Lesezeichen
 

Bartest: CSA Bar

Die CSA Bar liegt in der Karl-Marx-Allee, direkt am Ausgang der U-Bahn-Station Weberwiese. Eigentlich residierte hier bis Anfang 2000 das Büro der tschechischen Fluglinie CSA. Die Barbauer haben einen Großteil der Räumlichkeiten so übernommen, renoviert und behutsam durchdesignt. Ein langer Tresen, mehrere Raumeilte, viele klare Linien, sieht schön aus:

CSA BAR
Foto: www.csa-bar.de

Die ausführliche Cocktailkarte enthält ein routiniertes, wertig erscheinendes Programm aus Klassikern und einigen, wenigen Eigenkreationen. Der Test begann mit einem sauberen Martini auf Tanqueray-Basis. Die Balance aus Gin und Martini war ausgezeichnet, allein es hätte etwas emsiger gerührt und gekühlt werden dürfen; der Drink kam zwar im vorgekühlten Glas, musste aber recht schnell genossen werden, sonst wäre er zu warm geworden. Freund Holger bestellte einen Prince of Wales, der etwas unausgereift daher kam, den machen sie in der Viktoria Bar deutlich besser.

Weiter ging es mit einem „Bronx“, der aus Gin, rotem und weißem Wermut und Orangensaft besteht. Dieser Drink wird hier wirklich astrein zubereitet. Ausgezeichnet, lecker, noch dazu gut bemessen. Ebenfalls sehr stark der Daiquiri, absolut sauber. Der Singapore Sling hingegen verwunderte ein wenig, denn er wurde statt mit Sodawasser mit Ginger Ale aufgefüllt. Schmeckte interessant, aber nicht wirklich nach Singapore Sling. Der Rusty Nail als Digestif wiederum sehr schön. Insgesamt eine leicht überdurchschnittliche Leistung mit ein paar kleinen Mängeln. Der Service ist aufmerksam und angenehm dezent. Kann man mal wieder machen!

CSA
Karl-Marx-Allee 96
D 10243 Berlin
(030) 290 44 741
www.csa-bar.de

 

Wie hoch ist der Berliner Schulstress?

Ein Viertel der Berliner Kinder zwischen 11 und 15 Jahren, bei Mädchen sogar knapp ein Drittel, leidet unter wiederkehrenden, psychosomatischen Beschwerden, die auf Stress in der Schule hindeuten, so ein Studie der WHO, die jetzt von der Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher vorgestellt wurde. Als mögliche Ursachen wird unter anderem der gymnasiale „Schnelldurchlauf“ genannt, aber auch die deutliche Zunahme von Gewalttaten, Mobbing und Hänseleien. Ich kann bestätigen, dass auch unser Kind, derzeit in der dritten Klasse, mir zuweilen recht gestresst vorkommt, was bei ihr konkret an der Klassenstärke liegt (28 Kinder, von denen eine Handvoll mehr oder weniger Dauerlärm produziert und erzieherisch schwer zu erreichen ist). Auch darf man nicht vergessen, dass die frühe Einschulung ab 5 nicht jedem Kind bekommt, denn wenn Kinder auch geistig schon bereit sind für die Schule, so sind viele es nach meiner Einschätzung körperlich noch nicht, was sich in Müdigkeit und eben auch körperlichen Stress-Symptomen zeigt. Auch entspricht es meiner Erfahrung, dass selbst in einem unproblematischen Stadtteil wie Friedenau auch schon in der Grundschule Kinder massiv gemobbt, gehänselt und ausgeschlossen werden. Freunschaften und Sympathien füreinander werden im Tagesrhythmus verändert und angepasst, was sicherlich Auswuchs einer allgemeinen gesellschaftlichen Beschleunigung und Gefühlsvolatilität ist und von der Schule bei den aktuellen Klassenstärken kaum noch abgefangen werden kann.

Wie erleben Sie das? Was haben Sie für Erfahrungen mit Ihren Kindern? Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen und Kommentare.

 

Breaking News: Obama spricht

… endlich ist sein Sprechort bekannt. Herr Dr. Obama spricht, nach langen Querelen endlich bestätigt, in „Buschis Stübchen“, Potsdamer Str. 171, Berlin-Tiergarten. Da geht was!

 

Brand in der Philharmonie – der Tag danach

Es scheint glimpflich ausgegangen zu sein. Ich war gestern auch an der Philharmonie und es sah alles andere als gut aus, dicker, graugelber Qualm waberte aus dem Dach. Schweres Löschgerät, auf dem Dach Feuerwehrleute, die todesmutig mit Motorsägen das Dach aufsägten und verzweifelt versuchten von außen an den Brandherd zu kommen. War ein komisches Gefühl, ich habe schon viele schöne Konzerte in der Philharmonie gehört. Auch, wenn ich nicht der Ansicht bin, die Akustik dort sei besonders gut, so wäre ich doch sehr traurig gewesen, wenn sie dem Feuer zum Opfer gefallen wäre. Inzwischen mehren sich aber die Meldungen, dass der Schaden zwar groß ist, aber weder die tragende Konstruktion, noch die Instrumente gefährdet sind. Und glücklicherweise ging es ohne Verletzte oder Tote aus. Nochmal davongekommen.

