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Miró

Unter dem Titel „My Grandfather’s Legacy“ gibt Joan Punyet Miró Auskunft über Leben und Werk seines berühmten Großvaters.

Während der Ausstellung Miró. Malerei als Poesie, die noch bis zum 25. Mai im Bucerius Kunst Forum zu sehen ist und die sich vor allem mit der Verbindung Joan Mirós zur Literatur beschäftigt, ist am 18. März dessen Enkel Joan Punyet Miró am Rathausmarkt zu Besuch und erzählt im Gespräch mit Dr. Ortrud Westheider, Direktorin des Bucerius Kunst Forums und Kuratorin der Ausstellung, vom Leben und Werk seines Großvaters, dem großen, 1983 verstorbenen spanischen Maler, Grafiker, Bildhauer und Keramiker aus Barcelona (Abbildung: Cercle rouge, étoile, 13. Juli 1965). Engen Kontakt pflegte dieser zu den avantgardistischen Schriftstellern im Paris der 1920er Jahre, zum Beispiel den Surrealisten um André Breton und Louis Aragon, und ließ sich von deren experimentellen Umgang mit Sprache inspirieren.

 

Das Boot

Lothar-Günther Buchheims Bestseller in der Inszenierung von Hartmut Uhlemann – weitere Vorstellungen am 19. bis 22., 24. bis 29. sowie am 31. März.

Mit der Niederschrift seiner Erfahrungen als U-Boot-Berichterstatter im Zweiten Weltkrieg landete der Autor und Kunstsammler Lothar-Günther Buchheim einen internationalen Bestseller. Die Verfilmung von Wolfgang Petersen mit Jürgen Prochnow und Herbert Grönemeyer wurde 1981 für sechs Oscars nominiert und inspirierte den norwegischen Theaterdirektor Kjetil Bang-Hansen, die Geschichte auf die Bühne zu bringen. Die Uraufführung seines Stücks feierte er im Jahr 2012 im Det Norske Teatret in Oslo. In Deutschland wurde Das Boot erstmals 2013 in der Fassung von Manfred Langner in Stuttgart gespielt. Der freie Regisseur Hartmut Uhlemann verwandelt den Saal des Ernst Deutsch Theaters in ein beengtes Boot, auf dem soziales Miteinander der allgegenwärtigen Angst vor feindlichen Angriffen gegenübersteht.

Text: Adriana Jodlowska

 

„Lieber Mr. Salinger“

Von der Kraft der Literatur und dem Erwachsenwerden: Lesung aus dem Roman von Joanna Rakoffs, unter anderem mit Schauspielerin Claudia Michelsen.

Frisch von der Uni geht Joanna nach New York und ergattert einen Job in der Literaturagentur, die J.D. Salinger vertritt. Den Fänger im Roggen kennt sie nicht und begreift erst nach und nach, für wen sie da arbeitet. Und während sie ihr kompliziertes Liebesleben auf die Reihe zu kriegen versucht, den Ansprüchen des Star-Autors gerecht werden muss und die Arbeit für ihre strenge Agenturchefin zu arrangieren hat (die sie dazu ermahnt, niemals „Jerry“ anzurufen), dringen Salingers Bücher immer stärker in ihr Leben ein. Joanna Rakoff erzählt in Lieber Mr. Salinger von der Kraft der Literatur und dem Erwachsenwerden. Den ins Deutsche übertragenen Text liest an diesem Abend die Film- und Theaterschauspielerin Claudia Michelsen. Die Moderation übernimmt Antje Flemming.

 

Max Goldt

Der Meister des wohlproportionierten Satzbaus gibt Kostproben aus seiner jüngst erschienenen DVD „Schade um die schöne Verschwendung“.

