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Hilfe für Badachschan

 

Badakhshan-5

Nach dem Erdrutsch in der Provinz Badachschan, einer der ärmsten Provinzen Afghanistans, hat die Regierung die Suche nach den Verschütteten eingestellt. Seither graben die Überlebenden mit Schaufeln nach ihren verschütteten Verwandten. Weil sie hoffen, dass sie irgendwie noch Überlebende finden können und weil sie die Leichen bergen wollen. Vermutlich sind zwischen 2200 und 2700 Menschen gestorben.

Während die Leute  in Badachschan graben, sammeln die Leute im restlichen Land Geld. Auf Facebook wurden mehrere Spendengruppen ins Leben gerufen, in Kabul hat jemand ein Zelt aufgestellt, in dem man Geld abgeben kann. In mehreren Städten haben Leute Plakate gedruckt und gehen auf Spendentour. Säckeweise sammeln sie das Geld, manchmal auch Schmuck. Ich weiß nicht, wann ich in Deutschland das letzte Mal eine solche Betroffenheit miterlebt habe. Oder ob ich sie überhaupt schon einmal erlebt habe.

Hamdullah Arbab, ein Künstler aus Jalalabad, einer Stadt im Süden Afghanistans, hat beschlossen, seine Werke für die Leute in Badachschan zu spenden. Hamdullah Arbab ist ein ehrenamtlicher Künstler: das Geld von Verkäufen und Ausstellungen behält er nie für sich. „Ich bin nicht darauf angewiesen“, sagt er.  Arbab hat ein kleines Stück Land, von dem er, seine beiden Ehefrauen und die fünf Kinder gut leben können. Außerdem arbeitet er für die Organisation „Youth in Action“.

Zusammen mit dem Kabul Art Project – und stellvertretend für die Menschen aus Badachschan – verkauft er seine Werke nun in Deutschland, für 110 Euro das Stück. Von den ersten sechs wurden bereits vier verkauft. Aber Hamdullah Arbab ist schon dabei, neue zu malen. Außerdem hat sich ein zweiter Künstler angeschlossen.

Hamdullah Arbab malt für den guten Zweck. Aber er hat mit seiner Kunst noch anderes im Sinn: Er will zeigen, dass es in Afghanistan noch mehr gibt als Krieg und Leid, „damit die Welt ein kleines Stück zusammenrückt.“