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Strahlendes Trio

„Hey, hey, hey!“ schallt es den Linken-Chefs Gysi, Lafontaine und Bisky entgegen, als sie auf ihrer Wahlparty auf die Bühne treten. Das Trio strahlt. „Ich möchte das Ergebnis jetzt einfach nur genießen!“ ruft Gysi. Lafontaine wirft übermütig den Blumenstrauß, den er gerade überreicht bekommen hatte, in die jubelnde Menge. Wer wird die nächste Braut?

 

Warum sackt die CSU weiter ab?

Ein Jahr nach ihrem Fiasko bei der bayerischen Landtagswahl muss die CSU bei der Bundestagswahl neue dramatische Verluste hinnehmen. Laut Prognose des Bayerischen Fernsehens sackt sie auf nur noch 41,0 Prozent der Stimmen ab. Die CSU schneidet damit so schlecht ab wie noch nie bei einer Bundestagswahl seit mehr als 50 Jahren. Die Schwesterpartei und erst recht die SPD würde so ein Ergebnis wohl freuen, dennoch kann man sich fragen, wie die Popularität des schneidigen CSU-Wirtschaftsministers zu Guttenberg im Bund mit diesem Ergebnis zusammengeht.

 

Warten auf Westerwelle

Die Parteielite der FDP laesst auf sich warten. Sie hat im Praesidium, ein paar Strassenbloecke entfernt, das Ergebnis erfahren und beratschlagt. Die Basis frohlockt schon mal: 4 oder 5 Minister soll Guido nun fordern, heisst es.

 

Steinmeier wird Fraktionsvorsitzender

Nach Informationen von ZEIT ONLINE soll SPD-Spitzenkandidat Frank-Walter Steinmeier neuer Vorsitzender der SPD-Fraktion im Bundestag werden. Darauf  haben sich der bisherige Fraktionsvorsitzende, Peter Struck, und Parteichef Franz Müntefering offenbar geeinigt.

 

Jubel für den Bundestag, Triumphgeheul für Brandenburg

Zwölf bis 13 Prozent: Ihr Ziel, „10 plus X“ Prozent der Stimmen zu holen, hat die Linke bei dieser Bundestagswahl erreicht. Groß ist der Beifall im Festzelt – richtig laut wird es aber, als es an die Brandenburger Ergebnisse geht. Die Linke mit knapp 30 Prozent fast gleichauf mit der SPD – das Triumphgeheul dröhnt in den Ohren.

 

Schockstarre auf Twitter

Die ersten Prognosen der Bundestagswahl lassen die Bundestagswahl-Twitterer für einen kurzen Moment verstummen. Nur zögerlich melden sie sich wieder zu Wort, andere verabschieden sich direkt. Die Reaktionen auf das Ergebnis: vor allem Enttäuschung und Entsetzen. Von schwarz-gelbem Jubel ist hier zumindest wenig zu spüren.

Laut dem Twitter-Exitpoll haben rund 41 Prozent der Twitterer der Piratenpartei ihre Stimme gegeben – doch jetzt ist es auch um die Piraten etwas still geworden. Prognosen zufolge haben sie etwa 2 Prozent der Gesamtstimmen erhalten und damit das Ziel, in den Bundestag einzuziehen, verpasst. Viele sind enttäuscht, manch einer nimmt’s mit Humor.



 

Grüne trauern um SPD

Jubel im Postbahnhof bei der Wahlparty der Grünen als die Werte der ersten Hochrechnung über den Bildschirm flattern: Das schlechte Ergebnis der Union findet lauten Beifall, doch der Applaus und die Freudenschreie enden plötzlich, als das Ergebnis der SPD zu sehen ist.

Über die Prozentpunkte der FDP staunen die Grünen nur noch, den Höhenflug der Linkspartei nehmen sie schweigend wahr und bei ihren 10,5 Prozent fällt der Jubel wenig frenetisch aus. Für eine Regierungsbeteiligung scheint das eigene gute Ergebnis wieder nicht zu reichen.

 

Gute Stimmung bei den Grünen

Postbahnhof in Berlin – Wahlfeier der Grünen

Die Anhänger der Grünen drängen in die Straße der Pariser Kommune. Dort befindet sich der Postbahnhof, ein Gebäude das vor 100 Jahren gebaut und schick renoviert wurde. In einer ehemaligen Gleishalle essen die Sympathisanten Bio-Snacks und stehen an mit Sonnenblumen geschmückten Tischen. Dutzende Grüne warten auf die ersten offiziellen Ergebnisse, mit mehr als zehn Prozent rechnen hier die meisten.

Ob der Platz in dem 1800 Quadratmeter großen Obergeschoss reichen wird, ist fraglich. Der Andrang ist groß, vom Ostbahnhof, der einen Steinwurf entfernt liegt, strömen zahlreiche junge Leute in grünen T-Shirts zum Postbahnhof.

Die Fernsehsender haben kleine Studios aufgebaut, Kameramänner drängen sich. Auf den Leinwänden, die ARD und ZDF zeigen, tauchen altgediente Politiker auf, die zu dieser Wahl nicht mehr angetreten sind. Als Otto Schily  zu sehen ist, der ehemalige SPD-Innenminister, der seine Karriere bei den Grünen begann, bricht die Übertragung ab und es ist nur noch das Logo der Grünen zu sehen.