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20. September 2018 – Ausgabe 39

 

Leserbrief zu „Holz gegen Kohle“ von Petra Pinzler und Daniel Wolf

In Ihrem Bericht ist insofern ein Fehler enthalten, als in Ihrer winzigen Grafik des Geländes nicht wie angegeben der Hambacher Forst gezeigt wird, sondern die Sophienhöhe nördlich des Tagebaus Hambach. Das ist in meinen Augen besonders peinlich, weil es sich bei der Sophienhöhe um von der RWE geschaffenes Neuland handelt – eine Anhöhe, die mit 13 Quadratkilometern größer als der Rest des Bürgewaldes (Hambacher Forst) ist und zudem ökologisch wie auch in seiner Erholungsfunktion für die Bevölkerung von großer Bedeutung. – Friedhelm Ebbecke-Bückendorf


Leserbrief zu „Hoppla, wir haben gewonnen!“ von Peter Dausend

Ihr heutiger Artikel war leider etwas voreilig, dem Redaktiosschluss geschuldet. Dass die SPD gern etwas emotional agiert und reagiert, ist nicht neu (vgl. Martin Schulz z.B.). Dass die SPD-Führung wie jetzt Frau Nahles eine sachlich vertretbare Entscheidung mittträgt, aber dafür massiv kritisiert wird, nicht nur von ihren Genossen, ist ebenfalls nicht neu. Das konnten Sie in Ihrem Artikel nicht voraussehen. Schade. Machen Sie weiter mit Ihrer Dausend-Glosse. – Hellmuth Böttger


Leserbrief zu „Hass und Hetze“ von Josef Joffe

Welch brillant geschriebener Artikel! Wenn sich Wissen und Lebensweisheit miteinander verbinden, klarer analytischer Blick statt aufgescheuchter Stimmungsmache (wie mitunter bei dem einen oder anderen Qualitätsjournalisten) die Feder führt, kommen solch bereichernde Zeitgeist-Artikel (wie schon eine Woche zuvor „Das W-Gespenst“) heraus, die auch gut auf Seite 1 stehen könnten. Und die – hoffentlich – auch Regierungssprecher Seibert liest. Bitte mehr davon! – Hand-Albrecht Kühne


Leserbrief zu „Das Sündikat“ von Evelyn Finger

Aus der Selbsterfahrung eines kirchlich Missbrauchten bedarf Frau Fingers Theorie von der Kollission von Kirchen- und staatlichen Strafrecht einer kleinen Korrektur: Diese kollidieren nicht, sondern ergänzen sich: Staatliche und Opferinteressen, die im Kirchenrecht CIC 1361 ff. nicht ausreichend zum Zuge kommen, sind durch die staatliche Rechtsordnung ergänzend zu regulieren und zu ahnden. Ein adäquates Rechtsverständnis von mehreren gleichwertigen Rechtswegen fehlt allerdings den Verantwortlichen in der Amtskirche immer noch; diese vertuschen auch heute noch und setzen in ihrer Mehrheit auf das Herrschaftsdenken des mittelalterlichen Kirchenstaates, in dem den Jovis alles erlaubt und den Bovis alles verboten war. In der Tat müssen sich Katholiken heute für ihre Amtsskirche schämen. Dass Missbrauch in der kath. Kirche überhaupt salonfähig werden konnte, liegt an dem überstarken innerkirchlichen Machtgefälle zwischen Klerikern und dem niedrigen Gottsvolk. Kleriker sind immer noch autark, es reicht, wenn sie sich selbst genügen. Auch der demokratische Rechtsstaat hat dem kirchlichen Treiben viel zu lange zugesehen. Noch heute kann Kardinal G.L. Müller in einer Primizpredigt vom 15.11.2018 sagen, klerikale Straftaten gehörten nur in den Beichtstuhl und nicht vor staatliche Gerichte (vgl. kath.net v. 17.11.2018 S.4). Müller outet sich als Verfassungsgegner und beleidigt alle Missbrauchsopfer (eine Woche nach Bekanntwerden der Studienergebnisse der DBK). Er scheint mir persönlich nicht reuefähig zu sein. – Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „Die Angst regiert“ von Bernd Ulrich

Da ist Herr Ulrich wieder einmal aus der Zeit gefallen. Einen Beitrag zu verfassen, dessen Verfallsdatum schon vor der Veröffentlichung liegt, zeugt von Kurzsichtigkeit. Nicht die Angst regiert bei der SPD sondern die Blödheit. Dass Ulrich den präpotenten Wichtel Wichtig Kevin zum großen Strategen der SPD stilisiert, zeugt von Ulrichs begrenzter Analysefähigkeit. Die Angst, die politische Deutungshoheit zu verlieren, regiert allerdings schon lange die Redaktion der Zeit. Ulrich, di Lorenzo und Dausend sind die Apologeten der Beliebigkeit die aber weitgehend Wunschdenken ( Wir haben gesiegt) vor distanzierte Analyse stellen und damit immer mehr aus der „Zeit“ fallen. Dummheit ist eine Frühform der Blödheit. – Wulf Wewel


Leserbrief zu „Hoppla, wir haben gewonnen!“ von Peter Dausend

Es musste ja schnell gehen, da greift man in der Aufregung auch mal zu irgendwelchen Treibmitteln. Die Frage, ob Sie beim Verfassen Ihres Artikels vielleicht das falsche Zeug geraucht hätten, erscheint mir daher nicht ganz unberechtigt. Da muss man sich eben an BILD und SPD Parteibasis halten, um der realen Welt näher zu kommen. – Dr. Bernhard Jung


Leserbrief zu „Mehr Mut, ihr Bürgermeister!“ von Felix Rohrbeck

„Nein, einfach ist das alles nicht“, schreiben Sie. Es ist aber zu einfach, wenn Sie vorschlagen, mit der Novellierung der Wohngeldregelung könne man eine Besserung der Wohnungsmisere herbeiführen. Wohngeld subventioniert indirekt die Vermieter, es treibt die Mieten nach oben, denn der Anstieg der Mieterkaufkraft führt dazu, dass Vermieter das zum Anlass nehmen, weiter an der Mietschraube zu drehen. Das ist ein Teufelskreis: Mietsteigerungen machen Erhöhungen des Wohngeldes erforderlich und führen gleich wieder zum Ausgangsübel. Zudem entsteht mit Wohngeld so gut wie keine neue Wohnung. Wohngeld ist ein Pflaster, das man auf eine Wunde klebt, die damit aber nicht heilt. – Stefan Kaisers


Leserbrief zu „Je liberaler, desto Frau“ von Tina Hildebrandt

Ihren Artikel finde ich sehr aufschlussreich und überzeugend. Nur: was hat das Wort „Mitgliederinnen“ im vorletzten Satz zu tun (welches man zugegebenermaßen in letzter Zeit immer häufiger in Publikationen findet)? Ganz abgesehen davon, dass es im gegebenen Kontext („Kraftfahrer, Mitgliederinnen, Liberale: . „) auch wenig Sinn macht. Es handelt sich dabei um eine dermaßen schlimme Vergewaltigung der deutschen Sprache, dass sie sogar überzeugten Feministinnen übel aufstoßen müsste. Ein „Mitglied“ ist ein Neutrum – deshalb gibt es auch keine „Mitgliederin“, auch nicht im Plural. Genauso wenig, wie es auch keine „Kinderin“ gibt. Das Anliegen, zu einer geschlechtergerechten Sprache zu kommen, wird hier konterkariert, weil ins Lächerliche gewendet. – Roland Rössler


Leserbrief zu „Die Angst regiert“ von Bernd Ulrich

Nach dem Peter-Prinzip steigen in einer Hierarchie die Beschäftigten bis zu ihrer Stufe der Unfähigkeit auf. Man kann der aktuellen Bundesregierung (Kanzlerin, Minister, Staatssekretäre, Spitzenbeamte) nicht vorwerfen, dass sie diesem Prinzip massiv zuwiderhandelt. Doch nun hat sie es sogar noch getoppt: Herr Maaßen, der seine Unfähigkeitsstufe bereits erreicht zu haben glaubte, muss eine weitere Beförderung hinnehmen. Die Anwendung dieses originellen Seehofer-Prinzips kostet allerdings eine Kleinigkeit – 2.580,20 Euro pro Monat. Aber das Geld besorgt sich der Horst ja beim Steuerzahler. – Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Heilmann


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Kurz nach der Lektüre des Dossiers bin ich beim Radfahren auf meine liebste „Hassfigur“ gestoßen – der rücksichtslose Autofahrer mit Handy in der Hand. Statt wie sonst wild zu gestikulieren und ihm sinnlos hinterherzurufen, klopfte ich an der nächsten Ampel an seine Scheibe und erklärte ihm ruhig und höflich, wieso „texting and driving“ so gefährlich für andere Verkehrsteilnehmende sei. Der Autofahrer zeigte sich einsichtig und legte sein Smartphone nicht nur weg, sondern auf den Rücksitz. Mit Schimpfen hätte ich das sicherlich nicht erreicht, auch wenn es mich Überwindung gekostet hat, das kurze, sachliche Gespräch zu suchen, anstatt meine Wut herauszubrüllen. – Simon Schwarzmaier


Leserbrief zu „Hoppla, wir haben gewonnen!“ von Peter Dausend

Als ich heute die neue „Zeit“ in den Händen hielt und Ihren Artikel auf Seite 3 las, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. Las ich da wirklich gerade die „Zeit“? Die Headline „Hoppla, wir haben gewonnen“ ist ein Witz und dazu noch ein trauriger. Ist Ihnen nicht klar, dass die Umstände der „politischen Lösung“ einer massiven Demütigung für die SPD und alle, die ihr wohlwollen gleichkommen. Oder wussten Sie zum Zeitpunkt Ihres Schreibens noch nicht, dass Herr Maaßen nach oben „entlassen“ wurde, mit 2.500,- Euro monatlich mehr in der Tasche. Dass dabei ein honorigeres SPD-Staatssekretär gehen musste? Dass ein großer Teil der SPD-Mitglieder vor Wut aufgeheult hat? ( auch die aus der Führungsriege) Ob sich Frau Nahles Anfang nächster Woche noch wird halten können, ist alles andere als sicher nach ihrer einsamen Entscheidung ohne Abstimmung mit ihren Kollegen vom Vorstand. Wenn Sie das alles nicht wussten, dann haben Sie mildernde Umstände. Aber dieses kleinmütige Sich-Wegducken mutig zu nennen, zeugt von wenig politischem Fingerspitzengefühl. Die Menschen im Lande können diese Art von Politik immer weniger nachvollziehen. Ich war sehr enttäuscht. – Dr. Stephan Laarmann


Leserbrief zu „Die Angst regiert“ von Bernd Ulrich

CSU und SPD quälen sich genüßlich aneinander. Andrea Nahles bleibt unverständlich, Horst Seehofer bleibt der bayerische „It´s cool, man“, Angela Merkel bleibt rauten-wage, und Hans-Georg Maaßen, der Durchstarter des Monats, der hüllt sich in monetäres Schweigen! Und die GroKo quält sich wieder. Wie schwer ist er nur, und wann reißt er ab, der bundesdeutsche Geduldsfaden? – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zu „Sucht nach Volk“ von Matthias Geis

Man kann den Text nicht konzentriert lesen, ohne das Foto mit der rechten Hand abzudecken. Hallo, Leute, so geht es nicht. Agit Prop, stalinistische Lay-Out Propanganda, aufdringlicher als jedes Kathedralenhohe for Whatever Werbeplakat. So werde ich zum Wutleser. – Ellen El Malki


Leserbrief zu „Wie man mit     ein     bewegt“ von Fabian Franke

Seit einem dreiviertel Jahr fahre ich ein Kraftfahrzeug mit Elektroantrieb, gespeist von einer Brennstoffzelle. Zwanzigtausend Kilometer zeigt der Tachometer an und es gab keinen Tag an dem das Fahrzeug einen Grund zur Klage gehabt hätte. Problem Nummer Eins ist die sehr schlechte Versorgung mit Wasserstoff. Gerade einmal fünfzig Tankstellen in Deutschland sind entschieden zu wenig. Die Ankündigung des Netzbetreibers h2 Mobility und die Unterstützung der NOW (Nationale Organisation Wasserstoff) kurzfristig bis 2019 einhundert Tankstellen anzubieten, lässt zu wünschen übrig. Das ist zu gering für eine flächendekende Versorgung! In den neuen Bundesländern sind gerade einmal sieben Tankpunkte am Netz. Es wäre sicher ein Segen wenn sich die angesprochene und beschriebene LOHC Technik durchsetzen würde. – Helmut Hübinger


Leserbrief zu „In beigen Socken“ von Christine Lemke-Matwey

Gibt es eigentlich noch diese „radiotaugliche Musik“, ganz ohne Nebenwirkung? Die meisten Rundfunkstationen spielen rund um die Uhr, nur Grusel-Supersongs, gewürzt mit unsäglicher Laberei der Moderatoren. Bleibt dann wirklich nur noch eine Alternative, das Umschalten auf „B5“ (Wortsender), ganz ohne Musik, aber mit sinnreichen Wortbeiträgen, oder einfach mal die neuste Scheibe „Egypt Station“ von Paul McCartney, auflegen! – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zu „Holz gegen Kohle“ von Petra Pinzler und Daniel Wolf

Der Hambacher Forst ist ein Stück Wald mit der „neuen Vogel-(Franz Josef)-Strauß-Politik“ ala Wackersdorf. Stichhaltigen Argumente für den Wald werden abgebügelt, und der blanke Unsinn, darf seine Blüten austreiben, und die Bulldozern laufen bereits heiß. Alles was nach Natur riecht wird geplättet, die Braunkohleförderung bleibt weiter in, und Emissionen riechen nun mal sehr männlich-herb! – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zu „Jung, männlich, überflüssig“ von Anne Kunze

Der Mensch und sein Verhältnis zum Lebensmittel „Tier“, das besteht nur aus einer Zielvorgabe: „billig, billig, Billigfleisch, um jeden Preis! Das Wohl des Tieres spielt in diesem „Ringelspiel“ keine Rolle mehr; Ringelschwänzchen in die Höh´ oder gleich ab damit! Kein Hahn kräht mehr, kein Eber grunzt mehr, kein Bock meckert mehr danach! – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Die Frage hätten sie sich selbst vor über 20 Jahren stellen müssen. Auch ihr Blatt hat dazu beigetragen, daß es soweit kommen musste. Ihr linksorientiertes Verhalten in ihrer Redaktion hat die Menschen immer weiter verstummen lassen. Die Angst griff um sich. Paradebeispiel ist der heutige Umgang mit der AfD. Und weiter zurück waren alle Menschen die nur das Wort Ausländer in den Mund nahmen ausländerfeindlich. Die Medien und Politik haben die meisten Bürger zum schweigen verdammt. Darin sind die Ursachen zu suchen. Die etablierten Parteien haben alle Angst vor der AfD. Deswegen verwehren sie auch den geforderten Dialog mit dieser Partei. Weil sie wissen, daß sie dabei nur verlieren. Die werden bei ihren Schimpfkanonaden bleiben. Das ist zielführender, weil die heutige Generation zur Blödheit erzogen wurde. Auch das hat Ihre Zeitung mit zu verantworten. Alles was nicht in ihre Richtung mitlaufen wollte, wurde grundsätzlich zur Schnecke gemacht. Ich habe einige ihrer Autoren seit 20 Jahren genossen. Das hat mir gereicht. Auch Arroganz spielte eine Rolle. Als Alibi haben sie auch Beiträge plaziert, die nicht irgendeiner dummen Ideologie als Inhalt hatte – wie zum Beispiel der Artikel in ihrer Ausgabe vom 14. Juli 2016, Nr.30. Selbst Ihre Wochenzeitung hatte in keiner Ausgabe versäumt über die Rechtspopulisten den Stab zu brechen. Obwohl hinreichend bekannt ist, daß die Gefahr von Linkspopulisten ausgeht. Selbst in der Kriminalstatistik führen die Linkspopulisten mit Abstand. Das alles wissen sie ganz genau – oder sollten es wissen. Der heutige Zustand ist durchaus mit der Weimarer Republik zu vergleichen. Die Sozialdemokraten haben Hitler erst möglich gemacht. Sie sind eigentlich harmlos gegenüber den elektronischen Medien, die treiben es auf die Spitze. Federführend die West- und Norddeutschen. Ich bin nicht wissenschaftlich gebildet, dafür bin ich eigentlich dankbar. Meine Einlassung basiert auf einen gesunden Menschenverstand, und Tassen habe ich auch noch alle im Schrank. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Jung, männlich, überflüssig“ von Anne Kunze

Das ist nicht nur bei den Nutztieren so. Bei den Menschen haben wir ähnliche Verhältnisse. Das männliche Wesen ist auch nur noch Beiwerk. Das weibliche Wesen bestimmt wo es lang zu gehen hat. Das kann man schon in der ersten Klasse bei den Kids feststellen. Die werden nicht nur von weiblichen Wesen unterrichtet. Die Schülerinnen bestimmen auch auf dem Schulhof das Treiben. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „»Wir alle sind Fragmente«“ von Thomas Assheuer

Geschätzter „Zeit-Kritiker“ und Philosophen-Verehrer Georg Simmels. Ihre beider Beschreibungskunst und Semantik ist auch für mich heute frappierend. Das ist jedoch kein Grund für mich, in der Apokalyptischen Auslöschungs-Stimmung, gesellschaftlichen Niedergangs-Mythologie sowie Illusionen mit Klageliedern über eine individuelle Selbstauflösung (Fragmentation) stets weiterhin verweilen zu müssen. Diese angewandte Methode, den dabei entstehenden Riss zwischen Bürgerseele und Politik autoritär/medial zu schließen (zur Vermeidung seiner tragischen Entfremdung) führt die Menschen keineswegs allein zur Hölle und Untergang. Es sind für mich ganz andere Hauptherausforderungen für die Menschheit heute zu berücksichtigen: -Neben der weiterhin bestehenden Nuklearkriegs-Bedrohung, dem steigenden Klimawandel mit Ausbeutung aller Resourcen, sind die zerstörerische Gier neuer Technologien und Ideologien auf unseren Seelen-/Wert-Zustand das größte Problem, die uns alle fragmentieren können! Denn wir haben lediglich eine Sinn-/Deutungskrise .!!!!! -Wir machen den Denkfehler, dass wir nicht begreifen wollen: Die Wahrheit über die Dinge zu wissen ist besser als jede schöne Fiktion und Illusion! -Da steckt doch eine andere Weisheit als nur Streben nach Macht-Geld-Wachstum-Einfluss dahinter: Die Mahnung nämlich ,dass wir Wunsch und Wirklichkeit nicht gegeneinander ausspielen sollten.(zum Geschäftsmodell zu machen) Ist den das „bessere „Leben, das sich manche vorstellen und propagieren ,auch wirklich ein Paradies ?(für Konsum und Finanzen allein) Wie oft schon hat der gewaltsame Kampf um eine angeblich bessere Welt die reale Welt in die Katastrophe geführt.! -Daher frage ich den Simmel-Verehrer: Haben Sie je irgendeinen Mangel gehabt oder gar den Wunsch verspürt, dem herrschenden Polarisierungs-/Verurteilungs-Zwang in der Deutung der Dinge und Ereignisse zu entgehen? -Darum ist es wirklich besser, nur zu nutzen und zu beobachten, was uns vor Augen allein gestellt ist. als sich nach anderem zu sehnen (auch Soziologe Georg Simmel nicht). Sich lieber selbst die Welt zum Paradies zu machen-stattdessen sie sich selbst zur Hölle zu machen oder machen zu lassen. -Erwarte lieber das Unerwartete und wenn immer möglich, sei selbst das Unerwartete und kein Fragment.!!! – Lothar Hantel


Leserbrief zu „Auftrag: Umsturz“ von Mariam Lau

Natürlich ist der Auftrag Umsturz. Die 68er haben es schließlich auch geschafft. Denen haben wir die heutigen Zustände in unserem Land zu verdanken. Nach dem Marsch durch fast alle Institutionen gingen sie zu Werke. Die Lehranstalten standen ganz oben auf ihrer Liste. Das war alles sehr klug eingefädelt. Damit fing die Gehirnwäsche an. Die Grünen haben das Kommando übernommen. Selbst Vater von 3 Kindern weiß ich ein Lied davon zu singen. Und die Medien sind heute voll von 68ern. Freunde, ihr seit alle durchschaut. Alles was ich vorausgesagt habe (nachweislich) ist Wirklichkeit geworden. Sie haben alle nicht verstanden, daß die Entwicklung unseres Landes weiter bergab geht. Der Notruf des Innenministers in NRW war erst der Anfang. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Hass und Hetze“ von Josef Joffe

Sehr gerne lese ich Ihre wöchentliche Kolumne. Seit der letzten Ausgabe der ZEIT weiss ich, wie ein klassisches journalistisches Eigentor aussieht: Sie beklagen zu recht, dass die Begriffe „Pogrom“ und „Hetzjagd“ Agitprop sind – Gift für Sprache und Denken. Wohl gesprochen bzw. geschrieben! Im letzten Absatz denunzieren Sie eine bestimmte politische Richtung als „Rattenfänger“. Ein Begriff wie Rattengift für Sprache und Denken… Damit beleidigen Sie nicht nur die Aktivisten („Fänger“), sondern deren Gefolgschaft gleich mit, als Ratten! Bürger, deren Ansichten Sie nicht teilen. Hassparolen und Fälschungen sehe ich übrigens ebenso bei Linken wie bei Rechten. Schade, dass Sie durch diesen verbalen Missgriff Ihr berechtigtes Anliegen konterkariert haben… – Winfried Wolf


Leserbrief zu „»Wenn ich zur Arbeit komme, fange ich an zu tanzen«“ von Tobias Timm

Wenn doch nur einmal ein Politiker hierzulande den Bürgern versprechen würde, „ihre Stadt schöner und zugleich besser zu hinterlassen.“ In der Regel ist das Gegenteil der Fall. Ob London mit dem im Volksmund The Shard genannten, gigantischen Wolkenkratzer von Renzo Piano schöner und zugleich besser geworden ist, bleibt der Betrachtung und Meinung der Zeitgenossen überlassen. Auf alle Fälle bläst der Aufwind in einer Stärke um den am historischen Borough Market gelegenen Riesentower, so dass sich ein längerer Aufenthalt dort nicht empfiehlt. Die 43 Toten von Genua sind die Opfer des „Zusammenbruchs der Brücke als Symbol“ – das macht sie auch nicht mehr lebendig, aber die Hinterbliebenen werden auf solche Interpretationen genialer Stararchitekten vermutlich pfeifen. Der eine baute die für viele Menschen zum Grab gewordene „Morandibrücke“, der andere will die „Pianobrücke“ bauen. Versteht sich in Baustoffen, die häufig schon während des Baus zum Sanierungsfall werden, in Stahl. Nun wäre angesichts der Tragödie jeder gewissenhafte Ingenieur berufen, sich Gedanken über eine Genueser Brückenkonstruktion zu machen, die nicht schon wieder Symbol einer Zeit sein wird, in der unzählig viel an Gebautem, allem voran Brücken, marode ist. Dazu muß man die Geschichte und historische Brückenbauwerke heranziehen. Auf alle Fälle wäre ein steinernes Brückenviadukt nicht eingestürzt, noch heute werden solche, jahrhundertealte Brücken befahren. Den Toten von Genua habe ich eine steinerne Brückenversion gewidmet und an einen italienischen Ingenieurverein gesandt. Bauen liesse sich diese, auch landschaftlich schöne Brücke problemlos, aber es sind die Ideologie und Doktrin der modernen Bautechnik, die das verhindern. Und diese sind nun, wie das „Symbol“, ebenso zusammengebrochen. – Axel Spellenberg


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Ich wollte mich für den Artikel „Mit euch kann man doch eh nicht reden!“ bedanken, einem der besten Artikel, die ich seit langem gelesen habe. Ich würde mich wirklich freuen, in Zukunft mehr solcher Artikel zu lesen. Viele sonstige Artikel in der Zeit zu diesem Thema, dass muss ich wirklich kritisch anmerken, empfinde ich als extrem einseitig und eher spaltend als zusammenführend. Dieser hier ist das genaue Gegenteil, er ist sehr reflektiv, beleuchtet beide Seiten und sucht den Dialog anstatt die Konfrontation. Genau solche Art von Artikeln braucht es, um der immer stärker werdenden Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken.

