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Proust-Fragebogen für Blogger (33)

(c) Isabella Meyer

Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Isabella Meyer, 23 und aus Wien, kennt sich in der Theorie und Praxis von Fashionblogs bestens aus. In der Theorie, weil die Publizistik-Studentin an einer Forschungsarbeit zum Thema „Die Wirkung von Modeblogs“ schreibt. In der Praxis, weil sie selbst ein Blog betreibt. „Repeatoire“ heißt ihr Blog – zu sehen sind dort Galerien lichtdurchfluteter Fotos, die sie selbst als wandlungsfähiges Model zeigen, das mal im Kaftan, mal im Eskimopulli, mal im Ballerinakostüm posiert. Die Wirkung: weckt Fantasien für gelungene Outfits. Unser Vorschlag: „Repeatoire“ sollte unbedingt Erwähnung finden in ihrer Forschungsarbeit.

Was ist für Sie das vollkommene Blog? „Vollkommenheit“ in ihrer klassischen Bedeutung klingt wahnsinnig anstrengend. Für mich darf demnach die persönliche Note nicht fehlen, auch wenn (oder gerade weil) das Blog dadurch Ecken und Kanten bekommt. Sollte man dem Ganzen dann noch die Liebe zum Detail anmerken, habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit keiner bestimmten Person. Zum Glück kann ich Internetauftritte und persönliche Identifikation ganz gut trennen.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Die „Most visited“-Funktion verrät mir, dass ich die Plattform Twitter am häufigsten nutze. Demnach ist meine Lieblingsbeschäftigung vermutliche das fortlaufende Lesen und Tippen von 140 Zeichen.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Alle Beschäftigungen, die mehr als 140 Zeichen erfordern. Im Moment versuche ich zum Beispiel, mir selbst das Gitarrespielen beizubringen – ein Selbstexperiment.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Bewusst sollte man das zweifellos nie tun, aber auf die Frage „Wie geht es dir?“ schreibe ich womöglich ab und an nur die halbe Wahrheit.

Ihr Lieblingsheld im Netz? David Hasselhoff!

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Meine Nackenrolle.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Menschen, die sich durch ihre netzinterne Selbstdarstellung nicht offensichtlich in bestimmte Muster einteilen lassen (wollen).

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Offenheit, Humor, Spontanität, ein guter Musikgeschmack und Hingabe – in vielerlei Hinsicht.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Wir können es nicht einmal annähernd erfassen.

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Wenn sie sich selbst zu ernst nehmen.

Was stört Sie an sich selbst am meisten? Ich nehme mir Dinge schnell zu Herzen. Eine gesunde und situationsbedingte Gleichgültigkeit fällt mir demnach schwer, soll aber gut fürs Wohlbefinden sein, hab ich gehört.

Ihr glücklichster Moment als Blogger? Das lässt sich nicht auf ein Erlebnis runterstauchen. Aber das Gefühl zu erkennen, dass Bloggen auf irgendeine Art und Weise Früchte trägt, lässt sich als „glücklich“ beschreiben.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Das entstandene Netzwerk, ob nun mit Lesern oder anderen Bloggern.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Stundenlanges Tauchen ohne die Notwendigkeit von Sauerstoffzufuhr. Und Gitarre spielen. Es war nur ein Talent gefragt, oder? Dann bitte die Fähigkeit, stundenlang unter Wasser Gitarre spielen zu können.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Wenn überhaupt, dann als Sandra von http://rodeo.net/niotillfem/ – aber auch nur, weil sie in Stockholm, NYC und LA gleichzeitig wohnt.

Ihre größte Extravaganz? Studieren in Wien.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Wie es mir geht? Der dritte Akkord macht mir ein wenig Sorgen, aber ansonsten geht es mir natürlich gut!

Ihr Motto? What goes around comes around. Und nicht erst seit Justin Timberlake.

Bislang haben unseren Proust-Bloggerfragebogen Max DaxJames BentMaria Ratzinger, Lea GroßChristoph NiemannJaap BiemansJulia KnolleOkka RohdVanessa MazalClemens PoloczekKatja SchweitzbergerGabi GabelShala MonroqueThe PhotodiaristFabian Sixtus KörnerCatrin LinderkampCosima Bucarelli und Johanna MoersJill AdamsSiems LuckwaldtKatja HentschelKatya MoormanJulia StelznerKatharina CharpianThomas KnüwerMarlene Sørensen und James CastleMary ScherpeJuliane Duft und Anna Katharina BenderRichard GutjahrAnna dello RussoPeter GlaserFrederik Frede und Jessica Weiß ausgefüllt

 

Glitzer Schuhe

(c) Miu Miu

Mit Glitzerschuhen kann man zaubern, fliegen und sieben ganze Nächte vertanzen. Ist ja klar. Das wusste auch die italienische Marke Miu Miu und schuf dieses Modell.

