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31. Oktober 2018 – Ausgabe 45

Leserbrief zu „Über neue und alte Dieselvon Carolin Würfel im ZEIT Magazin

Aber bezüglich dem handwerklichen Recherchieren der Inhalte möchte ich mich doch äußern: Der „Bulli“ wenn er 50 Jahre alt ist hat sicherlich keinen Dieselmotor! Den Diesel im „Bulli“ gab es erst ab 1981 im kantigen T3, also erst 37 Jahre. Im übrigen stand das so auch nicht in dem Interview, das haben sie wohl dazugedichtet. Und wenn der „Bulli“ nun doch keinen Dieselmotor hat, dann spuckt er alles andere giftige aus, aber sicher nur sehr wenige Stickoxide, dafür ist der Motor einfach zu uneffektiv. Es wäre sicher glaubwürdiger, wenn solche Kleinigkeiten (die an der Kernaussage des Artikels nichts ändern) besser recherchiert und stimmig wären. Diese Verknüpfung in ihrer Story war einfach unglücklich. Ach ja, und wie fahren sie eigentlich in den Urlaub? – aber bitte doch mit dem Fahrrad, oder der Bahn :-) – Ulrich Keck


Leserbrief zu „Was tun, wenn keiner mehr das Sagen hat?“ von Marc Brost und Lisa Nienhaus

Um an diesem Thema dranzubleiben, empfehle ich den Autoren MARC BROST und LISA NIENHAUS, natürlich auch allen anderen Interessierten Lesern, die Lektüre von Frederic Laloux‘ bahnbrechender Recherche zu evolutionären Organisationen ‚Reinventing Organizations – Ein Leitfaden zur Gestaltung sinnstifender Formen der Zusammenarbeit‘, die Waldemar Zeiler offensichtlich sehr genau studiert hat. – Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „Es ist vorbei“ von Matthias Geis

Diese Weltuntergangsstimmung in der Beurteilung der amtierenden Bundesregierung kann ich nicht teilen. Weder inhaltlich noch perspektivisch. Erinnern wir uns, dass es ein halbes Jahr dauerte, bis in Berlin endlich mit parlamentarischer Mehrheit regiert werden konnte. Noch viel länger währten die nicht endenwollenden, wie letztlich unverantwortlichen Querschüsse eines Horst Seehofer zum Randthema der Flüchtlingspolitik, wie zu Angela Merkel als vermeintlicher Mutter aller Probleme. Nach den Wahlen in Bayern und Hessen wird die Sicht klarer. Die CSU wird spätestens im Dezember einen konstruktiveren neuen Parteivorsitzenden haben. In der CDU wird nach den überstandenen Schockwellen aus Bayern gleichzeitig nur die Spitze einnehmen, welche wie bisher weitgehend ausgleicht anstatt zu spalten. Gleiches gilt für die SPD. Der Feind unserer Demokratie lauert ganz rechts in Unheilsgestalt der Autokraten für Deutschland. Ihnen spielten Neuwahlen nach dem äußerlichen Durcheinander der hinter uns liegenden Monate in die Karten. Es würde ein Wahlkampf unter Hauen und Stechen. Eine derart richtungweisende Auseinandersetzung über einen weiteren Zeitraum passt angesichts der internationalen Herausforderungen Nichten die politische Landschaft. Sie würde vor allem auch mit dem Termin der im Mai bevorstehenden Europawahl kollidieren. Regierung und Ministerien leisten derweil längst gute Sacharbeit. Eine vielmehr bessere Außendarstellung ist angezeigt. Kanzlerin Merkel macht’s ja vor. – Jochen Freihold


Leserbrief zu „Und was rettet die SPD?“ von Sigmar Gabriel

Mit diesem Beitrag wissen wir nun, wer für DIE ZEIT die intellektuelle und moralische Nachfolge von Helmut Schmidt angetreten hat. Es ist offensichtlich der langjährige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel. Ohne Amt und Würden kann man natürlich gut über Versäumnisse und Defizite in der SPD und deren Politik und noch besser über notwendige Veränderungen schreiben. Herr Gabriel spricht darüber, wie man wieder einen emanzipatorischen Sozialstaat schaffen kann. Er verschweigt aber, dass wir diesen bereits hatten, nämlich vor den sogenannten Reformen der Agenda 2010, an denen er auch maßgeblich beteiligt war und die er auch bis heute für richtig hält. Die betroffenen Menschen, die von Hartz IV leben müssen und die Betroffenen der Arbeitsmarktreformen der rot-grünen Regierung unter Schröder mit den zu vielen entstandenen prekären Beschäftigungsverhältnissen werden sicherlich eine andere Meinung haben. Auch viele der Nichtbetroffenen, für die aber die Fragen der sozialen Gerechtigkeit zentrale Bedeutung haben, sehen diese Defizite in der SPD-Politik noch heute.