Um so unverständlicher erscheint es mir, warum der Artikel plötzlich nicht mehr frei zugänglich zugänglich ist, obwohl er es anfangs war. Ich kann ja verstehen, dass Sie auch irgendwie ihren Lebensunterhalt verdienen müssen und daher kostenpflichtige Artikel bereitstellen. Aber dieser hier war anfangs völlig frei zugänglich. Ich weiß nicht was der Grund für diese plötzliche Unzugänglichmachung ist, ob sich der Artikel zu krass von den sonst üblichen tendenziöseren Artikeln unterscheidet oder hier schlicht und einfach eine Proftiaussicht dahinter steckt, als klar wurde, dass der Artikel wohl sehr beliebt sein wird. Es hinterlässt leider einen unschönen Beigeschmack, vorallem aber finde ich es extrem schade, dass der Artikel nun nur noch von einem Bruchteil der Leserschaft gelesen wird die er frei verfügbar erreichen könnte. Eigentlich sollte den jede Person aus dem rechten und linken Lager lesen. Ich hätte den Artikel gern in den sozialen Medien weiterverbreitet, aber nun macht das einfach keinen Sinn mehr, was ich sehr schade finde. Das wollte ich nur mal gesagt haben. – Thomas Nordhausen


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Sicherlich greift dieses Dossier ein wichtiges Problem auf, wenn versucht wird, politische Gegner beim Thema Migration miteinander ins Gespräch zu bringen. Überzeugend werden auch die psychologischen .Hemmnisse genannt, die zur Gesprächsverweigerung beitragen, z.B. Abscheu gegenüber Positionen, die man für moralisch verwerflich hält, oder die äußerst schmerzhaften Gefühle und die daraus resultierenden Abwehrhaltungen, wenn Einstellungen, die einen wesentlichen Teil der eigenen Identität ausmachen, mit unbestreitbaren Tatsachen konfrontiert werden.

Allerdings wundere ich mich, dass der Autor bei Anschauungen, die ihm irrational vorkommen, nicht im Sinne eines sokratischen Weiterfragens die tieferen Ursachen der jeweiligen Einstellungen überprüft. Er bringt zwar bei der Migration die Frage der Obergrenze ins Spiel, fragt aber die Vertreterin der Grünen-Jugend nicht, ob sie befürwortet, dass Leute, die ihre Pässe wegwerfen oder verstecken – nach verschiedenen Berichten bis zu 80 Prozent – de facto ein Aufenthaltsrecht bekommen, da das Herkunftsland nicht ermittelt werden kann. Selbstverständlich versucht man auch nicht, durch weitere Maßnahmen wie Transit-Sammelstellen, Internierung oder Einschränkung der Leistungen auf das absolut Notwendige, diejenigen, die wahrheitsgemäße Angaben verweigern, zur Aufklärung zu veranlassen. Man lehnte sogar Handy-Überprüfungen ab – diese wurden nicht verloren – und tut das möglicherweise auch jetzt noch. Letztlich handelt es sich um eine Ablehnung der Wahrheit zugunsten ideologischer Positionen. In diesem Fall müssten strafbewehrte Maßnahmen zur Geltung kommen, es sei denn, dass man in großem Umfang Betrug befürwortet.
Die lebensfeindliche Verdichtung der Besiedlung in den zahlreichen Ballungsgebieten wie auch die meist heruntergerechneten, da schwer überprüfbaren Kosten, sind für Linke kaum relevant, da sie oft in teueren Wohnlagen zu Hause sind.

Ebenso müsste man die Haltung von Rechtsradikalen hinterfragen, die Migranten aus Gründen der staatlichen Identität ablehnen oder sie generell für minderwertig halten. Sicherlich ist die erste Einstellung nicht per se unberechtigt. Auch Helmut Schmidt oder Charles de Gaulle sahen bei einer zu starken Zuwanderung die eigene Kultur und Identität gefährdet. Das ist nicht so abwegig, da sich bei einem zu großen Zustrom Parallelgesellschaften bilden, die den Zusammenhalt der Mehrheitsgesellschaft beeinträchtigen. Auch beurteilte man die historisch gewachsenen Verhältnisse im Einwanderungsland USA und die andersartigen Voraussetzungen in Deutschland als identisch, was nur ideologisch zu begründen ist. Es wurde nicht einmal berücksichtigt, dass die Migration in den klassischen Einwanderungsländern viel restriktiver geregelt ist als in Deutschland. Allerdings müsste man auch die Rechtsradikale fragen, woher die Abwertung von Migranten kommt und auf welchen Vorurteilen diese Haltung beruht. Zu überprüfen wäre zudem, ob das Erlebnis einer homogeneren Gesellschaft in der Jugend zur Ablehnung von Einwanderung führt. Hier könnte man auf Vorurteile oder auf mangelnde geistige Beweglichkeit zu sprechen kommen. – Karl Seegerer


Leserbrief zu „Jung, männlich, überflüssig“ von Anne Kunze

Von mehreren Seiten und zuletzt von einer Jungbäuerin (keine Viehhaltung), die ihre Ausbildung auf verschiedenen Höfen absolvierte (Abschluss 2018), wurde mir berichtet, dass es beim Aussetzen und Entsorgen unerwünschter Bullenkälber vor Höfen und auf Misthaufen ein gravierendes „Problem“ gäbe: die Kälber sterben nicht leise – sie brüllen. Um dem entgegenzuwirken, greifen nicht wenige (auch in Italien bei der Produktion des beliebten „Büffel-Mozzarella“) zu drastischen Maßnahmen. Den Kälbchen werden mit Klebeband die Mäuler umwickelt oder – weil einfacher und effizienter – ihnen wird anstatt der von ihnen erwarteten Kuhmilch einfach Bauschaum in den Schlund gespritzt, der sich dort aufbläht und zum Ersticken führt. Ich hoffe, ich habe mit dieser Beschreibung nicht noch einige „ratlose“ Viehbauern auf eine Idee gebracht, sondern eine Änderung der Landwirtschaftsindustrie hin/zurück zur Landwirtschaft führt uns weg von schlechtem Gewissen und hin zu Respekt vor dem Leben – auch vor unserem eigenen. – Daniela Mohr


Leserbrief zu „Die Angst regiert“ von Bernd Ulrich

Zahllose empörte Fragen aus der SPD an die Parteivorsitzende: „Seehofer jetzt Bundeskanzler?!?“ Andrea Nahles: „Wir mussten ihn wegbefördern! Als Innenminister war er unfähig und nicht mehr tragbar!“ – Prof. Dr. Wolfgang Hachtel


Leserbrief zu „Das Sündikat“ von Evelyn Finger

Ich hätte da eine finale lösung des problems: zur bekräftigung des gelübdes der ewigen keucheit, werden dem zukünftigen kleriker sämtliche primären geschlechtsorgane entfernt!!!! er braucht sie ja nicht mehr, sind also nur noch ballast!!!! anders als bei ferkeln könnte man in diesen fällen über eine örtliche betäubung nachdenken!!! problem erkannt !! problem gelöst !! – klaus j clemens


Leserbrief zu „Comeback als Lebensprinzip“ von Adam Soboczynski

Als Primaner des Paulsen-Gymnasium in Berlin Steglitz habe ich als langjähriger Klassenbuchführer (7 Jahre ) und für anderer Sozialdienste zum Wohle der Schule auf der Weihnachtsfeier der Schule dieses Buch vom Schuldirektor Dr. Frerk als besonderes Geschenk überreicht bekommen. Ich habe mich zunächst geärgert, als ich in Fouche den prinzipienlosen und skrupellosen Wendehals gesehen habe. Später habe ich erkannt, daß alle Staaten, ob Königreiche, Diktaturen oder auch Revolutionäre eine Grundordnung brauchen, auch eine polizeiliche Grundordnung, ohne welche auch Republiken und Demokratien nicht überleben können, siehe afrikanische Staaten heute. Auch kompetente Köpfe des Dritten Reichen, in Verwaltung, Justiz, Nachrichtendiienst und Wissenschaft haben in der Bundesrepublik überlebt, in der DDR sowieso, Globke als Staatssekretär bei Adenauer, Reinhard Gehlen als langjähriger Chef des BND, bis 1963. Viele Deutsche Wissenschaftler, wie Wernher v. Braun haben die USA oder die Russen kassiert, um sie weiter zu nutzen. Was sagt uns das auch noch heute: Indem durch „Rudeljornalismus“ (Th. Sommer) und politisches Mobbing „Köpfe rollen“, wird kein Problem sachlich gelöst, insbesondere wenn es sich um langjährige kompetente Beamte handelt, (s.a. Christian Wulf). Fehler machen wir alle. Vielen Politikern, die am lautesten schreien, fehlt vielfach jegliche sachlich Kompetenz. Vielleicht sollten Sie einmal ein paar mehr „Geschichtsschmöker“ lesen, empfehle Henriette v. Schirach, „der Preis der Herrlichkeit“. Baldur v. Schirach war Jugendführer des 3. Reichs bis 1940, seine Frau Henriette die Patentochter Hitlers. Das Buch ist aus der Sicht einer Frau geschrieben. Hitler soll ihr gesagt haben, du solltest hassen lernen, nur mit Vernunft können wir unsere Ziele nicht erreichen. Kommt mir neuerlich wieder bekannt vor. Von Leidenschaft, die Leiden schaft, kommen wir leicht zum Hass. Wir brauchen mehr nachdenkliche Sachlichkeit. Und wie Golo Mann sagte, nur wer die Vergangenheit kenn, kann die Zukunft gestalten.
Also viel mehr in der Vergangenheit „schmökern“.
PS: Bedauerlich finde ich, daß sich die Zeit an dem Rudeljornalismus beteiligt, 35 % sind immer noch mehr als die CDU zu bieten hat. – D. Melzheimer


Leserbrief zu „Alerta, alerta, Antifascista!“ von Peter Dausend

Peter Dausend hat es knüppeldick hinter den Ohren. Ob Nazis kleine Pimmel haben oder hatten, weiß ich auch nicht. Zeitzeugen nach soll Göbels einen Bullenschwanz gehabt haben. Die Nazispinner können sie vergessen. Die gibt es so lange wie unsere Republik alt ist. Bei der AfD sieht es natürlich ganz anders aus. Ich weiß, die Medien können das leider nicht auseinanderhalten. Auch intelligente Menschen wollen das dem Volk gern unterübeln. Aber so blöd sind zumindest ihre Leser nicht, um nicht das Spiel zu erkennen. Wenn es nach ihrem Autor gingen würde, müssten alle Menschen (Kinder eingeschlossen) in die gleiche Richtung rennen. Das ist Wunschdenken – warum soll ein passabler Journalist das nicht äußern dürfen. Aber in einer Sache hat er in der Schule nicht aufgepasst. Die AfD ist die demokratischste Partei aller Parteien. Die anderen habe alle zu viel Dreck ab stecken. Die AfD will den wichtigsten Artikel unserer Verfassung: „Du sollst Schaden vom Volke abwenden“ durchsetzen, und das ist eine sehr noble Einstellung einer Partei. Die anderen Parteien verletzen permanent diesen so wichtigen Artikel Auch ihr Autor macht sich nur lächerlich. Wer für die „Zeit“ schreibt, das sollte allerdings für jede Kollegin oder jeden Kollegen gelten. ist seriöser Journalismus eine Pflichtaufgabe. Ich weiß als alter Zeitleser, daß die Leitung ihres Hauses sich damit rechtfertigt: jede Richtung bilden wir ab. Das ist der Allgemeine Sprachgebrauch in ihrem Hause. Und das ist seit anno Tobak das Missverständnis überhaupt. Es geht einzig und allein um die ständigen Unterstellungen, um nicht Lügen zu gebrauchen, die immer wieder in ihrem Blatt auftauchen. Bleiben sie sauber – ihr großartiger Zeitleser deckt alles auf. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Hoppla, wir haben gewonnen!“ von Peter Dausend

Hätte der gute Peter Dausend mit seinem Kommentar nur wenige Stunden gewartet, wären ihm Häme und Schadenfreude über seinen Kommentar erspart geblieben, er hätte sich vielleicht verzweifelt noch in die laufenden Druckerpressen geworfen, um den Abdruck seiner Zeilen zu verhindern. Denn am Morgen nach dem Deal de drei Parteivorsitzenden bahnte sich zu Recht Entsetzen, Wut und Abscheu über das Ergebnis der Vereinbarung Bahn – und zwar so ziemlich in der ganzen Politik und in allen Medien. Aber vor allem in der SPD. Nicht Degradierung von Maaßen, sondern Beförderung war beschlossen. Und zu allem Überfluß muß ein SPD-Staatssekretär auch noch gehen.

Und der ZEIT-Kommentator lobt Nahles ob ihres „Mutes, der sich gelohnt hätte“. Was sich in der Folgezeit als verheerendes Echo über das Einknicken der SPD zeigte und selbst Nahles zu der lahmen Entschuldigung brachte, sie hätte der Demütigung der SPD durch Seehofer zum Trotz die Koalition nicht opfern wollen, war wohl die grandios mißratene und verfrühte Huldigung von Nahles und der SPD. Daß die „SPD ihr Ziel erreicht hat“ (Maaßen zu kippen), steht doch in keinem Verhältnis zu der wieder einmal schmachvollen Kapitulation gegenüber Seehofer und Merkel. Der nachfolgende Shitstorm der SPD aus allen Ebenen vor allem auch gegen Nahles spricht Bände. Und da wird von Mut gesprochen? Das allgemeine Echo auf die SPD-Lage („Restlos am Boden“ wird hoffentlich auch den ZEIT-Kommentator zu der Einsicht bringen, welch kolossale Fehleinschätzung ihm da unterlaufen ist. – Ein/e Leser/in


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Danke für die Veröffentlichung dieses Artikels, danke für den Mut des Autoren. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, gegensätzliche Meinungen auszuhalten und den Abwehr- und Ausgrenzungsreflex zu vermeiden. Sei es im beruflichen Umfeld, sei es im Bekanntenkreis, sei es in der Familie, sogar in der Ehe. So lief jüngst ein Gespräch mit Freunden völlig aus dem Ruder, in dem der einzige Meinungsunterschied war, ob Mesut Özil nun sein Foto mit Erdogan aus Überzeugung zugelassen hat oder aus Angst um seine Familie. Was letztlich ja keiner von uns wissen konnte. Anderes Beispiel Ska-Konzert: Die Busters, eine tolle Band! Aber vor dem Hintergrund der Jagdszenen in Chemnitz schüttelt es mich, wenn sie mit Blick auf Nazis ausgerechnet singen: „Chase them! Chase these boneheads out of here!“ Und alle grölen mit.

Mein jüngster Sohn, Polizist aus Überzeugung und momentan im Einsatz im Hambacher Forst, als Jugendlicher eine Zeit lang Mitglied im Boxsportverein, zwischenzeitlich Sympathisant ausgerechnet der FDP und damit inhaltlich meilenweit von meinen Grundüberzeugungen entfernt, lehrt mich Debattenkultur. Er hat es geschafft, dass ich mir ein Boxtraining angeschaut habe und danach erkannte, wie sehr ich von Vorurteilen dieser Sportart gegenüber geprägt war, in dem viel mehr als beim von mir geliebten Fußball Fairness und Respekt gelebt wird. Während ich mich zurzeit eher auf einem Baumhaus wiederfinden würde, ist er einer derjenigen, der, entgegen der eigenen Überzeugung, in voller Ausrüstung die Räumung des Waldes durchzuführen hat. Dies aber mit Demonstranten bei hochgeklapptem Visier diskutiert und argumentiert, dass er sich nicht nur die Rosinen des Rechtsstaats herauspicken kann, wenn er diesen glaubhaft verteidigen will.

Auf der anderen Seite der Älteste: Polizisten sind für ihn ein rotes Tuch und mit Nazis könne man nicht reden, man müsse sie bekämpfen. Mit Pazifismus wäre Hitler ja auch nicht zu besiegen gewesen. Seine Sorge vor Rassismus und der Gewalt der Rechten teile ich zu 100%. Aber wie kann ich Gewalt mit Gewalt bekämpfen wollen? Wie der Unmenschlichkeit durch Unmenschlichkeit begegnen? Um ein Haar hätte es die Familie auseinander reißen können, es gab schlimme Streits bei Familientreffen. Nur dadurch, dass wir miteinander geredet haben, Respekt nicht nur vehement eingefordert haben, sondern dem Antipoden auch selbst entgegengebracht haben, ist es gelungen, die Familie über alles Trennende hinweg zusammenzuhalten. Und auch unsere immer noch freie und fortschrittliche Gesellschaft wird nur zu retten sein, wenn wir achtsamer mit Andersdenkenden umgehen und dabei niemanden von vornherein ausschließen und stigmatisieren. Auch wenn es schwerfällt. – Paul Roos


Leserbrief zu „Holz gegen Kohle“ von Petra Pinzler und Daniel Wolf

Frau Pinzler lege eine Hand in eine Wasserschale mit 6°C, Herr Wolf eine in Wasser mit 72°C. Zusammengemischt wäre es mit 39°C angenehm. Es ist wie beim Strom: Durchschnitts­wer­te sagen nichts aus. Ein Blick auf die Minima bzw. Maxima in 18 Tagen Februar und 10 Tagen September 2018 der viertelstündlichen Leistung zeigt: Öfter müssen konventionelle Kraftwerke (inkl. Pumpspeicher) 85 – 88 % der Stromerzeugung bringen, bei gutem Wetter für Erneuerbare in einem norma­len Winter zwischen 35 % und 61 %.

Strom ist bisher großtechnisch kaum speicherbar. Windparkbetreiber oder Solargenossenschaften könnten doch große Batterie- oder „Power-to-gas“-Speicher bauen und dann passend zum Strom­bedarf einspeisen und gutes Geld verdienen. Warum macht das keiner? Es ist wahnsinnig teuer und technisch kompliziert! „Deliver and forget“ ist bequemer. Und Pumpspeicherwerke sind in Deutschland praktisch ausgereizt.

Wenn wie im Februar dieses Jahres eine Last von 75 GW zu bedienen ist, sind 66 GW Leistung aus konventionellen Kraftwerken zu erbringen. Davon sind 9,5 GW Kernenergie in vier Jahren weg. Was dann? Ideen für 2035 helfen nichts, wenn man zwischen 2023 und 2030 mehrfach Black-outs bekommt. Deren politische Konsequenzen für „die Energiewende“ sind kaum vorhersehbar. – Prof. Emer. Dr. Wolfgang Ströbele


Leserbrief zum Wochenmarkt von Elisabeth Raether im ZEIT Magazin

Manchmal muss man DANKE sagen. Nicht erst morgen. Jetzt sofort. Auch an Sonn- und Feiertagen. DANKE ist ein schönes Wort. DANKE für viele tolle Rezepte. Aus dem letzten ist leider wegen momentaner Schusseligkeit eine Kakao-Pflaumenmarmelade (50 g Kakao!!!) geworden. Die werde ich meinen Enkelkindern als neue NUTELLA!!!-Variante verkaufen. – Anne Ennenbach


Leserbrief zu „Das Sündikat“ von Evelyn Finger

Der Missbrauch von Kindern durch Geistliche der katholischen Kirche ist eine Schande. Empörend ist aber auch der Umgang der Kirche mit diesen Verbrechen. Statt die Schandtaten schonungslos aufzudecken und die Täter bestrafen zu lassen, heißt es immer noch: verschweigen, vertuschen, beschönigen. Offenbar sind viele mit pädophiler Neigung zum Schutz vor Sanktionierung unter den Talar der Kirche gekrochen. Damit wird die katholische Kirche zu einer Organisation, die den Kindesmissbrauch fördert. Ich, als Katholik, schäme mich. – Dr. Harald Brost


Leserbrief zu „Europa ist abgemeldet“ von Xifan Yang

Deutschland hat keine gute Zukunft. Der Wohlstand wird zurückgehen und dafür einen hohen Preis bezahlen. Das ist abzusehen, wenn nicht ein „Ruck“ durch unser Land geht. Die Politik aber auch die Medien beschäftigen sich nur noch mit gesellschaftlichen Problemen die importiert worden sind. Die Gesellschaft ist ängstlich und irritiert über diesen Zustand. Die großen Persönlichkeiten werden nicht mehr beachtet, weil die Verblödung große Teile unserer Gesellschaft erfasst hat. Wer die Menschenrechte kritisiert, wird stehenden Fußes zur Sau gemacht, obwohl hinreichend bekannt ist, daß die Querdenker das Salz in der Suppe sind. Bei uns würde es nie ein Silicon Valley geben. Das. betrifft ganz Europa. Selbst die Chinesen werden uns schneller einholen als gedacht. Allein die Bildung, besonders in unserem Land, wurde sträflich vernachlässigt. Die wichtigste Resource überhaupt. Und wir schlagen uns tagtäglich mit Flüchtlingen herum. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Die Angst regiert“ von Bernd Ulrich

Der Vorhang senkt sich nach dem zweiten Akt des Berliner Polit-Theaters ‚Willkommen in Absurdistan‘. Vielleicht klärt sich im Fortgang, welche Rolle die Bundeskanzlerin spielt ? – Annette Hund


