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Jeder Vierte würde sich einen Chip implantieren lassen

Wen interessiert eigentlich derzeit der kleine Triumph im jahrelangen Kampf gegen die Vorratsdatenspeicherung? Die Mehrheit der Deutschen wahrscheinlich nicht. Glaubt man einer Bitkom-Studie, würde sich fast jeder Vierte (23 Prozent) einen Funk-Chip (RFID) implantieren lassen, wenn es ihm Vorteile verschaffte.

Nicht nur eine schnellere Rettung im Notfall oder mehr Sicherheit versprechen sich die Implantations-Willigen. Fünf Prozent aller Deutschen würden das sogar tun, um bequemer einkaufen zu können.

„Das ist sicher ein extremes Beispiel, wie weit die Vernetzung in der Vorstellung mancher Menschen gehen kann“, sagt Bitkom-Chef August-Wilhelm Scheer, offenkundig selbst überrascht ob des Ergebnis‘ der hauseigenen Studie. Allerdings sähe das Ergebnis wohl anders aus, wenn es in der Frage darum gegangen wäre, sich einen digitalen Ausweis implantieren zu lassen.

 

Nachrichten brauchen keine Marke mehr

Wie Nachrichten zu den Menschen kommen, hat eine neue Studie des „Pew Research Center’s Internet & American Life“ und das „Project for Excellence in Journalism“ zu untersuchen versucht. Und dabei zunächst festgestellt, dass mehr als 90 Prozent aller Amerikaner mehrere Plattformen nutzen, um sich ihre tägliche News-Dosis zu holen. Vorbei sind die Zeiten, in denen sie bestimmten Marken mehr vertrauen als anderen. Nachrichten sind heute ein „soziales Experiment“, sie werden gescannt und bei Gefallen weitergereicht und empfohlen.

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass Online-Medien die Printredaktionen in der Popularität inzwischen abgehängt haben. Sie rangieren nun gleich hinter lokalen und nationalen Fernsehprogrammen. Der Internetnutzer springt dabei von Plattform zu Plattform und problemlos von Online zu Offline und wieder zurück.

Noch eine Zahl spiegelt ein verändertes Nachrichten-Verhalten wider. Es lässt sich unter den Begriff „Partizipation“ fassen: Über ein Drittel, nämlich 37 Prozent, haben schon einmal selbst in der einen oder anderen Form an der Nachrichtenherstellung oder ihrer Verbreitung mitgewirkt. Und sei es nur mit einem Kommentar unter einer News-Seite oder mit dem twittern einer interessanten Meldung an Freunde. Die Empfänger wollen Sender werden.

 

Neuer BBC-Chef führt Social Media-Pflicht ein

BBC Journalisten sollen Social Media als primäre Informationsquelle nutzen, sagt Peter Horrocks. In der Hauszeitung Ariel lässt sich der neue BBC-Direktor mit den Worten zitieren: „Das ist nicht irgendeine Marotte von einem Technik-Enthusiasten. Ich fürchte, man kann den Job nicht mehr machen, wenn man sich damit nicht auskennt.“ Das wäre nicht „discretionary“, fügt er hinzu,  läge also nicht im eigenen Ermessen der Journalisten. Für einen Briten relativ starke Worte.

Früher hieß es immer: Ein Schüler ohne Bleistift, ist kein Schüler. Heute ließe sich sagen, ein Journalist ohne RSS-Feed, ist kein Journalist mehr. Fest steht zumindest, dass sich der Blick von Journalisten auf Informationen, die sie aus Quellen wie Twitter, Blogs oder Sozialen Netzwerken erreichen, grundlegend gewandelt hat. Anstatt aus Angst vor unsicheren Quellen die Finger davon zu lassen, versuchen sie Regeln zu entwickeln, um deren Mehrwert für sich nutzen zu können.

