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Rot und Gelb und Blau

© Richard Newstead/ Getty Images

Im Frühling blüht und grünt es überall. Dass wir Menschen diese Farbenpracht überhaupt sehen, verdanken wir dem Licht und unserem Gehirn

Von Monika Klutzny

Bevor du weiterliest, ein kleiner Versuch: Verdunkle Dein Zimmer so, dass kaum Licht eindringt, Du die Gegenstände aber noch erkennen kannst. Betrachte nun Deine Legosteine, Deinen Fanschal, Deine Puppe oder was sonst bei Dir herumliegt: Welche Farben haben die Dinge?

Du hast es sicher gemerkt: Alles ist grau. Hellgrau, mittelgrau, dunkelgrau, aber jedenfalls grau. »Na und?«, sagst Du vielleicht. »Das hab ich auch vorher gewusst!« Mag sein. Aber hast Du Dir schon einmal überlegt, was es bedeuten könnte? Vielleicht hast Du ja gerade die wirkliche Welt gesehen. Vielleicht sind Deine Spielzeuge in Wirklichkeit gar nicht farbig. Vielleicht leben wir in einer Schwarz-Weiß-Welt und wissen es nur nicht. »Quatsch!«, wirst Du erwidern. »Wenn ich das Licht einschalte, sind die Farben doch wieder da!« Stimmt. Das Licht spielt eine der Hauptrollen beim Farbenschauspiel. Also: Licht an! Weiter„Rot und Gelb und Blau“

 

Was soll ich lesen? Ach, Opa

© Beltz & Gelberg

Niemand darf erfahren, was bei uns los ist! Das muss Kenzie ihrer älteren Schwester Tahlia schwören. Die beiden Mädchen leben beim Opa, ihre Eltern sind tot. Doch seit Opa von der Leiter gefallen ist, benimmt er sich merkwürdig: Er spricht Kenzie mit Meredith an (so hieß die Mutter der Mädchen), macht wie ein Kind ins Bett und büxt nachts aus, zum Beispiel um schwimmen zu gehen. Wenn das herauskommt, muss Opa ins Heim. Davor wollen die Mädchen den geliebten Großvater schützen – und gleichzeitig ihr Zuhause. Doch den verwirrten Mann zu hüten ist schon in den Ferien kaum zu bewältigen. Wie soll es werden, wenn die Schule beginnt? Dass sie es nicht allein schaffen können, sehen die Schwestern erst ein, als es beinahe zu einem schlimmen Unfall kommt.

Marianne Musgrove:
Als Opa alles auf den Kopf stellte

Beltz & Gelberg 2010; 9,95 Euro
ab 8 Jahren

 

Film: Kästner gerappt

© Filmszene

Von Susanne Gaschke

Erich Kästner war ein wunderbarer Kinderbuchautor, und er konnte sich wunderbar aufregen: am meisten über Erwachsene, die Kinder für allzeit fröhliche, gedankenlos herumtollende, blöde grinsende kleine Vollidioten halten. »Wie kann ein erwachsener Mensch seine Jugend so vollkommen vergessen, dass er eines Tages überhaupt nicht mehr weiß, wie traurig und unglücklich Kinder zuweilen sein können?«, schrieb Kästner empört in dem Vorwort zu seinem Kinderroman Das Fliegende Klassenzimmer: »Es ist nämlich gleichgültig, ob man wegen einer zerbrochenen Puppe weint, oder weil man, später im Leben, einen Freund verliert. Es kommt im Leben nie darauf an, worüber man trauert, sondern nur darauf, wie sehr man trauert.« Mit der Neuverfilmung seines Fliegenden Klassenzimmers (1954 gab es schon einmal einen Film) wäre Erich Kästner sicher einverstanden gewesen, denn der Film ist zwar lustig, schnell und manchmal laut, aber er stellt Kinder keineswegs als Vollidioten dar, sondern nimmt ihre Sorgen ernst. Weiter„Film: Kästner gerappt“

 

Das Detail zum Film: Üben, üben, üben

Der Thomanerchor aus Leipzig ist weltberühmt, die Sänger geben Konzerte in der ganzen Welt. Das ist für die Jungen harte Arbeit

Ja, wenn nur die Wirklichkeit genauso vergnüglich wäre wie ein Film! Leider ist sie das selten. Ganz so nett, frei und fröhlich wie im Fliegenden Klassenzimmer geht es im Internat des Thomanerchors in Leipzig jedenfalls nicht zu, und das hat vor allem damit zu tun, dass Singen dort harte Arbeit ist. Dreimal in der Woche treten die Jungen in der Leipziger Thomaskirche auf, dazu kommen Tourneen nach Japan, China, Amerika. Für all diese Konzerte müssen die Sänger proben, proben, proben. Das ist ziemlich hart für Jungen zwischen acht und 18 Jahren, weil sie auch noch den normalen Schulstoff des Gymnasiums schaffen müssen. Manche Thomaner-Eltern haben sich schon darüber beschwert, dass ihren Kindern zu wenig Zeit für die Hausaufgaben bleibt – und erst recht zu wenig Zeit zum Spielen oder Lesen. Weiter„Das Detail zum Film: Üben, üben, üben“

 