Leserbrief zu „Hass und Hetze“ von Josef Joffe

Josef Joffe hat recht, soweit es ihm um die Qualität des demokratischen Diskurses geht. Hier liegt vieles im Argen. Allerdings ist es diesem Anliegen wenig dienlich, sich selbst an der Verbreitung von fake news zu beteiligen. Das Smartphone-Video aus Chemnitz ist für sich allein betrachtet in der Tat wenig aussagekräftig. Es läßt sich daraus kein eindeutiger Nachweis für Hetzjagden auf Ausländer ableiten. Die Polizeiberichte und die Ermittlungsverfahren des LKA Sachsen sprechen jedoch eine ganz andere Sprache. In mehr als zwei Dutzend Fällen wird gegen Beteiligte aus dem rechtsextremen Spektrum wegen Körperverletzung ermittelt, mindestens ebenso häufig wegen der Zeigens des Hitlergrußes und des Hakenkreuzes. Auch kann man den tätlichen Angriff auf ein jüdisches Restaurant durch 20 bis 30 vermummte Steinewerfer nicht kleinreden. Es handelt sich also bei entsprechenden Presseberichten sowie bei den Aussagen von Steffen Seibert nicht um „Agitprop der Guten von links bis mittig“ im Namen einer „höheren Moral“, sondern schlicht um Darstellung der betrüblichen Realitäten. Es hätte Herr Joffe gut angestanden, genauer zu recherchieren. – Brigitte Klein


Leserbrief zu „Holz gegen Kohle“ von Petra Pinzler und Daniel Wolf

In dem Artikel wird eine Grafik gezeigt (Quelle Handelsblatt), die hochgradig irreführend ist. Das dort als „Hambacher Forst“ gezeigte Gebiet umfasst im Wesentlichen die von RWE angelegte und wieder aufgeforstete Abraumhalde (Sophienhöhe). Das, was heute als Hambacher Forst in den Schlagzeilen steht, ist ein winziger Bruchteil (wenige %) des früher mal größten zusammenhängenden Waldgebiets von NRW von ehemals 4.000 Hektar. Es geht auch nicht darum, die Kohle unter diesem Gebiet abzubaggern. Vielmehr braucht RWE das Gelände zur Stabilisierung der Abbruchkante, um den Tagebau in dem Bereich im Südosten fortzuführen, in dem dafür eine Autobahn und eine Bahnlinie verlegt, Ortschaften umgesiedelt wurden usw. Insofern hat das winzige Streifchen tatsächlich strategische Bedeutung. Viele Grüße von einem, der früher gern im Hambacher Forst spazieren war, aber auch Verständnis für wirtschaftliche Belange hat… – Dr. Gerhard Schweizer


Leserbrief zu „Gegen den Uhrzeigersinn“ von Jana Gioia Baurmann

In Deutschland gibt es keinen Rassismus. Alles erfunden von den Medien und einigen bekloppten Politikern. Die Nazispinnerei ist so alt wie unsere Republik, die wird es auch noch in Hundert Jahren geben. In anderen Ländern laufen auch welche von der Sorte herum. Die kann man alle vernachlässigen. In den anderen Staaten kräht kein Hahn nach ihnen. Nur die Medien in Deutschland machen wieder Mal viel Wind um nichts. Die Berichterstattung über Chemnitz wurde auch wieder gelogen das sich die Balken bogen. Maßen brauchte gar nicht gehen. Alles nur Demagogie. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Angriff auf den Dollar“ von Mark Schieritz

Sie verbraten fast eine ganze Seite für einen solchen Schmarren. Freunde, macht Mal halblang. Die ganze Welt girrt nach Dollars. Das wäre in etwa so als wenn Frau Merkel morgen zurücktritt. Verkehrt wäre es allerdings nicht. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Die Angst regiert“ von Bernd Ulrich

Eins verbindet Grüne, Verschwörungstheoretiker, Neonazi, Chemnitzer, Bürger und alle anderen Gruppen: Angst! Angst vor Verlust. Verlust von Geld, Sicherheit, Wählerstimmen, Land, Familie. Und dahinter steckt die Angst, allein zu sterben. Ein Mittel dagegen: Zusammenhalt. Und um den zu erreichen, braucht es nicht die Diskussion, ob die Angst gerechtfertigt ist, Angst ist immer irrational, es braucht Aufklärung. Wenn dann ein Land in Liebe zusammenhält, werden die schwächsten Mitglieder mit oder ohne Pass getragen. – Andrea Gehrmann


Leserbrief zu „Crash! Boom! Bang!“ von Mark Schieritz

Eine gute Idee von ihrem Autor Mark Schieritz. Besonders auch deswegen, weil ich das als Finanzberater immer beklagt habe. In meiner Wut habe ich Wolfgang Schäuble seinerzeit in einem Brief an ihn als Arschloch beschimpft. Vielleicht hat er das nie gelesen. Wenn ein ehemaliger späterer Außenminister den Bundestagspräsidenten Richard Stücklen als Arschloch titulierte dann darf ich das auch. Der Deutsche neigt schnell dazu aus einem Menschen eine Ikone zu machen. Der Deutsche braucht Helden sonst geht er zugrunde. Schäuble war damit unantastbar. Der Beamtensoldat der nie die Welt kennengelernt hat, solche Sesselfortzer werden nur bei uns Heilig gesprochen. Und die EU-Beamten haben sich angeschlossen. So sieht es mit unserer EU aus. Alles zur zweite Wahl. Wie dumm muß man sein…. Mit der Euroeinführung fing das Drama an und setze sich bis heute fort. Die Kreditpolitik hat dann später Europa den Garaus gemacht. Der Deutsche konnte noch nie richtig mit Geld umgehen. Das zeigt sich auch in der Gesellschaft. Außer Sparbücher war und ist da nix. In der gleichen Ausgabe muß ich schon wieder lesen, das Europa darüber nachdenkt den Euro als Leitwährung zu platzieren. Es wird immer schlimmer mit unserem Land. Wie soll Deutschland dann eine Zukunft haben. Die Verblödung befindet sich im fortgeschrittenen Stadium. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Auf der Suche nach Mr. Right“ von Heinrich Wefing

Wie ein kleines Kind habe ich mich gefreut als ich die Titelseite umgeblättert und diesen längst vergessenen Spaß gefunden habe: ein Zahlenbild zum nachziehen! Danke für diesen kreativen Einfall! Ein Vergnügen welches mir sonst aufgrund von E-Reading leider verwährt geblieben wäre, aber da ich an einer Zeit Online-Umfrage teilgenommen habe flattert mir nun vier Wochen lang die Druckversion ins Haus (ist mir eigentlich auch viel sympathischer, aber das Format, und außerdem save the nature und so….). – Tina Irmscher


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

„Ein Mensch ist mehr als seine Meinungen“, schrieb Hannah Arendt. Diese Tatsache gerät leider immer mehr in Vergessenheit. Sich trotz unterschiedlicher Ansichten auf dieses „mehr“ einzulassen erfordert Persönlichkeit – was für ein altmodisches Wort! – jenseits der Identifikation mit politischen und intellektuellen Milieus. – Dr. Sabine Brandenburg-Frank


Leserbrief zu „Mehr Mut, ihr Bürgermeister!“ von Felix Rohrbeck

Es ließe sich alles machen, wenn die Beamten schneller arbeiten würden. Ich kann mich noch gut an die 80er Jahre erinnern als es hieß: Die Baugenehmigungen müssen schneller genehmigt werden. In 2 Monaten, dili spätestens 3 Monate müssen sie bei dem Bauherrn auf dem Tisch liegen. Heute dauern sie in der Regel 10 Monate. Ein ähnlicher Zustand sind die Planungsabläufe für künftiges Bauland. Dauer circa 3 Jahre. Noch fragen!? Grund: 10 Ämter müssen im Schnitt die Unterlagen prüfen. Ständig ist das weiter ausgeufert. 0b Feuerwehr, Umweltamt, Polizei Bezirksämter (sehr wichtig) und, und, und. Früher war das alles nicht erforderlich. Wenn sie Pech haben, wie in den großen Ferien, kann es auch 5 Jahre dauern. Im Klartext heißt das: Bis zum Einzug der Mieter dauert das 10 Jahre. Dann sind viele Suchende tot. Oder sie sind ausgewandert. Dann kommt hinzu, was ich verstehen kann: Wir können nicht alles zubauen, wie mir einer gesagt hat. Das Interesse ist also ohnehin gedämpft. Das sagt natürlich keiner. Für mich wäre die einzig vernünftige und schnellere Lösung, wenn die Infrastruktur auf dem Lande organisiert wird. Es gibt in manchen Dörfern Häuser die verfallen. Busverbindungen müssen geschaffen werden, Postämter wieder eingerichtet werden, anstatt sie zu schließen. Einkaufsgelegenheiten für den täglichen Bedarf. Kneipen und Freizeiteinrichtungen.

Schulen für die ersten Schuljahre und Kitas. Die Bürgermeister können das alles kurzfristig in Gang setzen. Am Anfang kann man auch über Behelfsunterkünfte nachdenken. Wenn die Menschen wissen das eine Wohnung auf sie wartet, dann wird auch die Anfrage stimmen. Das geht auch alles mit den gewerblichen Einrichtungen. „Ungewöhnliche Zustände erfordern ungewöhnliche Maßnahmen“. Ihr Autor Felix Rohrbeck sollte an dem Thema dranbleiben. Ich würde sofort Grundstücke in meinem Umfeld kaufen. Auch für den sozialen Wohnungsbau, wenn der Staat das Wohngeld anhebt. Die Busunternehmen sind das Drehkreuz für alle weiteren Maßnahmen, das muß im Halbstundentakt eingerichtet werden. Das sind ohnehin alles staatliche Einrichtungen – jedenfalls bei uns. Langfristig auch S-Bahnverbindungen. Für die Buse sind Straßen meistens im guten Zustand. Diese Maßnahmen müssen ohnehin eines Tages geschaffen werden. Für mich ist das gar keine Frage. Die Politik denkt nur über eine Legislaturperiode. Städte/Dorf- und Landschaftsplaner müssen das übernehmen. Wir haben sehr gute in Deutschland. Die müssen den Politikern Beine machen. Wir werden, wie ich schon sagte, nicht an einem solchen Projekt vorbeikommen. Es ist zwingend. Die Dörfer müssen wieder in den Mittelpunkt der Politik gestellt werden. Es ist auch kein Problem große Firmen anzusiedeln. Vereinzelt gibt es das schon. Durch das elektronische Zeitalter ist das für solche Firmen kein Nachteil mehr. Die Städte sind doch schon längst in dem Umfang wie es erforderlich wäre überlastet. Bleiben Sie am Ball. Die Flüchtlinge werden noch in ganz anderen Dimensionen nach Europa flüchten. Allein in Syrien warten über 3 Millionen Menschen auf eine Abreise.

Die Frage ist nur, ob die Gesellschaft das mitmacht. Das ist das einzige Problem was ich sehe. Wenn ich mir dann ansehe wie dumm sich die Politik mit der Integration anstellt, dann möchte ich am liebsten auch auswandern. Die müssen dirigiert werden wie was zu machen ist. Wünsche darf es nicht geben. Pflicht ist unsere Sprache zu erlernen. Wer das ablehnt muß wieder in sein Heimatland zurück. Mir hat ein Freund syrischer Herkunft, der als Chirurg tätig ist gesagt: „Deutschland macht einen großen Fehler. Seine Landsleute werden in ihrer Heimat viel dringender gebraucht. Fast alles junge Menschen, die ihr Land wieder aufbauen müssen. Sonst tritt genau das ein, was keiner wünscht, auch Europa kann das nicht wollen. Der plädiert für keine Integration, sondern nur für einen Aufenthaltsstatus.“ Er hat das auch der Bundeskanzlerin geschrieben. Das leuchtet mir durchaus ein. Er meint weiter: „Es ist durchaus Bewegung in Syrien zu sehen. Die Russen, Türken und Amerikaner sind dabei wieder stabilere Verhältnisse zu schaffen. In Damaskus ist ohnehin ein ganz normales Leben möglich.“ Die Politiker sollten von mir aus auch ausgetauscht werden. Es ist einfach zu viel falsch gemacht worden. Als Finanzmanager weiß ich, daß schon die Währungsumstellung 2002 der Anfang vom Ende war. Ein großer fachlicher Fehler. Das sagen auch alle meine Kollegen. Deswegen ist aus der EU auch nicht viel geworden. Aber das nur am Rande. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Der neue Mann der alten Dame“ von Johannes Dudziak

Fußballinteressierte wissen, dass Ronaldo bei Turin in den ersten Partien leer ausging. Umso peinlicher ist die Bilderläuterung „Auftritt Cristiano Ronaldo am 16. Juli 2018 … zweifacher Torschütze“ Das wäre einen Tag nach dem WM-Finale gewesen… Tatsächlich traf CR7 erst zwei Monate später… – Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „Sucht nach Volk“ von Matthias Geis

Meinen Sie, Seehofer sei süchtig oder er suche nach (seinem) Volk? Wie dem auch sei, das Volk hat meinem Eindruck nach kein großes Verlangen, von ihm und dieser Koalition gefunden zu werden: Der deutsche Michel ist verstört, über alle Maaßen empört angesichts dieser frechen Wende. Die Regierung in Berlin fällt schon beim Anlauf wieder hin. Michel sehnt sich nach ihrem Ende (Michels Abendlied). – Johannes Kettlack


Leserbrief zu „Je liberaler, desto Frau“ von Tina Hildebrandt

Dem Artikel ist inhaltlich nur zuzustimmen. Warum aber um alles in der Welt gebraucht Ihre Autorin diese unsägliche, falsche bzw. in der deutschen Sprache gar nicht existierende Form „Mitgliederinnen“? Selbst wenn dies – wie ich doch hoffe! – in ironischer Absicht geschehen sein sollte, halte ich es für unangemessen. Denn es gibt leider schon genug Personen (auch unter „Zeit“-Lesern?), die das Wort verwenden und sich hier bestätigt fühlen könnten. Und irgendwann – man weiß ja, wie es geht – wird der Duden das Wort aufnehmen, so wie er alle falschen Formen aufnimmt, wenn sie nur oft genug gebraucht werden. – Renate Kosterlitz


Leserbrief zu „Auf der Suche nach Mr. Right“ von Heinrich Wefing

Ihren Artikel zur Neubesetzung des BVerfG fand ich spannend und habe mich gefreut, dass er es auf die zweite Seite geschafft hat. Allerdings ist die Überschrift „Auf der Suche nach Mr. Right“ meines Erachtens ziemlich unglücklich gewählt, da sie den Eindruck erweckt, dass Frauen nicht BVerfG-Richter werden können. Wie Sie selbst schreiben, wäre es aber gerade gut, an der Spitze des BVerfG zur Abwechslung mal (wieder) eine Frau zu haben. In Hamburg findet nächste Woche die Tagung „Gleichstellung und Rechtswissenschaft“ der Uni Hamburg und der Bucerius Law School statt. Auftaktveranstaltung ist der Vortrag „Ist Jura männlich?“ am Mittwoch um 18 Uhr. Ihr Artikel scheint auf den ersten Blick für ein klares „Ja“ zu stehen. – Melina Kammerer


Leserbrief zu „Ein Hoch auf die Dinnerparty!“ von Claire Beermann

Selten hat mir jemand so sehr aus dem Herzen geschrieben. Nahezu jedes Wort habe ich schon unzählige Male in gleicher Weise verwendet. Seit vielen Jahren zelebriere ich alle paar Wochen genau diese Dinnerpartys und alle Versuche mich in dieses “ da kann doch jeder einfach was mitbringen“, prallen quasi ungehört an mir ab. So viele wunderbare Abende hab ich mir damit auch in erster Linie selbst geschenkt, wie unglaublich schön, zu lesen das da jemand genauso denkt. Falls Sie mal nach Memmingen kommen, lassen Sie es mich wissen und seien Sie herzlichst mein Gast. – Andrea Anger


Leserbrief zu „Auftrag: Umsturz“ von Mariam Lau

Die AfD-Aufforderungen zum Hass rufen mir einen Ausspruch von Martin Luther King ins Gedächtnis zurück. Wenn ich mich recht erinnere sagte er: „Nichts demütigt einen Menschen so sehr, als wenn er sich so tief erniedrigt, einen anderen zu hassen“. Dem ist wohl nichts hinzuzufügen. – H. Schwarz


Leserbrief zu „Die Angst regiert“ von Bernd Ulrich

Wie lange wollen die Parteien uns Bürger noch für dumm verkaufen. Herr Maßen hat sich ganz klar im Rahmen der “ auch Ihm zustehenden “ Meinungsfreiheit geäußert. Ansonsten hätte Frau Nahles ein Verfahren wegen eines Verstoßes gegen das Beamtenrecht beantragt. Herr Maßen ist nun ein sogenanntes Bauernopfer. Dass eine große Mehrheut er Bürger mit der vorgeschlagenen Versetzung nicht einverstanden sei halte ich für vorgeschoben und nicht belegbar. Beenden Sie endlich dieses unwürdige Schauspiel. – Anton Sauter


Leserbrief zu „Die Angst regiert“ von Bernd Ulrich

Eines zeigt die derzeitige Situation der Regierung und zum Thema Hans-Georg Maaßen ganz deutlich: Es braucht klare Entscheidungen. Zuvorderst eine Entscheidung über das zugrunde zu legende Menschenbild. Geht man davon aus, dass der Mensch Schlechtes beabsichtigt, muss man ihn bestrafen, noch bevor Fakten vorliegen. Glaubt man an das Gute im Menschen, geht man zunächst von der Unschuldsvermutung aus. Merkel hat bewiesen, dass sie zu Letzterem neigt. Populisten jeglicher Couleur (aus CSU, AfD, SPD, Rechten, Linken, Lobbyisten, Interressenverbände u.v.m.) neigen zu Ersterem und versuchen im Interresse ihrer eigenen Gruppierung Einfluss zu nehmen. Kein Wunder also, dass das Volk sich nicht mehr vertreten fühlt, denn in der Mehrheit ist der Durchschnittsbürger brav, fleißig, anständig. Der Riss in der Gesellschaft vollzieht sich nicht zwischen Rechts und Links, sondern zwischen positivem und negativem Menschenbild.

P.S.: Betrachte den Menschen als ein Bergwerk reich an Edelsteinen von unschätzbarem Wert. Nur die Erziehung kann bewirken, dass es seine Schätze enthüllt und die Menschheit daraus Nutzen ziehen kann. – Marion Claus


Leserbrief zu „Die Angst regiert“ von Bernd Ulrich

Beim Fall Maaßen verwundern mich zwei Dinge:
1. Es scheint im Staatsdienst das Normalste von der Welt zu sein, jemanden zu befördern, der eine Verfehlung begangen hat, statt ihn rauszuschmeißen. Wenn das irgendwo gesetzlich so verankert wurde, muss das Gesetz sofort geändert werden. Es kann nicht angehen, dass Beamte auf Kosten von uns Steuerzahlern für Verfehlungen belohnt werden. Hinzu kommt die Höhe der Belohnung: Menschen die 2.500 Euro im Monat verdienen, staunen bzw. können sich nur wundern, dass es eine Gehaltserhöhung von 2.500 Euro für Hans-Georg Maaßen geben sollte. Eine Gehaltserhöhung in Höhe eines vollen Monatslohnes!

  1. In einer Zeit der Wohnungsnot, wenige Tage vor einem „Gipfel“ zum Thema, plant Horst Seehofer ausgerechnet den Staatssekretär entlassen, der sich nicht nur nichts zu Schulden kommen ließ, sondern der zudem ein ausgewiesener Experte für Bauen und Wohnen ist. Wie soll man das verstehen?! Allein schon dass Seehofer auch nur in Erwägung gezogen hat, Gunther Adler zu opfern, ist nicht zu verstehen. Gibt es denn keinen anderen, der dafür ggf. infrage gekommen wäre?

Natürlich muss Hans-Georg Maaßen gehen, weil er untragbar geworden ist. Aber auch Seehofer sollte endlich zurücktreten. Er hat genug Schaden angerichtet. Es reicht. – Ursula Schwarzer


Leserbrief zu „Höhere Wesen in feindlicher Umwelt“ von Tim Reiss

Wieso ist es „kurzschlüssig“ festzustellen, dass monotheistische Religionen und Kirchen für „physische Übergriffe“ – für Millionen von Toten – verantwortlich sind? Siehe bspw. 1618! Könnten an den vielfach belegten Verbrechen und Irrlehren der Kirche („Gott will es!“ ff.) Zweifel bestehen, wären die gesellschaftlichen Errungenschaften der Aufklärung wohl nicht mit solcher Vehemenz verfolgt worden. Die Einhegung und Marginalisierung kirchlicher Syndikate durch Bildung und die formale Säkularisierung durch vernünftige Rechtsprechung haben sich als wirkmächtige Maßnahmen gegen die depravierenden Intentionen des Klerus erwiesen und ein Mindestmaß an Humanismus ins okzidentale (Gesellschafts-) Werk gesetzt. – Dr. André Hempel


Leserbrief zu „Sucht nach Volk“ von Matthias Geis und zu „Hoppla, wir haben gewonnen!“ von Peter Dausend

Zur Causa Maaßen sei einmal auf folgendes hingewiesen: die Hochstilisierung des Videos zur Hetzjagd durch die Medienlandschaft ist nichts anderes als Volksverhetzung, denn es stimmt nichts daran, wie Sie ja selbst in anderen Artikeln nachweisen. Frau Merkel hat es vorgezogen, sich an dieser Verhetzung zu beteiligen anstatt sich erst einmal zu informieren. Aber das sind wir an ihr ja schon gewohnt. Hans-Georg Maaßen ist als Deutscher Beamter – wie alle Beamten – auf die Verfassung vereidigt und hat geschworen, Schaden vom Deutschen Volk fernzuhalten. Er ist nicht etwa auf eine Partei oder einen Regierungschef vereidigt – das war letztmalig bei der Vereidigung auf Adolf Hitler persönlich der Fall. Herr Maaßen ist mit seiner Verlautbarung, die ja wohl mit seinem Chef abgestimmt war, letztlich nur seinem Amtseid nachgekommen. Wenn sich jemand unprofessionell benommen hat und gehen müsste, dann wohl eher Frau Merkel.

