Das erste Pop-Up Restaurant weltweit in einem Wolkenkratzer, dem Frankfurter Nextower. Bis zum 22. Oktober kann man im urbanen Baumhaus „The Tree House“ Sterneköche wie Juan Amador, Matthias Schmidt oder Nuno Mendes bewundern. Tolle Alternative zum großartigen Ausblick von der 25. Etage über die Dächer der Stadt: In der 24. Etage stellt Steve Lazarides aus, einer der führenden Street-Art-Galeristen und Entdecker von Banksy
Autor Alex Bellos findet, die Welt der Mathematik ist einzigartig aufregend und randvoll mit kleinen Wundern. Darüber hat er jetzt ein Buch geschrieben – mit vielversprechendem Titel. Wir haben mit ihm über mehrere Unendlichkeiten gesprochen und darüber, wie ein Kneipentest wirklich geht.
ZEITmagazin: Ihr Werk heißt: Alex im Wunderland der Zahlen. Passt das wirklich zusammen? Die Märchenwelt und die Welt der Zahlen? Alex Bellos: Absolut. Mathe ist ein Wunderland voller Märchen. Wenn Wissenschaftler träumen, dann tun sie das in der Welt der Mathematik. Euclid zum Beispiel war einer der wichtigsten griechischen Denker, sein Buch „Die Elemente“ ist so etwas wie die Bibel der Mathematik. Er begründete darin das Teilgebiet der Geometrie, indem er das ganze weite Feld auf nur fünf einfach Regeln herunter brach. „Die Elemente“ ist genauso fesselnd wie alles, was die Gebrüder Grimm je geschrieben haben.
ZEITmagazin: Für wen haben Sie Ihr Buch geschrieben? Bellos: Für den klugen Laien. Für den Leser der sich darüber freut, Neues zu lernen. Ich möchte die Freude an der Mathematik mit Menschen teilen, die das Fach nicht studiert haben. Gleichzeitig ist das Buch auch für Menschen, die sich mit der Materie auskennen – ich habe versucht, das Buch mit Geschichten und mathematischen Ideen zu füllen, die niemand in der Schule beigebracht bekommt. Auch einem Mathematik-Professor garantiere ich, dass er etwas in diesem Buch findet, was er bisher noch nicht wusste! Übrigens mache ich immer, wenn ich schreibe, den Kneipentest. Ich stelle mir vor, ich sitze in einer Kneipe mit einem Fremden und ich muss ihn dazu bekommen, sich für mein Fach, für das Thema über das ich schreibe, zu interessieren. Also muss meine Hauptidee einfach zu erklären und unterhaltend sein.
ZEITmagazin: Gab es diesen einen Moment, als für Sie klar war: Donnerwetter, Zahlen sind irre interessant? Bellos: Ich habe schon immer gedacht, dass Mathe spannend ist. Also gab es diesen Moment wahrscheinlich, als ich fünf Jahre alt war. Ich glaube tatsächlich, dass die meisten Menschen an Zahlen interessiert sind. Was sie nicht interessiert, ist das Rechnen, weil das aufwändig ist. Aber ich glaube viele Menschen sind vom Ursprung und vom Nutzen der Zahlen fasziniert – immerhin regieren Zahlen die Welt.
ZEITmagazin: Welche Entdeckung, die Sie in Ihrem Buch machen, ist die spannendste? Bellos: Da es sich bei Ihnen um ein deutsches Magazin handelt, werde ich besonders umsichtig sein und sagen: Es ist die Entdeckung des deutschen Mathematikers Georg Cantor, dass es mehr als eine Art der Unendlichkeit gibt. Dieser Ansatz ist überwältigend. Man muss kein Mathematiker sein, um das nachzuvollziehen.
ZEITmagazin: Was wird der Leser nach Ihrem Buch gelernt haben? Bellos: Natürlich vieles über Zahlen, Mathe und Kultur – Zahlen sind auch ein kultureller Schatz, nicht nur ein wissenschaftlicher. Er wird etwas über die mathematischen Fähigkeiten der Stämme im Dschungel des Amazonas lernen, über die Wüstenameise der Sahara und etwas über sechs Wochen alte Babys. Er wird wissen, wieso die Japaner besser Summen berechnen können als Europäer, er wird Rätsel lösen und Tricks erlernen, um schneller zu Multiplizieren. Er wird den heutigen Pythagoras treffen und den schnellsten Rechner der Welt kennenlernen, die Verbindung sehen zwischen Mathe, Philosophie und Religion … Und schließlich wird er die Antwort erhalten, wieso ich jeden Tag einen Laib Brot kaufte – 100 Tage lang.