Filmlexikon: Casting

© Getty Images

Wer bekommt den Job? Wenn Schauspieler eine Rolle in einem Film haben wollen, müssen sie zuerst zu einem Vorsprechen, einem sogenannten Casting. Das gilt für Kinder ebenso wie für bekannte Hollywood-Stars. Oft muss man eine kleine Szene spielen, etwas singen oder auch tanzen. Für Das fliegende Klassenzimmer hat sich das Filmteam mehr als 1000 Kinder aus ganz Deutschland angesehen. Ob jemand genommen wird, hängt nicht nur davon ab, wie gut er schauspielert. Die Person muss auch zur Filmfigur passen. Wird ein Draufgänger und Angeber gesucht, kann der Regisseur keinen Darsteller auswählen, der immer schüchtern wirkt. Viele Regisseure schauen sich oft erst einmal Videos von Schauspielern an. So können sie eine Vorauswahl treffen. Für wen die Filmchefs sich entscheiden, ist sehr wichtig. Denn ob die Schauspieler berühmt oder unbekannt sind, gut oder schlecht spielen – das kann am Ende entscheidend für den Erfolg des gesamten Films sein.

 

Aha der Woche: Helmut Kohl

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Unsere Bundeskanzlerin ist Angela Merkel – das weiß in Deutschland wohl jedes Kind. Ihr Vorgänger hieß Gerhard Schröder. Auch ihn werden viele von Euch sicher noch kennen. Nicht mehr erlebt habt ihr dagegen wahrscheinlich den Mann, der auch der »ewige Kanzler« genannt wird: Helmut Kohl. Geboren wurde er am 3. April 1930, an diesem Samstag ist sein 80. Geburtstag. »Ewiger Kanzler« sagen die Menschen, weil bisher kein anderer in der Bundesrepublik Deutschland so lange in diesem Amt blieb wie er – von 1982 bis 1998, also 16 Jahre. Für viele ist Kohl auch der »Kanzler der Einheit«, denn während er regierte, wurde aus den zwei deutschen Staaten, der DDR im Osten und der BRD im Westen, wieder ein Land. Kohl war zudem mitverantwortlich für die Abschaffung der Deutschen Mark und die Einführung des Euro. Sein Abschied aus der Politik war allerdings nicht sehr ruhmreich. 1999 kam heraus, dass seine Partei, die CDU, heimlich Spenden angenommen und auf geheimen Konten versteckt hatte. Helmut Kohl sagte damals, dass auch er Fehler gemacht habe. Vor zehn Jahren legte er deshalb sein Amt als Ehrenvorsitzender der CDU nieder.

 

Dein Problem, wenn Du so schnell wächst?

Es wird Frühling. Die Temperaturen steigen merklich, die dicken Winterjacken bleiben zu Hause, die Winterstiefel könnt ihr wieder gegen leichtere Schuhe und Gummistiefel eintauschen. Und endlich wieder Klamotten tragen, für die es in den letzten Monaten viel zu kalt war. Doch was passiert, wenn Ihr in die geliebten Sneaker schlüpfen wollt? Zu klein, die Füße sind im Verlauf des Winters gewachsen. Und die schöne Hose vom Herbst? Hat Hochwasser. Die Pullover- und Shirtärmel? Alle viel zu kurz.

© Getty Images

Kinder wachsen, im Schulalter rund sechs Zentimeter pro Jahr. Und Eltern müssen immer wieder für Nachschub im Kleiderschrank sorgen. Auch, wenn es nicht die coolen Markenklamotten sein müssen: Chic und passend darf und soll es schon aussehen. Weiter„Dein Problem, wenn Du so schnell wächst?“

 

Mutprobe: Vernasch den Wurm

Es ist die klassische Aufnahmeprüfung jeder Kinderbande, die Mutprobe heimlich im Garten oder im Park: Wer traut sich, einen Regenwurm zu essen. Fragt man Extremabenteurer wie Reinhold Messner, bekommt man detaillierte Nährwertangaben über die Würmer und vermutlich die besten Rezeptideen für den Esbitkocher.

Foto: Dorling Kindersley

Doch so, ganz pur und vermutlich ungewaschen, sich leicht ringelnd von blaßrosa Farbe, erscheint der Wurm recht unappetitlich. „Augen zu und durch, bloß nicht kauen“ ist die beste Empfehlung, wenn man denn partout – warum auch immer – einen Wurm verspeisen muss. Ein Schluck Wasser zum Nachspülen hilft, wenn auch nicht gegen den Ekel. Weiter„Mutprobe: Vernasch den Wurm“

 

Immer wieder kommt ein neuer Frühling

Heute, am 20. März, beginnt (endlich) der kalendarische Frühling. Und dennoch sind hier und da noch Reste der Schneemengen der vergangenen Monate zu sehen. Der Boden ist noch gefroren, durch den fallenden Regen bildet sich eine tolle Matschschicht.

Foto: AFP/ Getty Images

Doch wer genau hinsieht und die Ohren spitzt, merkt, dass sich die Natur auf die wärmere Jahreszeit vorbereitet. Krokusse und Schneeglöckchen sind zu sehen, die ersten Narzissen- und Tulpenspitzen kann man schon erahnen. Dazu erklingt das Zwitschern der Vögel, die sich auf Nestbau, Hochzeit und das Ausbrüten des Nachwuchses einstellen. Weiter„Immer wieder kommt ein neuer Frühling“