Ich finde es bedenklich, wie nun von allen Seiten auf den Boten eingeschlagen wird und nicht auf den Urheber und in welchem Umfang sich die Presse an dieser nun tatsächlich stattfindenen Hetzjagd beteiligt. Aus Sicht der Politiker ist es verlockend, sich durch besonders dramatischen Rufmord Kritikern zu entledigen und sich Tür und Tor für Demagogie zu öffnen, zumal es ja Konsens ist, sich mit der AfD nie und niemals auf eine Sachdiskussion einzulassen. Aus Sicht der Demokratie ist das fatal, besonders wenn die Presse als selbsternannter Hüter der Demokratie sich ebenfalls daneben benimmt. – Gilbert Brands


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Das Erstaunliche an diesen Phänomenen ist ja, dass sich dieses über alle Altersgruppen hinwegzieht. Selbst ich als Jugendlicher, als der man normalerweise viele Gemeinsamkeiten findet, zerstörte schon Freundschaften über politische Themen. Die sozialen Medien geben dann das Restliche und wir verschwinden alle endgültig in unserer Blase. Auf einem Schüleraustausch nach Schwese habe ich aber gelernt, dass das nicht so sein muss, dort gab es Freundesgruppen mit allen politischen Spektren, die aber nach Diskussionen alles wieder vergessen und vergeben. Ich würde mir in Deutschland insgesamt einfach eine bessere Diskussionslultur wünschen, die alle einbezieht und nicht nur verfeindet in den sozialen Medien stattfindet. – Ein/e Leser/in


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Der Autor kann’s, ohne ideologische Scheuklappen; mit jungen Menschen konträrer Weltanschauungen, die eigentlich statt mit ihm miteinander reden müßten! Dringend notwendig wären solche Gespräche auf höchster Ebene – zwischen Regierung, allen im Bundestag vertretenen Parteien und den sog. „Rechtspopulisten“! Mit einem entscheidenden Unterschied: Ursache und Wirkung dürfen nicht vertauscht werden! Zuerst hat die Regierung unter Frau Merkel Gesetze, Abkommen, Amtseid gebrochen – dann erst kam die „rechte“ Wut; Frau Merkel war’s, die mit für sie ungewohntem Pathos, in einem Anflug von Hybris, ins Land rief: wir schaffen das! – ohne in diesem Augenblick auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was „das“ für Deutschlands Zukunft bedeutet („…et respice finem!“) Diese Fehler dem deutschen Volk einzugestehen, ja, sich dafür zu entschuldigen, in Zukunft nie mehr einsame Entscheidungen zu treffen ohne vorherige Abstimmung mit a l l e n europäischen Staaten und ihre bisherige Politik entscheidend zu ändern: dann erst entstünde ein tragfähiges Fundament für einen echten Dialog, auf dem rechter Mob und Rassisten auf der einen, Lügenpresse und Volksverräter auf der anderen Seite keinen Platz mehr hätten! Die allermeisten der „Rechtspopulisten“ sind keine Nazis, sondern im schlimmsten Fall Patrioten, die ihre Heimat lieben und nicht irgendwann in einem islamdominierten Multikultistan leben wollen! Linke Grüne und rechte Patrioten – beide sind Teile des: „Wir sind das Volk!“ Sie sollen heftig streiten, gemeinsam mit der „Mitte“, in gegenseitigem Respekt, um die beste Politik für unser Land! Nur: die Gesetzes- und Vertrauensbrüche, die die Spaltung unserer Gesellschaft ausgelöst haben, müssen eingestanden werden und dürfen sich nie wiederholen! – Dr. med. Ulrich Pietsch


Leserbrief zu „300.000 Jahre Deutschland“ von Urs Willmann

Selbst wenn man bis zu den germanischen Stämmen zurückgeht, ist „Deutschland“ keine 2000 Jahre alt. Und hatten wir nicht gerade diese unsägliche Diskussion über 1000 Jahre erfolgreiche deutsche Geschichte, das „tausendjährige Reich“ und den „Vogelschiss“? Warum sprechen Sie nicht stattdessen von früh- oder vorgeschichtlichen Funden in Deutschland, was ja eher zutrifft und gleichzeitig weniger selbstherrlich ist? Ich war ziemlich entsetzt, als ich die fette Überschrift sah, und dann finde ich im Artikel nur einen winzigen Hinweis auf ein einziges so altes Fundstück, das nichts mit Deutschland speziell zu tun hat, sondern zur Entwicklungsgeschichte des Menschen gehört. Ja, Sie haben völlig Recht, die Welt gerät gerade wieder aus den Fugen. – Doris Silligmann


Leserbrief zu „Fifty-fifty, bitte!“ von Moritz Eggert

Ausgehend vom vorgeschrittenen Alter (83) gehöre ich zu dem typischen Opernpublikum, vermisse aber das Hinführen zu zeitgenössischer Klassik. Das Publikum soll wohl mit modernen Tönen nicht verschreckt werden. Ich rege mich aber seit Jahren darüber auf, dass es in Deutschland einfach nicht gelingt, nachhaltig Opern zur Aufführung zu bringen, die die revolutionären Veränderungen unserer Welt widerspiegeln. Moritz Eggert hat hat es auf den Punkt gebracht, und seine Kritik ist in vollem Umfang berechtigt, ich stimmer voll und ganz zu.

Die Kritik gilt auch den klassischen Kultursendern. Auf neue Musik wird zu normalen Tagessendezeiten nur nachrichtlich und mit „Hörfetzen“ hingewiesen und eingegangen, ansonsten beschränkt sich das Repertoire auf sogenannte klassische Musik (hauptsächlich Ohrwürmer, die wohl höhere Einschaltquoten versprechen) bis zur Spätromantik. Gute moderne Stücke haben ausgesprochenen Seltenheitswert oder erhalten Sendezeiten zu sehr später Tages- bzw. die früher Nachtzeit. – Johannes Hahn


Leserbrief zu „Gut gemeint und gut getarnt“ von Marcus Rohwetter

So notwendig es ist neben Parteien auch NGOs verantwortlich zu halten und für die Transparenz derer Finanzen einzutreten, scheint die Auswahl der Umwelthilfe doch asymmetrisch zum Fehlen eines äquivalent gleich langen Artikels bspw. zur Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft oder Ähnliche.

Einen CDU Abgeordneten als Kämpfer für mehr Transparenz anzuführen ist fast schon zynisch. War es doch die CDU die bspw. ein Lobbyregister in den Koalitionsverhandlungen verhindert hat. Das Wesen der Demokratie ist in Deutschland in diesem Aspekt sicher noch nicht existentiell gefährdet. Verhältnisse wie in den USA nach Citizens United haben wir schließlich noch nicht. Dazu gibt es dann guten Journalismus, der die Widersprüchlichkeit von NGOs und Vereinen offenlegt und zum Schwinden derer Glaubwürdigkeit führt. Somit ist die Öffentlichkeit auch ansonsten nicht gänzlich uninformiert. Sie sollten, trotz unvollständigem Artikel, mehr von sich halten. Halten Sie die Lanze der Aufklärung doch weiter hoch und folgen Ihrem Anspruch für mehr Transparenz bei NGOs und politisch aktiven Vereinen und geben ebenso eine ganze Seite für die Offenlegung der Agenda der Initative Neue Soziale Marktwirtschaft. Die Umwelthilfe setzt sich trotz nicht nur umweltfreundlicher Geldgeber für Umweltschutz ein. Vorige Initative trägt die soziale Agenda hingegen nur im Namen. – Noah Damschke


Leserbrief zu „Holz gegen Kohle“ von Petra Pinzler und Daniel Wolf

Der Artikel befasst sich mit einem sehr sensiblen Thema, das sorgfältige Abwägungen erfordert:
Ist der Erhalt des (restlichen) Hambacher Forsts ein veritabler Beitrag zum Schutz des Klimas, wie die Protestler argumentieren? Oder ist die Rodung und der nachfolgende Abbau der Braunkohle wichtig für die Sicherheit unserer Energieversorgung in den nächsten Jahren, wie RWE argumentiert? Dazu ist wichtig, suggestive Zuordnungen zu vermeiden. Als solche empfinde ich die im Artikel veröffentliche Zeichnung von der Lage und Größe des Hambacher Forsts. Beides ist grundfalsch wiedergegeben.

  1. Der Restwald Hambacher Forst befindet sich am süd-östlichen Rand des Abbaugebiets zur neuen Trasse der Autobahn A 4 hin und nicht am nord-westlichen, wie angegeben. Was Sie als Hambacher Forst bezeichnen ist die wieder bepflanzte Rekultivierungsfläche Sophienhöhe.
    2. Die Fläche des noch bestehenden Waldes ist nicht einmal ein Fünftel der von Ihnen gezeichneten grünen Fläche.
    Auch wenn Sie als Quelle das Handelsblatt angeben, liegt es doch in Ihrer Verantwortung, die Fakten zu prüfen. Die falsche Zuordnung reduziert die Glaubwürdigkeit Ihrer Berichterstattung, die ja auch im großen Maße Meinungsäußerung und Meinungsbildung ist. Waren denn die Reporter überhaupt je vor Ort? Sind die anderen „Fakten“ korrekt wiedergegeben?
    Ich bin kein Lobbyist der Braunkohle, versuche vielmehr, bei diesem Thema eine rationale Haltung zu bewahren. Die Darstellung korrekter Größenverhältnisse wäre ein Beitrag zur Fairness in der Debatte. – Prof. Dr. Kurt Schroeder

Leserbrief zu „Comeback als Lebensprinzip“ von Adam Soboczynski

Ein außerordentlich aufschlussreicher Artikel: Auch der tobende Kaiser Napoleon konnte seinen Polizeipräsidenten Fouché nicht entlassen, weil dieser „zuviel wusste“. Wer nicht glauben mag, dass der offenbar Fouché-affine Seehofer nur deswegen am Chef des Verfassungsschutzes festhält, um Merkel und Nahles, die CDU und die SPD zu piesacken, findet vielleicht hier ein Motiv. – Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Heilmann


Leserbrief zu „Sucht nach Volk“ von Matthias Geis

„Der Täter von Chemnitz mit den gefälschten Papieren …“: Da hat weder Matthias Geis noch die Redaktion aufgepasst. Denn auch schon Anfang der vergangenen Woche hätte man wissen können, dass es erheblichen Zweifel an der Täterschaft des hier gemeinten Mannes gibt, war doch Tage vorher bereits bekannt, dass am Dienstag (18.09.) über die Haftbeschwerde seines Anwalts entschieden werden würde und war dessen Begründung für die Haftbeschwerde in den Medien nachzulesen. Und dann das Gericht am Dienstag auch tatsächlich den Haftbefehl auf, weil es keinen dringenden Tatverdacht mehr gibt. Man sollte seine Worte gerade in solchen Zusammenhängen sorgfältig wählen, eigentlich doch eine Spezialität der ZEIT.

Ähnliches gilt übrigens auch für den mutmaßlichen Leibwächter von Osama bin Laden, denn auch diese Tätigkeit könnte ihm bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden. Den Artikel finde ich sonst aber ausgezeichnet, auch weil er noch einmal nachzeichnet, was Seehofer angetrieben hat und antreibt. Das eine oder andere vergisst man ja im Laufe der Zeit. Die Analyse und Zusammenschau klärt manches. Danke dafür. – Roswitha Ristau


Leserbrief zu „Kann falsch sein, was ein Priester tut?“ von Sebastian Kempkens

Dass nicht sein kann, was nicht sein darf! Nach diesem Grundsatz agieren kleine und große Mächtige in der kath. Kirche seit Jahrhunderten mit erheblichem Erfolg. Sie wahrt ggü. der Öffentlichkeit den Anspruch der Unantastbarkeit und damit verbunden ein hohes Maß an Intransparenz. So ist sie, ob sie will oder nicht, ein hervorragend funktionierendes Umfeld für Pädophile. Begünstigend hierbei wirkt die gelebte Homophobie bei gleichzeitig real exisitierender Homoerotik, die ihrerseits nicht frei ist von teilweise massiven Übergriffen. Zu diesem Thema gelangte in den letzten 30 Jahren einiges an die Öffentlichkeit. Welcher pädophile Amts- und Würdenträger muss sich denn vor seinem Vorgesetzten fürchten, wenn er um dessen Leichen im Keller weiß!? Es gehört zum Wesen solcher auf ihren „guten“ Ruf bedachten Organisationen, dass sie gut informiert sind übereinander, und so schützen sie sich gegenseitig aus unguten Gründen.

An Bemühungen um Aufklärung kann zu vielen Verantwortlichen nicht gelegen sein, es steht für sie zu viel auf dem Spiel. Die sexuelle Orientierung endet bekanntermaßen nicht, nur weil davon etwas ruchbar geworden ist. Die „Konsequenz“ der Versetzung in einen anderen Sprengel bannt die Gefahr der Rufschädigung, während das Drama nun andernorts Platz greift, aber das dauert seine Zeit, wenn überhaupt je etwas verlautbart. Zwischen den Zeilen ihres enorm wichtigen Artikels lässt sich erahnen, die Dunkelziffer ist enorm hoch. Es gibt keine Organisation von solch großer Bedeutung für die Menschen, die ihrem Wesen nach, sexuelle Übergriffe besser ermöglicht als die katholische Kirche. – Bodo Rulf


Leserbrief zu „Comeback als Lebensprinzip“ von Adam Soboczynski

Es bedarf keines Beweises was mit Seehofer los ist. Ich behaupte, er ist intelligenter als die anderen, allen voran unsere Bundeskanzlerin. Das hat der Mann in Bayern bewiesen. Die mit Vernunft getragenen Journalisten wissen das auch. Bayern ist Spitze. Unser Land ist eigentlich ganz o.k., wäre da nicht die Politik. Wirtschaftlich und kulturell können wir uns sehen lassen. Das anstehende, unvergleichliche Oktoberfest steht auch dafür Pate. Die ganze Welt trifft man dort. In Amerika hat sich das auch etabliert. Bayern vertritt Deutschland im Ausland in hervorragender Weise. Wer das alles nicht wahr haben will, weiß nicht wovon er redet. Es wäre ein Gewinn für Deutschland wenn Seehofer zum Bundeskanzler gewählt werden würden. Aber dafür scheint das gemeine Volk zu blöde zu sein. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Kann falsch sein, was ein Priester tut?“ von Sebastian Kempkens

…. mir fällt auf, dass beim Thema sexuelle Gewalt in der katholischen Kirche die Kritik ausbleibt, dass die Opfer erst nach sehr vielen Jahren, meist erst nach 20 – 40 Jahren, mit dem Erlebten an die Öffentlichkeit gehen – im Gegensatz zu dem Öffentlichmachen innerhalb von #metoo! In diesem Zusammenhang gibt es sehr oft den Vorwurf, warum kommen die erst heute damit?! Bei den Opfern von Priestern usw. wird das nicht kritisiert, was ich absolut richtig finde: Jede und jeder braucht die Zeit (und die Kraft!), die ganz individuell dafür notwendig ist, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. (Warum das solange dauern kann siehe den blog ann-salandre.net)

…. über das Entsetztsein, dass solche taten innerhalb der kath. Kirche geschehen und geschahen, mit dem ausführlichen Berichten davon – was absolut notwendig und richtig ist – darf auch nicht vergessen werden, dass die meisten sexuellen Übergriffe innerhalb der Familien geschahen und immer noch stattfinden. Die Übergriffe können also nicht oder nicht nur mit dem Zölibat in Verbindung gebracht werden. Die Väter oder Onkel leben ja nicht zölibatär!

…. auffallend, dass gerade in den Institutionen Kirche und Familie, die ansonsten doch so hochgehalten werden, sexuelle und andere Gewalt geschieht!
Darüber sollte neben all dem sehr wichtigen und notwendigen Veröffentlichen nachgedacht und diskutiert werden. – ann salandre


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Endlich. – Daniela Müller


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Das ist ein wichtiger Beitrag, der unsere Gesellschaft weiterentwickeln
kann. Danke. – Christian Voss


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Danke für den schönen Artikel. Was sie beschreiben hat meine eigenen Erfahrungen bestätigt mich aber auch einiges Neues gelehrt. Ich für meine Person habe da wohl die Fehlstelle der 5% Unversöhnlichen , wenn man mich benutzt. Ansonsten gehe ich ergebnisoffen in verbale Auseinandersetzungen. Ich habe selten ein Dossier mit solchem Interesse gelesen und auch über Peter T.Coleman recherchiert. Danke. – Markus Harder


Leserbrief zu „Hoppla, wir haben gewonnen!“ von Peter Dausend

Sie schreiben ausführlich über den Umgang der Personalie Maaßen, der sich etwas angemaaßt hat. Die eigentliche Äusserung von Herrn Maaßen beschreiben Sie mit einem Satz: er bagatellisiere rechtsradikale Ausschreitungen. Dazu sage ich entschieden NEIN, er leistet einen Beitrag zu Richtigstellung und zur Deeskalation. Ich möchte auf den sehr guten Artikel Ihres Kollegen Joffe „Hass und Hetze“ in der gleichen Ausgabe verweisen. Das ist das eigentliche Problem, die verbale Radikalisierung, bei der unsere Regierung nur Zuschauer ist oder sogar mitspielt. Vor diesem Hintergrund bewerte ich die Äusserung von Herrn Maaßen als positiven Beitrag, auch wenn es eine Anmaaßung war, die sein bisheriges Amt nicht erlaubt. Mir fällt dazu Martin Luther ein, der sich auch etwas angemasst hatte, basierend auf einer Gewissensentscheidung; und er nahm Strafe in Kauf. – Christian Voss


Leserbrief zu „Comeback als Lebensprinzip“ von Adam Soboczynski

Horst Seehofer liegt laut Teletext des öffentlich rechtlichen Fernsehens auf dem letzten Platz der zehn beurteilten Politiker. Von ganz unten mag sich am ehesten an ein „Comeback“ glauben lassen, zumal wenn mäßige Streitigkeiten i.S. Maaßen nicht unmäßig andauern. – Frank Müller-Thoma


Leserbrief zu „»Ältere kennen die Abkürzung«“ von Ulrich Bahnsen und Jan Schweitzer

Sie beklagen sich über „unnötiges Zeug“, das Sie in der Schule gelernt haben und nennen als Beispiel die punischen Kriege. Ach je! Es müssen tatsächlich nicht unbedingt die punischen Kriege sein. Ein Kanon ist veränderbar. Aber Sie verunglimpfen mit diesem Satz jeden Lehrstoff mit Modellcharakter, auch das Erlernen alter Handwerkstechniken, die der Auszubildende auch vielleicht nie mehr anwenden wird. Gerade im Alter macht es Spaß, wenn man merkt, man kann „dieses nutzlose Wissen“ abrufen, während das Kurzzeitgedächtnis versagt. Doch wem sage ich das! Außerdem muss ich doch Sie nicht auf die fatalen Folgen für die Grundlagenforschung in der Wissenschaft hinweisen, wenn allein der vordergründige Nützlichkeitsaspekt maßgebend ist. Wenn Sie nun einen ekligen Lehrer in alter Geschichte hatten – das kann Sie doch nicht zu diesem Ausrutscher verführen. Nein, Sie wissen, was beim Leser ankommt. Darum ist Ihre Äußerung extrem ärgerlich. – Renate Resing


Leserbrief zu „Auf der Suche nach Mr. Right“ von Heinrich Wefing

Schade, dass niemand in der Redaktion den Titel des interessanten Artikels in Frage gestellt hat. Zum einen gehört es sich aus Gründen der Gleichberechtigung nicht nur von einem Mr zu sprechen. Zum anderen ist es auch inhaltlich nicht zutreffend, da in dem Artikel eine mögliche weibliche Kandidatin vorgestellt wird. Wir schreiben 2018 und noch immer rutschen solche Fehler durch. Mehr als schade! – Sibylle Kreck


Leserbrief zu „Sie sind doch bloß nachgeeilt!“ von Peter Kümmel

Leider gelingt es mir nicht, Ihre Betrachtung des Wortes „nacheilen“ zu teilen. Frau Merkel hat keine Zeit lange bis zuende nachzudenken und spricht von ihrer Warte sofort von Hetzjagden in Chemnitz. Eindeutig beweisendes Bildmaterial liegt nicht vor. Diese Meinung nehmen Sie kommentarlos hin. Nicht nur das, sie versuchen sogar, diese Meinung zu verteidigen. Schließlich ist es die Meinung der Kanzlerin – Widerspruch ist politisch nicht korrekt. Dazu bemühen Sie sich, andere Meinungen mit fragwürdigen Deutungen in Frage zu stellen. Einige hätten verständlicherweise lieber Hetzjagden in Chemnitz gesehen, um sich so richtig empören zu können. Hier stellt sich die Frage, was sind denn eigentlich Hetzjagden. Das ist das Verfolgen , das Jagen eines Menschen durch einen Mob oder durch andere Zusammenrottungen. Der Begriff kommt bekanntlich aus der Jägrsprache und bedeutet, im Rudel jagen.

Nacheilen bedeutet, einem Eilenden hinterherlaufen, auf der Spur bleiben. Das Gleichsetzen von „eilen“ und „eilig“ mit „nacheilen“ unterschlãgt den einschränkenden Bedeutungswandel von „eilen“ durch die Beifügung „nach~“. Ihre Meinung, „nacheilen“ hätte eine wohltuende Wirkung auf dem Empfänger der Nachricht, ebenso, wie sie von „nachhaltig“ ausgeht, mag für Sie zutreffen. Die herrschende Meinung ist es offensichtlich nicht. Denken Sie nur an die Nacheile der Polizei über Staatsgrenzen hinweg. Der unterschwellige Vorwurf an Prof. Dr. Patzelt, die Ereignisse in Chemnitz zu verharmlosen, erinnert mich an eine vierzig Jahre dauernde, finstere Zeit des Journalismus. Damals galt die unbedingte Deutungshoheit der politischen Elite. Frau Merkel hat mit ihrer Meinung den Rahmen für die politischen Debatte vorgegeben. Den Versuch, andere Sichten als die der Kanzlerin ins Abseits zu stellen, trägt zur Spaltung der Gesellschaft bei und ist nicht hilfreich. Vielleicht lässt Frau Merkel wieder einmal einen ihrer Regierungssprecher auch bei Ihnen anrufen und Ihnen sagen, wie gut sie mit dieser Ihrer Polemik den Nagel auf dem Kopf getroffen haben. – R. Schmolling


Leserbrief zu „Auf der Suche nach Mr. Right“ von Heinrich Wefing

Indem der Artikel mit der Überschrift „Auf der Suche nach Mr. Right“ beginnt und mit „Mit einer Wahl des künftigen Verfassungsgerichtspräsidenten wird schon bald, spätestens Anfang Oktober gerechnet“ schließt, lässt Herr Wefing keinen Zweifel daran, dass in jedem Fall ein Mann die Leitung des Bundesverfassungsgericht übernehmen wird – und dass obwohl es mindestens eine aussichtsreiche Kandidatin gibt (und in der 67 jährigen (!) Geschichte der Institution erst eine Frau die Leitung des Gerichts inne hatte). Im Artikel wird durchgängig von Top-Jurist und Präsident gesprochen, selbst das zum Artikel gehörende Bild ist die Silhouette eines Mannes mit Barett. Damit perpetuiert die ZEIT gesellschaftliche Stereotypen und signalisiert den vielen Studentinnen, Juristinnen und Richterinnen in Deutschland, dass die Leitung solcher Institutionen weiterhin ihren Kollegen vorenthalten bleibt. – Nina Bernarding


Leserbrief zu „Hochkultur aus dem Nichts“ von Urs Willmann

„Große Funde sind fast immer Zufall“. Ja. Wurde früher ein wertvolles Ding gefunden galt die hadrianische Teilung. Sie galt über tausend Jahre. Jetzt gilt in fast allen Bundesländern kurz gefasst: Der Schatz gehört dem Bundesland. Über tausend Jahre galt die Regelung Kaiser Hadrians als fair. Sie hatte Bestand, weil sie funktionierte. Die jetzige Regelung drängt den Finder förmlich in die Illegalität. Sie wird auch nicht als fair empfunden. Das nutzt niemandem. Dieser „Thriller“ beschreibt ein hausgemachtes Problem. Es sollte mit etwas Geschichtsbewusstsein lösbar sein. Ein guter Gesetzentwurf liegt ja weit über tausend Jahre vor. – Ulrich Karthäuser


Leserbrief zu „Gegen den Uhrzeigersinn“ von Jana Gioia Baurmann

Sie skizzieren in Ihrem Artikel die Unternehmer Ahrendt und Borowski als nette, sympatische Menschen, die in einer Welt voller lächelnder Uhren und sympatischer Oldtimer leben und entschieden gegen Rassismus vorgehen. Der Leser erfährt dann auch schnell die Triebfeder für dieses Engagement. Durch die Vorfälle in Chemnitz ist der Umsatz zurückgegangen und der Standort Deutschland steht auf dem Spiel! Das darf natürlich nicht sein, denn was ist wichtiger, als das der Rubel weiter rollt? Kein Wort über eventuell verletzte Personen durch die Zwischenfälle, nein es geht um Gewinne und das Ansehen der Region. Aber das sympatische Pärchen setzt noch eine Schippe drauf. „Wir ticken international und zeigen klare Kante“ (Herr Ahrend) und „In unserem Empfinden ist die AfD keine Partei innerhalb des demokratischen Spektrums“ (Frau Borowski die wie Sie schreiben Politologie studiert hat).

