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FC St. Pauli

Montags geht gar nicht!

Unter der Woche nach Fürth fahren, um den FC St. Pauli anzufeuern? Nicht mit uns, sagen viele Fans. Und leider haben sie recht: Die Spieltage sind unerträglich zerfleddert.

Auswärtsfahrende Fußballanhänger haben nicht nur mit allerhand Schikanen und Vorurteilen zu kämpfen: Der moderne Fußball, der sich in der Regel zuerst um den TV-Zuschauer kümmert, macht Fahrten in ferne Stadien auch zu einer teuren, zeitraubenden Angelegenheit. Heute spielt mein Verein, der FC St. Pauli, in Fürth. An einem Montag! Das würde bedeuten: mindestens einen Tag Urlaub nehmen, um rechtzeitig in Mittelfranken anzukommen. Zeit für eine solidarische Protestnote.

Foto: "Sport1-Protest" am Hamburger Millerntor; Foto: Erik Hauth
Protestplakat gegen den Sender Sport1 am Hamburger Millerntor (Foto: Erik Hauth)

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"Kein Fussball den Faschisten"

Der DFB dekoriert mein Wohnzimmer um, das macht mich wütend

Meine Großmutter hatte zehn Geschwister, von denen einige weit weg wohnten und nur selten zu Besuch kamen. Die aus Frankfurt waren die merkwürdigsten, erzählte sie immer wieder. Wegen ihrer weiten Anreise blieben sie meist über Nacht und schliefen auf dem Sofa in der guten Stube. Regelmäßig dekorierten unsere Frankfurter Verwandten das Bücherregal um und verhängten Bilder mit ihrer Unterwäsche. Meine Großmutter hat die Verwandtschaft zwar immer wieder eingeladen, wenn es etwas in der Familie zu feiern gab, übernachten mussten die Gäste aus Frankfurt dann aber in einer Pension.

Der Deutsche-Fußball-Bund (DFB) aus Frankfurt hat sich gestern in meinem fußballerischen Wohnzimmer so benommen wie meine buckeligen Verwandten von damals. Er ließ den Leitspruch des FC St. Pauli teilweise verhängen, sodass statt „Kein Fußball den Faschisten“ während des Trainings der Deutschen Nationalmannschaft nur noch „Kein Fußball“ zu lesen war. Weiter„Der DFB dekoriert mein Wohnzimmer um, das macht mich wütend“

 

Millerntor

„Kein Fußball“ – wie der DFB am Millerntor ein Eigentor schießt

Der FC St. Pauli ist ein politischer Fußballverein, da erzählt man bestimmt nichts Neues; an der Gegengeraden beispielsweise prangt seit Jahren der Leitspruch „Kein Fußball den Faschisten“.  Seit dem Neubau der Gegengeraden zieht sich dieses Statement sogar über die gesamte Gerade. Bis Montag: Da trainierte am Nachmittag die Deutsche Nationalmannschaft am Millerntor, in Vorbereitung ihres Testspiels gegen Polen im Volksparkstadion am Dienstag. Der DFB-Beauftragte befand es für nötig, zum offiziellen Pressetermin der Deutschen Nationalmannschaft den Teil „den Faschisten“ abdecken zu lassen, was zu einem Sturm der Entrüstung bei Facebook führte. Weiter„„Kein Fußball“ – wie der DFB am Millerntor ein Eigentor schießt“

 

FC St. Pauli

Mehr Empathie, weniger Proficlub

Als Roland Vrabec im Herbst 2013 vom Co- zum Cheftrainer des Bundesligisten FC St. Pauli wurde, wirkten seine ersten Worte wie eine Befreiung vom defensiven Konzept seines Vorgängers Michael Frontzeck oder des verkopften Fußballschemas seines Vor-Vorgängers André Schubert. Die Jungs sollten an ihre innere Stärke glauben, lernen, auch bei einem Rückstand nicht aufzugeben. Das klang nicht nach modernem Schemafußball, sondern nach agilem Coachen. Ich jubelte innerlich – da gab es nun einen, der vertraute statt zu zwängen. Weiter„Mehr Empathie, weniger Proficlub“

 

FC St. Pauli

Kneipp-Kur am Millerntor

Nach Kneipp’schen Maßstäben ist der FC St. Pauli kerngesund. Wer sich so oft heiß und kalt abduscht wie der Kiezclub in letzter Zeit, der fördert die Durchblutung und die Abwehrkräfte. Bluthochdruck produziert in erster Linie der Hamburger Boulevard, wenn er St. Pauli in einer Woche zum Aufstiegskandidaten hochschreibt und der Mannschaft in der darauffolgenden Versagen unterstellt. Dabei streben weder die Fans am Millerntor noch die sportlich Verantwortlichen (derzeit) in die erste Liga – auch wenn sich natürlich niemand beschweren würde, sollte es zum Aufstieg kommen. Weiter„Kneipp-Kur am Millerntor“

 

FC St. Pauli

Relegation? Wer will die schon?

Heiko Westermann, Verteidiger beim HSV, und Sebastian Schachten, Verteidiger beim FC St. Pauli, haben dieses Wochenende jeweils den Ball zum Siegestor schönsten Tor beim Sieg ihres Vereins in die Maschen versenkt. Beide volley, jeweils nach weiten Flanken aus dem gegenüberliegenden Halbfeld. Damit wuchtete sich der HSV auf den Relegationsplatz der ersten Bundesliga; dem FC St. Pauli fehlen nur noch drei Punkte zum Erreichen des Pendants in der zweiten: Es droht die Relegation des Jahrhunderts. Weiter„Relegation? Wer will die schon?“