Die amerikanische Schauspielerin Amy Sedaris erklärt in ihrem BUCH „Simple Times“ unter anderem, wie man aus einem Donut einen Meisenknödel macht. Gut zu wissen
Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Die Wahl-New Yorkerin, Bloggerin und Photographin Katya Moorman, 34, zeigt in ihrem Blog Styledefined eine Mischung aus Streetstyle, Nachtleben und Trendbeobachtungen von den Straßen New Yorks. Inzwischen hat sowohl die Bloggerin als auch ihr Blog dort quasi Kultstatus, der von der Französischen Vogue sogar zu einem der besten Style-Blogs gekürt wurde.
Was ist für Sie das vollkommene Blog? Eins das nicht langweilt, denn nur weil JEDER bloggen kann, heißt das nicht, dass es jeder sollte. Wenn du schon die Welt mit deiner Meinung und „Kunst“ belästigst, dann sollte diese zumindest was wert sein. Zeige mir was Neues und poste niemals Mode-Kampagnen mit banalen Kommentaren…damit prostituierst du dich nur und zwar umsonst.
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit mir selbst.
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Fragen von ausländischen Publikationen beantworten und anderer Leute Tagebücher lesen, während ich Gin Tonic trinke.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Fragen von ausländischen Publikationen beantworten und anderer Leute Tagebücher lesen, während ich Gin Tonic trinke.
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Siehe obige Antwort.
Ihr Lieblingsheld im Netz? Kann ich nicht sagen, deshalb formuliere ich die Frage einfach um: Wer ist mein Lieblingsheld, den ich nicht persönlich kenne: Tom Ford. Ich fand ihn als Designer schon toll, aber sein Film „A Single Man“ hat mich umgehauen. Es ist der schönste Film, den ich je gesehen habe. Ich bewundere seine Arbeitsmoral, Kreativität, Mut und seine smarte PR-Strategie.
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Meine wirklichen Helden sind die Transen, mit denen ich Sonntagnachts im Vandam feiere. Dragqueens sind schon in einer Zeit, in der es sehr gefährlich für sie war, sich selbst darzustellen, an die Grenzen vorgedrungen. Heute tun sie es weiterhin und diesmal in einer Zeit, in der es zwar nicht mehr gefährlich für sie ist, dafür aber als passé bzw. lächerlich gilt. Ich habe große Bewunderung für Leute, die gegen den Zeitgeist schwimmen, mit Humor und verrücktem Stil.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Ich lerne einfach gerne Menschen kennen. Twitter ist super dafür…aber am Ende sind mir echte Beziehungen im wahren Leben oder in Nachtclubs….auch nicht wirklich das wahre Leben… doch viel lieber….
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Ich treffe Menschen im wahren Leben viel lieber, weil man die einfacher beim Lügen ertappen kann, spätestens nachdem jemand ein paar Cocktails intus hat. In der Welt des Online-Alter-Egos gibt es wenig Klarheit.
Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Die verschwendete Zeit. Ich könnte einen ganzen Tag lang zwischen Facebook, Twitter, online shoppen und emails verbringen.
Was stört Sie an Bloggern am meisten? Viele Mode-Blogger sind langweilig und narzisstisch. Aber am schlimmsten finde ich, wenn Blogger ganz auf Rechtschreibung und Grammatik verzichten.
Was stört Sie an sich selbst am meisten? In dieser selbstkreierten Hölle zu Leben. Dieses Business ist schnelllebig und hart. Wenn man mal nicht auf der richtigen Party gewesen ist, kann man die tollste Fotogelegenheit verpasst haben.
Ihr glücklichster Moment als Blogger? Ich weiss nicht, ob es mein glücklichster war, aber als ich von der Französischen Vogue zu einem der besten Blogs gekürt wurde und dabei der einzige New Yorker Blog war, hat mich das ziemlich glücklich gemacht.
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Hmmm…letzten Sommer wurde ich von J&B Whiskey für ein großes Promo Event für den Manhattan Cocktail nach Madrid eingeladen. Dazu eingeladen wurden vier Menschen die als New Yorker „Ikonen“ gelten. Die ganze Reise erster Klasse und meine Fotos riesig groß aufgeblasen überall an der Wand. Das war ziemlich cool!
Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Mich unsichtbar machen zu können und mich überall hin zu „beamen“.
Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Als der Bestbezahlte!
Ihre größte Extravaganz? Meinen sicheren Job verlassen zu haben, mein Haus verkauft zu haben und in die teuerste Stadt Amerikas gezogen zu sein und das alles mitten in der Wirtschaftskrise – um mich ganz meiner Photographie und meinem Blog zu widmen.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Vorsichtig optimistisch und leicht sauer.
Ihr Motto? „Versuchen“ gibt’s nicht, entweder du machst es, oder du lässt es bleiben.
