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Eulen-Kissen

(c) Ferm Living

Also auf Französisch heisst „Eule“ „chouette“ und „chouette“ heißt gleichzeitig auch „prima“ – was vortrefflich zusammenpasst, wie wir mit diesem Kissen von Ferm Living beweisen möchten. Wieder was gelernt

 

Die Deutschlandkarte im Radio

(c) ZEITmagazin Nr. 35

Wo werden die meisten Fahrräder geklaut? Wo sind die Deutschen am dicksten? Wer bezieht am häufigsten Ökostrom? Die Deutschlandkarten des ZEITmagazins erscheinen jetzt auch als Kolumne beim Saarländischen Rundfunk im Programm von SR 2 KulturRadio. ZEITmagazin-Redakteur Matthias Stolz beantwortet jede Woche die wichtigsten Fragen zu Deutschland. Sonntags zwischen 14 und 16 Uhr in der Sendung “Länge Sieben –Das Kulturmagazin aus Saarbrücken”. Öffentliche Leihfahrräder – eine Idee, die aus Frankreich kommt. Wo gib es sie in Deutschland?

 

Bayern oder Dortmund (4. Spieltag)

Unser Chefredakteur Christoph Amend ist Bayern-Fan. Unser Berater Matthias Kalle ist Dortmund-Fan. Wie halten sie es diese Saison miteinander aus? Immer montag vormittags an dieser Stelle: ihre Emails vom Wochenende

Amend, Samstag, 17 Uhr 16: Oh, wie ist das schön! Oh, wie ist das schön …

Kalle, Samstag, 17 Uhr 41: Glückwunsch! Mindestens 3 Stunden Tabellenführer. Genieß es.

Amend, Samstag 18 Uhr 9: Stichwort 3: Gomez, Gomez, Gomez!

Amend, Samstag 18 Uhr 16: P.S.: Das Motto des Spieltags hat eben jener Mario G. nach dem Spiel ausgerufen: „Das Glück ist zurück“! In diesem Sinne …

Kalle, Samstag 20 Uhr 42: Und das Pech auch …

Amend, Samstag 21 Uhr 16: Ich genieße es immer noch – drei Stunden können ja ewig dehnbar sein …

Kalle, Samstag 23 Uhr 17: 30 Spieltage aber auch …

Amend, Sonntag 7 Uhr 56: Philipp Lahm sollte jedenfalls öfter Bücher veröffentlichen, das bringt uns Glück.

Kalle, Sonntag 10 Uhr 42: Vielleicht sollte Mario Götze auch mal ein Buch schreiben. Oder besser: Kevin Großkreutz. „Dortmund, mon amour“. Oder so.

Amend, Sonntag 10 Uhr 58: Nach eurem Spiel wäre ich eher für „Klopps Gebete“.

Kalle, Sonntag 11 Uhr 25: Und Ballack schreibt: „Ich bin dann mal weg“…

Amend, Sonntag 11 Uhr 51: Und Mario Götze: „Ein Junge sieht rot“.

Amend, Sonntag 19 Uhr 27: Nur fürs Protokoll: So kann die Tabelle gerne bleiben.

Kalle, Sonntag 19 Uhr 50: Dann sehe ich rot. Und zwar doppelt …

 

Henri Cartier-Bresson

(c) Henri Cartier-Bresson / Magnum Photos

(c) Henri Cartier-Bresson / Magnum Photos

(c) Henri Cartier-Bresson / Magnum Photos

„Fotografieren bedeutet Verstand, Auge und Herz auf eine Linie zu bringen. Es ist eine Art zu leben.“ Henri Cartier-Bresson
Das Kunstmuseum Wolfsburg widmet dem Meister des Augenblicks, einem der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts, ab dem 3.9.2011 die Ausstellung „Henri Cartier-Bresson. Die Geometrie des Augenblicks“.
Unter dem Titel „Paysages“ hatte der Fotograf selber die rund 100 Landschaftsfotografien zu dieser Ausstellung ausgewählt. Sie erzählen von seinen Reisen zwischen 1933 und 1999 durch Europa, Mexiko, Indien, China, Indonesien, die USA und die damalige Sowjetunion. Mit seiner Leica-Sucherkamera schaffte er es immer wieder, den entscheidenden Augenblick in exakt komponierten Fotografien festzuhalten. Die Ausstellung wird ergänzt durch sieben seltene Lithografien aus dem Privatbesitz seiner Witwe Martine Franck

 

