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Proust-Fragebogen für Blogger (15)

(c) J. C. Adams

Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Jill Adams, 44, ist eine Fotografin, die immer und überall ihre Kamera dabei hat, um gegebenen-falls jemanden spontan für ihren Street-Style Blog zu verhaften. Fotos macht sie von Passanten, Freunden, Models, Events, Essen, der Natur, was auch immer ihr gerade gefällt. Dazu erzählt sie jedes Mal eine kleine Geschichte.

Was ist für Sie das vollkommene Blog? Das vollkommenen Blog gibt es nicht. Wie jedes andere natürliche Geschehen ist bloggen ein Prozess.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit zweien: Sabine von Psynopsis und Stephanie von Style Odyssey. Beide sind inzwischen auch im Alltag Freunde geworden.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Durch die Posts meiner Blogger-Freunde zu hüpfen. Ich liebe die Gemeinschaft, das Kommentieren und Chatten. Ich liebe die Zufallsfunde, auf die ich online immer wieder stoße: Kleinigkeiten wie zum Beispiel, dass wir diese Woche plötzlich alle in die Farbe Gelb verliebt.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Im warmen, türkisfarbenen Wasser schwimmen.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? In letzter Zeit habe ich über mein Alter gelogen, aber nur in der Blogsphäre. Diese halte ich nämlich leider für altenfeindlich. Vielleicht lüge ich sogar in diesem Fragebogen!

Ihr Lieblingsheld im Netz? Der PhotoDiarist aus New York. Ich habe sie nie getroffen und ich kenne ihren Namen nicht – wir haben uns noch nicht mal gemailt. Sie bleibt völlig anonym in ihrer Arbeit. Die Erklärung meines Mannes ist, dass sie berühmt sei. Ihre Schwarz-Weiß Aufnahmen sind super: Dokumentationen, ab und an Street-Style oder auch Fashion, aber meistens sind es einfach Schnappschüsse, wie zum Beispiel eine Aufnahme von einer Band am Strassenrand.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Präsident Obama, mein Mann und meine Mutter. Die Reihenfolge hat übrigens nichts zu bedeuten. Immer und Ewig: Mein Vater Art Carin.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Bescheidenheit, kombiniert mit einer Großzügigkeit des Geistes.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Bescheidenheit, kombiniert mit einer Großzügigkeit des Geistes. Man erkennt diesen Spirit in den Augen und im Lachen.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Die vielen PR-Typen, die auf uns niederprasseln wie die Aasgeier, uns zumailen mit Riesen- Anhängen und dabei versuchen, ihre Kunden umsonst über uns zu promoten.

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Wenn man auf meinem Blog Kommentare hinterlässt, nur um sich selbst zu promoten.

Was stört Sie an sich selbst am meisten? Schlechtes Zeitmanagement ist mein Problem: Ich kann Tage im Netz vertun, sogar im Urlaub.

Ihr glücklichster Moment als Blogger? Am Boden sitzend, in Gängen oder natürlich in der ersten Reihe während einer Modenschau, umgeben von der Musik, dem Moment und der Bewegung am Laufsteg. Manchmal passt alles einfach zusammen. Dann bleibt die Zeit stehen und ich denke genau das hier ist Mode.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Als ich gerade mal ein paar Monate bloggte, traf ich eine Schwedin und fragte sie, ob ich sie fotografieren dürfe. Durch mein Objektiv verwandelte sich dieser streberhafte Teenie in etwas Übermenschliches: einen Star. Ihr Name war Frida Gustavvson und kurze Zeit später wurde sie zum neuen Gesicht der Modeszene. Generell aber sehe ich echte Freundschaften, die während meiner Arbeit als Fotografin, oder auch durch die Blog-Community entstanden sind, als meine größte Errungenschaft.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Ich würde gern mit durchsichtigen und abnehmbaren Flügeln fliegen können.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Haha, gute Frage! Als Tavi oder als meine Freundin Roz (Clothes, Camera and Coffee.) Beides sind noch Teenager und ich würde mir so viele Lebensjahre kaufen.