Ich war versucht die bekannte Pippi Langstrumpf Zeile „Ich mach mir die Welt“ zu singen. Wenn Frau Borowski besagtes Studium absolviert hat, sollte sie wissen, dass eine Partei die demokratisch gewählt wurde, zum demokratischen Spektrum zählt, ob es ihr nun passt oder nicht. Wie arrogant und selbstherrlich ist der Versuch, die Mitarbeiter mit Seminaren zu behelligen! Ich wünsche den beiden einen standfesten Betriebsrat um sie wieder in die Realität zu holen. Frau Borowski beklagt, dass die Mitarbeiter zu wenig ihre Meinung äußern. Vielleicht hat es ja damit zu tun, dass der eine oder andere tatsächlich die AfD gewählt hat und nun Repressalien von Seiten der Unternehmensleitung befürchtet, wenn er sich hierzu bekennt. So kommt kein Dialog in Gang. Mir würde eine Welt ohne Pegida oder AfD auch viel besser gefallen, ich halte mich aber an die demokratische Grundordnung. Es ist genau diese Haltung der beiden Unternehmer, die der AfD die Wähler zutreibt. – Tobias Böhm


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Sonntag, 23.10.18 15.00 Uhr : Obwohl ich mich bei der Aktion „Deutschland spricht“ beworben hatte, sitze ich nun allein zu Hause – ohne Gesprächspartner. Dass der Algorithmus einen jüngeren männlichen Gesprächspartner für mich aussuchen würde, hatte ich mir ( weibl. Ende 50) schon gedacht. Tatsächlich bekam ich auch genau so einen Vorschlag. Ich fand 20 Jahre zwar etwas jung, aber die Abmachung war nun mal eine größtmögliche Divergenz der Gesprächsteilnehmer und so bestätigte ich den Vorschlag selbstverständlich.

Dasselbe tat die Gegenseite jedoch nicht und so kam das Gespräch nicht zustande, was ich erst am Freitagmittag erfuhr. Ich hätte mir gewünscht, dass der Algorithmus in so einem Fall einen Ersatzkandidaten bereitstellen könnte. Vielleicht könnte man das für das nächste Mal berücksichtigen. Mich würde auch interessieren, wieviel Prozent der Gespräche auf diese Weise nicht stattfinden konnten. – Susanne Bartsch


Leserbrief zu „Hass und Hetze“ von Josef Joffe

In Chemnitz gab es weder Hetzjagd, noch Pogrome, so Herr Joffe. Die Verwendung dieser „Agitprop“-Ausdrücke vergifte die Sprache. Wie soll man aber das im Polizeibericht festgehaltene beängstigende Bild beschreiben?: „21:42 – Hundert vermummte Personen (rechts) suchen Ausländer.“ Was hatten diese Vermummten mit den Ausländern wohl vor? Fünf Minuten später ein ähnlich erschreckendes Bild: „21:47 – 20 bis 30 vermummte Personen mit Steinen bewaffnet in Richtung Brühl, Gaststätte Schalom“, (die sie auch zerstört haben). Kein Judenpogrom, aber wieder ein schwerwiegender Anschlag gegen Juden. Muss man warten, bis Menschen sterben? Aufbauschen kann die Sprache vergiften, aber Bagatellisieren kann Leben kosten. – Stéphane Vézina


Leserbrief zu „Mehr Mut, ihr Bürgermeister!“ von Felix Rohrbeck

Die Ermutigung der Bürgermeister, die letzten Grünflächen in den Städten, wie z.B. Schrebergärtenkolonien, der weiteren Vedichtung und Bodenversiegelung zu opfern , geht fehl. Angesichts wachsender Klimaprobleme braucht man in den Betonwüsten der Städte Grünflächen, Frischluftschneisen und auch Freiflächen zur Erholung nötiger denn je. Erforderlich ist dringend eine Bodenbesteuerung, die der Spekulation bei Grundstücken einen Riegel vorschiebt und Gewinne zugunsten der Allgemeinheit abschöpft. Vielversprechend ist das Münsteraner Wohnungskonzept, das 50 Prozent öffentl. geförderten Wohnungsbau in den Vergabekonzepten verlangt sowie bei der Vergabe von städt. Grundstücken den Zuschlag dem Investor erteilt, der in seinem Baukonzept die niedrigsten Anfangsmieten garantiert. – Josef Ernst


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Wow! Das beste Dossier seit langem. Der Artikel von Bastian Berbner verdient einen Journalistenpreis und eignet sich in jeder Oberstufe zum Diskurs mit Schülern über Demokratie, Toleranz, Respekt – und der Kraft des Miteinander Redens. Erst im direkten Kontakt mit den Anderen und den Andersdenkenden werden wir daran erinnert, dass auch sie Menschen sind. Niemand wird als Rechter oder Linker, als Extremist oder Terrorist, als Verschwörungstheoretiker oder Pazifist geboren. Wir alle sind erst zum dem geworden, was wir sind. Und kaum jemand ändert im Laufe seines Lebens nicht mehrmals seine Meinung – und blickt dann bisweilen mit Schuld und Scham auf seine Äußerungen und Handlungen früher Jahre zurück. Also gilt als oberste Devise: Reden ist Gold – Schweigen ist Silber. – Peter Breuninger


Leserbrief zu „Helden der Arbeit“ von Pepe Egger im ZEIT Magazin

Eine Reportage, die das Lesen lohnt, auch wenn der Autor nicht umhin kommt, wohlbekannte Klischees zu bedienen. Die DDR auf eine Stufe mit dem 3. Reich zu stellen, ist schon ein starkes Stück! Vieles von dem, was die ehemaligen Kombinatsdirektoren oder stellv. Minister erzählen, belegt, wie man in der DDR bei allen Problemen versuchte, an den Mensch zu denken. Im Übrigen, wer hat denn den größten Teil der Reparationen bezahlt? Eine wichtige DDR-Lehre am Schluss: Ein bisschen Planwirtschaft wäre heute tatsächlich sehr hilfreich. – Peter Herrmann


Leserbrief zu „»Putin weiß, was Zuckerberg weiß«“ von Ijoma Mangold

Vielen Dank für Ihr informatives Gespräch, ich habe es mit großem Interesse gelesen. Aber einem Punkt, der mich schon in vielen wissenschaftlichen Artikeln geärgert hat, möchte ich unbedingt widersprechen: Es geht um die Diskussion des „freien Willens“, der immer häufiger von Wissenschaftlern verschiedenster Fachrichtungen in Abrede gestellt wird. Das genannte Beispiel mit dem Laborexperiment, bei dem man versucht zu manipulieren, eignet sich für meinen Einspruch hervorragend:

Wenn ich versuche mich selbst zu täuschen, ist das keine Frage des freien Willens, es ist eine Frage der Selbsterkenntnis. Der freie Wille beginnt doch dort, wo ich mich entscheide, mir mit Neugier, Offenheit, Bildung eine Gedankenwelt zu schaffen, die mich nicht zum Täuschen zwingt. Und diese Freiheit habe ich, auch wenn sie nicht immer und überall gleichermaßen zur Verfügung steht. – Monika Ugowski


Leserbrief zu „Einer stirbt immer“ von Antje Joel

Mag ja sein, dass Sie Freude am Töten finden, was ich nicht nachvollziehen kann. Aber Sie rechtfertigen sich dafür, indem Sie andere Meinungen ins Lächerliche ziehen. Schlechtes Gewissen? Und: Mit dem Gewehr in den Wald ziehen zum Jagen, das ist nicht Natur! – Monika Ugowski


Leserbrief zu „»Ältere kennen die Abkürzung«“ von Ulrich Bahnsen und Jan Schweitzer

Im Alter drängt die Blase öfter als mit Anfang zwanzig, die Knochen schmerzen derweilen und die Augen, oh weh. Aber aufgepasst, es gibt doch die Apothekenrundschau, da stehen sie drin, die ganzen Tipps und Tricks – und die erst auf den zweiten Blick zu erkennende Schleichwerbung für die Pharmaindustrie. Sie bei der Zeit sind da einen Schritt weiter. Schleichwerbung ist out, die direkte *in-your-face* Werbung für halbgare Weisheiten zweier pseudo-seriöser Gesundheitsonkel wird auf fast einer ganzen Seite im Rahmen eines langweiligen Interviews zelebriert. Ihre Feuilleton Kolleginnen und Kollegen reiben sich hoffentlich die Augen, wundern sich ob der unverhohlenen Unterstützung, den der als Doktor getarnte TV Blödelbarde und der auf Nebenverdienst schielende Professoren in Ihrer Rubrik erhalten und geben Ihnen zukünftig Hinweise, wie solche Bücher rezensiert werden in einem Verlag wie dem Ihren: nämlich garnicht. – Lutz Jäger


Leserbrief zu „Fifty-fifty, bitte!“ von Moritz Eggert

Überfällige Opernrenovation
Moritz Eggert kann für den wirklich erhellenden Einblick ins erstarrte Operngeschehen nur gratuliert werden! Aber vor zwei Erkenntnissen hat er uns noch verschont. Zum einen bestimmen die Geldgeber und Abonnenten weitgehend die konservative Saisonprogramme. Diese Leute brauchen mit dem Opernbesuch als garantierter Qualitätskonsum die Bestätigung ihres Freizeit-Weltbildes. Das System einer Quersubventionierung vom etablierten Haus zum zeitgenössischen könnte Wunder wirken! Zum andern steckt die gesamte Opernsängergilde, vor allem bei den hohen Stimmen, noch immer im beginnenden 20. Jahrhundert – mit einigen wenigen strahlenden Ausnahmen. Das so genannte Verdi-Scala-Belcanto ist der einzig gültige Massstab. Zeitgenössische Komponistinnen und Komponisten verlangen aber einen viel differenzierteren Gesangsausdruck bis hin zum Sprechen. Entsprechend fähige Leute werden gesucht, die eine Art Avantgarde bilden. Und diese erarbeiten ihren Part autonom und ohne Hintergrund-Korrepetitor. Frei nach Stravinsky „Falsche Virtuosen singen immer dieselben Töne, auch wenn die Noten von Monteverdi, Mozart oder der Gegenwart sind.“ – Rudolf Meyer


Leserbrief zu „Das Sündikat“ von Evelyn Finger

PSYCHOLOGIE!!! Über 100 jahre nach Freud und im Jahre X der Emanzipation und der Verfassung sagt die katholische Kirche: Es gibt Ämter, die nur von Männern ausgeübt werden können, die ihren Sexualtrieb unterdrücken. Im Jahre X nach der Erkenntnis, dass Macht korrumpiert und zu Mißbrauch verführt, und das Begehren grenzenlos ist, nach Napoleon, Stalin, Mao und schließlich Hitler haben wir noch immer keine psychologische Kontrolle der Macht. Die Abwehr psychologischer Erkenntnisse ist gerade bei den Mächtigen nach wie vor die Regel. Ihnen muss ein „Supervisor“ verpflichtend an die Seite gestellt werden, der sie vor Korruption und Machtmissbrauch schützt.

Noch immer glauben wir an das Böse, das in Hitler, Brewick, und all diesen machtgeilen Verlierern der rechten Szene wirkt, als ob der Teufel in ihren Gehirnen und „Seelen“ sein Unwesenn treiben würde – das ist Mittelalter! Diese Leute sind geistig und seelisch in einem Außmase verwirrt und geschädigt, dass man nur von Krankheit reden kann; und daraus folgt, dass man sie sicherheitsverwahren muss bis eine Heilung erfolgt ist oder bis ans Ende ihrer Tage. – Dieter Herrmann


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Was für ein großartiger Artikel! – Der bei mir eine richtige Sehnsucht weckt nach der Rückkehr zu Diskursen, die diesen Namen verdienen… Und ich frage mich: Wie sind wir bloß in diesen Schlamassel geraten, in dem Toleranz für andere Meinungen so weit entfernt scheint – und das in einer Zeit, in der von Toleranz (und Akzeptanz) so oft die Rede ist?

Und mir fallen reflexhaft ein paar Namen von Leuten ein, die für diese Entwicklung vermeintlich verantwortlich sind; und sich heute als „Schuldige“ anbieten. Aber so einfach ist es nicht! Wenn das Problem so groß ist, wie es scheint, haben wir es als Gesellschaft über längere Zeit gemeinsam hervorgebracht. Und das heißt, es wird sich auch nicht mit dem Verschwinden einer Person, einer Partei, einer Gruppe in Luft auflösen. – Christian Hafner


Leserbrief zu „»Ältere kennen die Abkürzung«“ von Ulrich Bahnsen und Jan Schweitzer

Ich kann Ihre Auffassung für eine so positive Bewertung des Alters überhaupt nicht teilen. Grund für diese Fehleinschätzung liegt auch im niedrigen Alter der beiden Autoren. Dabei bin ich mit über 80 Jahren vergleichsweise gesund und aktiv in körperlicher und geistiger Hinsicht. Zwei gleichaltrige Freunde führten bis jetzt ihre beruflichen Aktivitäten bei guter Gesundheit weiter. Aber sie verstellen sich damit den Blick auf die Realität. Denn ein beachtlicher Teil meines Umfeldes hat Krankheiten, deren Bezeichnung ich bisher nicht einmal kannte. Bei Treffen mit ehemaligen Schulkollegen wird viel über Krankheiten geredet und wer gerade „über die Wupper“gegangen ist, wobei dies nicht einmal mit großer Anteilnahme registriert wird. Sicher nicht ausschließlich, aber man muß sich dessen bewußt sein, daß es täglich bergab geht, mit der Beweglichkeit des Körpers sowie des Geistes. Nur durch eiserne Disziplin hinsichtlich Nahrung und Bewegung kann man diesen Prozess verlangsamen. Ich empfehle den Autoren, nicht nur Einzelfälle wie einen 80-jährigen Forscher auf Nobelpreiskurs aufzuzeigen, sondern eine realistische Erhebung bei über 70-järigen durchzuführen. Da erwarte ich ein ganz anderes Ergebnis. – Dr. Helmut Kiendl


Leserbrief zu „»Im Verborgenen Gutes tun!«“ von Benjamin Lahusen

Vielen Dank für diesen sehr informativen Artikel sowie Die Deutungsschlacht. Dass wir unsere Verfassung aktiv schützen, halte ich für sehr wichtig. Dass wir hierfür auch eine Behörde einsetzen, die nicht in der Polizei eingegliedert ist – die also den Aufgabenbeschränkungen der Polizei einerseits nicht unterliegt, andererseits aber auch nicht deren Befugnisse hat – halte ich für gut und richtig. Die Rücktrittsforderungen gegen Hans-Georg Maaßen hielt ich jedoch für überzogen. Hätte es nicht gereicht, ruhig und sachlich gegen seine Äußerungen zu den Vorfällen in Chemnitz zu argumentieren?

Zudem schadet sich die SPD, beziehungsweise Andrea Nahles, mit ihrer jetzigen Hartnäckigkeit selbst. Und wer sich freut, ist der Dritte: AfD und Rechtsextreme. Denen treibt dieser Streit noch mehr Menschen in die Arme – Menschen, die Hans-Georg Maaßen mit seiner Äußerung gegenüber der BILD vor einem weiteren Abrutschen nach rechts unten bewahren wollte. – Burkhard Schwarzkopf


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Ein wichtiges Thema, ein schön geschriebener Artikel. Wobei ich nicht den Eindruck habe, dass das Einigeln in Meinungsmilieus eine jüngere Entwicklung ist.
Anekdotisch: Als Schüler nahm ich 1981 an den Ostermärschen teil. Bei einer Kundgebung in Hannover hörte ich, wie eine Gewerkschafterin am Rednerpult geiferte, dass die konservativen Denker aus der Reagan-Administration, die über die Führbarkeit eines nuklearen Schlagabtausches nachdachten, es „nicht wert seien, Menschen genannt zu werden“. Ich fühlte mich unmittelbar an Bildmaterial von NS-Schergen erinnert, die weniger als 50 Jahre zuvor ebenfalls anderen Menschen aus welchen Gründen auch immer ihre Menschlichkeit absprachen. Ich habe diesen faschistoiden Milieus, die den Wert eines Menschen an Attributen wie der Gesinnung bemessen, dann den Rücken gekehrt.

Der Grund für diese Art von politischem Sektierertum ist nach meiner Beobachtung noch nicht einmal politisch: Ich habe mich damals bei den Jusos engagiert und beobachten können, dass für viele Menschen politisches Engagement damit verbunden ist, eine emotionale Heimat zu finden. Das politische Engagement gewinnt eine Bedeutung, die weit über das Politische hinausgeht. Dies führt dazu, dass gerade schwache Menschen bereit sind, sich um des Beifalls der Gruppe willen extreme, intolerante und menschenfeindliche Positionen zu eigen zu machen. Wer provoziert, wird von seinem Umfeld belohnt. Die psychologischen Mechanismen, die zu Radikalisierung und Abschottung führen und die ich damals bei den Jusos von innen heraus beobachtet habe, funktionieren sicherlich genauso bei einer nationalkonservativen (oder gar noch extremeren) Kameradschaft. Oder bei der von Bastian Berbner geschilderten Gruppe der Grünen Jugend, in der Mitglieder der Jungen Alternative pauschal als Nazis abqualifiziert werden. Das vom Autor recherchierte Universalrezept – redet miteinander – ist vermutlich der beste Weg, künstliche Grabenstellungen aufzubrechen. Mit neugierigem, offenem, freundlichem Geist. – Thorsten Brandes


Leserbrief zu „Die Angst regiert“ von Bernd Ulrich

Es ist mir unbegreiflich, wie sich langjährige Politprofis wie eine Chaostruppe aufführen und in der Personalie Maaßen eine zunächst empörende, dann eine höchst unbefriedigende Entscheidung treffen können. Es ist vor allem die eklatante Führungsschwäche von Frau Merkel, die das Vertrauen in diese Regierung untergräbt. Bereits vor der Sommerpause wäre es angebracht gewesen, den irrlichternden CSU-Vorsitzenden und Bundesinnenminister zu entlassen als er die Richtlinienkompetenz der Bundeskanzlerin infrage stellte. Nun hat selbst sein Festhalten an Herrn Maaßen, das unverhohlen den politisch rechten Rand bedient, keine Konsequenzen. Die Entlassung Seehofers wäre durchaus nicht das Ende der Regierung Merkel. Als Alternative zum Verbleib in der Koalition bliebe der CSU nur die bundespolitische Bedeutungslosigkeit. Der ungeliebte Parteichef Seehofer würde daher sehr schnell auf dem Altenteil landen. Ob der Nachfolger (vielleicht Herr Dobrindt?) als Innenminister weniger rechtslastige Egomanie an den Tag legen würde, sei dahingestellt. Aber Frau Merkel hätte klar gemacht, wer in der Bundespolitik das Sagen hat. – Arno Pfeifenberger


Leserbrief zu „Kann falsch sein, was ein Priester tut?“ von Sebastian Kempkens

Vielen Dank für den Artikel, in dem Betroffene in den USA über den Missbrauch durch katholische Geistliche berichten. Bitte setzen Sie die Reihe mit einem Artikel fort, in dem auch die von sexuellem Missbrauch durch die katholische Kirche in Deutschland Betroffenen ihre Geschichten erzählen können. Leider ist die Aufarbeitung in den USA schon sehr viel weiter fortgeschritten als in Deutschland. Es ist an der Zeit, die Betroffenen selbst zu Wort kommen zu lassen und die Form der Aufklärung nicht von den Tätern bestimmen zu lassen. – Johannes Traub


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Der Titel umreißt ein kommunikatives Grundproblem, das mit dem Zeitalter von Globalisierung, Digitalität und multikulturellen Gesellschaften weltweit heraufzieht; es hat in Deutschland nur ein aktuell verzerrtes Gesicht. Wenn viele Kulturen, Sprachen und Weltanschauungen immer intensiver in Kontakt treten, funktioniert der Kode eines separaten Kulturkreises, einer einzelnen Gesellschaft nicht mehr. Logik, Kausalität und rationale Vernunft treten zurück; Ideologien und starre Argumentationslinien verlieren an Bedeutung. Es bricht gerade ein neues Zeitalter an, das von Performativität, Inszenierung und Echtzeit-Kommunikation geprägt ist. Es bringt automatisch eine neue Spielart von Intelligenz hervor, die weit über die alten IQ-Intelligenzen hinausgeht. Diese sich jetzt überall entwickelnde „Performative Intelligenz“ sieht darauf, wie die Welt immer neu erzeugt wird und Kommunikation jenseits von nationalen, sozialen und ethnischen Identitäten funktioniert: eine Intelligenz der Zukunft. Im Berliner LIT-Verlag sind jetzt dazu mehrere Bücher erschienen. – Prof. Dr. Uwe Hinrichs