Der Medienblog Mashable verweist in seinem Artikel zum Thema auch auf Medienunternehmen wie Sky News, die ihren Newsroom bereits stark auf Twitter umgestellt hätten. Und der Guardian schreibt, dass für den Nachrichtensender CNN die Integration von Social Media ein wichtiger Schritt gewesen sei, um die eigenen Reportagen zu verbessern und näher an die Quellen zu kommen, wie man bei der jüngsten Berichterstattung aus Haiti gesehen habe.

 

Online-Medien sind die Tütensuppe

Das NiemanJournalismLab der Havard Universität berichtet über die Studie einer texanischen Medienökonomin namens Iris Chyi, die eine interessante Feststellung gemacht hat: Während die Menschen immer mehr Online-Medien konsumieren, bewerten sie diese neuen Medien dennoch weiterhin als schlechter als etwa gedruckte Zeitungen oder das Fernsehen. Obwohl sie also ihren Medienkonsum de facto immer mehr ins Netz verlagern, heißt das noch lange nicht, ziehen sie die traditionellen Formate eigentlich noch immer vor.

Chyi erklärt das mit dem ökonomischen Prinzip minderwertiger Güter („inferior goods“): Wenn die Einkommen wachsen, kaufen die Konsumenten viele normale Waren, also zum Beispiel Steaks, und weniger minderwertige Waren, also zum Beispiel Tütensuppen. Sinkt das Einkommen, verlagert sich ihre Präferenz. Das ist die Chance für die Tütensuppe. Die Nachfrage nach günstiger Nahrung steigt, obwohl das Steak den Menschen immer noch besser schmeckt.

Man kann sich fragen, warum Onlinejournalismus als minderwertig, also als Tütensuppe wahrgenommen wird. Eine von Chyis Thesen lautet, dass das Lesen auf dem Bildschirm weniger angenehm ist als das Blättern in einer Zeitung. Eine weitere besagt, dass die Online-Medien noch optische Probleme haben, etwa mit hässlichen, billig anmutenden Werbeanzeigen. Die dritte These wäre Wasser auf die Mühlen der Bezahl-Dienst-Verfechter: Kostenlose Güter werden automatisch als minderwertig wahrgenommen. Das wäre dann sozusagen ein Teufelskreis.

Chyi kommt aber zu dem Schluss, dass es zu diesem Thema noch kaum aussagekräftige Studien gibt. Auch das NiemansLab schließt sich hier an: Es bestünde aktuell Forschungsbedarf auf diesem Gebiet.

Der Test in der Praxis ist ja bereits im vollen Gange. Immer mehr Zeitungen stellen derzeit auf Bezahlinhalte um. Die spannende Frage lautet also, ob die Leser die Inhalte danach tatsächlich höher bewerten als zuvor. Oder ob die Erkenntnis, dass es im Netz wie am Kiosk Steak UND Tütensuppe gibt, nur einfach noch eine Weile braucht, um zu reifen.

 

Bücherverkauf steigt nach Verzicht auf Kopierschutzmaßnahmen

Der O’Reilly-Verlag verkauft immer mehr digitale Bücher. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Absatz sogar um 104 Prozent gestiegen, meldet der Verlag. Von 2007 auf 2008 hatte er lediglich um fünfzig Prozent zugelegt.

Gedruckte Bücher machen zwar immer noch den größten Teil des gesamten Verlags-Umsatzes aus, allerdings gingen hier die Verkaufszahlen im gleichen Zeitraum sogar um eine zweistellige Prozentrate zurück. Bei O’Reilly rechnet man sogar damit, dass die digitalen Bücher die Papierexemplare früher einholen könnten, als von Branchenkennern heute vorhergesagt. Das mag allerdings an dem speziellen Sortiment des Verlages liegen: O’Reilly ist nach eigenen Angaben der weltgrößte Verlag für Technik-Sachbücher.

Bemerkenswert ist daher vor allem die Maßnahme, der man nach eigenem Bekunden die starke Nachfrage verdankt: Vor 18 Monaten hatte sich der Verlag dazu durchgerungen, auf einen technischen Kopierschutz (das sogenannte Digital Rights Management) für seine digitalen Bücher komplett zu verzichten.

