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15. Februar 2016 – Jubiläumsausgabe 8

 

Gestatten Sie mir eine Anmerkung zu Ihrem Beitrag über das Verhalten von Herrn Putin bei dem, wie Sie schreiben, in Hamburg seit 1356 gefeierten Matthiae-Mahl. Ich gestatte mir lediglich eine Anmerkung zu Ihrer Aussage, dass die als „gesellschaftlicher Höhepunkt der Senats- und Kaufmannswelt“ angesehene Veranstaltung „nach einem ziemlich unbekannten Heiligen“
„benannt“ sei. Sie selbst nennen für das Jahr 1994 den 25. Februar als Datum des Matthiae-Mahls. Bei Matthias handelt es sich immerhin um einen der zwölf Apostel Jesu; Matthias wird als einziger nachgewählt, wie die Bibel, Apostelgeschichte 1,15-26 berichtet, und rückt als Nachfolger des Verräters Judas in den
Kreis der zwölf Apostel nach.
Sein Grab wird – als einziges Apostelgrab nördlich der Alpen – seit dem Mittelalter in der nach ihm benannten Basilika in Trier
verehrt und ist bis heute Ziel von Wallfahrten.
Der offizielle Gedenktag ist der 24. Februar; in der tridentinischen Liturgie wurde das Fest im Schaltjahr am 25.
Februar gefeiert. Bei der heute üblichen Geringschätzung von allem Katholischen kann ich mir nicht vorstellen, dass
Ihre Einordnung des Heiligen von Bedeutung ist. – Hans Kuhn


Bei der Lektüre in DIE ZEIT hatte ich wenige Seiten zuvor schmunzelnd die Stilblüten und Tippfehler  „Von Nashörern und Schulgefühl“ gelesen.
Wenig später dann den Artikel von Henning Sußebach „32 Flüge“.
Da schien mir, dass sich nach meinem rechnerischen und/oder sprachlichen Verständnis tatsächlich ein Druck-/Tippfehler (oder Rechenfehler?) eingeschlichen hat (?).
Und zwar in dem Absatz „…einen bedeutenden Journalistenpreis. Im Publikum saßen unter rund 1000 Zuschauern geschätzt 2000 (!?) Chefredakteure und Verlagsleiter“.
Vielleicht ist Herrn Sußebach die Zahl der Chefredakteure und Verlagsleiter in anbetracht der gefühlten Mächtigkeit mindestens doppelt so groß erschienen wie die Gesamtzahl der Zuschauer? – Dr. Christian Harms


