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Chinas Finanzindustrie steht vor einer Revolution

Es passiert nicht oft, dass ausländische Journalisten gleich mehrere ranghohe chinesische Banker auf einmal zu Gesicht bekommen. Am Sonntag war das der Fall. Am Rande des Parteitags der Kommunistischen Partei, auf dem Chinas neue Führung abgesegnet werden soll, bat die Finanzwelt des Landes zur Pressekonferenz. Auf dem Podium saßen Chinas Zentralbankchef Zhou Xiaochuan, der Vorsitzende der Kommission für Bankregulierung sowie die Chefs der Bank of China, der Construction Bank, der ICBC sowie der Agricultural Bank – die inzwischen vier größten Banken der Welt. Was die Herren mit ihrem Auftritt zeigen wollten: China steht in den kommenden Jahren vor einem gigantischen Umbau seines Finanzsystems. Weiter„Chinas Finanzindustrie steht vor einer Revolution“

 

China könnte seinen Wohlstand bis 2020 verdoppeln

Die Rede von Chinas Noch-Staatschef Hu Jintao schien auf den ersten Eindruck recht langweilig. In alter Parteimanier betete er zum Auftakt des 18. Parteitags am Donnerstag in monotoner Stimme das theoretische Grundgerüst von Chinas KP herunter: das Festhalten am Marxismus-Leninismus, den Gedanken Mao Zedongs, den Deng Xiaoping-Theorien, dem Sozialismus chinesischer Prägung und so weiter. Hu hatte keine Viertelstunde gesprochen, da war der erste der 2.268 Delegierten in der Großen Halle des Volkes eingenickt. Weiter„China könnte seinen Wohlstand bis 2020 verdoppeln“

 

China will nicht mehr billig, billig

China war schon mal angesagter. Die Löhne im Land steigen, die Auslandsnachfrage schrumpft – viele Unternehmen verlegen ihre Fabriken mittlerweile nach Südostasien. Die Kapitalflucht mag China vordergründig schaden. In Wahrheit ist die Entwicklung jedoch segensreich, für China selbst, aber auch für den Rest der Welt.

Die englischsprachige China Daily zitiert in ihrer aktuellen Ausgabe einen Beamten des Handelsministeriums. Ihm zufolge stehen fast ein Drittel der chinesischen Hersteller von Textilien, Schuhen und Hüten unter Druck, keine Aufträge mehr zu erhalten. Das Groteske: Der Autor des Artikels in der chinesischen Staatszeitung scheint den Auftragsrückgang und die Abwanderung keineswegs zu beklagen. Im Gegenteil: Er kann ihm sogar etwas Gutes abgewinnen. Weiter„China will nicht mehr billig, billig“

 

Bringt der Führungswechsel eine neue Wirtschaftspolitik?

Fast zeitgleich finden in der ersten Novemberwoche zwei Ereignisse statt, die das Weltgeschehen des kommenden Jahrzehnts maßgeblich bestimmen werden. Zum einen ist da die US-Wahl: Amerika wählt nicht nur einen neuen Präsidenten, sondern entscheidet auch über den Kurs der Wirtschaftspolitik in der größten Volkswirtschaft der Welt.

Zum anderen werden in China ab dem 8. November rund 2.500 Delegierte auf dem Parteitag der Kommunistischen Partei eine neue Führungsspitze für die nächsten zehn Jahre bestimmen. Auch wenn die Posten des Staatspräsidenten und seines Premierministers mit Xi Jinping und Li Keqiang als gesetzt gelten – spannend bleibt die Frage, wer künftig auf den Plätzen 3 bis 7 im höchsten Gremium, dem Ständigen Aussschuss des Politbüros, sitzen wird. Werden sich mutige Reformer durchsetzen oder konservative Hardliner, die am Status Quo festhalten wollen?