Leserbrief zu „Kann falsch sein, was ein Priester tut?“ von Sebastian Kempkens

Sehr richtig und wichtig war es, dass Sie über den Kinderschänderskandal in Amerika ausführlich auf einer ganzen Seite „Glauben und zweifeln“ berichten, einschließlich Namen und Taten. Ich bitte Sie nun inständig, dass Sie nun auch ebenso ausführlich und mit Namen und Fakten über die deutschen Sittlichkeitsverbrecher unter dem Kreuz berichten. Unsere Kleriker sind ganz offensichtlich keinen Deut besser. Amerika ist weit, „Hochwürden“ mit den schmutzigen Fingern aber leben auch unter uns. Die katholische Kirche muss damit rechnen, dass noch viel mehr ans Licht kommt als die Spitze des Eisberges. Vielleicht kommt sie dann doch noch mal zu der Einsicht, dass das, was ihre „Hochwürden“ da treiben, nicht gottgefällig sein kann. Vertuschen können sie die Taten nur vor uns Menschen, Gott aber sieht alles, heißt es doch. Aber an den glauben sie m. E. ja eh nicht. – Gerhard Bätz


Leserbrief zu „Hält denn das?“ von Ulrich Stock

Klar hält das! Seit zwei Jahren fahre ich begeistert ein my boo Bambusrad (und seit über 40 Jahren lese ich – meist begeistert- Die Zeit). Noch nie bin ich so viel und begeistert Rad gefahren, es macht irre Spaß, fährt leicht und sehr bequem und ist nebenbei ein echter „Hingucker“ – bei jedem Halt an der Ampel oder beim Einkauf ergeben sich interessante Gespräche. Leider enthält der Artikel von Ulrich Stock nicht die Nutzersicht – die wäre, neben dem „Entwicklungshilfe-Aspekt“ eine lohnende Perspektive. – Lucas-Johannes Herzog


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Vielen Dank für Ihr wunderbares und wichtiges Dossier über Reden als Mittel gegen Dehumanisierung. Ich hatte die Freude heute ein wunderbares Beispiel eines Colemanschen Dialogs im sonntäglich überfüllten ICE Mannheim-Dortmund beobachten bzw. belauschen zu dürfen: Zufällige Begegnung an den Stehtischen im Bord-Bistro aus Mangel an anderweitigen Sitzgelegenheiten. Er, Mitte 50, Arbeiter, Ostdeutscher, ex-Gewerkschaftsmitglied, enttäuscht, dass keine Regierung seine Sorgen ernst nimmt. Sympathisiert mit der AFD um endlich Gehör zu finden. Sie, etwas jünger als er, Westdeutsche, lehnt die AFD und die Erstarkung der rechten Kräfte ab. Sie sprechen über eigene Ängste und Traumata, stellen Fragen und hören zu. Sie schaffen Vertrauen und Verständnis statt Kontroverse. Ein kleiner Hoffnungsschimmer in der scheinbar festgefahrenen Debatte. Auch überfüllte Züge haben also ihr Gutes, vielleicht hat die Bahn genau das dabei im Sinn. Ich hoffe auf mehr Artikel und Diskurse von Ihnen zu diesem Thema. – Johanna Pütz


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Ich erinnere mich noch gut daran, dass sowohl die Grünen als auch die Linken -als diese in der politischen Landschaft auftauchten-ausgegrenzt , beschimpft wurden. Die sog.Altparteien versprachen ihren Wählern niemals mit dieser neuen Konkurrenz parlamentarisch zusammenzuarbeiten.Kategorisch wurde vorneweg einer Koalition mit diesen abgeschworen. Dies gilt nun auch im Falle der AfD als neue DEMOKRATISCH GEWÄHLTE Partei. Der Unterschied zu damals ist allerdings ,dass deren Mitglieder/Wähler mit brutaler Gewalt und nicht mit demokratischer Debatte begegnet wird, sie werden kriminalisiert und bedroht von denen , die vormals selbst Opfer von Ausgrenzung waren.Bei AFD Wählern geht diese Diffamierung derAltparteien soweit , dass man sich an die Methoden der Nazis- gegen SPD oder Kommunisten und Homosexuellen-oder Andersdenkender in der DDR erinnert fühlt. AFD Wähler will man bereits großflächig aus Vereinen wie z.B. im weißen Ring, Fussballvereinen stigmatisieren und auch beruflich werden sie mancherorts ruiniert. Das vielzitierte Grundrecht für jeden Bürger in diesem Land wird somit nur für diese eine neue Partei großflächig vergessen und hunderttausende Wähler als Nazis diffamiert. Und nun kommen Sie und wollen eine Gesprächsaktion als tolle Errungenschaft zum Dialog kredenzen? Ausgerechnet mit Walter Steonmeier? Die Band Feine Sahne Fischfilet sagt es ja in ihren Liedtexten bei der nach Buntheit Vielfalt und Offenheit schreienden zusammengekommen Musikgemeinde wo die Reise hingehen soll : “ haut der Presse eine in die Fresse und der scgwangeren Frau in den Bauch, Gewalt gegen Polizei wird verherrlicht usw. Dies unter dem frenetisch Gejohle der Menge-fast wie bei Adolf damals!!!- Die Wahrheit über die „Gesprächskultur “ der politisch herrschenden Klasse wird von Medien beklatscht wunderschön offenbart. Der Weg zum totalitären System-Diktatur ist beschritten und zwar mit allen Mitteln- ohne Meinungsfreiheit für den Einzelnen und das Recht auf körperliche Unversehrtheit für den Wähler. Willkommen in der ersten Bananenrepublik der EU.-Friederike Winter


Leserbrief zu „Auftrag: Umsturz“ von Mariam Lau

Endlich jemanden der richtig ins Gericht mit AfD und deren Mitmarschierer geht. Dass einige Angst für die die Zukunft hat ist verständlich und nachvollziehbar, dass sie 1-2 Mal mitmarschieren ist auch nachvollziehbar aber, dass sie dann nicht merken, dass sie von den Nazibrut verwendet werden um gegen die Demokratie zu protestieren zeigt, dass sie nichts gegen rechtes Gedankengut haben. Dann hilft es nicht treuherzig den Reportern zu flüstern „ich bin nicht rechts, ich mache mich nur Sorgen“, sie sind rechts, sonst hätten sie Sorgen wegen das mitmarschieren haben müssen! Diese Personen haben wahrscheinlich keine Filme aus den 30er Jahren gesehen wo denselben menschenverachtenden „Fratzen“ statt „Ausländer raus“, „Juden raus“ riefen. – Stein-Erik Greter


Leserbrief zu „Holz gegen Kohle“ von Petra Pinzler und Daniel Wolf

Um bei Ihnen anzufangen: es ist erstaunlich, dass die ZEIT im Fall Sami A. darauf besteht, auch in Antworten auf Leserbriefe, Gerichtsentscheidungen, so unsinnig oder unverständlich sie in der Sache sein mögen, bedingungslos (!) Folge zu leisten, in Sachen Hambacher Forst die Gerichtsentscheide (alles was RWE bisher macht, ist gerichtlich genehmigt) aber gar nicht mehr erwähnt werden. Zweierlei Maß, wie leider viel zu häufig.

Um bei Ihnen weiter zu machen: kein Wort zu den technischen Rahmenbedingungen für die Energieversorgung, die notwendig wären, um den ganzen Quark überhaupt beurteilen zu können, nur eine irreführende Grafik ohne jede Erklärung (war das Absicht?). Die Politik geht mit gutem Grund nicht auf die Technik ein, die Konzernbosse demonstrieren, dass sie keine Ahnung haben (man könnte meinen, Herr Winterkorn und Herr Zetsche wären der Ansicht, ihre Konzerne produzierten Kühlschränke und Gartengeräte und niemand hätte sie vor dem Dieselskandal aufgeklärt, dass es sich eigentlich um Autos handelt; wer weiß, was Herr Schmitz denkt, was bei RWE gemacht wird?), und die Presse vermeidet es krampfhaft, mal einen Finger in die Wunde zu legen.

Der Verweis auf die Energiekommission zeigt, warum es nirgendwo weiter-, sondern fast nur schlimmer wird: Politiker, die qua eigener Expertise keine Ahnung haben („ich habe in der Śchule schon kein Wort in Mathe und Physik verstanden“) und Lobby-Vertreter, die außer ihrer Ideologie nichts interessiert. Dabei wäre es doch gar nicht so schwer: man setze eine Horde Physiker (kein Politiker, kein Soziologe oder ähnliche Leute) ein, die mögliche technische Lösungen für die Problemstellung „24/7 sichere Versorgung, x Kraftwerke abschalten“ der Öffentlichkeit präsentieren. So was lässt sich nämlich ziemlich leicht durchrechnen. Danach kann breit diskutiert werden, ob und mit welcher Lösung man leben kann oder ob einem die Abschaltung auch eine 20/6-Versorgung wert ist (den Umweltaktivisten vermutlich am wenigsten). – Gilbert Brands


Leserbrief zu „Sie sind doch bloß nachgeeilt!“ von Peter Kümmel

Nach der aufgeregten Debatte der Medien, der WDR nimmt da eine Spitzenstellung ein, wollte ich nun gern wissen was tatsächlich passiert ist. Der wuschelige Politologe aus Dresden, der mir wohl bekannt ist, ist insofern eine Ausnahmeerscheinung was unter den Akademikern Seltenheitswert hat, er ist ein Ausnahmetalent unter seinen Kollegen durch die Tatsache, daß er der CDU die Ehre gibt. Das ist nicht hoch genug einzuschätzen. Ihr Autor Kümmel wird wahrscheinlich zu den Intellektuellen zählen die lieber arm als wohlhabend sind. Die Wortschöpfung von Patzelt, die eigentlich gar keine ist, zeigt auch die Hilflosigkeit der Medien. Wenn es keine Argumente mehr gibt, flüchten sie in die Satire. Warum Maaßen seinen Posten räumen mußte, konnte mir noch keiner so recht erklären. Es ist Tatsache, auch das hat Patzelt gesagt: Sinngemäß: „Die Medien sind in Deutschland faßt zur vierten politischen Macht herangereift.“ Sie haben saubere Arbeit geleistet, das muß man neidlos anerkennen. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Mehr Mut, ihr Bürgermeister!“ von Felix Rohrbeck

Alle gut gemeinten Förderungen von (sozialem) Wohnungsbau pekuniärer Art werden nichts nutzen, da in Ballungsräumen keine Grundstücke zur Verfügung stehen, Investitionsmittel sind ausreichend vorhanden. Hier versagen die Kommunen seit Jahren. Tabubrüche sind notwendig: Die Verlagerung von Schrebergärten ins städtische Umland würde mehr Wohnungssuchenden nutzen als Hobbygärtnern und Laubenbesitzern schaden. Moderne, bauliche Maßnahme ermöglichen (wie in den Niederlanden üblich) Neubauten an Bahntrassen und an viel befahrenen Straßen. Zwischenzeitliche Lösungen, z. B. die Aufstocken immer noch vorhandener kriegsbeschädigter Häuser und der Ausbau von Dächern (unter konsequenter Anwendung des Bebauungsgebotes) schafft kurzfristig viel Wohnraum, wenn Verwaltungen lernen, schnell zu entscheiden. – Michael Arntz


Leserbrief zu „Holz gegen Kohle“ von Petra Pinzler und Daniel Wolf und zu „Sauber auf Zeit gespielt“ von TAT

Immer noch bestimmen offenbar weitgehend Konzernherren und Großaktionäre sowie ihre Helferinnen und Helfer in der Politik (u. a. Laschet, Scheuer, Dobrindt, zum Teil auch Merkel, Scholz, Nahles und in mancher Hinsicht sogar Kretschmann), wohin und vor allem wie schnell in Deutschland die Reise geht. Immer noch hat die Profitmaximierung faktisch Vorrang vor Umwelt-, Klima-, Tier- und Menschenschutz. Wann endlich werden die Wählerinnen und Wähler das ändern, indem sie mehrheitlich Parteien wählen, die die Interessen der Gesamtbevölkerung und künftiger Generationen und nicht vorrangig das Interesse der Konzerne bzw. der Aktionäre und Manager an kurzfristigen Gewinnen im Blick haben? – Ulrich Willmes


Leserbrief zu „Einer stirbt immer“ von Antje Joel

Hiermit möchte ich mich für den Beitrag von Antje Joel bedanken. Ich habe selten einen so vernünftigen, von falscher Sentimentalität freien und dabei doch mitfühlenden und tiefgründigen Artikel gelesen wie diesen. Hoffentlich trägt er neben dem ästhetischen auch dazu bei, die Arbeit der Jäger bei den Gegnern der Jagd ins rechte Licht zu rücken. – Christoph Werner


Leserbrief zu „Jung, männlich, überflüssig“ von Anne Kunze

Als Amtstierarzt befasse ich mich regelmäßig mit den Themen Ihrer Artikel. Ich freue mich, dass Sie diese Dinge thematisieren, aber:
Das Schlachten von Tieren geschieht immer durch Blutentzug. Der entsprechende Stich oder Schnitt ist sehr schmerzhaft, so dass eine vorherige Betäubung des Schlachttiers vorgeschrieben ist. Eine Schlachtung verläuft demnach in zwei Schritten am noch lebenden Tier: Erst eine Betäubung und dann der Blutentzug. Ausnahmen einer Schlachtung ohne Betäubung sind beim Ausüben religiöser Riten zulässig. Der von Ihnen, Frau Kunze, geschilderte Fall einer Schlachtung auf der Weide weist eine Besonderheit auf: Das Tier wird durch den Kugelschuss in den Kopf nicht nur betäubt, sondern sofort getötet (wenn der Schuss denn sitzt). Hier muss trotzdem eine Entblutung stattfinden, da das Unterlassen zu Mängeln in Fleischhygiene und -qualität führt.

Sie schreiben jedoch, dass ein Metzger nur für den Fall anwesend sein muss, dass der Schuss nicht sitzt, um dann das Tier ausbluten zu lassen. Das ist zweifach falsch. Zum Einen muss in jedem Fall entblutet werden, wie bereits erläutert. Weiterhin muss jedoch im Fall einer unzureichenden Betäubung sofort nachbetäubt werden. Im geschilderten Fall bedeutet dies, dass der Schütze nachladen und einen weiteren Schuss auf den Kopf abgeben muss. Das Entbluten durch den Metzger ist hier nicht zielführend. Leider ist das Auftreten unzureichend betäubter Schlachttiere gar nicht so selten. Bei Kontrollen von Schlachtbetrieben erleben Behördenvertreter zudem gelegentlich, dass Metzger dann nicht nachbetäuben, sondern stattdessen versuchen, die Entblutung zu verbessern, indem sie weitere Schnitte oder Stiche im Halsbereich vornehmen. Es liegt auf der Hand, dass diese Maßnahmen das Bewusstsein nicht unmittelbar ausschalten. Nun könnte als Leser nicht nur der Laie den Eindruck gewinnen, dass bei schlecht sitzendem Schuss eines auf der Weide zu schlachtenden Rinds eine Entblutung ohne Nachbetäubung erforderlich ist, sondern auch ein nicht ausreichend sachkundiger Metzger. Stellen Sie sich bitte die Situation vor, dass einem Amtstierarzt bei einer Kontrolle ein entsprechendes Unterlassen einer Nachbetäubung auffällt und ihm dann entgegnet wird, das habe so in der ZEIT gestanden und müsse daher korrekt sein.

Sie, Frau Pinzler, schreiben am Ende Ihres Artikels, dass andere Tiere als Ferkel nicht ohne Grund und schon gar nicht ohne Betäubung kastriert werden dürften. 1972 hat der deutsche Gesetzgeber das erste Tierschutzgesetz der Bundesrepublik geschaffen, indem das bis dahin gültige Tierschutzgesetz von Adolf Nazi aus dem Jahr 1933 ergänzt und aktualisiert wurde. Damals wurden viele Eingriffe an landwirtschaftlichen Nutztieren innerhalb ihrer ersten Lebenswochen oder -monate ohne Betäubung erlaubt, weil man von einem reduzierten oder noch nicht vorhandenen Schmerzempfinden in diesem Alter ausging. Nicht viel später – nach meiner Einschätzung ab den 1980er Jahren – wurde bekannt, dass beim Menschen und beim Tier das Schmerzempfinden bereits bei der Geburt bereits ausgeprägt ist und sogar Feten schmerzempfindlich sind. Weiterhin wurde bekannt, dass schmerzhafte Eingriffe ohne Betäubung das Nervensystem von Neugeborenen so verändern können, dass sie bis ins Erwachsenenalter hinein Berührungen als Schmerz empfinden. Als vor einigen Jahren das Alter, bis zu dem Ferkel ohne Betäubung kastriert werden dürfen, auf sieben Tage reduziert wurde, geschah dies lediglich zur Umsetzung einer entsprechenden EU-Vorgabe. Weder haben die medizinischen Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte diese Gesetzesänderung bewirkt, noch wurden die Vorgaben für andere schmerzhafte Eingriffe, die ohne Betäubung erlaubt sind, geändert.

Aktuell dürfen neben der Kastration von Ferkeln unter acht Tagen folgende Eingriffe ohne Betäubung vorgenommen werden, ohne dass dies begründet werden muss:
1. das Kastrieren von unter vier Wochen alten männlichen Rindern, Schafen und Ziegen, sofern kein von der normalen anatomischen Beschaffenheit abweichender Befund vorliegt,
2. das Enthornen oder das Verhindern des Hornwachstums bei unter sechs Wochen alten Rindern,
3. das Kürzen des Schwanzes von unter vier Tage alten Ferkeln sowie von unter acht Tage alten Lämmern,
4. das Kürzen des Schwanzes von unter acht Tage alten Lämmern mittels elastischer Ringe,
5. das Abschleifen der Eckzähne von unter acht Tage alten Ferkeln, sofern dies zum Schutz des Muttertieres oder der Wurfgeschwister unerläßlich ist,
6. das Absetzen des krallentragenden letzten Zehengliedes bei Masthahnenküken, die als Zuchthähne Verwendung finden sollen, während des ersten Lebenstages,
7. verschiedene Verfahren der Kennzeichnung von Tieren.

Für 2. – 6. muss der Eingriff im Einzelfall für die vorgesehene Nutzung des Tieres zu dessen Schutz oder zum Schutz anderer Tiere unerläßlich sein, wird aber trotz dieser Vorgabe flächendeckend uneingeschränkt praktiziert. Wenn Sie schreiben, dass andere Tiere als die Ferkel (das ist immerhin die von der Zahl her größte betroffene Tiergruppe) nicht ohne Grund und Betäubung kastriert werden dürfen, lassen Sie die zahlenmäßig ebenfalls bedeutenden Rinder, Schafe und Ziegen außer acht. Damit vermitteln Sie dem Leser eine wesentlich bessere Sicht auf die deutsche Landwirtschaft, als es der Realität entspricht. Nun habe ich Ihre Artikel mit Interesse und zunächst wohlwollend und zustimmend gelesen, bis ich auf diese Wissensdefizite in grundlegenden Dingen gestoßen bin. Jetzt frage ich Sie, was ich bei der Lektüre Ihrer Artikel unter diesen Umständen noch glauben kann. Eine Richtigstellung halte ich in beiden Fällen für angebracht. – Dr. Peter Scheibl


Leserbrief zu „Dings und Bums“ von Antonia Baum

Bitte, erhalten Sie sich Ihre satirische Ader, solange es Ihnen bei der derzeitigen politischen Lage noch möglich ist. Nichts hilft besser beim Ertragen und Durchschauen der Situationen – und mir hilft es extrem, z. B. „Dings und Bums“ zu lesen, immer wieder, bis ich tief genug hineingekommen bin in die von Ihnen skizzierten Zusammenhänge. – Danke – . Da spinne ich dann weiter auf Ex-Bundespräsidentengattinenebene, mit dem ausgewählten Baum so knallhart zu bums-kollidieren, daß damit über 2 pro mille Alkohol im Blut – oder Blut im Alkohol? – erzeugt und urkundenaktenkundig werden. Wohin soll dieser ehrensoldgekaufte Deal noch führen? – – – – – – – – Lassen Sie mich bitte weiterhin an Ihren Satiren selber reifen. – Hanna Leinemann


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Endlich befasst sich einmal jemand ausgiebig mit dem Mangel (!) in unserem Land: Es wird zu wenig miteinander geredet. Ich stimme vollkommen zu, möchte aber ergänzen, dass Redebedarf nicht nur unter den „gewöhnlichen Elementen“ in der Gesellschaft besteht. Er besteht, viel wichtiger, zwischen der politischen Elite und den Bürgern. Letztere werden mit Blick auf das Thema Flüchtlinge, die in dem oben genannten Dossier häufig angesprochen werden, vor vollendete Tatsachen gestellt und fühlen sich in ihren Ängsten und Einwänden nicht abgeholt. Man ist zu schwach (gegen die da oben) und fühlt sich unverstanden. Unter diesen Bedingungen darf nicht erwartet werden, dass politische Maßnahmen in der Flüchtlingsfrage vorbehaltlos begrüsst werden. Die Konsequenz: Um sich zu stärken werden Gleichgesinnte gesucht, man schottet sich ab und geht Gesprächen mit Andersdenkenden aus dem Wege. Das Resultat sind massenhaft gefestigte skeptische bis ablehnende Positionen. Mehr als zehn Jahre habe ich verfolgt, wie die Glaubwürdigkeit und Anerkennung der Politik kontinuierlich abnehmen. Vor allem der sprachliche Ausdruck des sich selbst gut verwaltenden politischen Apparates hat eine kaum noch ertragbare Form angenommen. Er steht für das ramponierte Bild der Politik in der Öffentlichkeit. Unter Bezugnahme auf etablierte Quellen sind aus meinen Eindrücken und Interpretationen zwei ausgesprochen politik- und systemkritische Bände hervorgegangen (Link zu Politische Elite Band I + II: https://tredition.de/autoren/michael-scheffler-21956/). Der beiliegende Auszug aus Band II wirft ein kritisches Licht auf die politische Position zum Thema Zuwanderung. – Dr. Michael Scheffler


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Solche Initiativen, die Menschen unterschiedlicher Prägungen zusammenbringen, sind in Zeiten, in denen selbst die Bundeskanzlerin sagt, „das Land sei gespalten“, Gold wert. Unterschiedliche Ansichten beleben (hoffentlich) die Bereitschaft zum Dialog, für die sich in Teilen der Gesellschaft abzeichnende Spaltung sehe ich einen hauptsächlichen Grund: Auf der einen Seite diejenigen, die Wirklichkeit meinen punktuell sehen und verstehen zu können; auf der anderen Seite diejenigen, die sich um Erkenntnisse von Zusammenhängen, Ursachen und Motiven bemühen. Erstere laden ihre Punkte mit abgrenzenden Bedeutungen auf und empfinden aufgrund dessen momentane Stärke, die allerdings erstens illusorisch und zweitens nur selbstbestätigend innerhalb der eigenen Gruppe ist. Letztere stellen sich der Wirklichkeit mit all ihren Dualismen, Herausforderungen und natürlich auch Gestaltungsmöglichkeiten.