Das, was die Amerikanerin Karen Kwiatkowski Jochen Bittner und dem ihn begleitenden damaligen Amerika-KorrespondentenTh. Kleine-Brockhoff gegenüber geäußert hat, bestätigt,
was DIE ZEIT und andere schon lange vorher zunächst vermutet, dann aber auch nachgewiesen hatten bzw. erfahren konnten, wie etwa in Ihrem Bericht mit der Titelgeschichte „Das Prinzip Ofenrohr“. Selbst Tony Blair hat sich ja später entschuldigt (immerhin wenigstens), dass er den Irakkrieg mit den aus der Neokonservativen-Clique in den USA stammenden Lügen mit begründet hatte.
Immerhin ist es aber den dahinter stehenden Mächten, die für den Lügenbau sorgten (außerdem für viele andere Lügen, wie etwa im Jugoslawienkrieg) gelungen, den „Krieg gegen den Terror“, wie er
genannt wurde, einzuleiten, mit den bisher bekannten Folgen.
Schon der frühere US-Präsident Eisenhower hatte am Ende seiner Amtszeit vor der Macht des Militärisch-Industriellen Komplexes (MIK), wie er ihn nannte, gewarnt.
Der Komplex, der Demokratien in ihren Handlungsoptionen massiv einschränkt, sie bevormundet, sie in unproduktive überhohe Rüstungsausgaben treibt …
Nach allem bisher Bekannten ist es schon lange unbegreiflich, dass es diesem Wahnsinns-Komplex gelungen ist und immer noch gelingt, die Ängste weiter derart zu produzieren und zu schüren ,dass Angriffskriege vorbereitet und durchgeführt werden konnten und können. England und Frankreich sind ganz dabei, auch Deutschland macht wohlgefällig mit. Von Deutschland geht dabei entgegen den Vorgaben unserer Verfassung Krieg aus, entsendet Soldaten und Hilfskräfte, verkauft Rüstunggüter en masse in alle möglichen Richtungen. Nach Frau von der Leyen (dem Wunsch der NATO folgend), soll der Wehretat erheblich erhöht werden.
Russland meint bei all den tatsächlich entstandenen Bedrohungen mithalten zu müssen und reagiert ebenfalls mit Aufrüstung und Waffeneinsätzen. Die Gewaltspirale auf all den ünübersichtlicher werdenden Seiten eskaliert.
Chaos, unbeschreibliche Not und unermessbares Elend sowie Flüchtligsströme sind die Folge. Der Terrorismus erhält aus alledem reichlich Nahrung.
Nach all den Erkenntnissen: Wo bleibt der mediale AUFSCHREI, der von Politikern, der von uns allen? Hat der MIK unsere Demokratien, uns alle so in der Hand, dass wir bereitwillig dessen „Musik“ mitspielen? Was ist eigentlich das Ziel solch perfiden Vorgehens??? Geht es womöglich hauptsächlich darum, dafür zu sorgen, dass Verhältnisse entstehen und erhalten werden, die, unter Missachtung jeglicher Ethik und Moral, einen dauerhaften Kreislauf gewährleisten aus effektivem Verbrauch und aus der Neubeschaffung von Rüstungsgütern?
Und die Finanzierung der hierdurch überbordenden Schulden? Das hierin involvierte Finanzwesen? Ein wahrer Teufelskreis-Dschungel!
Wie lautete noch im Nürnberger Nazi-Kriegsverbrecher-Tribunal u.a. die Urteilsbegründung: „Die Entfesselung eines Angriffskrieges ist das größte Internationale Verbrechen, das sich von anderen Kriegsverbrechen nur dadurch unterscheidet, dass es alle Schrecken in sich vereinigt und anhäuft.“ So versprach der damalige Chefankläger, der Amerikaner Robert Jackson: „Nach dem gleichen Maß, mit dem wir heute die Angeklagten messen, werden wir morgen von der Geschichte gemessen werden.“
Wir wissen es also – Die Konsequenz aus all den Erkenntnissen kann nicht anders lauten: Bedingungsloser Einsatz aller Kräfte für gewaltfreie Konfliktlösungen, für Herbeiführen von Frieden, für Wiederaufbau-Hilfen, für soziale Gerechtigkeit, für Prävention von Konflikten. Die Mittel hierfür müssen endlich bereitgestellt werden (zu Ungunsten der Mittel für Kriegseinsätze und Rüstungsausgaben!). – Dr. Christian Harms


Bei aller Hochachtung gegenüber Herrn Helmut Schmidt, sollte selbstverständlich sein, dass Gesetze für alle gelten. Selbst ein „König“ darf seine Mitmenschen nicht (mit Rauch) quälen. Das nennt man Rechtsstaat.
Die Art und Weise wie Sie die Situation schildern und wie Sie die „blonde Dame“ beschreiben, lässt vermuten, dass Sie damit einverstanden sind, dass Gesetze nicht für ausgewählte Eliten gelten. Ich dachte das hätten wir hinter uns. – Birgit Himmelsbach


Ich bin seit 25 Jahren ihr PVZ-Stockelsdorf-Abonnent. Ich habe in der ganzen Zeit nicht so intensiv Seite für Seite gelesen wie in dieser Ausgabe. Nun verstehe ich Ihre Welt besser, die mir immer ein wenig abgehoben erschien. Ich hatte durchgehend den Eindruck, ich schaue über einen Zaun zu interessanten Leuten, zu denen ich eigentlich nicht gehöre. Ganz besonders erhellend war das Interview mit Theo Sommer und Charlotte Parnack. Diese Dame hielt im vorvorletzten Abschnitt in vier Sätzen fest, was mir das „fremdeln“ erklärte. Ich gehöre als 77-jähriger zu den Leuten, die sich, wie ich mich früher und wie junge Leute auch heute, für ihren Brotberuf entschieden haben. Meine Wahl war der Einstieg in das Ingenieurwesen, wo ich als Entwickler für Bauteile von zukünftigen Automobilen tätig war. Ich habe lange warten müssen, bis DIE ZEIT mal etwas aus meiner Welt brachte. Nun fühle ich durch Ihre Jubiläumsausgabe belohnt und verstehe Ihre Welt besser. – Rolf Füßer


Den Bericht von Kuno Kruse zu lesen, war ein wahrer Hochgenuss. Er ist ein ideenreicher Profi. Hut ab, so toll schreiben zu können. – Klaus Darlapp