Ihre größte Extravaganz? Kurz nachdem mein Mann und ich geheiratet hatten, hatte er Geburtstag und war schlecht drauf. Ich leerte mein Konto, lud ihn zum Essen ein und schenkte ihm einen blauen Kashmere-Pulli, eine Cartier Tank-Uhr und Karten zu Tosca im Royal Opera House am gleichen Abend. Wie saßen ganz allein in der Royal Box. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war mir jeden Cent wert.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Angenehm überrascht.

Ihr Motto? Wenn du den Kopf behältst, wenn alle anderen um dich herum ihn verlieren, dann verstehst du die Situation einfach nicht.

Bislang haben unseren Proust-Bloggerfragebogen Siems LuckwaldtKatja HentschelKatya MoormanJulia StelznerKatharina CharpianThomas KnüwerMarlene Sørensen und James CastleMary ScherpeJuliane Duft und Anna Katharina BenderRichard GutjahrAnna dello RussoPeter GlaserFrederik Frede und Jessica Weiß ausgefüllt

 

Alexander McQueen Retrospektive

(c) Sølve Sundsbø Alexander Mc Queen Kleid „The Horn of Plenty“, Herbst-/Winterkollektion 2009/10

(c) Sølve Sundsbø Alexander McQueen Endsemble „Plato's Atlantis“, Frühjahr-/Sommerkollektion 2010

Sein Tod am 11. Februar 2010 erschütterte die Modeindustrie. Alexander McQueen, das „enfant terrible“ der britischen Modeszene, ein Künstler, dessen Expression die Mode war, nahm sich mit 40 Jahren das Leben. Seine Begabung, mit der er durch seine Inszenierungen und Entwürfen den Laufsteg zur seiner Bühne machte, spiegelt sich in der Ausstellung „Savage Beauty“ wieder. Zum Gedenken an seine Leistungen präsentiert das New Yorker Metropolitan Museum of Art (MET) eine Retrospektive von Kreationen seiner Abschlussarbeit bis hin zu seiner letzten Kollektion im Februar 2010. Für alle, die es nicht nach New York schaffen, gibt es den Katalog zur Ausstellung „Alexander McQueen: Savage Beauty“.

 

Proust-Fragebogen für Blogger (14)

(c) PR

Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Im Gegensatz zu vielen Style-Blogs ist Nahtlos! nicht nur eine Plattform für Trends, sondern hält uns außerdem mit aktuellen Ausstellungen, Musik,  Beauty-Tipps und ein bisschen Society auf dem Laufenden. Ein Klick also und der stilbewusste Mensch ist informiert. Siems Luckwaldt, 33, ist eine Hälfte des Nahtlos-Duos.

Was ist für Sie das vollkommene Blog? Jedes Blog, für dessen Macher die Themen die Stars sind – und nicht sie selbst. Bescheidene excellence, die richtige Portion weirdness und immer mal ein Augenzwinkern – das inspiriert mich. P.S.: Eitelkeit ist eben NICHT the New Black.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit der Eigensinnigkeit von Margaret Cho. Mit dem Fleiß und der Energie von Jessica Weiß von Les Mads. Mit dem Engagement von Lady Bunny. Mit der Weisheit von Paul Krugman. Mit der stilvollen Entspannung von Freunde von Freunden.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Lernen. Experimentieren. Lesen. Kommunizieren. Entdecken. Nach YouTube-Schätzen graben.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Lernen. Experimentieren. Lesen. Kommunizieren. Entdecken. Singen. Gute US-Serien „studieren”.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Aus Höflichkeit und immer dann, wenn es einfach zu einfach wäre, eine (wahre) Gemeinheit zu formulieren und billig nachzutreten.

Ihr Lieblingsheld im Netz? Jeff Jarvis. Und Dr. Horrible von Dr Horrible’s Sing Along Blog.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Meine Mutter und alle Entrepreneure, die sich nicht unterkriegen lassen. Vor allem in Deutschland. Hmm … da wären auch noch Comedienne Kathy Griffin, Diane von Fürstenberg und Cher. Ja, ich glaube das sind die Wichtigsten.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Nahbarkeit, Humor, Ehrlichkeit (klingt paradox, I know), Interessen-Vielfalt, schlüpfrige Profilfotos auf Facebook.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Nahbarkeit, Humor, Ehrlichkeit (klingt das jetzt weniger paradox?), Interessenvielfalt, einen Mode-Stil, der sagt „I like it, no matter what you think“.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Seinen Sog.

