Bigbands sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Ist vielleicht auch ganz gut so, denn wer will heute noch den x-ten Aufwasch von klassischem Swing aus den 1930ern hören, wo doch die vielen tollen Originale auf Hunderten von Tonträgern perfekt konserviert wurden. Die fast 20-köpfige Gruppe von Samúel Jón Samúelsson ist da ganz anders gelagert. Mit dem Sound eines Duke Ellington oder Benny Goodman hat der Isländer nicht viel am Hut. Sein Stil orientiert sich eher an Fela Kuti und – vor allem – dessen weitaus weniger berühmten ethiopischen Kollegen Mulatu Astatke, der als Vater des sogenannten Ethio-Jazz gilt und durch Jim Jarmuschs Film Broken Flowers (2005) zuletzt immerhin einen weiteren Bekanntheitsschub erhielt. Es geht hier also weniger um Swing als um den perfekten Groove. Und deswegen ist Samúelssons Bigband im Mojo Club bestens aufgehoben.
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