TV-Dreiteiler „Dreileben“

(c) Etwas besseres als der Tod: BR / Hans Fromm

(c) Komm mir nicht nach:   ARD / Julia von Vietinghoff

(c) Eine Minute Dunkel: WDR / Reinhold Vorschneider

Es war eine gute Idee, dass die ARD drei namhafte Regisseure in das gleiche ostdeutsche Dorf geschickt hat, um sie dort ihre neuen Spielfilme drehen zu lassen. Heraus gekommen ist eines der spannendsten Experimente, die in diesem Jahr im Fernsehen zu bestaunen sind, zu sehen am Montagabend, 29. August, im Ersten ab 20.15 Uhr. Christoph Hochhäusler, Dominik Graf und Christian Petzold heißen die Regisseure, die sich darauf eingelassen haben – Repräsentanten eines neuen deutschen Films, der bildstarke Poesie mit strengem Realismus verbindet. Für das öffentlich-rechtliche Fernsehprojekt „Dreileben“ haben sie sich einer Aufgabe gestellt, die ein wenig an Deutsch-Klassenarbeiten erinnert. Zu einem vorgegebenen Thema sollten sie eigene erzählerische Lösungen entwickeln. Vorgegeben waren zunächst einmal der Ort (das Kaff „Dreileben“ in Thüringen), aber auch ein Teil der Handlung (ein Frauenmörder, gespielt von Stefan Kurt, ist aus einer Klinik entlaufen und irrt durch die umliegenden Wälder).
Was die Regisseure aus diesen Grundkoordinaten gemacht haben, könnte kontrastreicher kaum sein. Einzig Hochhäusler macht aus dem Stoff das Naheliegende, einen Krimi nämlich. Mit den Mitteln eines Kammerspiels, karg und minimalistisch, inszeniert er ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Ermittlern, die mit Spürhunden den Landstrich durchstreifen, und dem flüchtigen Sexualstraftäter. „Eine Minute Dunkel“ hat Hochhäusler seinen Film genannt, und im Titel klingt die Stimmungslage schon an: Finsternis weit und breit. Die Jäger und der Gejagte verlieren sich im Tannendickicht des Thüringischen Walds, der zur Topografie seelischer Abgründe wird.
Dominik Graf degradiert in seinem Film „Komm mir nicht nach“ den Handlungsstrang um den gefährlichen Haftflüchtling zum Beiwerk. Im Mittelpunkt seines Films steht ein Streit zwischen zwei Freundinnen, der sich zum stillen Drama auswächst. Die Polizeipsychologin Jo (Jeannette Hain) ist eigentlich nach Dreileben gereist, um die Beamten bei der Suche nach dem Gewaltverbrecher zu unterstützen – ihrer erfolgreiche Ermittlungsarbeit wird jedoch nur nebenher Beachtung geschenkt. Mehr Interesse bringt Graf den Umständen ihrer Unterkunft entgegen: Jo übernachtet bei ihrer alten Freundin Vera (Susanne Wolff), die sich im gleichen Ort mit ihrem Mann Bruno (Mišel Matičević) zufällig eine alte Villa gekauft hat. Vor deren Kulisse entfaltet Graf das intime Porträt zweier Frauen, die voneinander erfahren, dass sie früher einmal in den gleichen Kerl verliebt waren – und jetzt in emotionale Turbulenzen geraten, aus denen sie nur verwundet und verletzt entkommen können.
Noch mehr vom Grundthema entfernt hat sich Christian Petzold mit seinem Liebesfilm „Etwas besseres als den Tod“. Petzold hat eine behutsame Boy-meets-Girl-Geschichte gedreht. Der entlaufene Sexualstraftäter greift erst zum Finale in die Handlung ein, dann wird er jedoch zum Vollstrecker einer äußerst bitteren Pointe. Zuvor konzentriert sich Petzold auf die Amour fou zwischen dem Zivildienstleistenden Johannes (Jacob Matschenz) und dem Hotelmädchen Ana (Luna Mijovic). Ein Verhältnis, das zum Scheitern verurteilt ist, weil sie einander zu fremd sind – er ist ein bodenständiger deutscher Mittelschichtjunge, sie ein Mädchen aus Bosnien mit gebrochenem Selbstbewusstsein.
Weil jeder Film neunzig Minuten dauert, wird aus der Gesamtschau ein viereinhalbstündiger Fernseh-Marathon. Es lohnt sich dennoch, wach zu bleiben. Zum einen funktioniert jeder Film als Einzelwerk. Zum anderen sind da aber noch die Schnittmengen zwischen den Filmen, Schauplätze die wiederkehren, ein Waldweg etwa, ein Hotel oder ein Werbeplakat – diese aufzuspüren, ist ähnlich beglückend wie die Dechiffrierung eines Vexierbilds. Wozu öffentlich-rechtliches Fernsehen im Stande ist, wenn die Programmmacher den nötigen Mut aufbringen!
Wiederholungstermine auf EinsFestival: „Etwas besseres als den Tod“, Mittwoch, 31. August, 20.15 Uhr; „Komm mir nicht nach“, Donnerstag, 1. September, 20.15 Uhr; „Eine Minute Dunkel“, Freitag, 2. September, 20.15 Uhr
Philipp Wurm

 

Weingeister

(c) Susanne Engl-Adacker

(c) Susanne Engl-Adacker

(c) Susanne Engl-Adacker

Wer Rotwein verschüttet, hat ein Missgeschick begangen – so weit die geltende Norm. Von dieser Vorstellung sollte man sich allerdings schleunigst verabschieden. Wer die Bilder von Susanne Engl-Adacker betrachtet, lernt vielmehr, dass das Verschütten von Rotwein ein Kunststück ist. Engl-Adacker, die in Kareth-Lappersdorf nahe Regensburg wohnt, malt nämlich Bilder mit der Flüssigkeit von Rotwein. Man fragt sich sofort, warum nicht schon mehr Künstler auf diese Idee gekommen sind. Ihre Weinbilder sehen ähnlich gut aus wie Aquarellbilder, mit dem einzigen Unterschied, dass das Farbspektrum eher begrenzt ist. Hier kann man einen Eindruck gewinnen. Engl-Adacker malt ihre Bilder nicht nur zu Hause, sie lässt sich auch gerne abends von Weintrinkern zu Feiern einladen. Dann klaut sie ein paar Tropfen aus deren Flaschen, und fertigt im Beisein der Besucher eines ihrer Kunstwerke an. So werde der Geist des Abends konserviert, sagt sie, die Bilder seien dann eine schöne Erinnerung für die Gastgeber. Wer Susanne Engl-Adacker einladen und anschließend ein Bild von ihr kaufen will, kann eine Mail schreiben. Vielen Dank an Klaus Bücherl aus Regensburg für den Tipp