Die Menschen, die in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg dem Narrativ der SPD gefolgt sind, nämlich darauf vertraut zu haben, dass die SPD ihre Interessen in der Sozialpolitik vertritt und daraus folgernd immer wieder die SPD und nur die SPD gewählt haben, haben sich aufgrund der tiefen Enttäuschung über diese unsoziale Politik unter Schröder längst von ihrer ehemaligen politischen Heimat abgewandt. Diese vielen Wähler wird die SPD so schnell nicht wieder zurück bekommen. Dabei reicht es nicht aus –so in dem Artikel zu lesen- den sozialdemokratischen Geist seit 150 Jahren zu beschwören. Die Menschen werten das was sie erleben und aus der SPD Politik erlebt haben. Herr Gabriel und seine Partei sollten den Mut haben und sich von Fehlern der Agendapolitik zu distanzieren und einen glaubhaften Neuanfang starten, damit sich die ehemaligen SPD-Anhänger wieder an den Grundwerten einer wirklich sozialdemokratischen Politik orientieren können. Dabei hat Herr Gabriel völlig recht, dass einzelne beschlossene Maßnahmen, die sicherlich richtig sind, dieses nicht leisten können. Ich bin überzeugt davon, dass es diesen Neuanfang geben wird, aber ohne Nahles, Scholz und andere, die für die Misere der SPD mitverantwortlich sind. – Jürgen Stock


Leserbrief zu „Zaubert BMW die Luft sauber?“ von TAT

In dem Artikel berichten Sie über die Aktion von BMW eine kostenlose Software-Aktualisierung anzubieten. Unabhängig davon, ob man BMW glauben mag, dass damit insgesamt die Emissionen verringert werden können, habe ich mich entschlossen dem Angebot von BMW zu folgen. Da kein negativer „Einfluss auf die zertifizierten Werte zum Verbrauch, auf die Leistung oder die Lebensdauer des Motors“ gegeben sein soll, ist mir der Entschluss relativ leicht gefallen. Wie im Schreiben von BMW vorgesehen, habe ich einen örtlichen Händler angegeben, der bei meinem BMW Kfz die Software-Aktualisierung durchführen soll. Kurz danach kam der Anruf des BMW Händlers. Als erstes nannte er mir die Voraussetzungen, die erfüllte sein müssten, damit diese Aktualisierung durchgeführt werden könne (leerer Fehlerdaten Speicher im Kfz). Falls bei meinem Kfz die Voraussetzungen gegeben seien, müsse ich zuvor schriftlich die Haftung für die Software-Aktualisierung übernehmen, dann erst würde der Händler erst aktiv. Von all dem steht im Schreiben von BMW nichts. Ein Schreiben an BMW zur Klarstellung dieses Sachverhaltes blieb bislang unbeantwortet. – Horst Schlicht


Leserbrief zu „Über neue und alte Diesel“ von Carolin Würfel im ZEIT Magazin

Wenn man bei Wikipedia den Begriff VW-Bus eingibt, wird einem offenbar, dass es sich bei einem 50 Jahre alten Exemplar um einen frühen T2 handelt, der nie mit einem Dieselmotor versehen war. Der kam erst 1981 im T3. Auch wirkt ein T2 durch die Bauhöhe wuchtiger als er ist. Wo ein aktueller Golf Variant durchpasst, schafft es ein T2 allemal. Kritk, auch wenn augenzwinkernd, sollte doch auf Fakten basieren. – Bernd Lange