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Dass immer noch viele denken, das Wort „Blogger” wäre eine Berufsbezeichnung, wo es eigentlich nur ein Medienformat mit gewissen Ausdrucks-Eigenheiten beschreibt. Und, dass (leider) immer mehr Leute hoffen, Blogger seien Germany‘s Next Superstars. If you‘re in it for the fame, well, good luck to you …

Was stört Sie an sich selbst am meisten? Dass ich auf diese Frage beinahe „Meine Ungeduld” geantwortet hätte. Wie ungefähr zehn Millionen Fragebogen-Ausfüller vor mir. Dabei sind mein Tatendrang und ich längst gute Freunde. Ab und an kommt mein Leben bloß nicht hinterher …

Ihr glücklichster Moment als Blogger? Wenn ich faszinierende Persönlichkeiten treffen oder gar mit ihnen zusammenarbeiten darf. Und: Wenn eine Geschichte, wenn ein Blogpost richtig schön „rund“ ist.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Dass ich seit über 13 Jahren journalistisch arbeiten kann – und sich daran auch mit Nahtlos! nichts geändert hat.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Ich würde gern malen können. Oder wenigstens etwas zeichnen. O.k., wenn ich das Haus vom Nikolaus weniger krakelig hinbekommen würde, das wäre toll.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Als Leo Babauta von ZenHabits.

Ihre größte Extravaganz? Bestmögliches technisches Equipment. Und meine Fantasie.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Übermüdet vom nächtlichen Fragebogen-Ausfüllen.

Ihr Motto? „Be who you are and say what you feel, because those who mind don’t matter and those who matter don’t mind.” (Dr. Seuss)

Bislang haben unseren Proust-Bloggerfragebogen Katja HentschelKatya MoormanJulia StelznerKatharina CharpianThomas KnüwerMarlene Sørensen und James CastleMary ScherpeJuliane Duft und Anna Katharina BenderRichard GutjahrAnna dello RussoPeter GlaserFrederik Frede und Jessica Weiß ausgefüllt

 

Proust-Fragebogen für Blogger (13)

(c) Anthony Munoz

Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Auf Glamcanyon findet man gestochen scharfe Bilder, die bezeugen, dass die Photographin/Bloggerin Katja Hentschel, 29, sowohl von aktuellen Runway- Trends etwas versteht, als auch ein Auge für individuelles Styling besitzt. Auf ihrer Seite sieht man junge Menschen auf Berliner Strassen stehen, aber auch in anderen Ecken der Welt knipst sie fleißig. Schließlich sagt Katja, Reisen sei gleich nach der Fotografie ihre zweite große Passion. Übrigens ist deshalb auch ihr zweites Blog-Baby, Travelettes, genauso sehenswert.

Was ist für Sie das vollkommene Blog? Ein Blog, das durch Vielseitigkeit, Qualität, Regelmäßigkeit und ein gesundes Maß an Subjektivität besticht, ist schon mal ein guter Anfang.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit denen, die den Erfolg ihres Blogs nutzen, um auch auf verschiedenen anderen Gebieten tätig zu werden.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Wenn ich könnte, würde ich den Tag damit verbringen, meinen Google Reader nach Design-, Wohnungs-, Koch- und Fotoblogs abzugrasen.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Reisen und Fotografieren.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Ich lüge nie, aber es kam schon einmal vor, dass ich aus Notwendigkeit die Wahrheit etwas verschönert habe, damit keine Egos verletzt werden.

Ihr Lieblingsheld im Netz? Die Fotografin Nirrimi Joy Hakanson von weliveyoung.blogspot.com. Gerade mal 18, aber unglaublich talentiert und weise für ihr Alter.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Ich habe tiefste Bewunderung für alle, die es schaffen, trotz grober Hindernisse und Schwierigkeiten immer positiv zu denken.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Menschen, die mir im Internet auffallen, sind in meinen Augen oft clever, ambitioniert und selbst-motiviert, alles bemerkenswerte Charakterzüge.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Toll ist, wenn jemand aktiv daran arbeitet, glücklich zu sein. Viele wissen zwar, was sie glücklich machen würde, verbringen aber mehr Zeit damit, darüber zu reden, als es umzusetzen.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Die Abhängigkeit. Ich kann mir ein Leben ohne Internet kaum vorstellen, und das ist schon irgendwie beängstigend.