Eigentlich hat Max Goldt das Kolumnenschreiben für alle anderen versaut: Warum sich überhaupt anstrengen? Man wird ja eh nie so gut wie dieser Meister des wohlproportionierten Satzbaus, der sich endlos zitierfähig an den Zumutungen des Stinknormalen abarbeitet. An Selbstübertreffung uninteressiert, hat sich der ehemalige Titanic-Autor zuletzt eher an der Kurz- und Kürzestform versucht: Seine Comics und Ein-Bild-Witze mit Stephan Katz als Katz & Goldt sind oft ebenso komisch wie mehrseitige Abhandlungen über Stehlampen, Pullunder, Mandarinenschalen im Aschenbecher und worüber der Mann sonst so schreibt. Schade um die schöne Verschwendung heißt seine derzeitige Lesetour, mit der er in Alma Hoppes Lustspielhaus zu Gast ist, wie die jüngst erschienene Doppel-CD: Darauf enthalten ist ein Best-of Goldt’scher Texte, die vom Autor sonor und mit gebotenem Ernst vorgetragen werden.

 

Bauerfeinds Auslese

TV-Moderatorin Katrin Bauerfeind hat Zeit – und lädt sich wechselnde Gäste in ihre Show, um zu talken oder Quatsch zu machen.

Katrin Bauerfeind lädt ein und verspricht ein unterhaltsames Allerlei: Einen Abend mit Stand-up, Talk, Literatur und Quatsch. Ja, wenn man die Ankündigung der Veranstalter richtig liest, geht es in ihrer neuen Bühnenshow einfach mal um alles. Dementsprechend liest und performt sie nicht allein, sondern lädt jeweils einen Gast dazu, der Autor, Schauspieler oder auch Comedian sein kann. Gemeinsam werden dann zum Beispiel Amazon-Bewertungen der eigenen Werke psychologisch hinterfragt oder trockene Polit-Talks so vorgetragen, dass sich völlig neue Bedeutungsebenen auftun. Beim ersten Mal zu Gast: der Moderator, Journalist, Autor und Grimme-Preisträger Jörg Thadeusz. Der wiederum wird auch sein aktuelles Lieblingsbuch vorstellen. Danach ist Frau Bauerfeind erst am 5. Mai wieder zu Gast im Uebel & Gefährlich.

 

„Der Bär“

Der Einakter des russischen Dramatikers Anton Tschechow als sexy Scherzstück von Julian Spenke – am 16. und 17. März im Mojo Club.

Anton Tschechow bezeichnete sein Lustspiel Der Bär als einen Scherz. Für Julian Spenke war der Einakter über die propere Witwe mit Grübchen in den Wangen Liebe auf den ersten Blick: „Der Bär hat so viel Komik, Feuer, Energie und Leidenschaft. Ich finde das Stück einfach sexy.“ An seinem ersten Arbeitstag als Barmann im Mojo Club überkam ihn das Bedürfnis, den schlafenden Bären zu wecken. Spenke findet, dass das Stück und der Club perfekt harmonieren. „Das Klangerlebnis und die klare Linie, die im Club herrscht, passen super zum Stück.“ Also lieh er sich die nötige Summe von seinem Onkel und überzeugte Freunde von seiner Idee. Mit der Komödie feiert der Schauspieler, der sein Handwerk in Dänemark, New York und an der Hamburger Schauspielschule gelernt hat, sein Regie-Debüt. „Eigentlich wollte ich so gerne selber den Bären spielen, musste aber einfach einsehen, dass ich nicht den Körperbau habe. Daher bin ich mit Jan Katzenberger überglücklich.“ Katzenberger ist aus dem Stück Ein ganz gewöhnlicher Jude bekannt. Die Rolle der zähen Witwe Popowa übernimmt Lo Rivera, die Ende März erneut mit Backbeat im Altonaer Theater zu sehen sein wird. Harald Burmeister wird den Diener Luka spielen und das Stück mit einem Elektro-Cello begleiten.

Text: Natalia Sadovnik

 

„Passion – die Show“

Nobody’s perfect? Von wegen: Timo Wopp lädt zum individuellen Selbstoptimierungsseminar in Alma Hoppes Lustspielhaus.

Business-Mann Timo Wopp möchte nichts als helfen. Nicht sich, sondern anderen. Denn er selbst ist schon perfekt, das weiß er – schließlich trägt er ja auch einen Maßanzug. Aber lässt sich herunter und erklärt sich bereit, seinen Mitmenschen und dem Publikum von seiner Perfektion profitieren zu lassen und verrät in seinem Bühnenprogramm einiges darüber, wie man schöner, erfolgreicher und beliebter wird. In Passion – die Show taucht Wopp intensiv in seine Rolle als Coach, stellt sich über das Publikum, nimmt sich dabei dennoch nicht allzu ernst. Intelligenter und bissiger Humor trifft auf nützliche Weisheiten für den Alltag, inklusive massiver Gebrauch von Worthülsen und „Bulletpoints“ … Wer die Vorstellung am 15. März verpasst hat, sollte die zweite und vorerst letzte Chance zur individuellen Selbstoptimierung am 16. März nutzen.