Warum nur? Ihr Geburtstagstitelblatt ziert eine Zigarette rauchende Frau. War das nötig? Mir geht es nicht um die Frau. Kein Sexismus, bitte (wie in dem lesenswerten Streitgespräch zwischen Charlotte Parnack und Theo Sommer)! Aber rauchend?Verschwörungstheoretiker*innen würden Sie jetzt fragen: Wie viel hat Ihnen der „Zigarettenindustrielle Komplex“ dafür gezahlt?
Oder wollten Sie eigentlich Helmut Schmidt abbilden?
Es ärgert mich, wenn eine Ikone des Zeitungsjournalismus so leichtfertig Bemühungen zerstört, das Rauchen einzudämmen. Jede/r kann rauchen so viel er/sie mag. Nur stört mich die plakative Plakatkunst auf Ihrer ersten Seite, die dem Rauchen als Lebensgefühl huldigt. Wenn die Zeitung die Frau nicht mehr einhüllt, dann wenigstens der Qualm.
Das gleicht dem Widerspruch, der auch in der ZEIT jubiliert, wenn es auf der einen Seite darum geht, vor den Gefahren der online-Medien wie etwa facebook oder twitter zu warnen, es aber geradezu stoisch als selbverständlich erachtet wird, den Leser/die Leserin auf die Internet-Plattform der ZEIT etwa bei facebook zu verweisen, um „mitzudiskutieren“. – Werner Fuchs


Leider versäumt es Frau Nüsslein-Vollhard, auf den offensichtlichsten Aspekt bei gentechnisch veränderten Lebensmitteln hinzuweisen: die Menschheit konsumiert seit Jahrtausenden gentechnisch veränderte Nahrung. Jede Züchtung, ob bei Pflanzen oder bei Tieren, ist eine genetische Manipulation. Damit dürfte heute schon so gut wie jeder Mensch fast ausschließlich genetisch veränderte Lebensmittel verbrauchen.
Und keine dieser menschlichen Eingriffe hat bisher zu nachhaltigen Schäden bei Konsumenten geführt. – Hartmut Wender


Eigentlich wollte ich mich ja nicht mehr darüber aufregen!… Bei einer seriösen Zeitung hätte ich doch vorausgesetzt, dass die Autoren zunächst sich über die Sachverhalte kundig machen, bevor sie schreiben.. Dass der Autor in dem Artikel die Dienstbezeichnungen „Schuldirektor“ und „Schulrat“ nicht differenziert gebraucht, mag ja noch angehen, wenn man in der Schullandschaft nicht so zu Hause ist, für die Intention des Artikels spielt diese Ungenauigkeit jedenfalls keine entscheidende Rolle.
Was mich als ehemalige Qualitätsprüferin in NRW (So werden die „Inspektoren“ dort genannt) empört, ist die Aussage des Satzes „So wie die Inspektoren… „ In jeder Informationsveranstaltung vor der Schulöffentlichkeit haben wir darauf hingewiesen, dass die zwanzigminütige Einsichtnahme in den Unterricht nicht die Qualität der einzelnen Lehrkraft beurteilen kann und will, dass würden natürlich nicht nur die gesamte Unterrichtsstunde, sondern auch das Gespräch über deren Einbettung in den größeren Zusammenhang sowie eine Nachbesprechung gehören. Die zwanzigminütigen Unterrichtseinsichtnahmen haben ihre Funktion im Zusammenhang des gesamten Unterrichts der Schule und werden nie personalisiert ausgewertet. – Brigitte Philipp


Ein besonderes Highlight war für mich das Interview mit den drei Empfangsdamen. Ich fand sie so sympathisch, dass ich mir vorgenommen habe, beim Helmuth Schmidt-Haus vorbeizukommen, falls ich in meinem Leben noch einmal nach Hamburg kommen sollte. – Gerda Münzenberg


Als ich die Jubiläums-Sonderausgabe aus dem Briefkasten geholt habe, dachte ich erst „Mein Gott, Selbstbeweihräucherung im Duzend-Pack“.
Doch das Streitgespräch zwischen Theo Sommer und Charlotte Parnack ist ein Glanzstück an Selbstreflexion. Beeindruckend wie offen die beiden auch über sensible Themen wie dem Alt-Herren-Club in der Redaktion oder die (zu?) große Nähe zur Politik diskutieren. Die Diskussion illustriert dabei wie sehr sich Arbeit, Berufsbild und Selbstverständnis der Journalisten in den letzten Jahren geändert haben.
Hut ab, das setzt Maßstäbe für die Jubiläumsausgaben anderer Medien! – Johannes Beck


