Folgende Anmerkung des Mitbloggerns N. Neumann im vorigen Thread verdient es, nicht im Rauschen unterzugehen:
„Man kann sicher sagen, dass es absurde Züge hat, sich jemanden, der vor 1400 Jahren lebte, zum Vorbild zu nehmen. Wobei das nicht bedeuten muss, dass Intellektuelle, Feldherren und/oder Herrscher aus dem 19. oder 20. Jahrhundert zwingend bessere, oder sagen wir: allgemein sozialverträglichere Vorbilder sind, zumal deren Welt unserer heutigen mehr ähnelt als jener zu Mos Lebzeiten.
Und dann kommt es schon sehr darauf an, ob jemand so etwas wie ‚Du sollst nicht stehlen‘ auf ihn zurückführt und sich daran hält oder ob er dessen Vorbildhaftigkeit so interpretiert, dass er das ganze Jahr in Sandalen sowie Hosen mit Hochwasser herumläuft, sich die Zähne mit irgendeiner Rinde putzt und findet, dass sich der Rest der Menschheit genauso verhalten sollte.
Auch kann es als problematisch gelten, wenn ein Religionsstifter auch Feldherr und Herrscher war. Aber hier kommt es wieder darauf an, ob diese Praxis und wenn ja, was davon, als in die heutige Zeit übertragbar erachtet wird.
Wenn bestimmte ‚Islamkritiker‘ auf diesem Hintergrund nun meinen, dass alltägliche Kriminalität unter Jugendlichen mit ‚islamischem‘ Migrationshintergrund auf diese Person aus der Spätantike zurückzuführen sei oder gläubige Muslime, die den rustikalen Teil von Mohammeds politischer Praxis historisieren, Taqqiya betrieben, dann ist das intellektuell wirklich sehr dürftig. Letzteres ist im Prinzip nichts Anderes als Salafismus unter umgekehrten normativen Vorzeichen.“