundert zu sehen und zu großer Freude wurde hier auf allgegenwärtige Klassiker verzichtet
Wallstr. 85, 10179 Berlin
Die Ausstellung läuft vom 10. August bis 22. September