Di Lorenzo stimmt angenehm auf die Jubiläumsausgabe ein. Dann aber folgt dies Interview: Eine Redakteurin, die einen verdienten Journalisten von Beginn an aggressiv angeht, ohne daß dieser im Gespräch dafür einen Anlaß böte.Eine junge Frau, die voller Vorurtelile über eine Vergangnheit ist, die sie nicht miterlebt hat, und die meint, die ZEIT habe erst Qualität, seit sie und ihre Genration mitwirkt.
„Offenbar fanden viele Leser das Blatt damals langweilig.“ Unsinn, dann hätten wir sie nicht gekauft, und es gäbe sie heute nicht mehr. Langweilig war sie für die vielen Nichtleser, aber das ist heute trotz Aufnahme weicher Themen nicht anders. Die ZEIT war und ist anspruchsvoll, und deshalb ist der Kreis potentieller Leser begrenzt, was hoffentlich auch noch lange so bleibt. Ich lese die ZEIT weiterhin nicht wegen, sondern trotz ihrer weichen Themen. – Karl-Heinz Eckert


Das ist ein wunderbarer, vergnüglicher Artikel („Möge, Aber und Wir“), den Sie uns Lesern da geschenkt haben in der Geburtstagsausgabe, danke ganz herzlich dafür!
Ich bewundere öfters den Schreibstil in DIE ZEIT und…da ich dieses Jahr auch 70 werde… verwende ich gewisse Wörter selbstverständlich auch: wie zum Beispiel das grosse, leicht silbrige Möge…Dabei muss ich aber gestehen, dass „wir“ Schweizer manchmal einen etwas „trockneren“ Stil pflegen. – Lisbeth Vontobel


Schön, das Sie Ihrem großen Theo Sommer wieder einmal so viel Platz in Ihrer Zeitung einräumen.
Theo Sommer war für uns in den 70-er bis 90-er Jahren der Journalist , dem es in unvergleichlicher Weise gelang, die Welt in ihren jeweils aktuellen Problemen zu analysieren . Er hat wie kein anderer die großen Zusammenhänge der Zeitläufte beschrieben. Momentane Aufgeregtheiten hat er eingeordnet und entschärft. Und uns eine angemessene Gelassenheit möglich gemacht.
Was schwer zu verstehen ist: dass Die Zeit ihm einen Gesprächspartner wie Charlotte Parnack zugemutet hat. Sie hat offenbar weder die herausragende Bedeutung dieser Zeitung für die Entgiftung der geistigen Luft nach den Verirrungen Deutschlands im 20. Jahrhundert begriffen. Noch hat sie die Größe dieses Journalisten verstanden. Sie mäkelt missmutig an Kleinkram herum , so schlimm, dass es ärgerlich wird. Ich kann nur Theo Sommer beipflichten mit seinem resignierten „Oh Gott, Mädel ! “ – Klaus Podubecky


Haben Sie bitte ein wenig Mitleid mit alten Männern. Früher war Alles besser. Und klar haben wir besser und mehr gearbeitet. Klar ging Ihnen Herr Sommer schwer auf den Keks. Mir auch. Es ist deprimierend, häufiger zu Beerdigungen als zu Hochzeiten eingeladen zu werden. Lesen Sie mal das Interview mit Raddatz in der Süddeutschen im Jahr 2014. Stellen Sie sich einmal vor, Sie hätten mit einem solch völlig durchgeknallten Typen zusammen arbeiten müssen. Und den hat Herr Sommer gegenüber seinem Chef verteidigt. Und mit seinem Chef, wie es scheint, nur schriftlich kommuniziert. Das zeigt deren Geisteshaltung mehr als deutlich. (Vielleicht gab es auch damals nur keine Kommunikationsagenturen, die den beiden Männern geholfen hätten….)
Also: seien Sie barmherzig. Er ist ein alter Mann und keiner nimmt ihn mehr ernst oder wichtig. Das muss schmerzen.
Eine kleine Bemerkung noch eines (nicht ganz so) alten Mannes: Es leben in Deutschland rund 82 Millionen Menschen. Zwischen 20 und 65 Jahre rund 50 Millionen. Ziehen wir die Analphabeten ab, bleiben rund 40 Millionen. Die „ZEIT“ erreicht rund 2,5 Millionen. 38 Millionen erreicht sie nicht. Nur so viel zu sog. „Wichtigkeit und Einflussmöglichkeit“ eines Mediums.
Fazit: Ein gelungenes Gespräch, amüsant und mit Streitkultur. Vielen Dank. – Hartmut van Meegen