Leserbrief zu „Brummbrumm-Sprache“ von Alard von Kittlitz

Herr von Kittlitz spricht mir aus der Seele! Auch ich kann diese infantilen Anreden von Erwachsenen nicht ausstehen. Für meine Enkel bin ich die „Oma“, für alle anderen die „Großmutter“. Darauf bestehe ich. Leider werde ich dann oft für überkandidelt oder altmodisch gehalten. Ich finde es aber wichtig, zu nicht Familenmitgliedern eine gewisse Distanz zu halten. Wenn sich mehr Menschen daran halten würden, würde der allgemeine Umgangston vielleicht auch höflicher. Ich finde es unmöglich, wenn ein gestandenes Mannsbild sagt: „ich bin der Papa von xy“. Das kann er vielleicht zu Kleinkindern sagen, aber sonst heißt es „Vater“! Mein Sohn nennt mich übrigens seit der Pubertät „Mutter“. Das finde ich gut. Meine Tochter sagt zwar zu mir „Mama“, aber zu anderen spricht sie von mir als „meine Mutter“. Ganz schlimm finde ich es, wenn sich ältere Ehepaare mit „Mama“ und „Papa“ anreden. Kein Wunder, wenn man sie dann nicht ernst nimmt! – Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „Hannchen B. war begeistert“ von Wolfgang Benz

Ich möchte im Zusammenhang mit dem erschütternden Artikel nur an den Roman „Mordverläufe 9./10.XI 1938“ von Manfred Franke aus dem Jahr 1973 erinnern, wo ähnliches, wenn auch in einer literarischen Form beschrieben wurde. – Jürgen Elsner


Leserbrief zu „»Fassungslos und wütend«“ von Daniel Müller

Was mich wundert ist, dass der Themenkomplex „Kriminalität und Zuwanderung“ insgesamt medial doch unangemessen wenig Beachtung geschenkt wird!? Ich verfolge das Thema interessehalber schon länger und bin gleichfalls erstaunt, dass der Themenkomplex – zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung – seitens der Politik relativ wenig Aufmerksamkeit erfährt. Und offensichtlich die Politik erst dann wieder aktiv wird, wenn ein Tatgeschehen an dem Zuwanderer beteiligt sind (wie die Gruppenvergewaltigung in Freiburg) wieder mal die Öffentlichkeit erreicht! Dieses ist um so verwunderlicher, weil sich z.B. aus den Lagebildern des BKA – die letztendlich auf den Lagebilder der LKA’s fußen – die Entwicklung der Kriminalitätsraten, die sich aus der Zuwanderung ergeben haben, praktisch für jeden nachvollziehbar herauslesen lassen! Und diese zeigen seit Jahren bei Tötungsdelikten und Delikten wie Körperverletzung, Straftaten gegen die persönliche Freiheit, Raub, räuberische Erpressung und räuberischer Angriff auf Kraftfahrer eine erschreckende Entwicklung!- Übrigens mit einer auffallend hohen Anzahl von tatverdächtigen Zuwanderern aus Kriegsregionen. Dass im Zusammenhang u.a mit dem Tatgeschehen in Freiburg, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, an denen Zuwanderer beteiligt sind, inzwischen doch wohl mehr Beachtung geschenkt werden müßte, liegt auf der Hand. Stellt man die tatverdächtigen Zuwanderer in ein Verhältnis zu anderen Gruppen Tatverdächtiger in Deutschland (Deutsche, Nichtdeutsche etc.) ergibt sich zu einzelnen Delikten (relativ gesehen) ein erschreckend hoher Anteil von Tatverdächtigen aus der Gruppe der Zuwanderer (wenn man diese in Verhältnis zum Anteil an Gesamtbevölkerung setzt!) .- Hier insbesondere auch vor dem Hintergrund einzelner Nationalitäten! Offensichtlich entzieht sich diese Betrachtungsweise des hohen Anteils der tatverdächtigen Zuwanderer im Verhältnis zu anderen Gruppen Tatverdächtiger in Deutschland, bislang der Aufmerksamkeit der Politik!?- Oder wird von dieser schlichtweg negiert. Ich darf in diesem Zusammenhang anregen sich mit dem Themenkomplex aus Sicht ihrer Redaktion doch ggf. noch einmal journalistisch zu beschäftigen.- Die PKS des BKA ist hinlänglich bekannt, ergänzend verweise ich auf das Lagebild des BKA: – „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung Bundeslagebild 2017“, link nachfolgend:
https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/KriminalitaetImKontextVonZuwanderung/KriminalitaetImKontextVonZuwanderung_2017.htmljsessionid=378FCDE2F4937D0DFD8DB7432592B7DE.live0602?nn=62336 und
– „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung Kernaussagen Betrachtungszeitraum: 01.01. – 31.03.2018“, link nachfolgend:
https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/KriminalitaetImKontextVonZuwanderung/kernaussagenZuKriminalitaetImKontextVonZuwanderungIQuartal2018.htmljsessionid=378FCDE2F4937D0DFD8DB7432592B7DE.live0602?nn=62336Volker Rockel