Klingt nach einem Kinderspiel: Dokoupil lässt gefärbte Seifenblasen auf einer Leinwand platzen. Daraus entstehen Bilder, die an Fantasyfiguren erinnern, großen Feuerwerken ähneln oder vielleicht einfach Gefühle und Gedanken eines überdrehten Künstlers zum Ausdruck bringen. Noch bis 15. Mai in der Münchener Galerie Karl Pfefferle
Warum betrachten wir Sandwiches, die liebevoll belegt sind, eigentlich nicht als Kunstwerk? Weil wir manchmal blind für Schönheit sind – findet zumindest der Amerikaner Jon Matthew Chonko. Auf dem Blog scanwiches.com zeigt er seine Aufnahmen von Sandwiches – sie sind so farbenprall wie ein beschwipster Regenbogen. Manchmal erinnern sie an die Stillleben von italienischen Barockmalern wie Caravaggio. Statt Obst und Weinblättern sieht man allerdings eher deftige Kost wie Roast Beef, Mozzarella, rote Chilis oder Zuckerrübenpaste. Schließlich sind die Sandwiches ja in den USA entdeckt worden, im Kernland der kalorienreichen Nahrung, in Burger-Buden, Hotels oder in der heimischen Küche. Wer die Sandwiches in der eigenen Küche nachahmen will, möge dies bitte tun – unser Land hat schließlich noch jede Menge Nachholbedarf, was Sandwich-Kultur betrifft. Man denke nur an die pappige Weißbrotecken mit welken Salatblättern und knorpeligem Schinken, die an Tankstellen ausliegen und immer noch enorm beliebt sind.
Wo werden die meisten Fahrräder geklaut? Wo sind die Deutschen am dicksten? Wer bezieht am häufigsten Ökostrom? Die Deutschlandkarten des ZEITmagazins erscheinen seit vier Jahren – und jetzt auch als Kolumne beim Saarländischen Rundfunk im Programm von SR 2 KulturRadio. ZEITmagazin-Redakteur Matthias Stolz beantwortet jede Woche die wichtigsten Fragen zu Deutschland. Sonntags zwischen 14 und 16 Uhr in der Sendung “Länge Sieben –Das Kulturmagazin aus Saarbrücken”. In dieser Woche geht es um die Frage: Wo ist Deutschland am sichersten? Wo gibt es nämlich die wenigsten Stürme, Überschwemmungen und nie Erdbeben?
Eine sehr ausgefallene Bleistift – Animation von Danae Diaz and Patricia Luna zu Brandt Brauer Frick`s neuem Titel. Das Trio spielt elektronisch anmutende Klänge ausschließlich mit selbst eingespielten klassischen Instrumenten ein und ist bald mit einem ganzen Ensemble auf ihrer Tournee zu sehen
Reaktion auf die Schnelllebigkeit. Massenproduktion. Inspirationsquelle Alltagsleben. Der deutsche Künstler Jim Avignon lebt die Pop-Art wie kein anderer und das schon seit über zehn Jahren. Für sein Ausstellungsprojekt „me & the establishment“ kommt er in seine alte Heimat Berlin zurück, wo in den frühen 90ern seine Karriere begann. Bis zum 29. Mai sind seine Arbeiten im Haus am Lützowplatz zu sehen.
ZEITmagazin: Zu fast jedem Bild gibt es eine Entstehungsgeschichte und die meisten Figuren existieren auch im realen Leben. Wen sehen wir auf ihrem Ausstellungsplakat? Jim Avignon: Die verschiedenen Typen stehen für bestimmte Charaktere. Sie dienen eher der Unterhaltung. Die Schlaftablette im Anzug erklärt sich schon fast von selbst. Diese Figur steht für eine schnarchige Lebensunlust. Das kleine Teufelchen ist ein lustiger, etwas kalkulierender Typ, der auf seinen Vorteil bedacht ist. Ursprünglich war die pinke Figur ein Mikrofonmann, der seine Meinung in die Welt hinaus posaunt. Der Hase steht für eine etwas naivere Seite. Einige von diesen Figuren gibt es schon ganz lange, beispielsweise den Mikrophonmann. Der ist entstanden, als ich ein Logo für eine Charitysache entwerfen sollte und in der Bilderfamilie geblieben. Einmal entwickelt, taucht er immer wieder auf.
ZEITmagazin: Sie haben in den 90er Jahren als Künstler angefangen, wobei ihre Arbeiten sehr geprägt sind von der Schnelllebigkeit, dem Lebensgefühl der Generation Techno. Wie haben sich dieses Lebensgefühl und damit einhergehend ihre Arbeiten in den letzten Jahren verändert? Avignon: Im mathematischen Sinne hat sich mein Leben und das der Clubkultur gekreuzt, ist dann aber doch wieder in andere Richtungen gegangen. Die Schnelllebigkeit ist also nicht nur auf den Clubkontext reduziert. Ich würde auch gerne das Schnelllebige durch das schnelle Arbeitende ersetzten. Ich reagiere gerne mit meiner Kunst auf Sachen, die gerade erst passiert sind oder bin in der Lage, relativ schnell auf Sachen zu reagieren. Das wird oft verwechselt mit „Dem ist egal was er macht. Der malt ein paar Striche und dann wirft er es wieder weg.“ Das ist definitiv nicht der Fall. Ich habe versucht mit dem was ich mache, mein Umwelt zu portraitieren und kommentieren und meine Bilder als Kommunikationsmedium zu nutzen.
