Der HSV scheint ja doch noch in der Bundesliga bestehen zu können. Nur bringt der eine Punkt gegen Hoffenheim leider nichts.
„Es war ein gutes Fußballspiel.“ Dieser Satz fällt im Zusammenhang mit dem HSV eigentlich nicht oder zumindest nicht mehr. Nach dem 2:2-Unentschieden gegen die TSG Hoffenheim kann man sicher darüber streiten, was dieser Punkt nun wert ist. Auf eines werden sich die meisten aber einigen können: Es war ein gutes Fußballspiel. Und das ist doch zumindest mal ein Anfang.
SPD und Grüne zeigen sich spendabel. Ist das der Anfang vom Ende der Sparpolitik?
Wer wollte da noch meckern? Sanierung öffentlicher Toiletten und Spielplätze. Kostenlose Ferienbetreuung für Kinder von Hartz-IV-Empfängern. Mehr Mitarbeiter für den Datenschutzbeauftragten. Einstellung neuer Verfassungsschützer zur Überwachung des Internets. Zusätzliche Verwaltungsrichter und Staatsanwälte. Die Feuerwehr bekommt neue Schutzanzüge, die Privattheater erhalten mehr Geld. Am Hauptbahnhof soll eine neue Obdachlosenbetreuung entstehen, und sogar die Bezirke dürfen sich über mehr Unterstützung freuen.“
„Wir investieren in ein sicheres, solidarisches und lebenswertes Hamburg“, verkündeten die Regierungsfraktionen SPD und Grüne am Montag. Nach Trumps Wahlsieg in Amerika sei nun auch in Hamburg Bürgernähe gefragt. Bürgernähe in Form eines Präsentkorbs im Wert von 42 Millionen Euro. Das überrascht einigermaßen. In den vergangenen Jahren hieß es immer, die Stadt müsse wegen der bald drohenden Schuldenbremse eisern sparen. Weiter„Mit Haushaltszahlen blenden“
Die einen wachsen an Bäumen, die anderen an kleinen Sträuchern am Wegesrand – und zusammen erst schmecken sie richtig gut: eine Anleitung für ein Brot aus Quitten und wilden Zierquitten.
In den Supermärkten hat die Vorweihnachtszeit begonnen und es hat Frost gegeben. Doch auch wenn die Vegetationsperiode für dieses Jahr zu Ende ist, sind in der Natur noch ein paar Köstlichkeiten zu entdecken. Quitten zum Beispiel. Ich habe einen großen Eimer geschenkt bekommen und will sie wie jedes Jahr zu einem „Brot“ verarbeiten. Das hat nichts mit Backwerk und Mehl zu tun, sondern ist ein getrocknetes Fruchtmus. Diesmal wird es allerdings ein wenig anders aussehen. Da der honigartige Geschmack von Quitten allein mir zu langweilig ist, mische ich Zierquitten unter.
Quitten und Zierquitten sehen sich ähnlich, sind aber nur entfernt miteinander verwandt. Die einen wachsen an Bäumen, die anderen an meist niedrigen Sträuchern am Wegesrand, in Gartenhecken oder in Parks. Die Zierquitten blühen im zeitigen Frühjahr leuchtend orangerot und haben Stacheln. Ihr fruchtig-saurer Geschmack ergänzt sich optimal mit dem der größeren Quitten.
In der Verarbeitung sind beide unkompliziert: Ich wasche zwei Kilogramm Quitten und 300 Gramm Zierquitten (der Pelz muss ab). Dann achtele ich die großen Früchte und viertele die kleinen und koche sie mit etwas Wasser, bis sie weich sind.
Danach lasse ich die Quitten gut abtropfen drehe sie anschließend durch die Flotte Lotte. Aus dem Kochwasser und etwas Mus kann man Gelee kochen. Den Fruchtbrei, der dann noch das honigartige Aroma der Quitte hat, aber auch die intensive Säure der Zierquitten, gebe ich dann mit 500 Gramm Gelierzucker 2:1 in eine beschichtete Pfanne und lasse ihn circa eine halbe Stunde unter ständigem Umrühren vor sich hinköcheln.