 

Willst du ein A kaufen?

Meinen die das ernst? Bei der Firma SarcMark kann man für 1,99 Dollar ein Satzzeichen kaufen, das Sarkasmus in geschriebener Sprache markiert. Das sieht dann aus wie Kringel mit einem Punkt darin.

Ist ja nett, dass sich da jemand Gedanken gemacht hat, wie sich den vielen Wutanfällen, Ehescheidungen und Freundschaftsabbrüchen Einhalt gebieten ließe, die vermutlich stündlich auf das Konto unbedacht getippter Emails gehen. Die Erfahrung, wie schnell ein ironisch gemeinter Satz falsch verstanden wird, hat wohl jeder schon einmal gemacht.

Aber Satzzeichen patentieren lassen? Wäre der Gesellschaft nicht mehr gedient, wenn Punkt und Komma auch weiter kostenlos blieben? Immerhin geizen schon jetzt viele Netzbenutzer damit. Und was könnte als nächstes kommen? Dass sich jemand die Benutzung des Alphabets oder das Bedienen einer Tastatur schützen lässt? Wir leben zwar in einer Wissensgesellschaft, aber wenn jetzt wirklich jede Idee, die ein Mensch hat, sogleich in Geld umgewandelt werden soll, dann haben in Zukunft nur noch Patentanwälte Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Außerdem kann man im Netz gar nicht genug trainieren, permanent nach den richtigen Worten zu suchen, wachsam zu sein gegenüber Missverständnissen und unnötigen Unfreundlichkeiten. Sich mit einem Tippen auf die richtigen Taste aller Verantwortung zu entledigen – „war doch gar nicht so gemeint, stand doch das Sarkasmus-Zeichen drunter!“ – ist aber zu einfach.

Auf Facebook gibt es bereits eine Gruppe, die sich gegen „ironische Anführungszeichen“ verbündet hat. Auch dahinter mag die Vorstellung liegen, dass man es sich mit der Sprache nicht zu einfach machen darf. Sonst sieht nämlich ein letzter Satz beispielsweise künftig einfach so aus:

Φ

(Und das wäre dann vielleicht ein Zeichen für einen lässigen, geistreichen und alles erklärenden Abschlusssatz. Lizenzgebühren bitte an das Kulturkampfblog)

 

Grüne wollen Downloads erlauben

Die Grünen wollen den Tausch von Musikdateien legalisieren, jedenfalls bis zu einer bestimmten Grenze. Das hat jetzt der Hamburger Justizsenator und Grünen-Politiker Till Steffen bei der Konferenz der Justizminister von Bund und Ländern vorgeschlagen.

Schon früher sei der Austausch von Musik legal gewesen. Dafür sei auf den Verkauf von Leerkassetten eine Abgabe erhoben worden. „Ich halte nichts davon, mit der Staatsanwaltschaft in die Kinderzimmer einzumarschieren“, sagte Steffen. Er schlug daher vor, eine Bagatellgrenze einführen, unter der ein Dateientausch im Netz straffrei bleibe. Eine kommerzielle Nutzung von illegalen Kopien sowie ein gewerbliches Ausmaß der Aktivitäten sollen indes auch weiter juristisch verfolgt werden können.

Wenig verwunderlich: Die Musikindustrie lehnt diese Vorschläge ab. „Das ist etwa so, als ob jemand mit 3000 gestohlenen Singles aus einem Plattengeschäft gehen würde“, sagte Daniel Knöll, der Sprecher des Bundesverbands Musikindustrie.

Zwei kurze Bemerkungen dazu.

Wollen sich die Grünen da etwa mit einem Webthema profilieren? Immer zu! Die Netzgemeinde wird das freuen. Die Piratenpartei hat diese Themen nicht für sich gepachtet.