Die Punktuellen reduzieren sich selbst auf die von ihnen favorisierten Punkte und spalten damit wesentliche Teile und Talente von sich selbst ab. Die in Zusammenhängen Denkenden stimmen tendenziell damit, wie unsere Welt wirklich ist, eher überein. Es sollte also Anreiz für alle separatistischen Punktesammler sein, ihren Ansatz noch mal zu überdenken, um sich selbst – und infolge dessen auch gesamtgesellschaftliche Strukturen – besser verstehen zu lernen. Selbstinduzierte Stärke- und Machtphantasien braucht nämlich niemand, sie können nicht zu brauchbaren Ergebnissen führen. – Christoph Müller-Luckwald


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Schöner Artikel und interessant beschrieben. Hätte gerne mitgemacht bei „D spricht“, aber zum zweiten Mal hat es nicht geklappt. Anscheinend waren viele Bewerbungen fehlerhaft. Aber da könnte die ZEIT doch nachfragen. Wenn es das denn bei mir war?!? Jedenfalls ein feedback, warum eine Bewerbung nicht erfolgreich war, wäre schon hilfreich, wohl nicht nur für mich… – Wolfgang Michel


Leserbrief zu „Wie man mit ein bewegt“ von Fabian Franke

Herzlichen Dank für diesen höchst informativen Beitrag über die Wasserstofftechnologie! Sie beschreiben sehr nachvollziehbar, welche Eigenschaften des Wasserstoffs seine massentechnologische Nutzung schwierig machen. Ebenso deutlich werden dessen Zukunftschancen durch die Darstellung der Forschung in den letzten 30 Jahren. In unserer Lobbykratie steht aber zu befürchten, dass die mächtige Erdölindustrie in unheiliger Allianz mit den Automobilkonzernen alles versucht hat und noch versuchen wird, eine wirtschaftlich vertretbare (und ökologisch dringend gebotene) Nutzung des Wasserstoffs zu verhindern. Vielleicht wäre es eine gute Idee, in der Forschungsgeschichte dieses Technologiebereichs zu recherchieren, welche Innovation auf welche Weise von interessierter Seite gebremst oder gar vereitelt wurde. – Viktor Rintelen


Leserbrief zu „Jung, männlich, überflüssig“ von Anne Kunze

Sollte das wirklich gottgewollt sein, dass sich der Mensch auch zum Herrscher der Tiere macht und mit ihnen nach Belieben umgehen kann? Es heißt zwar nach Mose 1,28 u.a. „herrscht über die Fische im Meer, über die Vögel am Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht…“ Doch hier muss eine Fehlinterpretation vorliegen. Es widerspricht der Würde des Menschen, Tiere nutzlos leiden zu lassen und zu töten. Der Mensch ist oft kein wirklich vernunftbegabtes Wesen! Er hat das Gewissen in der Überflußgesellschaft unwiederbringlich verloren. Wir sind die Giganten der Verschwendung mit nimmersattem Schlund, die den nachfolgenden Generationen die Zukunft stehlen. Steuern wir auf eine Zeit, die auch viele Menschen überflüssig und wertlos macht? Es gibt gesellschaftspolitische Entwicklungen, die solches vermuten lässt. – Klaus Peter Mielke


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Ich finde, die Initiative „Deutschland spricht“ ist eine sehr gute und nützliche Idee. Und der kluge und mutige Artikel von Bastian Berbner ist vielleicht einer der aufschlussreichsten und wichtigsten, die in in den letzten drei Jahrzehnten in der ZEIT erschienen sind. Solange lese ich nun die ZEIT, und genau solange ärgere ich mich darüber, dass es – pars pro toto – leider noch immer keine Kerosinsteuer und auch keine Transaktionssteuer gibt. ALLEINE schon das aus ökologischer Perspektive skandalöse (Nicht-) Ergebnis der gestrigen Gespräche im Kanzleramt zur Hardware-Nachrüstung von Dieselautos entzieht der gegenwärtigen deutschen Regierung meiner Meinung nach – ich bitte für diese Ansicht, die ich herzlich gerne schon ehebaldigst aus einem unverhofft erfreulichem Anlass korrigieren würde, demütig um Pardon – übrigens schon weitestgehendst die Legitimation.

Ein zweckdienlicher Hinweis an die ZEIT-Redaktion, damit dieses fruchtbare, schöne und tröstliche Pflänzchen von „Deutschland spricht“ nicht schnell wieder verdorrt: Bitte lassen Sie Bastian Berbner eine Fortsetzung dieses Artikels schreiben!bIch würde – nach dem Vorbild von Daniel Glattauer, der seinen Neffen Theo Jahr für Jahr interviewt hat – wirklich sehr gerne wissen, wo (hervorragend gecastet) Jana, Martin und Sven gedanklich in einem Jahr stehen!

PS:
Ein Nachsatz, der mir im vorliegenden Kontext besonders sinnvoll erscheint : Vielen Dank an Heinrich Wefing, der meinen Leserbrief aus der Vorwoche bereits (erfreulich ausführlich!) beantwortet hat! Ich bin, was die ZEIT betrifft, dank mittlerweile zahlreicher Antworten von (ansatzweise chronologisch, nicht einmal annähend vollständig) Petra Kipphoff, …., Harald Martenstein, Giovanni di Lorenzo, Holger Stark und nun eben Heinrich Wefing, der Meinung, dass es zumindest zuweilen „etwas bringt“, wenn man versucht, miteinander im Gespräch zu bleiben, obwohl man in der Sache ganz anderer Meinung ist. Für Menschen, die das Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen und dessen ubiquitäre Implikationen bedenken, und die im Übrigen auch die grundsätzlichen Ansichten der Konstruktivisten teilen, dürften im Übrigen die meisten Ansichten und Sachverhalte, die im Zusammenhang mit Migration zu (nicht überraschend: scheinbar unüberbrückbaren) Auseinandersetzungen führen, nicht eindeutig beurteilbar sein. Statt sich die (potentiell verheerende) intellektuelle Bequemlichkeit zu leisten, Gruppen anders aussehender (dazu tendiert Sven, leider) oder anders denkender Menschen (dazu tendiert Jana, leider) a priori zu Unmenschen zu degradieren, müsste man idealerweise alle mit dem Phänomen Migration verbundenen grundsätzlichen Fragen tatsächlich – bis hinunter ins kleine, aber letztlich oft entscheidende Detail – Tag für Tag neu ausverhandeln. – Peter Jungwirth


Leserbrief zu „»Ältere kennen die Abkürzung«“ von Ulrich Bahnsen und Jan Schweitzer

Ich finde es bedauerlich, wenn ein so kluger Mediziner wie Eckart von Hirschhausen abfällig von geisteswissenschaftlicher Bildung redet: die Punischen Kriege sind kein „unnötiges Zeugs“. Hirschhausen weiß genauer als manch anderer seiner Profession, dass der Mensch nicht nur Körper ist, sondern auch Seele bzw. Geist. Wissen ist die Nahrung des Geistes. Mit den Punischen Kriegen verbindet sich soviel, was unser Interesse als menschliche Wesen betrifft: das große historische Welttheater vom kleinen Tiberdorf zum Imperium; die philosophische Frage nach dem gerechten Krieg; der Feind als Schrecken, der dennoch geachtet wird (Hannibal). Hier ist soviel Anlass nachzudenken über das, was uns als Menschen ausmacht … Möglich sogar, dass das dann zur Suizidprophylaxe oder zur Achtsamkeit beiträgt. – Dr. Olaf Hähner


Leserbrief zu „Das Sündikat“ von Evelyn Finger

Sündenerlass

„Mein armes sündiges Kind,
komm zurück
in den Schoß der Kirche!“
Sagte der Priester
und hob die Soutane. – Gerrit Pohl


Leserbrief zu „Helden der Arbeit“ von Pepe Egger im ZEIT Magazin

Seit Jahren mal endlich wieder ein sehr interessanter Artikel im ZEIT-Magazin.Wie gut, daß es auch manchmal die Sicht von außen gibt und der Autor kein Deutscher ist und somit in der Sache unvoreingenommen! Schade, daß das „Cafe Sybille“ in Ost-Berlin geschlossen wurde, aber die Vorträge der alten DDR-Wirtschaftsbosse werden hoffentlich an anderem Orte fortgeführt werden können. Zu wünschen wärs. Und hoffentlich kommen jetzt auch mehr „Wessis“, um aus erster Hand zu erfahren, wie in der DDR gearbeitet wurde, auch wenn es nicht gelang, das dortige Wirtschaftssystem vor dem (selbst verschuldeten) Kollaps zu bewahren. Trotzdem kann man viel lernen, was bei uns im Westen im Vergleich zum Osten vielfach falsch gemacht wurde und wird. Gerade in Bezug auf das zwischenmenschliche Verhalten. Trotzdem darf man der untergegangenen DDR keine Träne nachweinen oder sie im nachhinein glorifizieren, was ja auch keiner der ehemaligen Kombinatsleiter zu tun scheint. Zum Glück! – Björn Luley


Leserbrief zu „»Ältere kennen die Abkürzung«“ von Ulrich Bahnsen und Jan Schweitzer

Fast jeder möchte alt werden, aber nicht älter. Mit dem Alter verbindet man viel Belastendes z.B. Nachlassen der Kräfte, steife Glieder, Beeinträchtigungen des Äußeren durch Falten, graue Haare, Pigmentflecken etc. und in späteren Jahren Verzicht auf die Vorteile der beruflichen Tätigkeiten wie Erfolgserlebnisse, mehr soziale Kontakte und strukturierte Tagesabläufe, Ängste vor Einsamkeit, Krankheit und Tod. Daher ist es zu begrüßen, dass Eckart von Hirschhausen und Tobias Esch in ihrem neuen Buch die zweite Lebenshälfte sogar als die schönere beschreiben. Ihre Äußerungen tragen dazu bei, eine positive Einstellung zum Alter zu gewinnen und das Älterwerden gelassener zu sehen.

Gelingt es, jeden Tag aufs Neue zu schätzen, von den Lebenserfahrungen zu zehren, für vieles dankbar zu sein und sich vor allem von manchen Ängsten zu befreien und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken, wird man die noch verbleibenden Jahre weitaus mehr genießen können. Diese Lebensweisheiten sind übrigens auch ein gutes Rezept gegen Altersjammern: „Alter schützt vor Liebe nicht, aber Liebe vor dem Altern.“ (Coco Chanel) „Jedes Mal, wenn ein Mensch lacht, fügt er seinem Leben ein paar Tage hinzu.“ (Malaparte) – Gabriele Gottbrath


Leserbrief zu „Holz gegen Kohle“ von Petra Pinzler und Daniel Wolf

Mit Interesse habe ich den Artikel gelesen, leider ist die Grafik falsch beschriftet. Ich hoffe, dass der Artikel sorgfältiger recherchiert ist als die Grafik. Die Sophienhöhe ist eine rekultivierte 200 m hohe Halde. Dort wurden seit 1978 über 10 Millionen Bäume geplanzt und über 100 km Wanderwege angelegt. Nach den Ende der rheinischen Braunkohletagebaue werden 19 Quadratkilimeter mehr Wald hinterlassen, als vorher da waren. – Hermann Petri


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Die Kunst des Streitens ist in Verruf geraten… Ich möchte darauf hinweisen, dass zu dieser Misere Sie selbst sowie auch andere e öffentlichen Medien ein gutes Stück beigetragen haben. Warum wird seit vielen Jahren jede politische Diskussion, jedes Ringen um eine sachgerechte Lösung abfällig als “Streit” denunziert? Das mag ja häufig einfach nur eine (nicht sachgerechte) Ausdrucksweise sein. Doch steter Tropfen höhlt den Stein: Streit steht immer mehr da als Unfähigkeit, eine Lösung zu finden. Wenn Sie nun mit Ihrem Dossier die Unfähigkeit, konstruktiv zu streiten, anprangern, so halte ich das für sehr dringlich. Es wäre zu wünschen, daß dies auch Eingang fände in die tägliche politische Arbeit, inklusive der Überschriften. – Gisela Cordes


Leserbrief zu „Hass und Hetze“ von Josef Joffe

In seiner Kolumne „Zeitgeist“ hat Herausgeber J. Joffe unter der Überschrift „Hass und Hetze“ weise festgestellt, dass „Unworte irgendwann Untaten den Boden bereiten“ und sogar die allseits kritisierten Aussagen des Sächsischen Ministerpräsidenten Kretschmer als „zu Recht“ erklärt. Soweit, so gut. Warum er aber abschließend das Wort „Rattenfänger“ gebraucht, ist weder zu verstehen noch zu akzeptieren. Zum einen meint er damit Politiker, zwar anonym, zum anderen müssen dazu ja Menschen unserer Gesellschaft gehören, die er damit als „Ratten“ einstuft. Hat Herr Joffe hier unbegreiflicherweise seinen Verstand ausgeschaltet? Er ist damit zwar leider kein Einzeltäter, aber es ist an der Zeit, dies mal deutlich anzusprechen. Schließlich bedeutet es einen klaren Verstoß gegen Artikel 1. unseres Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Abschließende Frage: Wann erfüllt eigentlich der Staat dabei die ihm gleichzeitig aufgegebene Verpflichtung: „Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“? – Hans Anhoeck


Leserbrief zu „Die Angst regiert“ von Bernd Ulrich

Der Fall Maaßen war nur ein weiteres Symptom einer ohnehin fragilen, dauerkriselnden Regierungskoalition, deren zweifelhaftes Bindemittel allein die Angst vor dem Wähler ist – höchstwahrscheinlich zu recht. Merkel, Nahles und Seehofer haben mithin den höchst bedenklichen Nachweis erbracht, dass es allzu vielen Entscheidungsträgern zunehmend an gesellschaftlichem Bewusstsein und klarer Orientierung fehlt; nicht zuletzt auf Kosten der Demokratie.

So dürfte sich eine Reduzierung des von den drei Parteichefs verbuchten Misserfolgs trotz der geübten Selbstkritik und „maaßvollen Neubewertung“ auch sehr im Rahmen halten. Denn dass diese überaus quengelige, sogenannte GroKo nunmehr nachhaltige Einsichten aus den letzten Tagen gewonnen hat und es daher ein konzentriertes Zurück zur Sacharbeit geben wird, mag – ohne weiteres – nicht jeder glauben. – Ira Bartsch


Leserbrief zu „Gut gemeint und gut getarnt“ von Marcus Rohwetter

Während NGOs als Instrument der Willensbildung und Interessenbündelung zwar an Bedeutung zu gewinnen scheinen, sind sie dennoch nicht das Einfallstor der Zivilgesellschaft in die Leitung des Staates und werden von dessen Bevölkerung nicht gewählt. Aus ebendieser Rolle und Machtfülle leitet sich der Bedarf nach absoluter Transparenz bei der Parteienfinanzierung ab; einen solchen bezüglich der Finanzierung von NGOs über die Tatsache zu konstruieren, dass auch sie politischen Druck ausübten, erscheint angesichts dieser grundverschiedenen politischen Aufgaben als nicht angemessen. Vielmehr sollte es ein Anliegen der NGOs selbst sein, transparent die eigenen Geldgeber offen darzulegen, um an der eigenen Glaubwürdigkeit keine Zweifel aufkommen zu lassen und so den eigenen Einfluss auf das Meinungsbild nicht zu verlieren. Währenddessen ist es zuvörderst Aufgabe der Medien, über eventuelle Abhängigkeiten zu berichten und weiter Intransparenz anzuprangern, um dem Bürger die freie Meinungsbildung zu ermöglichen. – Danny Prieske


Leserbrief zu „Ein Hoch auf die Dinnerparty!“ von Claire Beermann

Gar wunderbar dieser Artikel. Und nebenbei so viel Wahres auf den Punkt gebracht. Ich lade Frau Biermann hiermit hoch offiziell zu einem Dinner bei uns ein. Gerne auch mit Freunden. Aber die haben ja wahrscheinlich keine Zeit. Wie auch immer, die Einladung ist ernst gemeint. – Fred Steinbach


Leserbrief zu „»Putin weiß, was Zuckerberg weiß«“ von Ijoma Mangold

Widersprüche und paranoide Ängste
Dem ersten Teil des Interviews kann ich noch folgen, aber dann häufen sich die Widersprüche. Anfangs sagt Herr Harari, dass man die Zukunft nicht beschreiben kann bzw. „In Wahrheit entwickeln sich die Dinge völlig unerwartet“. Dann aber bzgl. der Apokalypse: „Diesmal stimmt es“ und „Wir liegen richtig“ wird das Gegenteil behauptet. Dann folgt paranoides Gefasel über die Verbindung künstlicher Intelligenz und Biowissenschaften, die dazu führen könnte, die Gattung der Homo Sapiens in „superhumans“ und eine niedrige Kaste nutzloser Menschen zu splitten!!! Spätestens da hätte ich kritisches Hinterfragen von Herrn Mangold erwartet. Wenn Herr Harari dann sagt: „Es gibt immer Systeme, die das menschliche Bewusstsein hacken“ und dass wir keinen freien Willen mehr haben, enthüllt das für mich die paranoiden Ängste des Buchautors. Somit verstehe ich, dass Herr Harari täglich 2 Stunden meditiert. Wie sollte er sonst seinen Ängsten Herr werden. Nach diesem Interview rate ich allen vom Kauf des Buches ab. – Raimund Helbrich


Leserbrief zu „Gegen den Uhrzeigersinn“ von Jana Gioia Baurmann

Soll das ein neuer Rekordversuch von ZEIT werden? Wer die meisten Grundgesetzverstöße pro Artikel schafft? Wen oder was jubeln Sie da eigentlich hoch? Ein Unternehmen, das offensichtlich die freie Meinungsäußerung zensiert, seine Mitarbeiter in politische Schulungen schafft und schließlich Mitarbieter aufgrund ihrer politischen oder auch nur aufgrund ihres Musikgeschmacks diskriminiert! Toll! Gerade haben die Kirchen höchstrichterlich einen auf den Sack bekommen, weil sie diskrimieren, und trotzdem widmen Sie so was einen überwiegend positiven Artikel? Einmal mehr ein Beleg, dass auch die ZEIT stets mit zweierlei Maß misst und meine Einschätzung bei „Deutschland spricht“, der Vertrauenswürdigkeit der Medien nur eine 2 zu geben, mehr als sinnvoll ist.

Was Nomos betreibt, passt eher nach China. Anstelle des stetigen Nazi-Geschreis, das stets ausbricht, wenn jemand eine andere als die öffentlich betreute hat, kann ich Ihnen nur empfehlen, sich einmal mit der nationalsozialistischen Staatstheorie auseinander zu setzen. China stellt das Paradebeispiel eines NS-Staates dar – und nimmt dem Rest der Welt gerade nicht nur die Butter von Brot, sondern auch den Aufstrich. Wenn man Demokratie will, sollte man vielleicht allmählich mal umdenken. – Gilbert Brands


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Dank Herrn Berbner für seine Offenheit und seinen Mut zur Konfrontation! Ein sehr guter, tief schürfender Artikel über die Psyche des Menschen und den daraus folgenden Verhaltensweisen. Bei der Politik geht es keineswegs nur um die Sache. In vielen sozialen Berufen wie in unserem Leben täte man wohl, sich in die Lage und das Denken des anderen Menschen zu versetzen. Das ist m. E. der Schlüssel zu gegenseitigem Verständnis und Toleranz. Leben in der (politischen) Gruppe bedeutet Gruppendynamik, und auch Gruppenzwang. Aber auch Geborgenheit, ein Ur-Bedürfnis. Ohne die Gruppe – und ohne die „Blase“ – fühlt man sich allein oder unbequem. Die Kunst: in einer Gruppe zu leben, ohne sein Selbst zu verlieren. Nicht leicht. – Martin Grau


Leserbrief zu „Die Angst regiert“ von Bernd Ulrich

Auf mich wirkt die ganze Causa Maaßen wie ein Theater aus dem Tollhaus. Auch die neue Entwicklung kann doch keine Glaubwürdigkeit oder geschweige neues Vertrauen in diese Bundesregierung herstellen. Die Entschuldigungen von Frau Merkel und Frau Nahles sind nicht glaubhaft und eher scheinheilig, denn die Beförderung von Herrn Maaßen war schon gewollt und im Sinne der Regierung für „besondere Leistungen“. Es gibt genug Fälle aus der Vergangenheit, wie die des Bundeswehrgenerals in Afghanistan, der an die hundert Zivilisten tötete und nicht zur Verantwortung gezogen, sondern später auch noch befördert wurde. In diesen Fällen spricht man von Machtwissen, dass auch ein Herr Maaßen besitzt und vor dem die GroKo in die Knie gezwungen wird. Ausserdem steht da noch die Frage im Raum, ob nun Frau Nahles oder Herr Seehofer die Wahrheit gesagt haben, wonach die jetzige gleichwertige Versetzung des Herrn Maaßen bereits von Anfang an im Gespräch war? In dieser Angelegenheit besteht noch Klärungsbedarf, weil führende SPD-Politiker wie Herr Scholz und Herr Weil in Fernsehinterviews des ZDF und der ARD immer nur ausweichend geantwortet haben! – Thomas Henschke


Leserbrief zu „Angriff auf den Dollar“ von Mark Schieritz

Danke für Ihre Analyse, aber in einem Punkt muß ich nachfragen: Es kann durchaus sein, daß Sie aus verschiedenen Gründen in letzter Zeit über das Thema Braunkohle nachgedacht. Daß es aber einen internationalen Markt für dieses Gemisch aus Sand, Wasser und einigen brennbaren Bestandteilen gibt, denke ich eher nicht. Oder doch? – Thomas Weiße


Leserbrief zu „Das Sündikat“ von Evelyn Finger

Die Daseinsberechtigung der katholischen Kirche -und der anderen Kirchen- ist ja ihre Mission, den Glauben an Gott, auf Grundlage der Bibel, den Menschen zu vermitteln. Eine besondere Beziehung zu Jesus Christus als Gottes Sohn und Gott selbst lässt sich nur indirekt über die Jüngerschaft mit Petrus (Stellverteter Jesus auf Erden) herleiten bzw. glauben. Speziell die katholische Kirche verfolgt aber von Beginn an den totalitären Anspruch, das Wort Gottes mit einer teils unmenschlichen Theologie auslegen zu müssen. Das eigene Kirchenrecht ist so pervers verfasst, dass ein Verstoss gegen den Zölibat einen höheren Rang geniesst als die Tat selbst. Und im Mittelpunkt der moralischen Krise der katholischen Kirche stehen diese Taten, die als Verbrechen gegen hilflose und unschuldige Kinder die einhergehende Missachtung des Zölibats als Nichtigkeit erscheinen lassen. Diese ungeheuerliche Ignoranz gegenüber den seelisch schwer geschädigten und gedemütigten Opfern entlarvt die ganze Heuchelei der Kirche als abscheuliches Ablenkungsmanöver nur zum Schutz der eigenen Institution. Man entschuldigt sich zwar seit Jahren gebetsmühlenhaft in der Öffentlichkeit -aber intern werden Vertuschung und Verharmlosung weiter systematisch betrieben. Völlig zu Recht rückt jetzt auch der Papst immer mehr in ein Kreuzfeuer der Kritik, da er -genauso wie der ihm formal unterstehende Apparat- hochrangige Täter gedeckt hat. – Klaus Reisdorf