Danach verstreiche ich die Masse auf einem mit Backpapier ausgestatteten Blech und trockne es im Backofen bei leicht geöffneter Tür und 50 Grad. Ob man die Masse danach außerhalb des Ofens weitertrocknet, hängt davon ab, wie feucht es im Haus ist. Ich lasse sie drin und drehe die Wärme in den darauffolgenden Tagen immer mal wieder für eine halbe Stunde ganz leicht. Solange, bis das Quittenbrot die Konsistenz von Gummibärchen hat. Erst wenn es nur noch wenig klebt, ist es fertig.
Wenn die Masse trocken ist, schneide ich sie in Streifen, zerteile diese nochmals und stapele sie mit Zwischenlagen aus Pergamentpapier in einer luftdichten Dose. Es dauert nie lange, bis ich sie öffne.
Die Opposition in der Hamburger Handelskammer wird jetzt von traditioneller Seite unterstützt – und deswegen für die derzeitige Kammerführung richtig gefährlich.
Konservative reihen sich bei Rebellen ein, so kann man die jüngste Wendung im Kampf um die Macht in der Hamburger Handelskammer beschreiben. Eine, die viele nicht erwartet hätten. Und eine, die klarmacht, dass es jetzt ums Ganze geht.
Seit dieser Woche haben die oft als »Kammerrebellen« bezeichneten Unternehmer um den Berater Tobias Bergmann einflussreiche Unterstützer aus der maritimen Wirtschaft. Die Gruppe kämpft unter dem Namen »Die Kammer sind Wir« für mehr Transparenz in der Kammer und die Abschaffung der Pflichtbeiträge. Es ist eine Art Opposition gegen die derzeitige Kammerführung.
Ihre neusten Anhänger kommen nun also ausgerechnet aus einem Geschäft, das so konservativ ist wie kein anderes. Wo Unternehmer bis heute den dunkelblauen Blazer mit Goldknopf tragen. So wollen unter anderem die Schiffsmakler Walter und Christian Hinneberg, mit Adresse am Ballindamm, bei den Reedern für das Wir-Bündnis werben. Weiter„Reeder und Rebellen“
Deniz Naki ging beim FC St. Pauli selten einem Konflikt aus dem Weg. Die meisten haben ihn deswegen geliebt. In der Türkei scheint er nun erwachsen geworden zu sein.
Sein Verhältnis zu Deniz Naki sei wie das zwischen einem Sozialarbeiter und seinem Schützling gewesen, schreibt Fabian Boll. Von 2009 bis 2012 spielte die St. Pauli-Legende mit dem kurdischstämmigen Stürmer zusammen. Während dieser Zeit sah er es als seine Aufgabe an, Nakis hitziges Gemüt zu beruhigen, so ist das in der Biografie Bolls nachzulesen.
Gut vier Jahre nach seiner Zeit beim FC St. Pauli hat Naki, der nun für einen kurdischen Klub spielt, auf Facebook Posts verbreitet, die türkische Behörden als Propaganda für die verbotene kurdische Partei PKK werteten. Er wurde angeklagt, doch Anfang der Woche wurde das Verfahren eingestellt. Der Mut des Ex-Paulianers, sich dem Prozess zu stellen, ist bemerkenswert – und war zu seiner Zeit in Braun-Weiß nicht unbedingt absehbar. Weiter„Nicht nur als Fußballer mutig“
Der Website-Anbieter Jimdo entlässt 70 Mitarbeiter. Züge zum Fehmarnbelttunnel dürfen 200 Kilometer pro Stunde fahren. Die Kolumne „Unerwartet und Unbemerkt“
Unerwartet
Die Hamburger Start-up-Szene ist anders als die in London oder Berlin überschaubar. Umso wichtiger sind hier Erfolgsgeschichten für unsere Stadt. Als eine von ihnen galt bis vor Kurzem Jimdo. Das Unternehmen bietet Websites nach dem Baukastenprinzip an. 2007 starteten die drei Gründer Jimdo. Seitdem ging es im Wesentlichen bergauf. Es wurde Risikokapital eingesammelt, aber nur mit Bedacht. Es wurden Mitarbeiter eingestellt. Und nach außen wurde durch Imagefilme eine typische Start-up-Wohlfühlatmosphäre transportiert. Jimdo öffnete sogar Büros im Ausland.