Auf der anderen Seite: Die Meinung, dass das Kopieren von Kassetten etwas qualitativ anderes ist als das massenhafte Tauschen von Musik im Netz, hat sich in den Köpfen inzwischen ziemlich festgesetzt. Wer auch immer daran rütteln will und ganz gleich aus welchen Motiven – er droht zu scheitern.

So muss jetzt eine Frau immerhin gut 2500 Euro an vier deutsche Musikkonzerne zahlen, wie ein Kölner Gericht urteilte. Und das, obwohl nicht sie selbst, sondern vermutlich ihre Kinder die fraglichen 964 Songs zum Herunterladen im Netz angeboten hatten.

Das tut weh, verglichen mit den Prozessen in anderen Ländern ist das aber immerhin noch verkraftbar. In den USA macht gerade ein Fall die Runde, in dem ein Downloader zu einer Strafe von 675.000 Dollar verurteilt wurde. Er hatte gerade einmal 30 Songs zum Download angeboten.

 

Imageproblem: Gamer als Spender unerwünscht

Ein Verein von Computerspielern wollte für einen guten Zweck spenden. Aber der Deutschen Krebshilfe war ihr Verein anscheinend zu dubios, wie predictition Gaming e.V. auf ihrer eigenen Website berichtet.

Nachdem eines ihrer Gründungsmitglieder mit 16 Jahren an Krebs gestorben war, wollte der Verein den Kampf gegen die Krankheit auch mit Spenden fördern. Die Unterstützung der Krebsforschung verankerten die Gamer sogar in ihrer Vereins-Satzung. Bei der Deutschen Krebshilfe wollte man ihr Gespartes auch gerne entgegen nehmen. Allerdings wurde den Spielern die Verwendung des Logos der Deutschen Krebshilfe untersagt. „Auf telefonische Nachfrage hin, welcher Umstand diesem Verbot zu Grunde lag, konnte man uns keine ausreichende Erklärung liefern und verwies stattdessen auf interne Regeln – auch ethischer Natur – für zu genehmigende Projekte und Vereine. Unser Verein entspreche nicht allen Regeln und demnach bleibt es bei einem Verbot der Logo-Nutzung“, schreibt prediction Gaming.

Die Videospieler fragen sich nun, ob sie dadurch diskrimiert werden sollten. Inzwischen haben sie zum Glück einen anderen Partner gefunden, der ihnen auch erlaubt, sich mit ihrem Logo und somit mit ihrem karitativen Einsatz für die Krebshilfe zu schmücken.

„Permanent werden Computerspieler als kaltherzig, unsozial und gedankenlos dargestellt“, kommentiert Annika Kremer auf der Webseite gulli:News. Wie jedoch sollen Spieler zeigen, dass diese Meinung unzutreffend ist, wenn ihnen ihre Mitmenschen keine entsprechende Chance geben?“

Vielleicht gab es einen anderen, sachlichen Grund für die Ablehnung. Zu hoffen wäre es. Denn alles andere lässt die Verantwortlichen bei der Deutschen Krebsfhilfe mehr als alt aussehen: Schließlich besteht die halbe Generation der heute 16-Jährigen aus Computerspielern. Die sind ja wohl kaum alle ethisch fragwürdig?

 

Warum reden hier immer alle von Freundschaft?

William Deresiewicz kommt in einem langen Essay für den Chronicle zu dem Schluss, dass soziale Netzwerke wie Facebook das Ende von Freundschaften bedeuten. Weil ihre digitale Variante viel zu leicht zu pflegen sei, keiner Mühe gegenseitiger Versicherungen und Dienste bedürfe, verkäme sie im Netz schnell zu einem bloßen Zeitvertreib.

Diese These entbehre nicht der schönen Gedanken, wie Kate Harding auf Broadsheet bei Salon.com bemerkt. Doch die Schlussfolgerung von Deresiewicz Analyse, die bei Achillis und Patroclus anfängt, sei dann doch ziemlich kurz gedacht und spekulativ.