Leserbrief zu „Wie viel wiegt 1 kg?“ von Max Rauner

Selten nur habe ich einen so wissensfreien Artikel in diesem Teil der ZEIT gefunden. Der Autor versteht weder den Unterschied zwischen Masse und Gewicht, noch hat er begriffen, dass Delta-nu keine „Frequenz des Cäsium-Atoms“ ist. Dass er Metrologen ihre Berufsbezeichnung verweigert und sie in arroganter Weise als „Bessermesser“ abqualifiziert, macht das nur noch schlimmer. Max Rauner sollte künftig besser für das Feuilleton schreiben. – Prof. Dr. Peter A. Henning


Leserbrief zu „»Fassungslos und wütend«“ von Daniel Müller

Es ist schwer erträglich, zum x-ten Mal zu lesen, dass bei x-ter Straftat von Flüchtlingen nicht politisch instrumentalisiert werden soll. Man ist also scheinbar der größere Täter, wenn man denkt, straffällige Flüchtlinge gleich abzuschieben, als die eigentlichen Täter. Das scheint mir nur in Deutschland so. Es gibt viele liberale Länder, die gerne Zuwanderer aufnehmen, nur: Werden sie straffällig, ist das das Ende jeglicher Gastfreundschaft. Von wegen noch vom Steuerzahler finanzierte spezielle Einrichtungen, in der straffällige Zuwanderer untergebracht werden. Auch ist das Argument, auch Deutsche begehen Straftaten begehen, unerträglich, da es ein Totschlag-Argument ist. Jedes Land hat seine eigenen Übeltäter, man braucht nicht noch weitere Importe. – Steffen Kaufmann


Leserbrief zu „Die Welt der Wut“ von Uwe Jean Heuser

Normalerweise spare ich mir soetwas, aber es ist ein Feiertag und die E-Mailadresse steht gleich neben dem Artikel. Das Zitat zum Wahnsinn hat dem aktuellen Wissensstand nach seinen Ursprung nicht bei Albert Einstein. Ist immer ein wenig entmutigend, zu sehen, dass es selbst der Qualitätsjournalismus nicht so genau nimmt. – David Stadler


Leserbrief zu „Über neue und alte Diesel“ von Carolin Würfel im ZEIT Magazin

Falls der VW-Bus von Herrn Albrecht tatsächlich schon 50 Jahre alt sein sollte, also Bj.1968, hat er (noch) keinen Dieselmotor! Dieser wurde erst mit der Modellreihe T3 ab 1979 erhältlich – falls Ihnen Herr Albrecht (oder sein Pressebüro) noch keine Kopie des KFZ-Scheines zugesandt haben sollte, gibt es dazu reichlich Infos z.B. in Wikipedia. Die eingebauten Motore stammen zum Grossteil vom VW-Käfer und hatten keinerlei Abgasreinigung: Das Abgas und die enthaltenen Stickoxide incl. Kohlen – Mono- (und Di-) Oxid wurden daher oft zum Suizid durch Vergiftung verwendet. Wie u.a. auch in der Zeit zu lesen war, hat die dt. Autoindustrie viele Verbesserungen an Fahrzeug- und Motorentechnik erst nach langem Jammern und Klagen (die Arbeitsplätze, der Untergang des Abendlandes etc.) eingeführt: Vom Sicherheitsgurt bis zur Abgasreinigung seit Jahrzehnten das gleiche Schmierentheater mit Duldung der Politik.