Vielen Dank für Ihren Beitrag „Die längste Reise“. Mit der Geschichte und Ihren Gedanken habe ich mich vollkommen „daheim“ gefühlt. Ich kenne dieses Gefühl. Ich erlebe es wenn ich in den Bergen bin, oder seit ich im Pensionsalter bin in langen Reisen mit Rad und Zelt. Da gibt es Eindrücke und Erlebnisse, wo man irgendwann einmal auf die Uhr schaut und sich sagt, aha, es ist erst so wenig Zeit vergangen… Und weil Sie die Arktis als Grunderlebnis erwähnen, so bin ich in meine sehr jungen Jahren mit Schi und Schlitten in Grönland gewesen. Hier gibt es noch dazu keine Nachtschwärze. Ja, daran muss ich immer noch denken. Nochmals Danke für ihre Gedanken. – Ernestus Barsa


Auf S. 16 der Jubläumsausgabe schreiben Sie sehr ausführlich über den „Türenknallende(n) Russe(n).“
Sie erwähnen das Matthiae-Mahl „benannt nach einem ziemlich unbekannten Heiligen“.
Wenn Sie so freundlich sind und lesen in der Apostelgeschichte (1,15-26) nach, dann erfahren Sie, dass Matthias (hebr. Geschenk Gottes) durch Los in das Apostelkollegium berufen wurde, um an die Stelle von Judas Iskariot zu treten. Auf seinen Missionsreisen soll er bis Äthiopien gekommen sein.
Etwa um das Jahr 63 hat er den Tod erlitten.
Zu Beginn des 4. Jh. wurden die Gebeine im Auftrag der Kaiserin Helena nach Trier gebracht. Dort wird in der Basilika St. Matthias der Benediktinerabtei bis auf den heutigen Tag der heilige Matthias verehrt. Sein Gedenktag ist im deutschen Sprachraum der 24. Februar, deswegen feiert Hamburg seit 1356 dieses Mah in diesen Tagen, so denke ich!
Besonders im linksrheinischen Raum gibt es noch zahlreiche Matthias-Bruderschaften, die auch zur Wallfahrt nach Trier einladen. Das Matthiasgrab ist das einzige Apostelgrab nördlich der Alpen. Es könnte ja sein, dass Sie vielleicht mal Ferien an der Mosel machen, Trier und das Matthiasgrab besuchen, denn so „ziemlich unbekannt“ scheint Matthias doch nicht zu sein, oder? – Ursula Broermann


Das Wochenende verbrachte ich überwiegend glückselig lesend in der JubiläumsZEIT. Was für ein wunderbares Werk!
Auch Ihren Artikel zum Halberstedter Ultralangzeitkonzert las ich mit Interesse. Bis ich über folgenden Satz stolperte: „Aber es gibt den neuen Zwist der Supermächte, die Anschläge von Paris, den IS, die Flüchtlinge auch in Halberstadt; im Religionsunterricht haben sie darüber gesprochen.“
Wieso packen Sie in eine Aufzählung von Grauenvollem (Zwist der Supermächte, Anschläge von Paris, IS) nahtlos „die Flüchtlinge auch in Halberstadt“??? Bitte nennen Sie nicht geflüchtete Menschen in einem Atemzug mit Horror und Verbrechen. Das wird ihnen nicht gerecht und bediente lediglich eine Form der Berichterstattund, die zur Zeit leider in den Medien dominant ist. ZEIT-Berichterstattung hingegen erwarte ich differenzierter. Apropos: Und wer sollen überhaupt „die Flüchtlinge“ sein? Sie sind keine feste Masse, die eines bestimmten Artikels bedarfs. Sie sind genauso wenig per se mit feststehenden Eigenschaften ausgestattet wie „die Deutschen“. – Bettina Röser


Wow! Einfach glänzend, die Abfolge „Möge, Aber und Wir“ … Erst las ich verwundert und steigerte mich aus der Verwunderung zum ständigen Schmunzeln besonders anfänglich über Verwendung der guten Wünsche in dem „inhaltsreichen“ Gedicht. Das kleine „Aber“ ist dagegen verwegen und nicht so leicht zu fassen wie der weitere Text zeigt, aber durchaus nicht zu verachten. Das „Wir“ hingegen verkörpert und umschlingt kraftvoll Millionen von Allem! – Monika Brucksch