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Aufgrund der Vielzahl von Bloggern könnte die Frage auch lauten: Was stört sie an Internet-Nutzern am meisten?

Was stört Sie an sich selbst am meisten? Mich stört, dass ich mich nicht zweiteilen kann. Das würde so einiges leichter machen.

Ihr glücklichster Moment als Blogger? Es gab nie den einen Moment, der alle anderen an Glückseligkeit überstrahlt hätte, aber ich freue mich immer sehr, wenn mir jemand persönlich sagt, dass er glamcanyon oder travelettes gerne liest.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Durch Glamcanyon konnte ich eine gutgehende Fotografenlaufbahn einschlagen, der Traumberuf für mich schlechthin. Durch Travelettes wird nun auch meine 2. Leidenschaft – Reisen – langsam zum Nebenjob.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Ich bewundere es, wenn jemand auch unter Druck völlig entspannt arbeiten kann und immer einen kühlen Kopf behält. Das gelingt mir leider nicht immer.

Ihre größte Extravaganz? Reisen. Oft. Weit. Am liebsten allein.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Dankbar.

Ihr Motto? Just do it.

Bislang haben unseren Proust-Bloggerfragebogen Katya MoormanJulia StelznerKatharina CharpianThomas KnüwerMarlene Sørensen und James CastleMary ScherpeJuliane Duft und Anna Katharina BenderRichard GutjahrAnna dello RussoPeter GlaserFrederik Frede und Jessica Weiß ausgefüllt

 

Royal Wedding: William and Kate Dress-up Dolly Book

(c) Duncan Smith

(c) Duncan Smith

(c) Duncan Smith

Nur noch zwei Tage bis zur Hochzeit des Jahres und immer noch wird geheim gehalten, welches Kleid die Braut tragen wird. Mit dem Schablonenbuch „Royal Wedding: William and Kate Dress-up Dolly Book“ von Duncan Smith kann man die Wartezeit überbrücken und das Paar schon mal einkleiden. Wie wäre es mit Gummistiefeln zum Kleid oder einem Cowboyhut zum Anzug? Was die beiden drunter tragen, ist allerdings festgelegt: Kate klassisch Blau, William die Nationalfarben

 

Proust-Fragebogen für Blogger (12)

(c) Karen L. Dunn

Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Die Wahl-New Yorkerin, Bloggerin und Photographin Katya Moorman, 34, zeigt in ihrem Blog Styledefined eine Mischung aus  Streetstyle, Nachtleben und Trendbeobachtungen von den Straßen New Yorks. Inzwischen hat sowohl die Bloggerin als auch ihr Blog dort quasi Kultstatus, der von der Französischen Vogue sogar zu einem der besten Style-Blogs gekürt wurde.

Was ist für Sie das vollkommene Blog? Eins das nicht langweilt, denn nur weil JEDER bloggen kann, heißt das nicht, dass es jeder sollte. Wenn du schon die Welt mit deiner Meinung und „Kunst“ belästigst, dann sollte diese zumindest was wert sein. Zeige mir was Neues und poste niemals Mode-Kampagnen mit banalen Kommentaren…damit prostituierst du dich nur und zwar umsonst.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit mir selbst.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Fragen von ausländischen Publikationen beantworten und anderer Leute Tagebücher lesen, während ich Gin Tonic trinke.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Fragen von ausländischen Publikationen beantworten und anderer Leute Tagebücher lesen, während ich Gin Tonic trinke.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Siehe obige Antwort.