 

Bunte Röcke

(c) Thomas Dachs

Frauen dürfen zwar keinen Bart tragen, aber bunte, schön schwingende Röcke wie diesen hier von dem kleinen Leipziger Label howitzweissbach

 

Proust-Fragebogen für Blogger (31)

(c) Stacey Young / StyleSophomore.com

Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. James Bent, 32, lebt in Singapur und fotografiert für sein Blog „La Mode Outré“ gut gekleidete Menschen, die ihm in ostasiatischen Großstädten begegnet sind. Es ist das modische Kombinationsgeschick gewöhnlicher Leute, das ihn interessiert, wenn er an Orten wie Tokyo, Bangkok oder Taipei mit seiner Kamera durch die Straßen zieht. Seine Models sind Studenten oder Angestellte, die glitzernde Haute-Couture-Welt liegt ihm eher fern. Sein nächstes Reiseziel: die südkoreanische Hauptstadt Seoul.

Was ist für Sie das vollkommene Blog? Ein Blog, das ein gutes Layout mit gutem Inhalt verknüpft, zugleich aber nicht zu ausgeklügelt ist. Es muss seine persönliche Note behalten und darf nicht zu gewollt wirken. Ich glaube, Blogs sollten auch nicht zu ernsthaft sein – sie sind keine Magazine oder Unternehmen mit Marketing- und PR-Absichten.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Es gibt ein Fashionblog, das Streetgeist heißt, das ich mag. Gemacht ist es von Alkistis Tsitouri und Aris Karatarakis. Sie suchen nach stylishen Leuten von der Straße und rennen nicht nur auf Fashion-Shows herum.

Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung online? Ich lese Zeitungen und Wikipedia.

Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung offline? Abgesehen von Fotografie: Städtereisen, Cafés entdecken, sich mit Fremden unterhalten, neue Musik hören.

Bei welcher Gelegenheit erzählen Sie die Unwahrheit? Alles, was ich schreibe, ist eine Lüge, weil ich mich nie hinreichend informiert fühle, um die Wahrheit zu erzählen. Ich glaube, niemand kann jemals genug über ein Thema wissen, vielleicht lügen wir also alle.

Wer ist Ihr Lieblingsheld im Netz? Scott Schuman.

Wer ist Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? George Clooney oder Haruki Murakami.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Ich schätze Offenheit und die Fähigkeit, Gefühle zu zeigen. Bei alldem sollte man sich allerdings bewusst sein, dass das allerwichtigste eine positive Einstellung ist.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Das Gleiche, was ich auch an Menschen im Netz schätze.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Die Leute verhalten sich dort auf eine Weise, wie sie es sich im wirklichen Leben nicht trauen würden. Ich glaube, das Internet erzeugt Feigheit.

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Ich kann mich manchmal nur schwer konzentrieren, meine Gedanken sind sprunghaft.

Ihr glücklichster Augenblick als Blogger? Jeden Tag, an dem ich auf meine Seite schaue und mir sagen kann: „Ja, das sieht okay aus.“

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Meinen Blog all die Zeit am Laufen gehalten zu haben.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Fliegen können, Gedanken lesen, einen Röntgenblick haben und ewig leben.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Ich würde gerne Tavi sein. Ich glaube, sie hat viel Spaß.

Ihre größte Extravaganz? Entweder meine Kamera (eine Canon 5d mkll) oder meine vielen Schuhe.

Ihr gegenwärtiger Geisteszustand? Jeden Tag, an dem ich älter werde und die Sachen mache, die ich mache, wird alles ein bisschen surrealer.

Was ist Ihr Motto? Just do it.