Ich habe zwar keine Ahnung, was eine “Textchefin” ist, hätte Anna von Münchhausen aber gerne mehr Wissen (oder Wissbegier) zugetraut, wenn es um eine offensichtlich
ehrbare Institution der Hansestadt Hamburg geht, die, wie der Leser erfährt, schon seit 1356 begangen wird: Das Matthiae-Mahl. Nur ein wenig des Aufwandes hätte es bedurft, um festzustellen, dass diese altehrwürdige Veranstaltung, wie ich annehme, nach dem Apostel Matthäus benannt wurde,
dessen Fest am 21.2. gefeiert wird. Dann aber hätte dieses Mahl seine Bezeichnung keineswegs von “einem ziemlich unbekannten Heiligen” bekommen.
Am liebsten würde ich in Ihrem Haus noch ein paar Türen mehr knallen lassen, als nur die eine, durch die Wladimir Putin an jenem denkwürdigen Abend vor 22 Jahren das
Hamburger Rathaus verließ. – Maria Elisabeth Lücking


Auf Ihren Jubiläumsbeitrag vom 15.2.16 (Mein PISA-Schock: wieso schreibt die ZEIT das immer, als handelte es sich um die ital. Stadt?) kann ich nur mit meinem ZEIT-Schock reagieren:
1. Da rühmt sich Hamburg seiner alten Anglophilie, und Ihr Blatt kann sich zumindest auf das Englisch von Dr. Joffe verlassen (früher auch auf Helmut Schmidt): und nun, wehe, wehe, blamiert sich die ZEIT in Ihrer Person, die ausgerechnet von früheren deutschen Bildungsmängeln und CHANCEN handelt, mit einem überaus deutschen Englischfehler, für den Sie irgendwie Schadenersatz an die so bloßgestellte ZEIT leisten müssten:
NEWS ist immer Singular , weshalb Ihr Satz korrekt lautet:
Bad news is good news. Hat Ihnen das Ihr Lehrer bis zum Abitur nicht eintrichtern können?
Das Bildungsniveau Hamburgs ist ja notorisch seit Jahrzehnten miserabel; das passt also, wenn Sie dort auch nicht maturiert haben müssen. Ich erwähne noch, dass zwei Damen Ihres Feuilletons das deutsche Tempussystem nicht beherrschen und so alte Männer zu ewigen Kindern machen: … seit er ( der 80 ist) 6 Jahre alt IST! ZEIT-PISA-Test!
2. Ich habe von PISA nie etwas gehalten, dafür waren die methodischen Mängel von Beginn an zu auffällig (nicht mal die Übersetzungen stimmten). Und Herr Schleicher rächt sich bis heute an Deutschland für seine nicht erteilte
Gymnasialempfehlung: von unserer hochdifferenzierten Bildung hat der Physiker keine Ahnung. Wo sind etwa die Nobelpreise der Siegerländer? Dass er Sie (CHANCEN-Red.) für ihre treue PISA-Propaganda lobt, ist keine Empfehlung für die ZEIT! – Guido Kohlbecher


Ich dachte Disput habe etwas mit Argumentieren zu tun.In diesem Streitgespräch geht das Schema so:
Das habt ihr getan !
Nein, jedenfalls nicht alle.
Und ihr habt es wieder getan!
Nein, jedenfalls nicht immer.
Frau Parnak sollte einen Sicherheitsabstand zu blaubezogenen Matratzen halten. Es könnte einen treffen, der meint, sie sei mit ihm im Einvernehmen. – Beatrice Held Baechli


Ein Hoch auf den Würdiger von Möge, Aber und Wir! Möge er uns weiterhin erquicken. Den kleinen Abers zum Trotz. Ham wir doch unsere Freude dran! – Monika Buschey


