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Omar Al Rawi antwortet

 

Der Kollege Florian Klenk vom Wiener „Falter“ hakt im Fall Al-Rawi/Schirrmacher nach. (Das ganze Interview hier nachlesen.)

Falter: Herr Al Rawi, es gibt die Angst, dass Sie Kritik am Islam abdrehen wollen.

Omar Al Rawi: Ich will Islamkritik nicht unterbinden. Aber ein ausschließliches Verächtlichmachen ist keine Kritik. Ich bin selbst nicht glücklich, wie der Fall Schirrmacher verlaufen ist. Vielleicht bin ich ja übervorsichtig und vielleicht reagiere ich dann über. Ich gebe ihnen auch Recht, dass der konkrete Vortrag von Frau Schirrmacher kein Problem war.

Falter: Haben Sie einen Fehler gemacht?

Omar Al Rawi: Ja, ich hätte gar nicht reagieren sollen. Dann wären ein paar Dutzend Leute gekommen und die Sache wäre erledigt gewesen.

Falter: Was ist mit der inhaltlichen Kritik, die Leute wir Schirrmacher vortragen? Wie geht die SPÖ damit um?

Omar Al Rawi: Wir unterstützen viele wichtige Initiativen und Vereine in Wien, wir sind doch nicht naiv. Wir thematisieren Genitalverstümmelung und Zwangsehen. Aber wir sehen die Probleme nicht im Islam, sondern in sozialen Ursachen. Toleranz bedeutet für uns auch nicht Beliebigkeit. Die Emanzipation der Frau hängt an Bildung und Beruf. Das ist uns wichtig.

Falter: Genau dasselbe schreibt übrigens Frau Schirrmacher am Ende ihres Buches. Auch sie fordert Emanzipation.

Omar Al Rawi: Ja, aber sie hat sich auch für das Kopftuchverbot ausgesprochen.

Falter: Die Grünen wollen Schirrmacher gemeinsam mit der „Presse“ nach Wien laden. Werden sie kommen?

Omar Al Rawi: Das werde ich sehen. Einem Dialog verweigere ich mich nicht.