Leserbrief zu „Das Sündikat“ von Evelyn Finger

Keine rechtsfreien Räume!
Evelyn Finger bringt es treffend auf den Punkt: „Kirchenrecht und Strafrecht kollidieren“. Im Zusammenhang mit den weltweiten Missbrauchs-skandalen in der Katholischen Kirche zeigt sich die immer noch nicht vollständig vollzogene Trennung von Staat und Kirche in unserem Land. Die Tatsache, dass Straftaten immer wieder vertuscht werden konnten, wird innerhalb der Katholischen Kirche dadurch begünstigt, dass sie nach eigener Auffassung eine eigene und unabhängige Gerichtsbarkeit besitzt– mit anderen Worten: Die Katholische Kirche versteht sich selbst als rechtsfreien Raum. Dies zeigt sich u.a. auch im Umgang mit Mitarbeitenden, die den moralischen Maßstäben in ihrem Privatleben nicht genügen. Es darf aber in einem säkularen, demokratischen Rechtsstaat für religiöse Gemeinschaften jedweder Herkunft keine rechtsfreien Räume geben, in denen staatliches Recht keine Anwendung findet. Der Rechtsstaat muss sich gegen eine Parallel-Jusitz religiöser Gemeinschaften entschieden wehren, damit die Demokratie nicht gefährdet wird. Luthers Lehre von den Zwei Reichen ist hier hoch aktuell. Konkret bedeutet das, dass der Staat dringend nach-säkularisieren muss – und sich hier konsequent gegen die Kirchenlobbyisten durchsetzen muss. – Frank Küchler


Leserbrief zu „Über schockierende Interviews“ von Harald Martenstein im ZEIT Magazin

Nach vielen Jahren, in denen ich Ihre Kolumne still genossen habe, ist es nun endlich einmal an der Zeit, dass ich mich für das anhaltende Vergnügen bedanke, das sich beim Lesen einstellt. Vor allem die Beiträge vom 13. und 20. September waren wieder einmal grandios. – Thomas Brandl


Leserbrief zuDas Gespenst von Bonn“ von Roland Müller

Die Intellektuellen zeichnen von Helmut Kohl ein Bild, was ich nicht hinnehmen kann. Es mag durchaus so sein, daß dem Kanzler auch das Glück zur Hilfe kam. Was er aber daraus gemacht hat und mit welchem Fortune er gehandelt hat war bewundernswert. Ich mag gar nicht daran denken, wenn es zu dieser Zeit ein Sozialdemokrat als Kanzler gegeben hätte. Die SPD war in ihrer Ostpolitik immer zwiespältig und mit der Einheit standen sie auf Kriegsfuß. Das wird immer gern absichtlich unterschlagen. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „»Ältere kennen die Abkürzung«“ von Ulrich Bahnsen und Jan Schweitzer

Herr Hirschhausen und Herr Esch, beides ältere Herren, reden sich das „Älterwerden“ schön. Für alles gibt es eine Statistik um die eigene These zu belegen und genauso kann man damit das Gegenteil beweisen. Hier fehlen nur noch die Zukunftsforscher, die uns 150 gute Lebensjahre voraussagen.. Einfacher wäre ein Artikel über positives Denken. Stimmt immer, hilft immer. Wie das Leben sich wirklich anfühlt, jenseits der Statistik, mit der ganzen Komplexität der Ereignisse, die sich in einem Menschenleben ansammeln, wird mit smarten Abkürzungsvergleichen vereinfacht. Ich wünsche mir zu diesem Thema mehr Inhalt – mehr Authentizität! – Viola Deuschle


Leserbrief zu „Europa ist abgemeldet“ von Xifan Yang

Die Situation ist noch weit schlimmer als dargestellt. Während in der Rangliste wissenschaftlicher Veröffentlichungen zur Künstlichen Intelligenz, dem h-Index (siehe http://www.guide2research.com/scientists/DE), ganze 4 in Deutschland forschende Wissenschaftler unter den ersten 100 weltweit vertreten sind, ist es nach Anzahl der meist zitierten Veröffentlichungen in 2018 nur noch einer. (siehe http://www.iro.umontreal.ca/~bengioy/citation-rate-CS-1sept2018.html). Deutschland verspielt vor dem Hintergrund breiter rückwärtsgewandter politischer Diskussionen um Dieselskandal und Einwanderung die Zukunft. Bereits jetzt wird die massive Patentierung von Algorithmen zur Künstlichen Intelligenz durch die genannten Großunternehmen vielen deutsche Firmen deren Verwendung deutlich erschweren.

In den letzten drei Jahren hat die Qualität der KI Methoden durch Verbesserungen der Programme und der Computer-Hardware drastisch zugenommen und übersteigt bei vielen Aufgaben inzwischen die menschlichen Fähigkeiten. Der KI „Big Bang“ hat schon stattgefunden, auch wenn die Politik das noch nicht gemerkt hat. Notwendig ist nun eine nachhaltige Förderung und Konzentration der KI Forschung an Universitäten und Instituten, sowie eine industrielle Initiative, die neben den großen Unternehmen auch den Mittelstand umfasst. Dabei sind alle Branchen betroffen und das Autonome Fahren ist nur eines der vielen Anwendungsgebiete. Insbesondere der Mittelstand läuft sonst Gefahr, die exzellente Ausgangsbasis, z.B. im Maschinen- und Anlagenbau, zu verlieren. Dabei zeichnet sich immer mehr ab, dass die neuen KI Funktionen für die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend sind und nicht mehr die Mechanik. Es wird schwer sein, diesen Rückstand wieder aufzuholen. Das wird jenseits aller politischen Rhetorik leicht messbar sein. Dazu Bedarf es aber dem Mut Schwerpunkte zu setzen. Das Talent dazu ist in Universitäten und Industrie vorhanden. – Dr.-Ing. Axel Richter


Leserbrief zu „Helden der Arbeit“ von Pepe Egger im ZEIT Magazin

Ein kleiner Hinweis: In der DDR gab es keine Beamten. – Joachim Oelßner


Leserbrief zu „Einer stirbt immer“ von Antje Joel

Nach der Lektüre des Artikels ist mir wieder klar geworden, wieso ich vegetarisch lebe und Tiere nicht als Nahrungsmittel sehen will. Was sie leider in unserer Gesellschaft – gejagt oder nicht – für die meisten Menschen sind. Es stimmt natürlich, dass beim Fleischkonsum das qualvolle Dasein und das Töten von den Konsumenten ausgeblendet wird (weil sie es ja nicht selbst tun müssen), dennoch hat mich die zynische Art, wie die Autorin ihre Passion beschreibt, erstaunt. Sie ist vielleicht ehrlich, ihre Ansichten muten dennoch sehr seltsam an, gerade in Zeiten, wo doch Zweifel aufkommen sollten, ob der Mensch die ‚Krone der Schöpfung‘ ist, um so selbstverständlich über Leben und Tod anderer – mitfühlender- Wesen zu entscheiden. – Vera Fulterer


Leserbrief zu „»Erstaunlich modern«“ von Thomas Kerstan

Alles überflüssig. Wer wie ich auch in Singapur lebt, braucht eine solche Untersuchung nicht. Wenn von Kind auf, die Schüler Benehmen lernen, braucht man solche Ergebnisse nur für die Statistik. Praktischen Nährwert hat das nicht. In Deutschland, vielleicht auch in anderen europäischen Staaten, wird das nicht mehr gelehrt. Jedenfalls nicht in der Zeit als meine Kinder noch Schüler waren – vor 20 Jahren. Wer sich benehmen kann und gebildet ist, der neigt nicht zur Ungerechtigkeit und kann sich besser ein Urteil machen.

Die positiven Zahlen wundern mich nicht, die Befragten sind überwiegend beeinflusst worden. Auch die Gleichmacherei ist kontraproduktiv. Manches können die Frauen besser und umgedreht die Männer. Die Deutschen sind Umfrageweltmeister. Das führt dann zu falschen Ergebnissen, genau aus den Gründen die ich aufgezeichnet habe. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Sie sind doch bloß nachgeeilt!“ von Peter Kümmel

Auch wenn Herr Patzelt keine Belege für eine Hetzjagd in Chemnitz sieht, für mich ist auch die Jagd Einzelner auf Andersdenkende oder Andersaussehende kein „Nacheileverhalten“. Ich halte das für einen nicht angebrachten Euphemismus. Wenn ich zur Straßenbahn eile und meine Frau eilt hinter mir her, ist das ein „Nacheileverhalten“. Aber wenn ich voller Angst vor Tätlichkeiten wegrenne und mir einer oder mehrere in brutaler Absicht nachlaufen, ist das kein „Nacheileverhalten“, sondern ich fühle mich gehetzt. – Eduard Prosch


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Ich finde es eine ganz tolle Idee und möchte sie gerne nutzen. Noch mehr würde es mich freuen mit den Redakteuren in Kontakt zu treten. Weil ich glaube ,dass der Unmut in hohem Maße daher kommt, dass mit geballter Kraft bestimmte aktuelle Themen nach vorne gedrückt werden. Diese laufen dann alle halbe Stunde im Radio , 5 Talkshows und die Tageszeitungen und andere Medien. Wobei es scheinbar gar keine Rolle spielt um was es geht und wie staatsgefährdend sie wirklich sind. Wenn es um Personen geht ,drehen sie alle am großen Rad. Was noch schlimmer ist , ist die Übereinstimmung was aller Medien. (Selbst die Reihenfolge der Themen ist, wenn durch Deutschland fährt im Radio und Fernsehen gleich.) Es wird von vornherein das Opfer aus – und fertiggemacht. Hier einige Stichworte: Wulff- Wedel-Özil-Trump-Seehofer- Chemnitz- Maaßen Frage an die Zeit: Was macht eigentlich der Fall Wedel -wieviel belastbare Beweise gibt es denn bis jetzt?? Im Fall Maaßen habe ich teilweise gedacht, wir stehen vor einem Putsch von rechts. Aber nein es war nur eine sehr sehr unbedachte unkluge Äußerung!! Objektivität: Wenn Seehofer etwas sagt, ist es immer Wahlkampf- wenn die SPD Kandidatin in Bayern sich gegen Nahles auflehnt, Ist das niemanden eine Anmerkung wert!!!! Meine Einschätzung bezieht sich auch mehr auf die anderen Medien als auf die Zeit ,sie sind da schon zurückhaltender. Bis auf den Fall Wedel, da wollten sie wohl mal richtig auf Investigativ-Boulevard machen. – Friedhelm Stöter


Leserbrief zu „Hass und Hetze“ von Josef Joffe

Ich bin sonst kein wirklicher Fan Ihrer Kolumne. Spätestens seit „Hiob, lass gut sein“ stand ich ihr (bzw. Ihnen) eher ablehnend gegenüber. „Hass und Hetze“ hat mir dagegen aus der Seele gesprochen und den Nagel auf den Kopf getroffen. Die wochenlang feilgebotene instrumentalisierte Pseudomoral einiger lauthals Empörter war kaum auszuhalten. Wer sich auf einen Wettbewerb der starken (und falschen) Worte einlässt, wird – so er denn grundsätzlich wohlgesonnen ist – irgendwann einmal den guten und treffenden Worten nachtrauern. – Dr. Christian Voll


Leserbrief zu „Die Angst regiert“ von Bernd Ulrich

Machtspiele statt Fakten
Tagesaktuelle Nachrichten verfolge ich im Radio. In den ersten 2 Tagen, war zum Fall Maaßen von der Authentizität eines Videos die Rede, die gerade überprüft werde. Ab da ging es nur noch um die Hatz auf Maaßen und welche Partei (für/gegen Absetzung) dabei wohl gewinnt. Die Atmosphäre entsprach eher einem Pferderennen als der Suche nach Wahrheit. Zum Video selbst habe ich erst wieder in der Zeit eine paar Sätze gelesen – neben seitenlangen Stellungnahmen zu den politischen Machtspielen.

Das gleicht frappant der gesetzwidrigen Entlassung des Generalbundesanwalts Harald Lange 2015 durch den damaligen Justizminister Heiko Maas: Absetzen von Personen je nachdem woher gerade der Wind der öffentlichen Meinung weht, Ausnützen der Situation zu Machtspielen, Außerachtlassen der Fakten. Merke: die wirklichen Populisten sitzen in der Regierung. – Frank Hrebabetzky


Leserbrief zu „Ein Hoch auf die Dinnerparty!“ von Claire Beermann

Herzlichen Glückwunsch zum überaus gelungenen Artikel „Dinnerparty“, der sehr anregt sich wieder einmal zu trauen zum Dinner einzuladen! – Petra Malatynski


Leserbrief zu „Alerta, alerta, Antifascista!“ von Peter Dausend

Was sollte das denn sein? Satire? Eine ernstgemeinte Kritik an der Art und Weise, wie Antifaschisten ihren Widerstand dokumentieren? Oder was? Nachdem ich den Artikel gelesen habe, habe ich mir sofort andere Artikel von Peter Dausend angesehen, um mir ein Bild davon zu machen, wie „der sonst so tickt“. Ich bin nicht wirklich schlau daraus geworden. Jedenfalls finde ich diesen Artikel unerträglich, sofern ich ihn so verstanden habe, wie er gemeint war. Wenn nicht, bitte ich um eine Erklärung, was denn gemeint war. So jedenfalls gehört der Artikel für mich in die Kategorie Verharmlosung der Art und Weise von Demonstrationen faschistischer Überzeugungen und des immer wieder und immer noch hinkenden Vergleichs zwischen Rechts- und Links-Extremismus. Passt so überhaupt nicht in die ZEIT, finde ich. Ich hatte mein E-Abo gekündigt und daraufhin eine Mail von Ihnen bekommen, die davon sprach, dass die ZEIT Lesen ja auch eine Haltung sei. Ich habe dem bisher zugestimmt und war schon fast wieder überzeugt, das Abo doch zu verlängern. Jetzt fange ich erneut an zu zweifeln. Schade! – Ursula Binder


Leserbrief zu „Holz gegen Kohle“ von Petra Pinzler und Daniel Wolf

Als Bürger von NRW im Alter von 63 Jahren bitte ich Sie dringend, die Polizeieinsätze im Hambacher Forst umgehend zu stoppen und die Genehmigung für die Abholzung des Hambacher Forstes solange auszusetzen, bis ein gesellschaftlicher Konsens über die Energiepolitik der Bundesrepublik erreicht ist. Ich mache Sie verantwortlich für eine weitere Verschärfung der aktuellen politischen Auseinandersetzung durch den laufenden – nicht gewaltfreien – Polizeieinsatz gegen friedliche Demonstranten. Die Abschaltung der Braunkohleverstromung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele, welche auch Deutschland vertraglich zugesichert hat. Auch wenn der Klimawandel mich persönlich wahrscheinlich nicht oder nur bedingt treffen wird, so setze ich mich hiermit für meine Kinder und Enkel ein, welche die durch meine Generation – und auch letztlich durch mich mit – verursachten Klimaveränderungen tragen müssen. Es gibt Menschen – z.B. Franz Alt – die sagen, es bleiben noch ca. 15 Jahre, um Einfluss auf die Klimaveränderungen nehmen zu können. Die Zeit drängt also sehr! Jeder Aufschub ist schädlich. Stoppen sie also zunächst umghehend die Polizeiaktion im Hambacher Forst, dann die Abholzung des Hambacher Forstes sowie längerfristig weitgehend die Braunkohleverstromung in NRW. – Martin Burger


Leserbrief zum Titelthema „»Deutschland spricht«“ von Bastian Berbner

Ich finde „Deutschland spricht“ eine sehr gute Aktion und habe mich auch beteiligt. Zur Auswertung habe ich schon viele schöne, positive Berichte gelesen, muss aber ein bisschen Wasser in den Wein kippen. Sicher waren viele Gespräche gut und konstruktiv, meines war es nicht. Im Nachhinein habe ich mir dazu einige Gedanken gemacht, die vielleicht für ähnliche Veranstaltungen und überhaupt für die Frage des Dialogs zwischen Menschen unterschiedlicher Meinung interessant sein könnten. Es geht um die Grenzen des Dialogs bzw. um die Frage, ob wir irgendeine gemeinsame Plattform, irgendeine gemeinsame Basis brauchen, damit das Gespräch überhaupt Sinn macht. Mich hat sehr frustriert, dass mein Gesprächspartner, der alle Muslime als Bedrohung empfindet, für keinerlei Fakten oder Argumente zugänglich war, er wiederholte nur in anderen Worten, was er meinte. Er erzählte mir in gemütlicher Atmosphäre beim Kaffee, dass er alle Menschen mit Migrationshintergrund, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit, auch die 2. oder 3. Generation, aus Deutschland herausschaffen will. In Wohncontainer auf eine Insel, auf ein Schiff Richtung Südpol, wie es ihnen damit geht, wäre ihm dann egal, das sagte er auf meine konkrete Frage nach Toten, die es dabei geben könnte. Da hat doch ein Gespräch keinen Zweck, oder?

Ich habe es mit verschiedenen Argumentationen oder auch einfach menschlichen Regungen versucht, es war kein Rankommen. Wenn jemand so etwas meint und dabei Tote einkalkuliert, braucht man doch nicht mehr zu reden, oder? Deshalb denke ich, wenn wir mit Rechtspopulisten, Fremdenfeinden etc. reden, muss es eine Mindestbasis geben, auf die man sich einigen kann, mindestens die, dass wir keine anderen Menschen umbringen wollen, vielleicht die ersten Artikel des Grundgesetzes? Dialog mit Menschen anderer Meinung ist gut, aber bei bestimmten menschenfeindlichen Haltungen ist es meiner Meinung nach wichtig, deutlich zu machen, das ist nicht einfach eine Meinung, die man haben kann und über die man sich gemütlich beim Kaffee unterhalten kann, hier ist eine Grenze erreicht, das ist nicht debattierfähig. So in dem Sinne der vielleicht etwas platten Parole: „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“. – Carmen Lange


Leserbrief zu „Die Angst regiert“ von Bernd Ulrich

Mit diesem Brief möchte ich eine Frage stellen, über deren Bedeutung ich bis dato noch nicht wirklich etwas sachdienstliches gelesen habe. Es geht für mich noch ein letztes Mal um diesen Herrn Maaßen. Bei allen Erklärungen, Begründungen und vermeintlichen Feststellungen, habe ich noch gar nichts von ihm selber gehört. Ich meine, so etwas wie“ Es tut mir außerordentlich leid, daß ich meine Kompetenzen völlig überschritten habe, in dem ich mich zu Themen geäußert habe, die ich auf Grund meines Amtes, nicht in der Öffentlichkeit hätte so formulieren dürfen. Meine persönliche Meinung hätte ich an anderer Stelle sagen dürfen, aber nicht in der Position meiner Exstelle. Ich sehe meinen Fehler ein und möchte mich, was nur natürlich ist,dafür in der gleichen Öffentlichkeit entschuldigen.“ Das wäre das notwendige Statement eines Ehrenmannes / guten , hohen Beamten gewesen, nicht wahr? Da es nicht erfolgte, muß man doch annehmen, er ist all dies nicht.Versteckt sich hinter“ Mama, Papa und großer Schwester“. Wie unfähig ist das denn? Jedem „ Otto Normalverbraucher“ist das klar. Nur nicht diesem…….ja was ist er denn? Kann es sein, daß er einfach nur auf allen Gebieten unfähig ist? – Irene Neuhard


Leserbrief zu „Einer stirbt immer“ von Antje Joel

So also meint eine eloquente schreibkundige Journalistin zur Jägerin mutiert zu sein. Ich lasse ihr es gern, stolz darauf zu sein, den „Kick“ des Jagens entmythologisiert zu haben: die „Befriedigung darüber, dem Tod nicht ausgeliefert zu sein“. „Trugschluss“? Wie sich die Zeiten ändern! Als 81 Jähriger Nachkomme einer Forst- (und damit selbstverständlich der Jagd verbundenen) Familie habe ich 40 Jahre lang einige Hundert Rehe u.a. erlegt. Ich war wie die meisten JägerInnen meiner Generation der Waidgerechtigkeit verpflichtet. Dass Frau Joel den Begriff offenbar nicht kennt, wundert mich nicht. Wer „den Schöpfer im Geschöpfe ehrt“ (v.Riesenthal) erliegt keiner „Faszination für den Tod“. – Jörg Schlette


Leserbrief zu „Holz gegen Kohle“ von Petra Pinzler und Daniel Wolf

Mich stört unter anderem auch ein Fakt wahnsinnig: Wann kommt denn endlich der richtige Aufschrei der Grünen? Wann? Da kommt nichts von dieser Seite. Kein Grätschen, kein Intervenieren, keine Debatte! Einfach nur nichts. Das gleiche Gefühl habe ich übrigens auch wenn’s um Volkswagen und schmutzige Motoren geht. Die Verkehrsminister der CSU verschleppen und verschleiern wo es nur geht. Aber die Grünen scheint es nicht wirklich zu tangieren. – Yves Pulst


Leserbrief zu „Auf der Suche nach Mr. Right“ von Heinrich Wefing

„Auf der Suche nach Mr. Right“ titel Ihr Artikel: Auch wenn es anscheinend mit 70, 80 oder doch eher 90%iger Wahrscheinlichkeit ein Mann wird: Genau in dem Fall wäre Gender-gerechte Sprache wichtig gewesen. „Auf der Suche nach Mr. or Mrs. Right“ z.B. hätte auch noch prima als in die Zeile gepasst. Stattdessen folgt als nächste auch noch mal rein die männliche Form „… neuer Präsident“, wenigstens da hätte „Präsident oder endlich mal wieder eine Präsidentin“ stehen können. Im Stil der 60er Jahre stehen geblieben oder nur eben mal 50 Prozent der Bevölkerung „vergessen“? Beides wäre schlimm für eine Zeitung wie die „Zeit“ und dann auch noch auf S. 2. – Claudia Oberascher


Leserbrief zu „Hass und Hetze“ von Josef Joffe

Ich komme erst jetzt dazu ihren letzten“ Zeitgeist“ zu lesen, in dem sie zurecht die Auswahl der Wörter “ Progrom und Hetzjagd“ monieren bzw für nicht angebracht halten. Ich bin immerwieder erstaunt, weil sich in den letzten Jahren diese Dinge ständig wiederholen, dass in der Presse und andere Medien sich Journalistin erstaunt äussern über gewisse Entwicklungen in Wort und Ton und vergessen dabei, dass fast ausschließlich sie die ersten sind, die solche Stimmung durch ihr teilweise nicht vernünftig recherchierten Berichte forcieren. Beste Beispiel das angesprochene Video. Im Fernsehen in den Nachrichten wurde umgehend von „Hetzjagd“ gesprochen und dies multiplizierte dich anschließend auf allen Kanälen und Zeitungen am folgenden Tag. Aber die Presse hat keine Schuld, hat nie schuld. – Michael Dürke