Die Hamburger Elternkammer fordert drahtloses Internet in allen Klassen. Ein Pilotprojekt zeigt: Der entscheidende Mangel liegt woanders.
In allen Klassenzimmern soll WLAN eingerichtet werden, und jeder Schüler an weiterführenden Schulen soll Zugang zum Internet bekommen. Das fordert die Elternkammer. Und allein diese Forderung zeigt, wie weit die Hamburger Schulen der Realität der digitalen Welt hinterherhinken, in der inzwischen fast jeder Jugendliche ein Smartphone mit mobilem Internet besitzt. Leider ist die Technik noch das kleinste und womöglich am einfachsten zu lösende Problem bei der Digitalisierung der Schulen.
Programmieren zu können ist inzwischen in so vielen Berufen ein Muss, dass Kinder damit möglichst früh in Kontakt kommen sollten. Wer in seiner Freizeit im Netz surft, muss außerdem lernen, glaubwürdige Informationen zu erkennen, Quellen zu reflektieren, Betrugsversuche zu entlarven und souverän mit den eigenen Daten umzugehen. Das ist weitgehend Konsens, auch in Hamburg.
Jeder Schüler muss hier einen Medienpass machen und lernt dabei die Chancen und Gefahren etwa von Computerspielen oder Sozialen Netzwerken kennen. Hamburg, so scheint es, steht bei der Digitalisierung der Schulen recht gut da: Die Telekom-Stiftung sieht die Stadt in einer Studie in der Topgruppe der Bundesländer. Der Senat ist stolz, dass es schon heute in jedem Unterrichtsraum einen Internetanschluss gibt, außerdem verweist er auf 4000 interaktive Tafeln und mehr als 30.000 Computer an den Schulen. (Zum Vergleich: Es gibt 190.000 Schüler.) Und nun soll im kommenden Schuljahr an allen weiterführenden Schulen WLAN eingerichtet werden. Zunächst für die Lehrer, aber mittelfristig wird auch der Zugang für Schüler geprüft, so kündigte es die Behörde als Reaktion auf die Forderung der Elternkammer an. Weiter„Fehler im System“