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Chinas Schlampereien beim Arbeitsschutz

Mit den Arbeitsschutzbestimmungen in den meisten chinesischen Fabriken verhält es sich wie mit den Verkehrsregeln in dem Land. Es gibt sie. Und sie können mit den hohen Standards westlicher Länder durchaus mithalten. Nur hält sich daran kaum jemand.

Das hat sich nun wieder einmal gezeigt:  Am Samstagmorgen kamen bei einer schweren Explosion in einer Fabrik eines chinesischen Auto-Zulieferers mindestens 69 Menschen ums Leben, rund 200 wurden verletzt. Das chinesische Ministerium für öffentliche Sicherheit erklärte, ein zu hoher Anteil von Metallstaub in der Luft habe die Explosion ausgelöst.

Dieser leicht entflammbare Staub entsteht beim Polieren von Metallteilen. Kommt er auch nur mit etwas Hitze oder einer kleinen Flamme in Berührung, kann dies zu einer Explosion führen. Dass in der Fabrik überhaupt so viel Metallstaub in der Luft hing, deutet darauf hin, dass die Grenzwerte nicht eingehalten wurden. Der schwere Unfall dürfte also bisherigen Kenntnissen zufolge auf menschlichem Versagen beruhen.  Weiter„Chinas Schlampereien beim Arbeitsschutz“

 

China bekämpft Schulden mit Schulden

Wer in China eine Bank betritt und nach einem Kredit fragt, stößt oft auf irritierte Gesichter. Daikuan – das chinesische Wort für Kreditaufnahme – sei sehr kompliziert, lautet häufig die Antwort der Bankberater. Das erfordere jede Menge Papierarbeit. Wer dennoch auf einem Kredit besteht, wird die nächste Stunde mit lustlosen Angestellten verbringen, die einem seitenweise komplizierte Formulare zum Ausfüllen zuschieben.

Bankschulden sind in China verpönt. Wer sich etwas leisten möchte, muss sich das notwendige Geld vorher erarbeitet haben. Konsumkredite werden in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt deshalb bis heute nur selten vergeben. Wer beispielsweise ein Auto kaufen will, betritt das Geschäft des Händlers meist mit einem Koffer voller Geld. Und selbst wer sich eine Wohnung kauft, hat in der Regel vorher so viel gespart oder bei Verwandten zusammengekratzt, dass nur ein verhältnismäßig kleiner Bankkredit aufgenommen werden muss. Dementsprechend gering ist die durchschnittliche Schuldenquote von Privathaushalten.

China hat dennoch ein Schuldenproblem. Und zwar ein Gigantisches. Weiter„China bekämpft Schulden mit Schulden“

 

Warum China Griechenland retten will

China will in Griechenland etwas schaffen, was den Europäern auch im fünften Jahr der Wirtschaftskrise nicht gelungen ist: Wachstum. Der Zeitpunkt ist günstig gewählt: Europäische Investoren halten sich in Griechenland auch weiterhin zurück, zu düster ist ihnen die derzeitige wirtschaftliche Lage, zu unsicher die Zukunftsaussichten. Aus Sicht der Chinesen bietet Griechenland ihnen jedoch derzeit einen günstigen Einstieg in den gesamten europäischen Binnenmarkt. Weiter„Warum China Griechenland retten will“

 

Chinas harte Hand

In diesen Tagen jährt sich zum 25. Mal die blutige Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem Tian’anmen-Platz. Während in China selbst die Ereignisse von damals konsequent totgeschwiegen werden, wird in den meisten westlichen Medien ausführlich an diesen Jahrestag erinnert. Wie schon damals wird überwiegend auf die politischen Entwicklung geschaut. Dabei hatten die Proteste ganz klar auch ökonomische Motive. Weiter„Chinas harte Hand“

 

China und Russland wollen den Dollar entmachten

Wladimir Putins gigantischer Gasdeal mit China hat weltweit Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Und in der Tat hat es das Lieferabkommen in sich: Rund 38 Milliarden Kubikmeter Gas wollen die Russen den Chinesen ab 2018 jährlich liefern. Das entspricht in etwa Russlands derzeitigen Lieferungen nach Deutschland, was zunächst nicht spektakulär klingt. Doch das ist erst der Anfang: Sind die Pipelines und Pumpstationen erst einmal errichtet und weitere Erdgasfelder in der Nähe zur chinesischen Grenze erschlossen, kann sich das Volumen schnell verdoppeln.

Mit diesem Abkommen verringert Russland seine Abhängigkeit von Europa. China wiederum wird künftig seinen Blick sehr viel stärker auf Russland und die bislang noch unerschlossenen Rohstoffgebiete im Osten Sibiriens richten. Auch wenn viele Beobachter den von mancher Seite bereits beschworenen neuen Ostblock für überzogen halten – wirtschaftlich werden die beiden Länder erheblich näher rücken.