VW gebührt dabei eine besondere Rolle: Man hat sowohl den Dieselmotor in leichten PKW leistungsfähig (und kfm. erfolgreich!) gemacht, als auch mit kriminellen, technischen Tricksereien und besonders dem Umgang mit dem Skandal seit seiner Aufdeckung das Ende dieser Technik heraufbeschworen. Ich fahre selbst ein mehr als 40 Jahre altes Motorrad ganz ohne Abgasreinigung weniger als 1000 km pro Jahr – falls Sie selbst Kinder haben sollten, bringen Sie diese bestimmt nicht mit einem SUV (klar mit Dieselmotor) zu Kindergarten, Schule, Sport und anderen Aktivitäten. – R. Seehaus


Leserbrief zu „Es ist vorbei“ von Matthias Geis

Vorneweg: ich muss aufpassen dass ich angesichts der Aufgeregtheit unserer Balla- Gesellschaft nicht immer mehr zum Wut- Bürger mutiere… Also, ich möchte mich zum Artikel von Matthias Geis, mit dem Titel „es ist vorbei“, äußern. Halte den Abgesang von ihm auf die große Koalition für zynisch, beinahe sogar gemein. Die Lage nach der Bundestagswahl war äußerst schwierig. Der smarte Herr Lindner hat die Annäherungs- Arbeit und das Potential einer Jamaika Koalition aufgrund seiner Hybris platzen lassen! Schon vergessen? Dieser Mann (ohne Eigenschaften), der so großartig in unsere „Digital First – Bedenken Second-Welt“ passt. Das die anderen sich dann einigen mussten, um den Schrecken einer Neuwahl mit erstarkter AFD zu vermeiden, hat Herr Geis irgendwie verdrängt! Oder? Oh, Mann, und jetzt die fehlende Würdigung für Merkels Rücktritt vom Partei Vorsitz. Der zeigt doch, dass sie nicht wie das CSU-Affen-Trio (Entschuldigung, bin auf diese Narzissten so wütend) an ihrem Sitz haftet. Sollte gewürdigt werden. Überhaupt würdigt der Artikel überhaupt nicht sozusagen die Richtigen, sondern gibt eher den populistischen Systemkritikern „Nahrung“. Weil er keine Lösungen bietet. Sondern ebenso unter Utopie Schwäche leidet wie so viele andere kritische Artikel der letzten Jahre. ( Gegenbeispiel: Artikel daneben, von Jan Uwe Heuser, der sich in der Tiefe mit dem erschreckenden Phänomen des Erfolges der Populisten beschäftigt. Auf dessen Erkenntnisse kann man echt aufbauen.)

Vielleicht hätte ich mich für diesen andwren Artikel ausdrücklich bedanken sollen und die Kritik an dem anderen in Klammer erwähnen. Aber ich fühle mich in dieser zynischen, verdeckt-aggressiven, nicht wohl-wollenden Atmosphäre die sich aktuell in unserer Gesellschaft verdichtet, zunehmend unwohl. Sehne mich nach echten Diskussionen über die Frage wie wir wir leben wollen! Der Fatalismus mit dem unsere Gesellschaft erschreckende Entwicklung hinnimmt tut mir weh und macht mich, ehrlich gesagt, auch aggressiv. Verstehen sie? Ihre Zeitung setzt dieser Haltung übrigens insgesamt viel Engagement entgegen. – Claudius Merz


Leserbrief zu „»Fassungslos und wütend«“ von Daniel Müller

« Wer nicht hüpft ist ein Nazi! » So skandierte Horn bei der Demo vom Fensterbrett, um die linksfaschistischen Zecken zu Attacken auf die braven Bürger aufzuhetzen! Das soll ein Oberbürgermeister sein? Das ist ein verblendeter kleiner Wichser, der in seinem Leben völlig den Überblick über die Realität verloren hat. Aber so ist das mit dieser verschissenen Generation der hochdekadenten und hochtoleranten Idioten. Solch ein indoktriniertes Hirn wird niemals auch nur im Ansatz verstehen, wo seine Geisteskrankheit herkommt, da mittlerweile eine grosse Anzahl ähnlicher Vollpfosten auf der Fläche der BRD rumgeistern. Es ist nur erstaunlich, wieweit die Leidensfähigkeit der normalen deutschen Meerschweinchen geht, bevor da echter Widerstand entsteht. Ich fürchte aber, an dem Punkt ist es zu spät, noch irgendwas von Deutschland zu retten. Diese Kloake Europas ist zum Untergang verurteilt. Geschichte wiederholt sich! – Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „Petzen für die AfD“ von Ulrike Gastmann