Sieht aus wie Rock und Bluse, ist aber ein Kleid, und zwar von Preen. Die überzeugende Botschaft dieses Entwurfs: Muster und Knallfarben gehen sehr gut zusammen
Peter Zumthor hat für die Londoner Serpentine Gallery einen Pavillon entworfen, in dem ein Garten wuchert. Kinder bekommen dort ein Malbuch geschenkt, in das sie Insekten und Pflanzen zeichnen können
Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Im Jahr 2007 hat die freie Modejournalistin Maria Ratzinger, 25, ihr Blog gestartet, und mittlerweile zählt stylekingdom.com zu den bekanntesten deutschsprachigen Fashion-Blogs. Die Österreicherin wirft ein kritisches Auge auf sämtliche Facetten der Mode, auf Labels, Designer und Models. Maria Ratzinger darf außerdem von sich behaupten, gut vernetzt zu sein: Am Samstag, 10. September, richtet sie gemeinsam mit Kolleginnen das Wiener „Fashion Camp“ aus, eine Konferenz für Fashion-Blogger.
Was ist für Sie das vollkommene Blog? Gut geschrieben, mit einer komplett differenzierten Perspektive, als man sie von anderen Medien kennt, einer eigenständigen Meinung, Humor und möglichst klischee- und stereotypenfreiem Denken.
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Es gibt nur Blogs, die ich besonders mag, aber ich identifiziere mich mit keinem Blogger.
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Auch wenn Recherche manchmal sehr anstrengend ist, stößt man immer wieder auf vollkommen andere Themen und wahre Schätze. Diesem Informations-Kick bin ich auf der Spur.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Wenn es offline überhaupt noch gibt, dann treffe ich mich gerne mit Freunden im Museumsquartier. Gerade im Sommer ein toller Platz in Wien.
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Wenn mir Leute zu nahe stehen, als dass ich sie kritisieren möchte, spare ich in meiner Beurteilung an Worten. Das hat aber generell nichts mit Unwahrheit zu tun.
Ihr Lieblingsheld im Netz?Lina Ben Mhenni, die tunesische Bloggerin, die den arabischen Frühling durch ihren unglaublichen Mut und Einsatz maßgeblich beeinflusst hat.
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Es klingt kitschig, aber wer meine Mutter kennt, weiß warum ich sie hier wähle.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Dinge in kurzen Sätzen perfekt auf den Punkt zu bringen.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Eine positive Lebenseinstellung.
Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Die Erwartungshaltung, ständig verfügbar zu sein.
Was stört Sie an Bloggern am meisten? Nach der solidarischen Pionierphase kam leider der Neid. Das vergiftet das Klima.
Was stört Sie an sich selbst am meisten? Meine zeitweiligen Lethargiezustände.
Ihr glücklichster Moment als Blogger? Da gibt es mittlerweile schon sehr viele schöne Momente. Es freut mich immer besonders, wenn ich von Leuten – von denen ich nicht erwarten würde, dass sie überhaupt meinen Blog lesen – höre, wie gern sie diesen oder jenen Artikel auf Stylekingdom gefunden haben.
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Von anderen Medien anerkannt zu werden und für sie schreiben zu dürfen. Außerdem hat es mich sehr gefreut, 2010 in die Jury der Vienna Awards for Fashion & Lifestyle aufgenommen zu werden.
Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Zeitmanagement.
Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Es darf schon wieder ich sein. Aber mit allen bisher gesammelten Erfahrungen, wenn das nicht zuviel verlangt ist.
Ihre größte Extravaganz? Mein Auto.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Kaffeesüchtig.
Rein, unberührt ist sie: Die weiße Seite. Sie verlangt Respekt und will mit anspruchsvollem Inhalt gefüllt werden. Das fällt nicht immer leicht. Für Schmierer und Kritzler, für spontane Dichter und graphische Denker gibt es deshalb das Swop Book. Da sind die Seiten bereits mit bunten Bildern bedruckt. Das wirkt hoch-inspirierend und die Angst vorm leeren Blatt ist auch dahin