Bislang haben unseren Proust-Bloggerfragebogen Maria Ratzinger, Lea GroßChristoph NiemannJaap BiemansJulia KnolleOkka RohdVanessa MazalClemens PoloczekKatja SchweitzbergerGabi GabelShala MonroqueThe PhotodiaristFabian Sixtus KörnerCatrin LinderkampCosima Bucarelli und Johanna MoersJill AdamsSiems LuckwaldtKatja HentschelKatya MoormanJulia StelznerKatharina CharpianThomas KnüwerMarlene Sørensen und James CastleMary ScherpeJuliane Duft und Anna Katharina BenderRichard GutjahrAnna dello RussoPeter GlaserFrederik Frede und Jessica Weiß ausgefüllt

 

Kleid von Preen

(c) Preen

Sieht aus wie Rock und Bluse, ist aber ein Kleid, und zwar von Preen. Die überzeugende Botschaft dieses Entwurfs: Muster und Knallfarben gehen sehr gut zusammen

 

Seiden-Kimono

(c) Back Label

Die Seidenraupen, die das Material für diesen Kimono von Back Label liefern, werden nach getaner Arbeit freundlicherweise nicht getötet. Deshalb heißt der Stoff Peace Silk

 

Proust-Fragebogen für Blogger (29)

(c) Kilian Bishop/Studio CN

Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Lea Groß, 29, sucht auf ihrem „Stilblog“ einen Zugang zu modischen Themen, der über bloße Kleiderschau hinausgeht. Sie interessiert sich zum Beispiel für historische Frauenmode und präsentiert den Hollywood-Chic vergangener Epochen, als Repräsentantinnen dienen Ikonen wie Audrey Hepburn und Elizabeth Taylor. Den Blick auf die Gegenwart wirft sie allerdings auch. Dabei ist ihr ein harmonisches Verhältnis zwischen modischen Accessoires wichtig, weshalb man auch erfahren kann, ob der Chanel-Nagellack zum neuen iPhone-Case von Zendago passt. Ihr Blog ist auf der Website der „Vogue“ zu finden – dort arbeitet Lea Groß nämlich als Redakteurin. In ihrem Job kommt sie viel herum: Am Donnerstag, 8. September, und Freitag, 9. September, organisiert Lea Groß mit Kolleginnen die deutsche Ausgabe der „Fashion’s Night Out“, eine Veranstaltung der „Vogue“, bei der Modeläden in Berlin und Düsseldorf bis Mitternacht geöffnet sind.

Was ist für Sie das vollkommene Blog? Gibt es das? Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus verlässlich, interessant und überraschend.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mir mir.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Ich glaube, man nennt das surfen.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Träumen, Tetris und Tee trinken.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? In Fragebögen. Aber nur manchmal.

Ihr Lieblingsheld im Netz? Spiderman.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Mein Schutzengel.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Bedachtheit.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Aufrichtigkeit.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Ständiges Kommentieren.

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Nichts.

Was stört Sie an sich selbst am meisten? Mitteilungs-Bedürfnis.

Ihr glücklichster Moment als Blogger? Auf „Publizieren“ zu clicken.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Multitasking.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Ich möchte nicht wiedergeboren werden.

Ihre größte Extravaganz? Ich selbst.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Fröhlich.

Ihr Motto? Augen auf und durch.

Bislang haben unseren Proust-Bloggerfragebogen Christoph NiemannJaap BiemansJulia KnolleOkka RohdVanessa MazalClemens PoloczekKatja SchweitzbergerGabi GabelShala MonroqueThe PhotodiaristFabian Sixtus KörnerCatrin LinderkampCosima Bucarelli und Johanna MoersJill AdamsSiems LuckwaldtKatja HentschelKatya MoormanJulia StelznerKatharina CharpianThomas KnüwerMarlene Sørensen und James CastleMary ScherpeJuliane Duft und Anna Katharina BenderRichard GutjahrAnna dello RussoPeter GlaserFrederik Frede und Jessica Weiß ausgefüllt

 

Eröffnung Kilian Kerner Flagship-Store mit Mads Langer

(c) Robert Klebenow

Mads Langer (c) Thomas Ökvist/ Behold (2011)

„Leg dich neben mich!“ heißt die aktuelle Kollektion der Premiumlinie von KILIAN KERNER. Der eröffnet heute am 20. August um 13:00 Uhr seinen ersten Flagship-Store. Gefeiert wird das ganze Wochenende auf 350 qm in den Hackeschen Höfen in Berlin. Gut ist daran vor allem, dass Mads Langer als Live Music Act auftritt. Alle die sich mit daneben legen möchten, sind eingeladen