Die Kolumne von Kollegin Gastmann betrachtete ich zunächst mit Skepsis, da ich befürchtete, wieder einige Lehrerzimmergeschichten serviert zu bekommen. Doch ich sollte mich täuschen . Frau Gastmann schafft es, politisch und gesellschaftlich wichtige, gar brennende Themen so aufzuarbeiten, dass deutlich wird, wie wichtig die Institution Schule ist. Dabei bedient sie sich keinerlei Klischees des gestressten Pädagogen oder der murrenden Lehrerschaft. Nein, sie zeigt auf, welche Verantwortung wir Lehrer haben und was wir in diesem Mikroorganismus Schule bewirken können, könnten und sollten. Das online Projekt der AFD war mir bis zu diesem Zeitpunkt völlig fremd und ich finde keine Worte dazu, die nicht schon Frau Gastmann verwendete. Ich schließe mich ihrer Bitte an: Kultusminister aller Bundesländer – bitte übernehmen Sie jetzt diese Verantwortung. Ich bitte Sie, meine Damen und Herren der ZEIT, greifen Sie dies nochmals auf und konfrontieren Sie die Verantwortlichen der entsprechenden politischen Ebenen damit! Danke Frau Gastmann! – Brigitta Krinner


Leserbrief zu „Hannchen B. war begeistert“ von Wolfgang Benz

Vielen Dank für diesen erhellenden Bericht. Es ist leider so – das Häutchen der Zivilisation ist dünn. Ich bin Witwe, 68 Jahre alt und habe nie damit gerechnet, dass die Demokratie ins Wanken gerät und die Rechten wieder hochkommen. Wenn man sich jetzt nicht besinnt und die Demokratie offensiv verteidigt, ist es irgendwann zu spät. Sie haben ja in dem Artikel einige Vorkommnisse der Neuzeit geschildert. Leider habe ich zu unserem politischen Personal wenig oder kein Vertrauen. Die Politik hätte längst anders reagieren müssen nach Solingen und dem NSU. Auch die Menschen – auch in meiner unmittelbaren Umgebung – sehen die Gefahren nicht oder wollen sie nicht sehen. Ich kann das nicht begreifen und bin entsetzt und werde deshalb dieses Land verlassen. Die Politik ist nirgendwo mehr so, dass ich sie voll unterstützen könnte, aber das Wetter ist besser. Ich habe Arthrose und Wärme tut mir gut. Danke nochmal für den Artikel – vielleicht werden etliche Menschen aufgerüttelt …… – Undine Mix-Falter


Leserbrief zu „Gönn’s dir, Genosse!“ von Fabienne Hurst

Frau Hurst hat in ihrer Kritik der Kritiker des „linken Luxus“ einen falschen Ansatz. Auch wenn sie Kant zum Diskreditieren des Sparens bemüht, greift sie zu kurz, denn die Kritik bezieht sich nicht auf das alleinige Geldausgeben. Vielmehr setzt sie daran an, dass diejenigen, die um Gleichheit und Gerechtigkeit bemüht sind, auf Distinktion durch Luxusgüter und Konsum setzen. Das heißt, sie schätzen -entgegen eigenen Aussagen- Luxus und Konsum in ihrem Symbolwert wesentlich höher ein als selbst viele bekennende Kapitalisten. Auch im Streben nach Gleichheit und Gerechtigkeit ist der Wunsch nach Distinktion absolut übermächtig. Diese Diskrepanz ist üblicherweise Gegenstand der Kritik. – Guido Schwemin


Leserbrief zu „Über Stapel und Ordner“ von Harald Martenstein im ZEIT Magazin

Meine Frau ist wie Sie. Bei uns heißen die Stapel allerdings Haufen. Einen Stapel gab es auch, früher, als unsere Tochter noch klein war und unendlich viele Fragen an den Vater stellte. Der wusste sich zu helfen, mit dieser Antwort: Das kommt auf den Stapel. Ich muss meine inzwischen erwachsenen Tochter mal fragen, wo dieses Monstrum abgeblieben ist. – Kurt Eimers


