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Rechtsextreme Hooligans formieren sich in der Schweiz

 

Geheimes Konzert von Kategorie C in Basel
Geheimes Konzert von Kategorie C in Basel

Die Bremer Hooligan-Band „Kategorie C“ plant ein Geheimkonzert in der Stadt Basel. Rechte Kreise sehen den Auftritt als Startschuss für eine antimuslimische Bewegung nach deutschem Vorbild.

von Fabian Eberhard

Konzertankündigung von "Kategorie C" für November in der Schweiz, Screenshot.
KOnzertankündigung von „Kategorie C“ für November in der Schweiz, Screenshot.

Neonazis und Hooligans feiern die Proteste als «Wunder von Köln». Die antimuslimische Kundgebung unter dem Motto «Hooligans gegen Salafisten (HoGeSa)» mobilisierte fast 5000 Rechte. Mitten in der Stadt grölten sie rassistische Parolen und machten Jagd auf Linke und Polizisten. Bilanz: 49 Verletzte und kaum 20 Verhaftete.

Die Krawalle von Köln strahlen jetzt auch auf die Schweiz aus. Auf Facebook und in einschlägigen Foren loben rechtsextreme Aktivisten den «Mut der Deutschen» und kündigen an, dass bald auch «die Schweiz erwacht». Am 15. November soll der Startschuss für eine Bewegung nach deutschem Vorbild fallen. An diesem Tag plant die rechtsextreme Hooligan-Band «Kategorie C – Hungrige Wölfe» ein Geheimkonzert im nordschweizerischen Basel.

Kategorie C trat an HoGeSa-Demo in Köln auf

Die Rechtsrock-Gruppe aus Bremen spielt eine zentrale Rolle im HoGeSa-Netzwerk. Kurz bevor der Mob in Köln auf Polizisten losging, spielte sie unter anderem ihr Lied «Hooligans gegen Salafisten». In Anspielung auf Muslime sang der Frontmann Hannes Ostendorf: «Heute schächten sie Schafe und Rinder, morgen vielleicht schon Christenkinder.» Der Song avancierte in den vergangenen Wochen zur Hymne der HoGeSa-Bewegung, auf YouTube wurde er bereits mehr als 250 000 Mal angeklickt.

"Kategorie C" bei der HoGeSa-Demo in Köln, Foto: Felix M. Steiner
„Kategorie C“ bei der HoGeSa-Demo in Köln, Foto: Felix M. Steiner

Kategorie C gilt als musikalisches Bindeglied zwischen Hooligans, Neonazis und der Rocker-Szene. Der Bremer Verfassungsschutz schreibt in seinem aktuellsten Bericht: «Die Konzerte tragen zur Mobilisierung und zum Zusammenhalt der Szene bei, schaffen die Möglichkeit zum Kontakt und geben Gelegenheit zur Rekrutierung von Sympathisanten.» Der Bandname ist angelehnt an die polizeiliche Einteilung von Fußballfans in die Kategorien A, B und C. C steht für Gewalt suchende Fans.

Schweizer Neonazis setzen auf Kult-Status der Band

Noch ist nicht klar, wo genau die Band auftreten will. Aus gutem Grund: Vergangene Konzerte wurden wiederholt verboten und polizeilich verhindert. Die Basler Sicherheitsbehörden wissen von der Veranstaltung, wollen sich aus taktischen Gründen aber nicht dazu äußern.

Ob es den Aktivisten gelingen wird, antimuslimische Proteste wie in Deutschland anzuzetteln, bleibt fraglich. Zwar hat insbesondere Basel eine vergleichsweise große Hooliganszene, rechtsextreme Tendenzen spielen darin aber eine verschwindend kleine Rolle. Umso mehr dürften Neonazis versuchen, den Auftritt der rechten Kult-Band als Starthilfe zu nutzen. Parallel soll am 15. November die nächste „HoGeSa“-Demonstration in Hannover veranstaltet werden. Wegen des Rückzugs des Versammlungsleiters ist derzeit unklar, ob die Demo tatsächlich stattfinden wird.