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Der Werkbank der Welt gehen die Arbeitskräfte aus

Das chinesische Neujahrsfest stellt die Unternehmer in der südchinesischen Provinz Guangdong schon länger vor Probleme. Die Gegend um das Perlflussdelta gilt als Werkbank der Welt, mehrere hunderttausend Fabriken stehen hier, auch viele ausländische Konzerne lassen in der Region produzieren. Weil die geschätzt rund 40 Millionen Einwohner nicht ausreichen, um den Bedarf an Arbeitskräften zu decken, ist die Region abhängig von Millionen von Wanderarbeiterinnen und Wanderarbeitern aus den chinesischen Nachbarprovinzen.

Das Problem: Je stärker aber sich das chinesische Binnenland wirtschaftlich entwickelt, desto mehr Wanderarbeiter beschließen nach dem Frühlingsfest nicht mehr nach Guangdong zurückzukehren. Der Werkbank der Welt gehen die Arbeitskräfte aus. Weiter„Der Werkbank der Welt gehen die Arbeitskräfte aus“

 

China wird weltgrößte Handelsnation

Das neue Jahr hat in China mit einer wichtigen Nachricht begonnen: Erstmals hat die Volksrepublik die USA als weltgrößte Handelsnation überholt. Nach Angaben des amerikanischen Handelsministeriums führten die Vereinigten Staaten 2012 Waren und Dienstleistungen im Wert von 3,82 Billionen Dollar ein und aus. Chinas Im- und Exporte beliefen sich im gleichen Zeitraum auf 3,87 Billionen Dollar. Während die USA ein Handelsdefizit von mehreren Hundert Milliarden Dollar aufweist, machen die Chinesen Überschüsse: insgesamt rund 230 Milliarden Dollar. Weiter„China wird weltgrößte Handelsnation“

 

Chinas KP verteilt um

Gegen Ende seiner Amtszeit macht Chinas Premier Wen Jiabao einen Teil seiner Versprechen doch noch wahr. Der Staatsrat, das chinesische Regierungskabinett, will die große Kluft zwischen Arm und Reich verringern und hat am Mittwoch eine Reihe von Maßnahmen dazu beschlossen. Die bemerkenswerteste darunter ist die Anhebung des Mindestlohns um mindestens 40 Prozent des durchschnittlichen Lohns bis 2015.

Schon zu Beginn seiner Regierungszeit vor zehn Jahren hatte Wen Jiabao versprochen, für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen. Einiges hat er auch erreicht: In absoluten Werten ist die Zahl der Armen während seiner Amtszeit deutlich zurück gegangen und die Mittelschicht ist gewaltig gewachsen. Doch ein Zehntel der insgesamt 1,3 Milliarden Chinesinnen und Chinesen lebt offiziellen Angaben zufolge immer noch in Armut. Sie verdienen pro Kopf weniger als 2.300 Yuan im Jahr, das entspricht etwa 270 Euro. Weiter„Chinas KP verteilt um“

 

Revolution bei Foxconn

Ausgerechnet Foxconn: Der taiwanische Auftragsfertiger, der vor allem Apple, aber auch Hewlett-Packard, Microsoft und Nokia beliefert, ist bisher vor allem durch schlechte Schlagzeilen aufgefallen. Mal ging es um zu geringe Löhne, miserable Arbeitsbedingungen und die Beschäftigung von Minderjährigen. Ein anderes Mal um Proteste, Unruhen in Fabriken oder eine Serie von Selbstmorden.

Nun berichtet die Financial Times, das Unternehmen mit seinen rund 1,2 Millionen Angestellten in China wolle zum ersten Mal freie Betriebsratswahlen zulassen. Weiter„Revolution bei Foxconn“

 

Peking baut Megaflughafen

Was in Berlin auch nach acht Jahren Bauzeit nicht gelingt, soll in China innerhalb von vier Jahren entstehen: der Bau eines neuen Hauptstadtflughafens. Die englischsprachige China Daily berichtet in ihrer Montagsausgabe, dass Peking bis 2018 im Süden der Stadt einen zweiten internationalen Flughafen bekommen soll. Baustart ist 2014. Dem Bericht zufolge soll der Flughafen sieben Start- und Landebahnen haben und ein Passagieraufkommen von bis zu 120 Millionen Menschen im Jahr bewältigen können. Damit wäre er der größte Flughafen der Welt. Der neue Berliner Flughafen in Schönefeld ist gerade einmal für 30 Millionen im Jahr konzipiert.