Ich kann es nicht mehr hören: Man sollte vorsichtig sein mit seinen Facebook-Freundschaften. Man sollte seine Nacktbilder nicht jedem zeigen, der im Netz unterwegs ist. Man sollte auch den Ex-Freund nicht auf Facebook stalken, wenn man auf der anderen Seite nicht verkraften kann, wenn er mit der Nächsten chattet. Und schon gar sollte man nicht im Vollrausch ein Posting darüber verfassen, dass der Chef der größte Trottel der Firma ist, nicht einmal aus Wahrheitsliebe.

Jede Menge kluger Analysen wurden schon verfasst darüber, wie soziale Netzwerke den Begriff „Freund“ entwerteten und dass man Menschen, die dort Harakiri mit ihrer Privatssphäre begingen, vor sich selbst besser schützen müsse. Das stimmt natürlich. Aber gibt es wirklich einen Menchen, der glaubt, dass das reine Anklicken der Frage „Willst du mein Freund sein“ schon dazu führt, dass da künftig jemand ist, auf den man sich verlassen kann, wenn es brennt, und der für einen da ist, wenn man jemanden an seiner Seite braucht?

Wer kümmert sich eigentlich im analogen Leben um all die armen Seelen, die Freundschaft nicht von Bekanntschaft unterscheiden können, die sich auf Weihnachtsfeiern zum Löffel machen oder bei geöffnetem Fenster so laut und peinlich streiten, bis sie endlich bemerken, dass das Kichern aus der Nachbarwohnung ihren Worten gilt? Auch wenn Kinder auf dem Schulhof gequält und die Handybilder im Netz gezeigt werden – wer glaubt, Quälen und Netz hätten ursächlich miteinander zu tun und seien nicht in Wirklichkeit ein gesellschaftliches Phänomen, er pflegt lediglich eine schlecht verholene Technikfeindschaft.

Man sollte digitale Systeme ernst nehmen, zumal wenn wie auf Facebook so viele Menschen sie benutzen. Aber zwischenmenschliche Beziehungen sind weitaus komplexer, als dass sie sich mit ein paar Einstellungen bei Facebook zerstören oder befördern ließen.

 

Friedensnobelpreis für das Internet

Die italienische Ausgabe der Wired will das Internet für den Friedensnobelpreis vorschlagen. Nachdem das Netz bislang eher für Kinderpornografie, den Untergang des Qualitätsjournalismus und andere unschöne Dinge verantwortlich gemacht worden ist, will das Technik-Magazin jetzt mal die positiven Seiten herausstreichen: Das Internet sei eine nicht zu unterschätzende internationale Friedenskraft, lautet die Begründung.

Als Beispiel für seine friedensstiftende Wirkung nennt Wired unter anderem die Proteste nach den Wahlen im Iran. “Das Netz ist als erste, massentaugliche Waffe gegen Hass und Konflikte und als Propagandamaschine für Frieden und Demokratie zu verstehen“, sagt Riccardo Luna, Chefredakteur der italienischen Wired.

Das Magazin startete deshalb eine Kampagne und will das Internet auf die Liste der Nominierten für den Friedensnobelpreis 2010 hieven. Wer sich beteiligen will, kann sich auf der Seite Internet for Peace registrieren lassen. Unter den prominenten Unterzeichnern bislang: Giorgio Armani und Shirin Ebadi, die Gewinnerin des Friedensnobelpreises 2003.

2009 Obama, 2010 das Internet? So gut das Anliegen auch sein mag, müssen sich die Initiatoren dennoch fragen lassen, ob sie damit nicht etwas übers Ziel hinausschießen. Und sich damit bei denen unglaubwürdig machen, die sie eigentlich erreichen wollen: den Skeptikern, Kulturpessimisten und konservativen Technik-Kritikern, die man höchstens durch handfeste Beispiele und seriöse Berichterstattung davon wird überzeugen können, dass das Netz die Welt nicht ärmer, sondern reicher macht. Mit symbolischen Gesten ist es da sicher nicht getan.