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Tintanic

Schmerzen für den guten Zweck: Burlesque, Tattoos und Rock ’n’ Roll gibt es bei einer Hafenrundfahrt mit den Clubkindern.

Nur die Harten kommen in den Garten. Die noch Härteren kapern die MS Mississippi Queen. An Bord des Elbe-Dampfers geht es am 13. Juni aufs Derbste zur Sache: mit Burlesque, Burger, Rock ’n’ Roll – und Schmerzen auf der Haut. Wenn die Clubkinder aka Joko Weykopf und Jannes Vahl zu ihrer ersten Tintanic laden, dann soll die Tinte schließlich in Strömen fließen. Deshalb warten an Deck vier Tätowierer des Hamburger Tattoo-Studios Superstar Destroyer auf Freiwillige – 70 Motive stehen den Eintagsseemännern und -frauen zur Wahl. Damit die Schifffahrt auch für Tattoo-Feiglinge und alle anderen lustig wird, sorgt Lou on the Rocks aus dem Queen Calavera für heiße Burlesque-Shows; die Bands Wellbad und John Monday geben musikalisch den Ton an; Burger satt gibt’s von The Bird und Craft Beer sowieso.

Weil harte, bemalte, bärtige Kerle (und Mädels) aber auch meist einen weichen Kern haben, geht der komplette(!) Erlös an das Hamburger Flüchtlingsprojekt Zongo. Vor zwei Jahren wurde die Anlaufstelle für afrikanische Flüchtlinge an der Königstraße gegründet, die dort täglich Hilfe fanden. Im April musste das Zongo die Räumlichkeiten verlassen. Die Zukunft des Projekts ist noch ungewiss. Die Aftershowparty im Rock Café St. Pauli beginnt für alle Landratten übrigens halb 12.

Text: Julia Braune

 

„Hund“

Die Party zum Kurzfilmfestival wird wohl so bunt wie das Programm selbst, wenn die Acts DJ Geld, Kratzmeister Wachs und DJ Kussi heißen.

Ehrlich, wir haben uns alle Mühe gegeben, herauszufinden, warum das Ganze hier „Hund“ heißt, und was durften wir uns anhören? „Das ist die falsche Frage“ und „Hund versteht Leckerlis“. Aye. Was wir grob verstehen: Die so profan (oder poetisch? prophetisch?) getaufte Tanzveranstaltung, auf der unter anderem DJ Geld, Kratzmeister Wachs und DJ Kussi auflegen, und zwar mutmaßlich einen Mix ohne Koordinaten, geschweige denn Regeln, findet im Rahmen des 31. Internationalen Kurzfilmfestivals im Kolbenhof statt. Vom 9. bis 15. Juni zeigt das Fest in unabhängigen Locations in der ganzen Stadt filmische Werke für Jung und Alt. Nur für „Alt“ ist dann auch die Party gedacht. Der Eintritt für „Hund“ ist übrigens frei. Nix zu verlieren also.

Text: Friedrich Reip

 

Kings of Dubrock + Ralf Köster

Glitzer-Dadaismus, Pop-Zitate, Schabernack und der Booker des Clubs hinterm Plattenteller: Samstag wird wieder ein ganz normaler Pudel-Abend.

Die Kings of Dubrock – die da im ‚echten Leben‘ Rica Blunck, Viktor Marek und Jacques Palminger heißen – agieren und spielen seit jeher irgendwo im struppig quergebürsteten Feld zwischen Glitzer-Dadaismus, Pop-Zitaten und Schabernack. Eben dort, wo der Golden Pudel selbst am liebsten Gassi geht. Da spielt das Trio am Samstag das Finale ihrer selbsternannten „Dub-Rock Leistungsschau“ – schließlich sind sie am 11. Juni schon in der Kulturkirche Veddel und am Freitag im Thalia Theater Nachtasyl zu hören. Damit im Pudel an dem Abend aber noch mehr Leistung gebracht wird, wird die Runde später durch Ralf Köster, seines Zeichens Pudel-Booker, ergänzt. Einer der wohl ewig amtierenden It-Boys St. Paulis steht gemeinsam mit Paul Speckmann am Plattentisch.

