© Katja Bartholmess
Susanne Ackstallers erster Blog stammt aus Zeiten, als Blogs noch Internettagebücher hießen. Mit einer Bloggervergangenheit, die bis ins Jahr 2001 zurückreicht, ist Ackstaller also quasi ein Tyrannosaurus Rex in der Bloggerszene. Seit 2009 berichtet sie auf Texterella von schönen Dingen, die ihr im digitalen und analogen Leben begegnen. Das können ohne Tierversuche produzierte neue Kosmetika sein oder nachhaltig produzierte Kleider. Texterella ist von der Zielgruppe und den meisten vorgestellten Produkten her so etwas wie ein Gegenentwurf zu den Hochglanzfrauenmagazinen auf dem Markt. Eine Seite, die bisweilen zeigt, dass die 40-er die neuen 30-er sind und ökologisch wertvoll nicht gleich langweilig und bieder sein muss. Auch hauptberuflich arbeitet Susanne Ackstaller als Texterin – unter anderem mit einer kleinen monatlichen Kolumne bei einer Tageszeitung.
Was ist für Sie der vollkommene Blog?
Pure Langweile. Man stelle sich Lauren Hutton ohne Zahnlücke oder Cindy Crawford ohne Leberfleck vor …
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?
Ich schätze viele Blogger und lese gerne ihre Blogs – aber identifizieren? Mit keinem.
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Mich durchs Internet treiben lassen.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Mich durch Städte treiben lassen.
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?
Bei keiner. Ich lasse höchstens mal die Wahrheit weg.
Ihr Lieblingsheld im Netz?
Ich habe eine Heldin: Berlinessa. Bzw. hatte, denn leider wird das Blog nicht mehr aktualisiert. Berlinessa hat mich über viele Jahre begleitet, oder vielmehr: ich sie.
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?
Eine Freundin, die alles wagt, um ihren Traum zu verwirklichen.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?
Rechtschreibung und die Fähigkeit, sich ausdrücken zu können. Denn ein großer Teil der Kommunikation läuft im Internet nun mal schriftlich.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen?
Witz und Herzenswärme.
Was mögen Sie im Netz am wenigsten?
Das Internet vergisst nichts und schafft Nähe auch dann, wenn man sie nicht will. Beides finde ich sehr beängstigend.
Was stört Sie an Bloggern am meisten? Selbstherrlichkeit, Egozentrik und Arroganz.
Was stört Sie an sich selbst am meisten?
Meine Disziplinlosigkeit und mein Hang zur Trödelei. Das Internet ist da leider nicht förderlich.
Ihr glücklichster Moment als Blogger?
Jedes Mal, wenn ich spüre, dass mein Blog zum Alltag, zum Leben von Menschen gehört.
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?
Meine Interviewserie “Frauen ab 40„. Ich höre mittlerweile von Frauen, die ihren 40sten gar nicht mehr erwarten können, um dort dabei sein zu können.
Über welches Talent würden Sie gern verfügen?
Meine Kreativität auf Knopfdruck anknipsen.
Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden?
Als Jane Aldridge in einem Meer von Schuhen
Ihre größte Extravaganz?
Ein Beruf, der es mir erlaubt, überall auf der Welt zu arbeiten.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Konzentriert.
Ihr Motto?
Das Glas ist halbvoll.
Bislang haben unseren Proust-Bloggerfragebogen Cosima Bucarelli, Johanna Moers, Jill Adams, Siems Luckwaldt, Katja Hentschel, Katya Moorman, Julia Stelzner, Katharina Charpian, Thomas Knüwer, Marlene Sørensen und James Castle, Mary Scherpe, Juliane Duft und Anna Katharina Bender, Richard Gutjahr, Anna dello Russo, Peter Glaser, Frederik Frede , Jessica Weiß, Stefan Mesch, Daniel Decker, Vera Dondelinger, Isabel Bogdan, Ninia Binias, Maximilian Buddenbohm , Johanna Pink, Smilla Dankert, Sandra Olyslager und Johannes Klaus ausgefüllt.