Leserbrief zu „»Fassungslos und wütend«“ von Daniel Müller

In der Ausgabe von der Zeit am 31.10.18 steht auf Seite 11 eine Überschrift die lautet: “Fassungslos und wütend: In Freiburg ist wieder eine junge Frau Opfer eines Gewaltverbrechens von Flüchtlingen geworden. Wie kann die Stadt ihre Büger schützen? Oberbürgermeister Martin Horn ringt um Antworten.” Mein Name ist Sarah Becker, ich bin eine junge Frau, 30 Jahre alt und aus der Nähe von Köln. In der Bild hätte mich so eine Überschrift nicht gewundert, aber von der Zeit habe ich mehr erwartet. Die Wortwahl “wieder” im Zusammenhang mit Flüchtlingsgewaltverbrechen und die Annahme, dass Bürger vor Flüchlingen geschützt werden müssen, ist erschreckend. Warum kann die Vergewaltigung nicht als Vergewaltigung stehen bleiben, anstatt das der Fokus auf das Herkunftsland der Täter fällt? Die Macht der Medien ist heutzutage immernoch gross und da spielt Wortwahl eine wichtige Rolle. Die Beteiligung an Kriminalität je nach Bevökerungsgruppe (Herkunft, Alter, Geschlecht) wird in dem unten eingefügten Faktencheck von der Zeit Online selbst gut beschrieben. Die meisten Vergewaltigungen werden von Menschen im Bekanntenkreis begangen, nicht von fremden Flüchtlingen in Diskos oder auf der Strasse, wie von „Frauen gegen Gewalt“ fol­gen­der­ma­ßen erläutert wird: „Zwei Drittel aller Vergewaltigungen finden im sozialen Umfeld der betroffenen Mädchen und Frauen statt. D.h., Mädchen und Frauen sind dort am stärksten bedroht, wo sie sich am sichersten fühlen – nämlich in der Familie, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz oder in der eigenen Wohnung.” Das hat mit immernoch vorherrschenden patriarchalen Gesellschaftstrukturen in Deutschland zu tun und nicht mit Flüchtlingen. Davon zeugt die Normalität sexueller Belästigung, von der es bis zur Gewalt nicht weit ist: “Jede zweite Frau wurde schon mindestens einmal sexuell belästigt. Das heißt: Ihr wiederholtes Nein zu einem Date wurde nicht akzeptiert, sie wurde mit anzüglichen Witzen bedacht, angestarrt, bekam ohne Aufforderung Nacktbilder geschickt oder wurde gegen ihren Willen angefasst” (Süddeutsche Zeitung, 2016).

Die meisten Flüchtlinge sind friedlich. Die Frage sollte doch eher lauten, wie können die Flüchtlinge vor Gewalttaten von Rechts geschützt werden? Oder wie können Flüchtlinge vor Abschiebung in Kriegsländer, oder in Länder in denen sie aus menschenrechtswiedrigen Gründen verfolgt werden, geschützt werden? Von einem Land wie Deutschland, dass auch von Kolonialismus und Neokolonialisum profitiert hat und an der Kriegsbeteiligung in Afghanistan schuldig ist, könnte man als Flüchlting etwas Schutz erhoffen. Bitte basieren Sie sich doch auch in Ihrer Wortwahl und Ihren Andeutungen auf Fakten. Sonst tragen Sie zum Hass gegen Flüchtlinge bei, der von anderen Seiten schon genug angefacht wird. – Sarah Becker


Leserbrief zu „Und was rettet die SPD?“ von Sigmar Gabriel

Ja, was rettet denn die SPD? Ganz einfach: sie muss ihren Markenkern, die soziale Gerechtigkeit, wieder entdecken. Und zwar angesichts dramatischer Umstände in radikaler Form: Mindestlohn von mind. 12 €, zweistellige Milliardensummen in den sozialen Wohnungsbau investieren, endlich wieder angemessen als Staat in die öffentliche Daseinsvorsorge für Krankheit und Pflege investieren und diese nicht privaten Konzernen überlassen, Hartz IV abschaffen und endlich mal über ein Grundeinkommen nachdenken etc. Und wo kommt das Geld her: es ist ja da und muss eben radikal umverteilt werden. Denn der neue Realismus kann, wie Herr Gabriel richtig von Herrn Habeck abgeschrieben hat, eben nur noch radikal sein. Hier ein Prozentpunkt Krankenkasse runter, dort ein paar Cent Mindestlohn herauf – ja, was soll das denn für eine Politik sein? Aber genau vor dieser Radikalität fürchtet sich die SPD, Herr Gabriel traut sich ja nicht einmal, in seinem Artikel die notwenigen radikalen Änderungen zu benennen. Traut er sich noch, das Wort Umverteilung in den Mund zu nehmen? Herr Gabriel wird also vermutlich die SPD nicht retten. – Matthias Gruner