Text: Miriam Mentz

 

5 Years Jeudi Records

Kinder, wie die Zeit vergeht: Das Hamburger Techhouse-Label wird fünf Jahre alt. Das muss gefeiert werden. Mit der ganzen Familie.

Mit dem Heliumcowboy nahmen die Dinge vor fünf Jahren ihren Lauf: Jeudi Records veröffentlichte die EP der Adana Twins und machte sich schnurstracks in der Hamburger Deep- und Tech-House-Szene breit. Die Familie wurde größer und der Jeudi Thursday im Baalsaal ein Ankerpunkt für alle Donnerstagsschwirrlinge. Andere Städte und Länder wurden erobert. Und ehe man sich versieht, braucht es schon eine ganze Hand, um die Jahre zu zählen. Bevor sich das Label zur eigenen Party beim Sonar Festival in Barcelona aufmacht, muss ein solcher fünfjähriger Umstand aber selbstredend gefeiert werden. Und zwar mit der ganzen Familie im Uebel & Gefährlich – zu der unter anderem Doctor Dru, Davidé und Monte zählen. So jung kommen wir nicht mehr zusammen!

Text: Miriam Mentz

 

48h Wilhelmsburg

Tag und Nacht prall gefüllt mit Musik aus aller Herren Länder: Die Elbinsel wird am Wochenende zum einem riesigen Konzertareal.

Schlaf wird überbewertet. Vor allem, wenn das Festival 48h Wilhelmsburg mit vielen Konzerten auf die Elbinsel ruft. Parkdecks, Wohnzimmer, Bolzplätze und Schaufenster werden zu Konzertbühnen, wenn 48h Wilhelmsburg seine Künstler und Musiker für ein Wochenende zusammentrommelt. Über 100 Bands, DJs und Solisten, international bekannte Musiker und junge Talente, Künstler, die entweder in Wilhelmsburg wohnen oder arbeiten, sie alle verwandeln dann die Elbinsel in ein großes Festival. Menschen aus über 150 Nationen leben hier und genauso vielfältig ist auch das Programm, das alle möglichen Genres abdeckt und jede Altersgruppe anspricht. So bespielt beispielsweise das Duo Valentine & The True Believers den Stübenplatz mit ihren deutschen, englischen, französischen und plattdeutschen Chansons; im Don Matteo gibt die Lehrerband Rock und Pop der vergangenen 60 Jahre zum Besten; im Restaurant Flutlicht tritt die Singer-Songwriterin Lia auf; die Minibar der Inselpension lädt zu „bumsfidelen Sounds der Hansestadt“ und die Festhalle des Motorsportvereins MSK wird zur großen Festival-Bühne für Bands wie The Morphinettes. Nichts wie hin in den Süden der Stadt!

 

CMYKlub

Was für ein Finale: Nach drei Monaten als Kurator der Partyserie im Moondoo verabschiedet sich Schowi mit Wunderkind DJ Rafik als Gast.

Seit März und für drei Monate kuratiert Massive-Töne-DJ Schowi immer freitags im Moondoo die Hip-Hop-/Freestyle-CMYKlub-Serie. Nach zahlreichen durchfeierten Nächten steuert er heute dem Finale entgegen. Tragisch – aber er verabschiedet sich mit Anstand: Mit keinem Geringeren als „German Wunderkind“ DJ Rafik. Der erfolgreiche Battle-DJ gehört zu den spannendsten jungen Hip-Hop-Produzenten im Lande und avancierte zum Role Model einer neuen DJ-Generation. Seine Tour-Dates führten ihn auch über die Ländergrenzen hinaus in alle Ecken der Welt – solo und an der Seite von The Roots, DJ Craze oder ähnlich großen Namen. Also ein krönender Abschluss einer erfolgreichen Partyreihe!

Text: Ole Masch

 

DJ Lucky Drama Thing

Diese Party ist ‚genau unser Ding‘: Auf der Hedi feiert die Reihe „It’s our Thing“ mit DJ Lucky Drama und Jazz, Funk, Rock und Co.