Mit viel Engagement und wenig Freude habe ich Ihr Interview mit Frau Parnack und Herrn Sommer gelesen.
Ich muss leider sagen, dass wenn ich Positives über Herrn Sommers Anteil an dem Gespräch loben sollte, wird das ein sehr kurzes Lob: seine Ausführungen über die Geschichte der Zeit in den 90ern hat mir sehr gut gefallen und auch seine Analyse über die Montagsdemonstranten haben einen guten Eindruck gemacht.
Vom Rest, den er sich in diesem Interview von sich gegeben habe, fühlte ich mich in weiten Strecken als Leser in meiner Intelligenz, als Digital Native in meiner erweiterten digitalen Welt und als Frau mit meinen mittlerweile erworbenen Rechten beleidigt.
Die mehrfach zutage getragene „Früher war alles besser!“-Haltung, die bekanntermaßen auch schon Aristoteles gehegt hat, mag man noch seinem mittlerweile ja sehr reifen Alter zugute halten. Die Art und Weise, wie er immer noch dazu steht, früher sexuelle Belästigung toleriert zu haben, schon nicht mehr – immerhin schien es ja allgemein bekannt, dass „Herr Leonhard … damals wahrscheinlich alle begrapscht hat, die nicht rechtzeitig auf dem Baum waren“.
Und diese Ausrede, dass es um die Odenthalschule damals ja nur Gerüchte gab – ja, muss man einem Journalisten erklären, dass man auch recherchieren kann? Mehrfach und sehr deutlich beschwert er sich über die PC-ness, die heutzutage zumindest offiziell gepflegt wird. Da Herr Sommer ein christlicher, weißer Mann ist, spricht ein wenig zu seinem Gunsten, da er in dieser Rolle selten das diskriminierte Objekt darstellte, sondern akzeptierterweise den Regelfall, dennoch darf man von einem Menschen, der für Gedanken und Worten bezahlt wurde, erwarten, dass er sich gerade da er schon ein paar mehr Jahre Gelegenheit dazu hatte, sich mit der Fragestellung beschäftigt zu haben. Dies insbesondere, da er sehr deutlich zu verstehen gibt, eine klare und feste Meinung von so vielen Dingen zu haben. Nun, Herr Sommer mag realisiert haben, dass der Kalte Krieg vorbei ist, schwarz weiss gibt es so nur noch selten, heutzutage gibt es immer die vielen Schattierungen, die zu respektieren sind. Ich als Leser wünsche keinen Oberlehrer in meiner Zeitung.
Ich wünschte Herrn Sommer beinahe, auch einmal Opfer von Diskriminierung zu werden, dann wüsste er, wie schmerzhaft es sein kann, wenn einem aus unsinnigen Gründen Möglichkeiten vorenthalten werden. Wie das ist, wenn man nicht zu lockeren Austauschen eingeladen wird, auf denen er wertvolle geschäftliche Kontakte gründen könnte, weil seine Anwesenheit bestimmte Scherze unmöglich machte. Aber nein, lieber kommt ein wenig sehr herablassendes „Mädel!“. Eine Unverschämtheit!
Ich nehme an, Herr Sommer hat sich mit diesen Fragen nie tief genug beschäftigt, wie er sich offenbar mit dem Internet nicht beschäftigt hat, wenn er Spiegel Online Kommentatoren als repräsentativ für „das Internet“ hält. Für wie dumm hält er Digital Natives wie mich? Er möge doch bitte seinen Mund halten, wenn er den Kern eines Themas noch nicht durchdrungen hat.
Ich hoffe, dass Ihre Zeitung diesem Herrn nicht mehr allzuoft ein Sprachrohr gibt bei Themen, die er offenbar nicht mehr zeitgemäß präsentieren kann und somit seine Leser beleidigt, mich als junge und weibliche Person inbesondere. Und dass Frau Parnack sich ein Bild von ihm in ihr Büro hängt – als Gegenbeispiel, aber ach! eigentlich mache ich mir bei ihr wenig Sorgen und schaue mit Hoffnung in die künftige Artikel, auf dass sie wert sind, dass Bäume für sie sterben. – Corinna Alber


