Nach jeden Selbstmordanschlag beginnt das Zählen der Toten. Es beginnt mit ein oder zwei, dann steigen die Zahlen, meist schnell. Ich lese sie auf Twitter und höre sie in den Radio-Nachrichten. Jedes Mal versuche ich mir vorzustellen, was die Zahlen wirklich bedeuten. Es gelingt mir nicht.
Nach ein paar Tagen weiß ich dann schon nicht mehr, wie viele Menschen diesmal gestorben sind. Waren es 10 oder 12? 24 oder 27?
Vielleicht sollten wir weniger Zahlen sammeln und öfter an diejenigen denken, die wir nie zu Gesicht bekommen, die Familien und Freunde der Toten. Diejenigen, die niemals vergessen können, wer gestorben ist.
Heute hat ein Mann mitten in Kabul sich und sein Fahrrad in die Luft gesprengt. Er tötete zwei Männer und verwundete laut Polizei mehr als zwanzig. Das Attentat galt einem Bus mit Polizei-Rekruten. Sechs der Verwundeten waren Fußgänger.