ZEITmagazin: Das tägliche Leben hat die interessantesten Geschichten zu bieten. Sie finden ihre Bildinhalte in den Menschen, die Sie auf der Straße sehen und anschließend in ihren Bildern wieder auftauchen lassen. Warum erinnern ihre gemalten Figuren so oft an Tiere? Man trifft ständig auf Gesichter mit Katzenmündern, Hasenohren oder Vogelschnäbel. Avignon: Das ist in der Kunstgeschichte nicht selten, dass es Fusionen aus Tieren und Menschen gibt. 1994 hatte ich eine Ausstellung in einem Club, die sich ein bisschen über das „easy going“ der Clubwelt lustig gemacht hat. Da habe ich das erste Mal mit diesem Element gearbeitet und die Niedlichkeit, die in den Tierbildern drin steckt, in einen anderen Kontext übergeführt. Die niedlichen Tierchen machen und sagen plötzlich böse Dinge. Das ist natürlich auch als Spiegel der Realität zu verstehen. Gerade in der Clubszene hast du ein ähnliches Ausblenden von bestimmten Wirklichkeitsebenen wie in der Niedlichkeitswelt. Es sollte auch auf das Aufkommen der Hello Kitty-Welle in den 90ern reagieren.
ZEITmagazin: Wie würden Sie sich selber als Figur in einem ihrer Werke darstellen? Avignon: Ich komme nicht wirklich im Sinne eines Selbstportraits vor, aber da viele Bilder auf Selbsterlebtes zurückzuführen sind und auch viele Bilder meine Meinung und Stimmung widerspiegeln, bin ich trotzdem irgendwie mit drin. Es gab einmal eine Platte von mir „A Friendly Dog In A Unfriendly World“. Das war ein musikalisches Selbstportrait. Ich habe mich als freundlichen Hund charakterisiert, der versucht der Welt gegenüber freundlich zu bleiben aber feststellt, dass die Welt überhaupt nicht freundlich ist.
ZEITmagazin: Ist es für einen Künstler nicht abwertend, wenn man seine Kunst als „Cheap Art“ bezeichnet? Avignon: Im Gegenteil. Ich habe das im offensiven Sinne genutzt. Ich sehe mich als ewige Ein-Mann-Avantgarde gegen den Kunstmarkt. Ich habe einen eigenen Verkaufsmechanismus entwickelt, indem ich viel produziere, billig verkaufe und dadurch eine andere Zielgruppe anspreche. Beispielsweise einen Studenten, der sich persönlich angesprochen fühlt, wenn er mein Bild sieht. Dieser Zielgruppe möchte ich die Möglichkeit geben, ein Bild für 100 Euro zu kaufen. Meine Kunst ist in erster Linie Ausdruck und Kommunikation. Erst viel später sehe ich darin einen Anlagewert. Da der Fokus heutzutage so stark auf dem Kunstmarkt liegt, liest man über jeden Künstler zuerst, wie schnell er eine Messe ausverkauft hat.
ZEITmagazin: Sie sind ein Mensch, der gerne teilt. Sie haben nichts gegen die Vervielfältigung ihrer CD’s und verkaufen ihre Bilder zu Preisen, zu denen sie sich fast jeder leisten kann. Teilen Sie sich auch ihren Wohnraum? Avignon: Das ist eine interessante Frage. Tatsächlich habe ich in meiner Wohnung in Brooklyn fast immer Leute zu Gast. Ich würde mich als sehr sozialen Typen bezeichnen. Allerdings bin ich durchaus sensibel, wenn es anfängt ausgenutzt zu werden.
ZEITmagazin: Ihr Ausstellungsprojekt im Haus am Lützowplatz ist ein Projekt von Freunden, mit Freunden und für Freunde. Freunde scheinen Ihnen sehr wichtig zu sein. Haben Sie auch schon welche verloren durch ihren Erfolg? Avignon: Auch eine interessante Frage. Ich habe weniger durch meinen Erfolg als durch den Umstand, dass ich mit dem Erfolg nicht umgehen konnte, Freunde verloren. Ich war in den 90er Jahren eine Zeit lang sehr populär, so dass fast jeden Tag ein Fernsehteam mein Studio besucht hat. Es hatten sehr viele Agenturen sehr viele hoch bezahlte Jobs für mich und ich auf einmal hundertmal so viel Geld wie alle meine Freunde. Ich habe das als Ungleichgewicht empfunden und wusste gar nicht, wie ich damit umgehen soll.
ZEITmagazin: Sie sind am Vorbereiten, Planen und Aufhängen ihrer Ausstellung, wie ich sehe. Darf ich schon ein paar Bilder machen? Avignon: Ja, aber Sie sind sich im Klaren, dass es danach vielleicht wieder ganz anders aussieht zur Ausstellungseröffnung.
Jillian Tamaki griff zu Nadel und Faden und gestaltete für Penguin Books die Buchcover von „Der geheime Garten“, „Black Beauty“ und „Emma“ auf ihre eigene Art und Weise. Eine herrliche Verbindung von klassischer Literatur und klassischem Handwerk. Die Bücher erscheinen am 25. Oktober