Ihr Lieblingsheld im Netz? Kann ich nicht sagen, deshalb formuliere ich die Frage einfach um: Wer ist mein Lieblingsheld, den ich nicht persönlich kenne: Tom Ford. Ich fand ihn als Designer schon toll, aber sein Film „A Single Man“ hat mich umgehauen. Es ist der schönste Film, den ich je gesehen habe. Ich bewundere seine Arbeitsmoral, Kreativität, Mut und seine smarte PR-Strategie.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Meine wirklichen Helden sind die Transen, mit denen ich Sonntagnachts im Vandam feiere. Dragqueens sind schon in einer Zeit, in der es sehr gefährlich für sie war, sich selbst darzustellen, an die Grenzen vorgedrungen. Heute tun sie es weiterhin und diesmal in einer Zeit, in der es zwar nicht mehr gefährlich für sie ist, dafür aber als passé bzw. lächerlich gilt. Ich habe große Bewunderung für Leute, die gegen den Zeitgeist schwimmen, mit Humor und verrücktem Stil.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Ich lerne einfach gerne Menschen kennen. Twitter ist super dafür…aber am Ende sind mir echte Beziehungen im wahren Leben oder in Nachtclubs….auch nicht wirklich das wahre Leben… doch viel lieber….

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Ich treffe Menschen im wahren Leben viel lieber, weil man die einfacher beim Lügen ertappen kann, spätestens nachdem jemand ein paar Cocktails intus hat. In der Welt des Online-Alter-Egos gibt es wenig Klarheit.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Die verschwendete Zeit. Ich könnte einen ganzen Tag lang zwischen Facebook, Twitter, online shoppen und emails verbringen.

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Viele Mode-Blogger sind langweilig und narzisstisch. Aber am schlimmsten finde ich, wenn Blogger ganz auf Rechtschreibung und Grammatik verzichten.

Was stört Sie an sich selbst am meisten? In dieser selbstkreierten Hölle zu Leben. Dieses Business ist schnelllebig und hart. Wenn man mal nicht auf der richtigen Party gewesen ist, kann man die tollste Fotogelegenheit verpasst haben.

Ihr glücklichster Moment als Blogger? Ich weiss nicht, ob es mein glücklichster war, aber als ich von der Französischen Vogue zu einem der besten Blogs gekürt wurde und dabei der einzige New Yorker Blog war, hat mich das ziemlich glücklich gemacht.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Hmmm…letzten Sommer wurde ich von J&B Whiskey für ein großes Promo Event für den Manhattan Cocktail nach Madrid eingeladen. Dazu eingeladen wurden vier Menschen die als New Yorker „Ikonen“ gelten. Die ganze Reise erster Klasse und meine Fotos riesig groß aufgeblasen überall an der Wand. Das war ziemlich cool!

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Mich unsichtbar machen zu können und mich überall hin zu „beamen“.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Als der Bestbezahlte!

Ihre größte Extravaganz? Meinen sicheren Job verlassen zu haben, mein Haus verkauft zu haben und in die teuerste Stadt Amerikas gezogen zu sein und das alles mitten in der Wirtschaftskrise – um mich ganz meiner Photographie und meinem Blog zu widmen.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Vorsichtig optimistisch und leicht sauer.

Ihr Motto? „Versuchen“ gibt’s nicht, entweder du machst es, oder du lässt es bleiben.

Bislang haben unseren Proust-Bloggerfragebogen Julia StelznerKatharina CharpianThomas KnüwerMarlene Sørensen und James CastleMary ScherpeJuliane Duft und Anna Katharina BenderRichard GutjahrAnna dello RussoPeter GlaserFrederik Frede und Jessica Weiß ausgefüllt

 

Achtung Zeitschrift für Mode 18/2011

(c) Ralph Mecke

(c) Ralph Mecke

(c) Fergus Padel

(c) Fergus Padel

(c) Fergus Padel

Was macht unser Stylist und Mann in Paris, Markus Ebner, wenn er nicht für uns arbeitet? Zum Beispiel sein eigenes Heft „Achtung“. In der aktuellen Ausgabe fotografiert Ralph Mecke „Darklands in Spring“ und widmet sich der düsternen Pracht gegenwärtiger Mode. „Berlin in the shades“ von Fergus Padel zeigt Berliner wie Melanie Del Canton, die PR-Chefin von Andreas Murkudis, die Schauspielerin Nicolette Krebitz (deren aktuellen Film „Unter Dir die Stadt“ wir empfehlen, aber das nur nebenbei) und Sven Schumann, der u.a. für Vogue und Harper‘s Bazaar schreibt, zu Hause mit Sonnenbrille im Bett. Das Heft erscheint heute am 12. April – mit Toni Garrn auf dem Cover, die mit Blume im Mund den Frühling begrüßt