 

Tattoo

Das Museum für Kunst und Gewerbe führt mit über 250 Arbeiten durch die Geschichte der Tatöwierung. Die Ausstellung läuft noch bis zum 6. September.

Tätowiert wird schon seit dem dritten Jahrhundert und heutzutage sind die Hautbilder längst Allgemeingut. Sie finden sich nicht nur auf den Oberarmen von Matrosen, Knackis und anderen harten Kerlen, sondern auch auf den Knöcheln von Arzthelferinnen und – seit der großen „Arschgeweih“-Welle vor einigen Jahren – noch ganz anderswo. Selbst Tätoierungen, die deutlich sichtbar in die Halspartie reichen, erregen mittlerweile keinerlei Aufsehen mehr. Nur das Gesichtstattoo ist noch als letztes Wagnis übriggeblieben. Mit mehr als 250 Arbeiten führt das Museum für Kunst und Gewerbe jetzt durch die Tattoo-Geschichte (Abbildung: Christian Poveda, El Gangster de Iberia, San Salvador, 2008) und wirft auch einen Blick auf die berühmte Hamburger Szene, zeigt traditionelle Tätowierungen, Arbeiten von Legenden wie Christian Warlich, dem „König der Tätowierer“. Die Ausstellung läuft noch bis zum 6. September. Der Besuch lohnt sich.

 

Kafka Tamura

Bildgewaltige Texte auf flächigen Sounds: Ein britisches Trio überführt seine literarischen Vorlieben in Musik – am 15. März im Nochtspeicher.

Franz Kafka zählt mit Sicherheit zu den am häufigsten in der Popmusik irgendwie verwursteten Literaten. Sei es sein Name, der seiner berühmtesten Figuren oder anderweitige Anspielungen auf den Schriftsteller aus Prag. Das britische Trio Kafka Tamura bezieht sich außerdem noch auf den Titelhelden eines Haruki-Murakami-Romans. Dass bei solchen Referenzen auch die Texte von Sängerin Emma eine gewisse literarische Qualität haben sollen, will nicht weiter verwundern. „Auf ihrem Debütalbum Nothing To Everyone trifft Westliches auf Fernöstliches, Tradition auf Moderne, Emmas bildgewaltige Texte auf die flächigen Sounds der beiden Jungs,“ behauptet das Veranstalterinfo vollmundig. „Alles verschmilzt miteinander und lässt etwas Neues, Eigenständiges, Vollkommenes entstehen.“ Große Worte, die es bei Kafka Tamuras Konzert im Nochtspeicher zu überprüfen gilt.

 

Markus B. Trio

Ganz bodenständig unter Sternen: Das Hamburger Trio spielt Cover-Versionen aus Soul und R&B im Kuppelsaal des Planetariums.

Wer sagt eigentlich, dass unter der Sternenkuppel des Hamburger Planetariums immer nur irgendwelche „spacigen“ und „futuristischen“ Sounds erklingen müssen (schließlich ist doch Blues unter den gleichen Sternen entstanden wie Techno …)? Am 15. März geht es hier also ausnahmsweise mal ganz bodenständig zu. Dann ist nämlich der Musiker Markus Baltensperger zu Gast. Der Südbadener und Wahl-Hamburger hat in der Vergangenheit bereits mit Größen wie Nena und Bonny Ferrer zusammen gearbeitet. Cover-Versionen von Sting, Stevie Wonder und Bob Marley gehören ebenso zu seinem Repertoire wie Interpretationen von James Taylor und Al Jarreau. Für seinen Planetariumabend hat sich der Gitarrist und Sänger verschiedenes Material aus den Bereichen Soul und R&B zusammengestellt, das er zusammen mit befreundeten Musikern unter projiziertem Sternenhimmel darbieten wird.