Der Hamburger DJ Lucky Drama, Mitglied des Block Party Soundsystems, liebt es, alte Tunes zu neuen Kreativ-Kunstwerken zusammenzubringen und sich so richtig auszutoben. Seine quirligen Sets sind von Jazz, Soul, Funk, Blues, Rock und Pop geprägt und bergen immer wieder Überraschungen. Frei nach dem Motto: Alles kann, nichts muss. Und als wäre das noch nicht genug, schippern DJ Lucky Drama und die Tanzwilligen zu den Beats durch den Hafen – bei Sonnenuntergang. Zusammen mit DJ Ings, der für seine umfangreiche Plattensammlung bekannt ist, legt Lucky Drama bei Frau Hedis Party-Reihe It’s our Thing auf. Die Hedi legt übrigens regelmäßig an – für alle, die zu spät kommen oder unverständlicherweise eine Pause auf festem Boden einlegen wollen.

Text: Ina Volkmer

 

Noisia im Bunker

Das produzierwütige Trio kommt nach jahrelanger Abstinenz endlich wieder nach Hamburg – mit im Gepäck: Drum’n’Bass und Dubstep.

Gibt es Dubstep-Künstler, für die die niederländischen Noisia keine Rolle für ihr musikalisches Schaffen gespielt haben? Höchst unwahrscheinlich. Selbst der Genre-Shootingstar und Grammy-Gewinner Skrillex erklärte kürzlich in einem Interview, sich für seine Produktionen Tipps bei den Niederländern eingeholt zu haben. Das Trio bestehend aus Nik Roos, Martijn Sonderen und Thijs de Vlieger wiederum arbeitet immer noch von ihrem Studio in ihrer Heimatstadt Groningen aus. Der Ort, an dem der unverkennbar frickelige, produktionstechnisch aufwendige Sound zwischen Drum’n’Bass und Dubstep entstanden ist. Über fünf Jahre ist es nun her, dass es Noisia zuletzt bis nach Hamburg geschafft haben. Es wurde also höchste Zeit für einen erneuten Abstecher, den sie mit dem Hamburger Drum’n’Bass-Gallionsherren Phace bei Play! Hoch10 im Uebel & Gefährlich bestreiten werden.

Text: Kathrin Schwatlo

 

Kunstgeschwister

Ein Teil des Familienprojekts legt in der Villa Nova auf und verwandelt den Club in eine Festarena für die ganze Electro-Familie.

Die Kunstgeschwister sind ein Familienprojekt. Gegründet von den Brüdern Timo und Mike Kucksdorf, erweitert um eine Reihe gefühlter und ernannter Geschwister, agiert man inzwischen weit über die Homebase Mönchengladbach hinaus, um weitere Familienmitglieder anzuwerben, die die Familienideale, basierend auf schweißgetränkten Tanzflächen und euphorischen Absichten, weitertragen. Klingt nach mafiösen Strukturen? Das ist durchaus möglich. Aber auch nach einem guten Grund, in der Villa Nova auf St. Pauli vorbeizuschauen, wo unter anderem Konstantin Sibold und Jonas Maney die Bande am DJ-Pult vertreten.

Text: Miriam Mentz

 

Yeah! Yeah! Yeah! Festival

Rundumschlag der Musikgenres: Im Schanzenpark spielen internationale Bands im Namen eines kultigen Hamburger Studios.

Yeah, yeah und noch mal yeah: Im Zirkuszelt im Schanzenpark wird am Donnerstag wieder gute Musik gespielt. Die berühmt berüchtigten Yeah! Yeah! Yeah! Studios laden zum Festival. Lokale und internationale Bands aus allen Genres hat das Studio für Aufnahmen nach Hamburg gelockt – und jetzt spielen einige von ihnen live. Am Donnerstag sind das vier Acts, die sich dem Pop, Soul, Sixties Garage und französischem Chanson annehmen. Übersetzt in Bandnamen heißt das Freud, Miu, The Youth und French Boutik aus Hamburg, Wien, Kopenhagen und Paris. Für die Aftershowparty bleiben die, die noch können, übrigens gleich im Zelt. „Top DJs“ sollen auflegen. Was das heißt, ist nicht ganz klar – aber bei dem abwechslungsreichen Line-up des Festivals lassen wir uns gerne überraschen.

Text: Andra Wöllert