Wie auch immer die Entscheidung ausgehen wird – Chinas Wirtschaftpolitik wird sich nicht ändern. Trotz der in jüngerer Zeit sich auch im Reich der Mitte verdüsternden Wirtschaftsdaten läuft in China alles nach Plan. Genau genommen nach dem 12. Fünfjahresplan. An ihm wird auch die künftige Führung festhalten. Weiter„Bringt der Führungswechsel eine neue Wirtschaftspolitik?“

 

Chinas Superreiche werden ein bisschen ärmer

Wer in China nach Rupert Hoogewerf fragt, erntet meist nur ein Achselzucken. Sein chinesischer Name Hurun ist vielen im Land sehr wohl ein Begriff. Noch bekannter ist sein jährlicher Bericht: die Hurun-Reichen-Liste. Am Montag hat der gebürtige Luxemburger in Shanghai die aktuelle Liste mit Chinas reichsten Menschen vorgestellt. Sein Fazit: Die Superreichen der Volksrepublik werden wieder ein bisschen ärmer. Weiter„Chinas Superreiche werden ein bisschen ärmer“

 

China macht es richtig

Die Wirtschafts- und Finanzkrise ist wieder nach China zurückgekehrt. Das Land kann sich der Krise in Europa und auch dem schwachen US-Wachstum nicht länger entziehen. Die chinesischen Exporte sind im Juli eingebrochen, der Binnenmarkt kommt ebenso nicht in Schwung. Diese Entwicklung zeigt: In einer globalisierten Welt bleibt keine große Volkswirtschaft verschont, wenn es auf der anderen Seite der Erdkugel brennt.

Ich finde das aber keineswegs nur schlecht. Weiter„China macht es richtig“

 

Globaler Marshallplan

Der chinesische Wirtschaftswissenschaftler und ehemalige Chefökonom der Weltbank Justin Yifu Lin hat auf dem Davos-Weltwirtschaftsforum (WEF) in der nordchinesischen Hafenstadt Tianjin einen interessanten Vorschlag zur Rettung der Weltwirtschaft gemacht.

Die Welt habe sich noch immer nicht von der globalen Krise erholt, sagte Lin, der einst als glühender Marxist vom kapitalistischen Taiwan in die Volksrepublik geflohen war – angeblich geschwommen. Eine globale Krise brauche aber globale Antworten, so Lin.

Konjunkturprogramme und Großinvestitionen in gesättigten Industrieländern sorgten jedoch für weit weniger wirtschaftliche Impulse als in sich noch entwickelnden Staaten. In Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas hingegen sei der Bedarf nach Straßen, Schienen und Energieprojekten Ländern noch sehr groß. Lin plädiert für einen globalen Marshallplan. Diese Investitionen wiederum würden für konjunkturelle Impulse weltweit sorgen – auch in den entwickelten. Eine Win-Win-Situation für Alle, so seine Kalkulation.

 

 

 

Droht China der Crash?

Aus China kommen derzeit eine Reihe schlechter Nachrichten. In den Bilanzen der chinesischen Banken wächst das Volumen an faulen Krediten. Und im ganzen Land haben sich bei Kommunen, Lokalregierungen und Firmen Schuldenberge aufgetürmt, die denen in den USA und Südeuropa nur kaum nachstehen. Das hat bereits zu einer Kreditklemme vor allem für mittelständische Unternehmen und Privatinvestoren geführt.

Hinzu kommt, dass aufgrund der Euro-Krise das Exportwachstum inzwischen fast zum Erliegen gekommen ist. Das Wachstum insgesamt lag im zweiten Quartal so niedrig wie seit Ausbruch der Weltwirtschaftskrise vor vier Jahren nicht mehr. Der Aktienindex CSI300 in Shanghai hat seit Anfang des Jahres fünf Prozent an Wert verloren. Nicht dass Börsenkurven zuverlässig die tatsächliche wirtschaftliche Entwicklung widerspiegeln – schon gar nicht die chinesischen Börsen. Die Stimmung ist aber eindeutig: Auch in China ist es mit der großen Sause zunächst einmal vorbei. Weiter„Droht China der Crash?“

 

China ist Weltmeister der Erfindungen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat während ihres China-Besuchs am vergangenen Freitag einen bemerkenswerten Satz gesagt: Erst gab es die Sorge, dass es in China gar keine Patente gegeben habe. „Jetzt wird alles patentiert. Immer auf Nummer sicher“, sagte die Kanzlerin.

China, das Land der Fälscher und Kopierer – das gehört wohl zunehmend der Vergangenheit an. Jetzt fürchten viele westliche Unternehmen eine Patentschwemme aus Fernost. Die Angst kommt nicht von ungefähr. In der Volksrepublik selbst, aber auch weltweit werden die Ämter derzeit mit Patentanmeldungen überflutet.  Weiter„China ist Weltmeister der Erfindungen“