Von den westlichen Medien weitgehend unbeachtet haben Russland und China beim Besuch des russischen Staatspräsidenten am vergangenen Dienstag und Mittwoch ein weiteres Abkommen beschlossen, das potentiell noch viel weitreichendere Auswirkungen auf das Weltgefüge haben könnte. Weiter„China und Russland wollen den Dollar entmachten“

 

China treibt den Preis hoch

Nach offizieller Lesart verstehen sich Russland und China so gut wie noch nie: Der russische Außenminister Sergej Lawrow hält die Beziehungen für „edel und erhaben“. Im April gab der russische Präsident Wladimir Putin offiziell eine politische Freundschaftserklärung an den einstigen Bruderfeind ab. Der chinesische Botschafter in Russland, Li Hui, stimmte in den Lobgesang ein und sprach von „historischer Annäherung“. Tatsächlich aber trauen sich beide Seiten nicht über den Weg. Weiter„China treibt den Preis hoch“

 

Chinas Korruptionsbekämpfung trifft nun auch Ausländer

Das chinesische Wirtschaftsrecht hat viele Lücken, die Regelwerke sind selten vollständig. Schlupflöcher gibt es in dem Schwellenland viele. Auch an Kontrolle fehlt es häufig – zumal die chinesischen Behörden selbst oft wenig Interesse zeigten, Wirtschaftsdelikte von Ausländern allzu hartnäckig zu verfolgen. Das schafft nur zusätzlichen Ärger, lautet eine weitläufige Haltung unter chinesischen Beamten. Die meisten ausländischen Geschäftsleute in China wähnten sich also bislang auf der sicheren Seite.

Und wenn sich ein ausländischer Geschäftsmann doch mal etwas zuschulden kommen ließ, dann lösten viele das Problem, indem sie dem zuständigen Beamten einfach ein Bündel 100-Yuan-Scheine oder eine Flasche Schnaps in die Hand drückten. So handhabte es lange Zeit ja auch die chinesische Konkurrenz. Schmieren war in China lange Zeit allgegenwärtig.

Doch seit Xi Jinping vor etwas mehr als einem Jahr das Amt des Staatsoberhaupts übernommen und die Korruptionsbekämpfung zur Chefsache erklärt hat, weht ein anderer Wind. Weiter„Chinas Korruptionsbekämpfung trifft nun auch Ausländer“

 

China wird weltgrößte Wirtschaftsmacht

Bis etwa 1850 war China die größte Volkswirtschaft der Welt – und das über viele Jahrhunderte. Zunächst liefen die Briten ab Mitte des 19. Jahrhunderts den Chinesen den Rang ab. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts sind die USA die Nummer eins. Doch noch in diesem Jahr könnte sich China die Spitzenposition wieder zurückholen – sehr viel früher als bislang erwartet. Weiter„China wird weltgrößte Wirtschaftsmacht“

 

China hat ein riesiges Rentenproblem

An Altersversorgung war in China lange Zeit nicht zu denken. Als ab den frühen neunziger Jahren Millionen von jungen Chinesinnen und Chinesen vom Land in die Industrieregionen der südchinesischen Provinz Guangdong zogen, um in den eilig hochgezogenen Fabriken am Perflussdelta einen Job zu finden, waren sie froh, überhaupt eine Einkommensquelle zu haben. Sie erhielten wenige Hundert Yuan im Monat, umgerechnet unter 50 Euro.

Die Löhne der Wanderarbeiter in der Region sind inzwischen zwar gestiegen  auf inzwischen mehrere Hundert Euro im Monat. Die Fabrikarbeiter sind zugleich aber auch älter geworden. Lag ihr Durchschnittsalter zu Beginn der neunziger Jahre noch bei unter 20 Jahre, haben viele von ihnen nun das 50. oder 60. Lebensjahr erreicht. Eine ausreichende Sozial- und Altersversorgung bietet ihnen die Mehrzahl der Unternehmer trotz eindeutig staatlicher Vorgaben jedoch nicht. Das ist der Grund, warum Zehntausende Fabrikarbeiter beim weltgrößten Zulieferer für Schuh- und Sportartikel Yue Yuen Industrial seit drei Wochen streiken. Sie sorgen ich um ihre Altersversorgung. Weiter„China hat ein riesiges Rentenproblem“

 

China erobert den Schweinefleisch-Weltmarkt

Vor noch nicht allzu langer Zeit war Fleisch Mangelware in China. Bis Mitte der achtziger Jahre erhielt jeder chinesische Stadtbewohner spezielle Lebensmittelmarken, die er beim Fleischkauf vorlegen musste. Jedem standen nur wenige Hundert Gramm pro Monat zur Verfügung, den Menschen auf dem Land noch weniger. Das Schweinefleisch wurde daher meistens in kleine Streifen geschnitten, sparsam etwa unter gedünsteten Kohl gemischt und dann mit sehr viel Reis aufgetischt.

Von dieser Mangelwirtschaft ist heute nicht mehr viel übrig.  Eine Mahlzeit ohne Schweinefleisch ist kaum mehr denkbar. Ganze Gerichte werden ausschließlich mit Fleisch und diversen Innereien vom Schwein serviert. Das früher bei chinesischen Gerichten übliche Gemüse als Beilage fällt inzwischen häufig weg. Der Reis zur Sättigung ebenso. China ist in den vergangenen Jahren nicht nur zum weltgrößten Fleischkonsumenten aufgestiegen, sondern auch zum Fleischproduzenten Nummer eins. Nun will der größte chinesische Fleischkonzern den Weltmarkt erobern. Weiter„China erobert den Schweinefleisch-Weltmarkt“