Bereits vor fünf Jahren wurde der Terminal 3 am alten Hauptstadtflughafen nördlich der Stadt in Betrieb genommen. Der Flughafen Peking ist seither mit 81,8 Millionen Passagieren der zweitgrößte Flughafen der Welt (nach jenem in Atlanta). Die gigantische Abfertigungshalle – konzipiert vom britischen Star-Architekten Norman Foster – ist mit 3,25 Kilometer das längste Gebäude der Welt. Übertreiben es die Chinesen vielleicht ein wenig? Weiter„Peking baut Megaflughafen“

 

Die Chinesen und der Daimler-Deal

Noch herrscht Verwirrung um den angeblichen Einstieg des chinesischen Großinvestors bei Daimler. Chinas größte Staatszeitung Renminribao (Volkszeitung) hatte in ihrer Montagsausgabe berichtet, der chinesische Staatsfonds China Investment Corporation (CIC) wolle Anteile an dem deutschen Autohersteller erwerben. Vier bis zehn Prozent des Stuttgarter Konzerns könnte CIC übernehmen, berichtet das Staatsblatt und beruft sich auf Quellen im Umfeld von CIC. Nach dem derzeitigen Marktwert wären das zwischen 1,8 und 4,5 Milliarden Euro. Im Gegensatz dazu berichtet Dow Jones, der chinesische Staatsfonds denke nicht über einen Anteilskauf nach. Die Nachrichtenagentur beruft sich ebenfalls auf „eine mit der Situation vertrauten Person“.

Auch wenn sich Daimler selbst noch nicht äußert: Die Katze scheint aus dem Sack. Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte erst vor Kurzem in einem Interview mit der Börsen-Zeitung gesagt, sein Unternehmen wolle stärker als bisher langfristige Aktionäre gewinnen. „Dabei sind uns auch Investoren aus China willkommen“, hatte Zetsche gesagt. Zudem peilt Daimler für das Jahr 2015 den Verkauf von 300.000 Autos in China an, rund zwei Drittel davon sollen in der Volksrepublik gebaut werden. Angesichts solcher ehrgeiziger Pläne schadet es nicht, den chinesischen Staat mit ins Boot zu holen. Ist das deutsche Traditionsunternehmen also demnächst in chinesischer Hand? Weiter„Die Chinesen und der Daimler-Deal“

 

Chinas Boom ist noch lange nicht zu Ende

2013 wird auch für China ein schwieriges Jahr. Als größte Exportnation der Welt kann sich das Land nicht den Krisen in Japan, den USA und den Ländern Europas entziehen. Zwei schwache Quartale haben die Chinesen bereits hinter sich. Im Herbst betrug das Wirtschaftswachstum rund 7,6 Prozent – der niedrigste Wert seit dreieinhalb Jahren. Noch 2010 und 2011 war die Wirtschaft der Volksrepublik zweistellig gewachsen. Diese fetten Jahre sind vorerst vorbei, und doch bleibt China das Land, das die Weltwirtschaft antreibt. Weiter„Chinas Boom ist noch lange nicht zu Ende“

 

Chinas neue Super-Ungleichheit

Es ist eine Zahl, die Chinas neue Führung aufschrecken muss. Der Economist zitiert eine neue Studie des chinesischen Forschungszentrums für Haushalt und Finanzen, der zufolge ausgerechnet die kommunistische Volksrepublik weltweit zu den Ländern mit dem größten Wohlstandsgefälle zählt.

Der sogenannte Gini-Koeffizient, der die Kluft zwischen Arm und Reich misst, hat demnach den höchst gefährlichen Wert von 0,61 erreicht (liegt der Wert bei null, herrscht völlige Gleichheit, bei 1 völlige Ungleichheit). Bislang waren die Chinesen von einem Wert von knapp 0,4 ausgegangen. Ein Wert über 0,5 ist sehr hoch und gilt vielen Soziologen als gefährlich. Eine hohe Ungleichheit, dafür gibt es zahlreiche Belege, bringt eine Menge sozialer Probleme mit sich. Laut dem Economist liegt die Ungleichheit nur in einem Land höher als in China: in Südafrika. Dort beträgt der Gini-Koeffizient 0,7.

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Der Siegeszug der chinesischen Währung

Kaum vorstellbar, aber es gab tatsächlich mal Zeiten, da wollte man sich den Yuan (auch Renminbi genannt) nicht einmal ins Portemonnaie stecken. Die Geldscheine waren schmutzig und oft auch zerfleddert. Zu kaufen gab es in China mit dieser Währung ohnehin nur heimische Waren – zumeist minderwertige Konsumartikel oder Lebensmittel. Für Waren aus dem Ausland musste man in der Volksrepublik in einer separaten chinesischen Währung bezahlen, dem Foreign Exchange Certificate (FEC). Diese Währung war jedoch nur Privilegierten und Ausländern vorbehalten.

Der FEC wurde 1994 abgeschafft. Die Yuan-Scheine sind nun aus besserem Papier. Und kaufen lässt sich mit diesem Geld in China so ziemlich alles, was das Konsumherz begehrt. Nur international vollständig konvertierbar – das ist die chinesische Währung bis heute nicht. Das soll sich nun ändern. Und damit nicht genug: Schon bald könnte der Yuan zu einer der weltweit begehrtesten Währungen überhaupt werden. Weiter„Der Siegeszug der chinesischen Währung“

 

Jetzt steht Samsung am Pranger

Der südkoreanische Elektronikhersteller Samsung wird dieser Tage mit Patentklagen überzogen. Klagen über die Arbeitsbedingungen im Unternehmen waren bisher selten. Das könnte sich ändern. Die in New York ansässige Arbeitnehmerorganisation China Labor Watch weist in einem neuen Report zum wiederholten Male auf die Zustände in den Werken von Samsung und seiner Zulieferfirmen in China hin. Weiter„Jetzt steht Samsung am Pranger“