Ich schreibe Ihnen mit der Erfahrung aus 34 Jahren Lehrtätigkeit an einer berufsbildenden Schule. Nach überein-
stimmender Meinung der Mehrzahl meiner Kollegen waren die Auftritte der Schulaufsichtsbeamten gekennzeichnet
durch Ignorieren der Realität im täglichen Unterrichtsablauf, durch Formulierung utopischer Anforderungen an den
Unterricht, durch Auftritte lediglich zur Beurteilung der Kollegen, obwohl die Verordnungslage ausdrücklich die Be-
ratung der Kollegen vorsieht. Auch in anderen Schulformen ist das Schulsystem gekennzeichnet durch ständige Änderungen, obwohl die bestehenden Methoden in keiner Weise ausreichend evaluiert sind und die neuen schon gar nicht. Es war offensichtlich in der
Pädagogik nicht üblich, vorgetragene Thesen ausreichend und nachvollziehbar zu belegen. Im Vergleich mit den
Methoden in Naturwissenschaften und Technik kann die Pädagogik häufig nur Kopfschütteln hervorrufen. Vor diesem Hintergrund wirkt die Selbstgewissheit, mit der die Aufsichtsbeamten häufig auftraten, provokativ und anmaßend.Ich habe leider Ihren damaligen Artikel nicht gelesen, kann aber aus der kurzen Charakterisierung des Herrn Schneiderhan vermuten, dass er sich in weiten Kreisen der Kollegen an den Schulen nicht beliebt gemacht hat. Das dürfte auch seinen Vorgesetzten nicht verborgen geblieben sein. Insbesondere ist es arrogant, aus dem Besuch
einer einzelnen Unterrichtsstunde die Unterrichtsleistung eines Kollegen ableiten zu wollen, schon gar nicht nach 10 Minuten. Es dürfte also bereits reichlich berechtigte Beschwerden über ihn gegeben haben. Oftmals versuchen die Aufsichtsbeamten, die äußerst dünne Substanz ihrer Thesen durch besonders forsche Auftritte zu kaschieren. Man kann im übrigen davon ausgehen, dass viele Aufsichtsbeamte diese Tätigkeit als Karriereschritt mit allen Mitteln angestrebt haben, oftmals durch besonders vorauseilenden Gehorsam gegenüber der Obrigkeit. Also tut man vielen
nicht Unrecht, wenn man sie als typische Karrieristen sieht, ausgestattet mit vielen Negativmerkmalen dieser Spezies.
Ich denke nicht, dass ihr Artikel allein einen möglicherweise psychischen Zusammenbruch des Herrn Schneiderhan
bewirkt hat. Wahrscheinlich hat er durch seine Auftritte schon vorher erhebliche Widerstände und Beschwerden hervorgerufen, die dann lawinenartig angeschwollen sind, so dass ihm erst dann bewusst wurde, in welche ausweglose Situation er sich selbst manövriert hatte.
Es ist sicher belastend für den Autor, wenn solch eine Entwicklung nach einem Artikel eintritt. Dennoch besteht für Sie kein Anlass sich schuldig zu fühlen. Der geschilderte Herr ist Opfer seiner eigenen Arroganz geworden. Sie haben lediglich sein Fehlverhalten aufgezeigt und damit an die Oberfläche geholt, was lange gärte. – F. Sprute


Gestern hatte ich Zeit „Die Zeit“ zu durchforschen. Gefreut habe ich mich über den Artikel „Auf der Spur von Ebola“, der in der Jubiläumsausgabe abgedruckt ist. Viele Bilder wurden in mir lebendig! Ja, die Frage, ob es sein muss, in bzw gleich nach der Ebola Krise nach Sierra Leone zu reisen, haben wie – eine vierköpfige Reisegruppe – uns auch gestellt. Die Flüge haben wir am 8. November 2015 gebucht, ein Tag nachdem die WHO Sierra Leone „ebolafrei“ gesprochen hatte. In den ersten beiden Januarwochen waren wir dann in Sierra Leone, um zum einen an einer Blindenschule in Makeni zu arbeiten und zum anderen Bilder und Informationen für eine Bachelorarbeit zu sammeln. Für uns hat es sich gelohnt:
1. wir konnten uns mitfreuen, über jede und jeden, die/der nicht dem Ebola Virus zum Opfer gefallen ist. So z.B. die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrerinnen und Lehrer der Bombali School for the Blind in Makeni, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Baptist Eye Hospitals in Lunsar sowie Gemeindemitglieder der Prince of Peace Baptist Church in Makeni.
2. Studierende konnten Bilder sowie Interviews von blinden Erwachsenen machen, die im Rahmen eines „Blind Rehabilitation Projects“ Fertigkeiten gelernt haben, so dass sie jetzt selbstständig ihren Broterwerb nachgehen können und dadurch Würde und Wertschätzung von ihren Familien und ihrer Dorfgemeinschaft bekommen.
3. wir konnten ein Projekt anstossen, damit auch die blinden Schülerinnen und Schüler der Bombali School for the Blind, Makeni Fertigkeiten erlernen, um ihnen Möglichkeiten für eine möglichst selbständige Zukunft zu eröffnen. Ermutigt, gesund und munter sind wir Mitte Januar dann wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Wir alle hatten das Empfinden, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, besonders um Menschen zu ermutigen, Schritte in die Zukunft zu gehen, denn – nach Ebola geht’s weiter! Gott sei Dank! – Annette Hallenberger