 

Volksentscheid gescheitert.

25 Prozent, genau 609.509 Ja-Stimmen für den Erhalt des Flughafen Tempelhof hätte es gebraucht, um dem Volksentscheid im Sinne eines Weiterbetriebs des Flughafens zum Erfolg zu verhelfen. Zur Stunde, knapp 99% der Stimmen sind ausgezählt, votierten aber nur 21,5 Prozent der Stimmen für den Erhalt. Das ist arithmetisch knapp, aber eine klare Aussage. Na, da kann sich Wowereit entspannt zurücklehnen. Nochmal gut gegangen. Kleine Presseschau

 

Ironie verboten?

Erstaunlich. Mit 23 Worten kann man einen Eklat auslösen. Dem Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin ist der ironische Spruch „Ehe jetzt einer im 20. Stock sitzt und den ganzen Tag nur fernsieht, bin ich schon fast erleichtert, wenn er ein bisschen schwarzarbeitet“ herausgerutscht. Ein Spruch, den man beim Bierchen fröhlich begrinst hätte. Eine klar erkennbare Ironie. Die dpa hat diesen Spruch in die Welt hinausgeblasen und schön überstürzt sich ganz Mediendeutschland mit Wut, Betroffenheit, Trauer, wahlweise sogar tiefer Betroffenheit, Abscheu und Ekel. Sorry, da kann ich mich nicht anschließen. Ein bisschen Ironie gehört zum Leben, zumindest solange wenigstens gelegentlich auch mal Selbstironie dabei ist.

 

Futononline.de – Update.

Update 05. Februar 21:00 Uhr:

Herr Scheitler hat sich nun schriftlich zu meinen Fragen geäußert.

Es handelt sich bei ihm um einen ehemaligen Mitarbeiter des Futonworld-Verkaufsteams. Herr Scheitler betreibt parallel seit längerem einen Profiseller-Account bei ebay, in dem er u.a. mit hochwertigen Uhren handelt und – wie unschwer aus den Nutzerbewertungen bei ebay ersichtlich – sich hier bisher als Verkäufer und Lieferant untadelig verhalten hat. Er sieht aufgrund des Wegfalls der „alten“ Futonworld nun die Möglichkeit, mit einem reduzierten Angebot (reduziert auf die Lieferanten, die zuverlässig und solvent sind) zusätzlich zum Uhrenverkauf eine weitere selbständige Existenz aufzubauen. Er versichert glaubhaft, sein Geschäft professionell betreiben zu wollen. Herr Jung oder eine seiner Firmen sind an diesem Geschäft weder direkt noch indirekt beteiligt; es handelt sich um eine neu gegründete Kommanditgesellschaft. Alle angebotenen Waren wurden und werden ausschließlich direkt vom Hersteller bzw. Lieferanten bezogen und stammen nicht von Herrn Jung oder eine seiner Firmen.

Und damit soll es nun auch gut sein.

 

> 174.000 für Tempelhof

Nun ist es amtlich: Schon jetzt haben mehr als 174.000 Berliner für den Erhalt des Flughafens Tempelhof votiert, obwohl das Volksbegehren noch bis zum 14. Februar läuft. 15 Tage nach Veröffentlichung des Endergebnisses der Auszählung muss dann der Termin für den Volksentscheid selbst bekannt gegeben werden, dieser wiederum muss innerhalb der folgenden vier Monate liegen. Der brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm zeigt sich jedoch hiervon ungerührt. Ob die Schönefeld-Maschinerei sich wohl noch aufhalten lassen wird?

 

Zivilcourage – nur noch für die ganz Blöden?

Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen. Ein 51-jähriger bittet zwei 17- und 19-jährige darum, dass sie keine Silvesterknaller auf dem Bahnsteig zünden, weil das neunjährige Kind einer ebenfalls anwesenden Frau Angst vor dem Lärm hat. Was passiert? Sie schlagen ihn nieder.

Ich habe auch schon Leute darum gebeten kurz mit dem Knallen zu pausieren, wenn ich um den Jahreswechsel herum mit meiner Tochter durch die Stadt ging.

Heute saß ich im Oberdeck der Buslinie M85. Auf den letzten Bänken vier junge Araber(*). Der eine hatte sein Bein so auf den nebenanliegenden Doppelsitz gelegt, dass ich nicht hinten aussteigen konnte. Ich überlegte einen Moment tatsächlich, ob ich einfach vorne aussteigen sollte. Doch dann fragte ich: „Soll ich drübersteigen oder nehmen Sie bitte kurz den Fuß weg?“ – Die Antwort war ungelogen: „Du willst wohl auf die Fresse“. Was sich in den folgenden 30 Minuten in meinem Kopf an Gewaltphantasien abspielte möchte ich hier nicht wiedergeben. Wie mag das weitergehen? Ich jedenfalls mag so nicht leben.

(*andere Nationalitäten inklusive Deutschen benehmen sich durchaus auch so)