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Neonazi Daniel „Gigi“ Giese wegen „Döner-Killer“-Lied zu Bewährungsstrafe verurteilt

 

In der CD "Adolf Hitler lebt" der Neonazi-Band "Gigi und die braunen Stadtmusikanten" erschien der menschenverachtende Song "Döner-Killer"

Der Sänger der Neonazi-Band „Gigi und die braunen Stadtmusikanten“, Daniel Giese, wurde heute von einem Gericht wegen Volksverhetzung zu einer siebenmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. In dem Song „Döner-Killer“ hatte der Rechtsextremist bemerkenswerte parallelen zur Mordserie des NSU gezogen, die zum damaligen Zeitpunkt öffentlich noch gar nicht bekannt war.

„Neunmal hat er es jetzt schon getan. Die SOKO Bosporus, sie schlägt Alarm. Die Ermittler stehen unter Strom. Eine blutige Spur und keiner stoppt das Phantom“, sangen „Gigi und die braunen Stadtmusikanten“ auf der CD „Adolf Hitler lebt!“ Weiter heißt es in dem menschenverachtenden Lied, das im Jahre 2010 erschienen: „Bei allen Kebabs herrschen Angst und Schrecken. Der Döner bleibt im Halse stecken, denn er kommt gerne spontan zu Besuch, am Dönerstand, denn neun sind nicht genug.“

Nachdem der „Nationalsozialistische Untergrund“ im November 2011 (NSU) aufgeflogen war, geriet der Song mit dem Titel „Döner-Killer“ schnell in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Parallelen zu den Taten des NSU waren offensichtlich – und der Verdacht, dass Giese etwas von dem Terrortrio und seinem Unterstützernetzwerk gewusst haben könnte, zumindest wahrscheinlich. Wegen dieses Liedtextes, der die Taten des NSU verherrlicht und der zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung den Behörden scheinbar nicht aufgefallen war, musste sich der Sänger der Band, Daniel „Gigi“ Giese, jetzt vor dem Amtsgericht Meppen wegen Volksverhetzung verantworten.

Nach Berichten des Norddeutschen Rundfunks (NDR) hatte Giese vor Gericht angegeben, nichts von den Taten des NSU gewusst zu haben. Zudem hatte der die Vorwürfe zurückweisen lasse und mitteilen lassen, dass er den Song zuvor von einer Anwältin auf seine Bedenklichkeit hin habe überprüfen lassen. Gieses Rechtsanwältin hatte am Ende der Verhandlung, die auf großes Medieninteresse gestoßen war, einen Freispruch für ihren Mandanten gefordert. Das Gericht sah den Straftatbestand der Volksverhetzung jedoch als erfüllt an – und verurteilte Giese deshalb zu einer siebenmonatigen Haftstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt worden ist.

Daniel „Gigi“ Giese gilt mit seiner Band „Gigi und die braunen Stadtmusikanten“ in der neonazistischen Szene als unangefochtene Größe. Regelmäßig mache sich Giese, der dem Buch „Terror von rechts“ zufolge Mitglied in der neonazistischen NPD ist, in seinen Texten über „Opfer von Straftaten und Unglücken im Ausland lustig“, berichtet der NDR unter Berufung auf den niedersächsischen Verfassungsschutzes. Strafbar seien die Songs dabei aber bislang nicht gewesen, heißt es in dem Text weiter.