Immer wieder sieht man an Kiosken extrem rechte Zeitungen wie die „Deutsche Stimme“, „Junge Freiheit“ oder die „Deutsche Nationalzeitung“. Seit dem Dezember 2009 hat sich die Nazi-Zeitschrift ZUERST hinzugesellt und versucht sich als so genanntes „Deutsches Nachrichtenmagazin“. Doch was tun gegen diese braune Propaganda am Zeitschriftenstand?
In Hamburg versuchen antifaschistische Gruppen seit einiger Zeit Druck auf den Bauer-Verlag auszuüben, welcher über die 100%ige Bauer-Tochter „Verlagsunion“ den Vertrieb dieser Nazi-Postille bundesweit organisiert und somit kräftig mitverdient. Nachdem der Gesamtbetriebsrat der Bauer Media Group der Geschäftsführung schon nahe gelegt hatte, die Kooperation zu beenden und es zudem erfolglos an verschiedenen Ortne antifaschistische Proteste gegen den Bauer-Verlag gab, wurde nun ein großes Werbe-Event des Bauer-Verlages – der Bauer Agency Cup (BAC) – genutzt, um auf die Kooperationen mit Nazis aufmerksam zu machen.
Bis zu 3.000 Gäste aus der Werbebranche wurden von den Veranstaltern des „Bauer Agency Cup“ (BAC) am Hamburger Fischmarkt am vergangenen Wochenende erwartet. Kicken, Feiern und Kollegen treffen, darum sollte es bei diesem Werbe-Event gehen. Die Gäste von antifaschistischer Seite, die die Werbepartner des Bauer-Verlages darauf aufmerksam machten, dass dieser an dem Vertrieb von Nazi-Zeitungen ebenfalls Geld verdient, dürften von den BAC-Veranstaltern mit Sicherheit nicht ganz so herzlich begrüßt worden sein.
Bei der gemeinsamen Party in der Fischauktionshalle am 3. Juli hatten 100 Aktive aus Hamburger antifaschistischen Gruppen mit Transparenten und Flugblättern darüber aufgeklärt, dass der Bauerverlag als größter Sponsor und Namensgeber des Turnieres die Zeitschrift ZUERST vertreibt, damit Nazipropaganda unterstützt und von dieser finanziell profitiert.
Einen Tag zuvor hatte sich zudem die Musikgruppe „Le Fly“, die für dieses Event engagiert wurde, solidarisch mit den Protesten erklärt und ihren Auftritt in der Fischauktionshalle abgesagt. Ein wirklich gutes Zeichen!
Wenn der Bauer-Verlag offensichtlich keine moralischen Probleme damit hat, Geld aus dem Vertrieb von Nazi-Zeitschriften zu verdienen, bleibt nur die Möglichkeit, den Verlag über einen sich weiter verstärkenden öffentlichen Druck zur Umkehr zu bewegen.