Laut eigenen Angaben wurden mittlerweile mehr als 15 Millionen Websites mit der Software aus Hamburg erstellt. Im Oktober folgte jedoch der Bruch, das Ende der Wohlfühlatmosphäre: Ein Viertel der Mitarbeiter muss sich einen neuen Arbeitgeber suchen. Das sind etwa 70 Personen. Alle Bereiche des Unternehmens werden betroffen sein, einige sollen sogar ganz geschlossen werden, berichtet das Magazin Gründerszene. Weiter„Ein strauchelndes Startup und schnellere Züge“
Kann es noch schlimmer kommen für den FC St. Pauli? Das Eigentor gegen die Würzburger Kickers war der Tiefpunkt der Saison. Für ein bisschen gute Laune sorgt allein Deniz Naki.
Tapferkeit ist eine wichtige Tugend, wenn der Fußballhimmel den ersten Nassschnee der Saison herabfallen lässt. Wenn Väterchen Frost einen am Tabellenende mit eisigem Griff umklammert. Und wenn sogar die deprimierendsten Fußballersprüche nicht mehr ausreichen, um die momentane Situation zu umschreiben: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“, haben wir hier in dieser Kolumne vor wenigen Wochen geschrieben.
Im Vergleich zu heute waren es damals annähernd erfreuliche Zeiten. Mittlerweile wirken Andi Brehmes fäkale Weisheiten beschönigend. Um darzustellen, wie es dem FC St. Pauli geht und was am Montagabend in Würzburg passiert ist, bräuchten wir eine Steigerung. Jürgen Wegmann kann da auch nicht helfen mit seinem legendären „Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu“. Nicht einmal der talentierte Mr. Matthäus bringt uns mit seinem Intellekt weiter. Sein Ratschlag verpufft: „Wir dürfen jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken.“ Weiter„Uns Deniz“
Energiepolitik ist in Hamburg nicht nur Sache der Experten – in dieser Woche reden die Laien mit. Der Senat sollte ihnen gut zuhören.
Es klingt wie eine basisdemokratische Utopie: Ausgerechnet die Details der Hamburger Strom- und Wärmeversorgung, dieses technischen, unsinnlichen, komplizierten Bereichs der öffentlichen Daseinsvorsorge, sollen wo verhandelt werden? In einem Bürgerdialog?
Es ist, als wollten Handynutzer gemeinsam eine App programmieren, eine absurde Vorstellung, könnte man meinen – und doch ist sie wahr. Gleich zweimal treffen sich in dieser Woche die Hamburger Energiebegeisterten, um über die Zukunft der Stadt zu beraten: zum Wärmedialog am Dienstagabend und zum Netzbeirat am Donnerstagnachmittag. Weiter„Wenn Bürger sich einheizen“
Was soll Gisdol auch tun? Den Spielern des HSV Fußball beibringen? Selbstvertrauen wäre jetzt wichtiger.
HSV-Trainer Markus Gisdol muss bereits vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund geahnt haben, dass es ein ganz bitterer Fußballnachmittag für die Hamburger werden könnte. Sein einziges Ziel ist es gewesen, an Uwe Seelers 80. Geburtstag zumindest nicht vollständig unterzugehen und mit etwas Glück vielleicht sogar ein 0:0-Unentschieden zu erkämpfen. Anders ist die taktische Ausrichtung des HSV aus meiner Sicht nicht zu erklären. Weiter„Die Abwehr ein einziges Risiko“
Mit dem kämpferischen Spiel gegen den 1. FC Nürnberg bewies der FC St. Pauli, dass er noch lebt. Einer sah sich die Wiedergeburt nicht an: Vereinslegende Thomas Meggle. Er wurde kurz darauf als Sportchef entlassen.
„Meggi, Messi: (fast) kein Unterschied“, hieß es auf einem Transparent an jenem Tag, als Thomas Meggle nach 174 Spielen und 44 Toren für den FC St. Pauli seinen Abschied gab. Meggle, kurz zuvor auch in die Jahrhundertelf des Vereins gewählt, ging als Aufsteiger am Ende der großartigen Jubiläumssaison 2009/2010. Damals genoss er Heldenstatus.
Doch dieser bröckelt seit zwei Jahren massiv – neben dem Feld. Seine drei Monate als Trainer endeten 2014 auf dem letzten Tabellenplatz. Und seine Zeit als Sportchef? Erneut sitzt der Verein am bitteren Ende der Rangliste. Und gestern Abend während des Spiels gegen Nürnberg ward einer nicht gesehen, weder am Spielfeldrand noch auf der Tribüne. Keiner konnte sagen, wo Meggi sich aufhielt. Gerüchte machten die Runde: Sportchef gefeuert? Weiter„Wo ist Meggi?“