Leserbrief zu „Die Welt der Wut“ von Uwe Jean Heuser

Es stimmt schon: “die Sehnsüchte der Bürger ernst nehmen” und “ein gemeinsames Projekt versprechen”; das ist erforderlich und die genannten Vorschläge dafür sind gut. Aber, wo Spaltlinien zu erkennen sind, gibt es auf jeder derer Seiten etwas und es ist keine ausreichende Lösung des Problems, nur die eine Seite mit positiven, nützlichen und erforderlichen Verbesserungen zu bedienen. Es ist ebenso erforderlich, als negativ empfundene Verhaltensweisen zu vermeiden, wie die herablassende und z. T. verächtliche Behandlung der benachteiligten Schichten im mittleren Westen der USA oder in Deutschland die Etikettierung von Entscheidungen erheblicher Bedeutung als “alternativlos”, was jedem, der über Alternativen nachdenkt, vermittelt, dass er das Wichtigste nichtbegriffen hat und man sich mit seiner Meinung nicht auseinandersetzen muss. – Dr. Hergen Heinemann


Leserbrief zu „Über neue und alte Diesel“ von Carolin Würfel im ZEIT Magazin

Ihr Artikel ist lustig und ich mache mir häufig auch Gedanken über alte, stinkende Autos, die eben auch oft von Alternativen oder Grünen gefahren werden. Aber: sind Sie sicher, dass ein Bulli Baujahr 1968 von einem Diesel angetrieben wird? Der hatte m.w. den VW-typischen luftgekühlten Boxermotor. – Hartwig Diehl


Leserbrief zu „Mehr Verbote, bitte!“ von Merlind Theile

Sie schreiben in Ihrem Artikel: „Es ist kein Geheimwissen, dass die Produktion eines Kilos Kartoffeln 100 Liter Wasser verbraucht, jene eines Kilos Rindfleisch dagegen 15.000.“ Diese Zahlen werden immer wieder genannt, wenn auf Umweltsünden hingewiesen wird. Warum sollte es denn eine Umweltsünde sein, für Nahrungsmittel Wasser zu verbrauchen? Das Wasser geht ja nicht verloren, sondern befindet sich in einem natürlichen Kreislauf. Ein Kilo Kartoffeln wird nicht um 100 Kilo schwerer, das Rind auch nicht um einige Tonnen. Das von der Kartoffel „verbrauchte“ Wasser verdunstet und kommt als Regen zurück. Dem Urin des Rindes geht es nicht anders. Ich bin sehr daran interessiert, zu erfahren, welchen Denkfehler ich Ihrer Ansicht nach mache. – Dr. Uwe Roske


Leserbrief zu „Die Maße dieser Welt“ von Max Rauner

in der 3. und in der 5. Spalte muss es doch „MeTROlogie“ (nicht „MeTEOROlogie“), wie es im Artikel desselben Verfassers (!!!) auf der Seite links oben richtig steht. Hat da die Autokorrektur etwas Falsches vorgeschlagen??? – Volker Morstadt


Leserbrief zu „Und was rettet die SPD?“ von Sigmar Gabriel

Gabriels Analyse der Ausgangslage der SPD nach den Wahlen in Bayern und Hessen dürfte die Situation der Partei richtig beschreiben; insbesonder Neuwahlen würden für die SPD „…eine existentielle Gefahr…“ bedeuten. Seine weiteren Reflexionen dokumentieren aber eher intellektuellen Eklektizismus und politischen Opportunismus. Er scheint auch zu verdrängen, daß er von 2009 bis 2017 Vorsitzender der SPD war. Da redet Gabriel „vom emanzipatorischen Sozialstaat, der die Produktivitätsgewinne auch dazu zu nutzt, Arbeiten und Leben besser zu vereinbaren.“ Ja, das ist nicht falsch, aber werter Herr Gabriel, Arbeiten und Leben ist i.R. kein Gegensatz, vielleicht im Denken einiger sozialdemokratischer Funktionäre, die nie im normalen Berufsleben standen (jüngstes Beispiel Kevin Künert).

Gabriel kommt dann zu Europa. Einhegung des „Kapitalismus in Europa“,wobei er die grandiose Ausdehnung des Sozialstaates in Deutschland durch SPD und CDU und anderswo übersieht. Weiteres Stichwort „Nettozahlerdebatte“ (hat nicht der SPD Finanzminister schon deutsche Ausgleichzahlungen für den Brexit in Aussicht gestellt). Kennt Herr Gabriel die deutschen Haftungsrisiken im EURO-System und die schon jetzt beachtlichen EU-Transferzahlungen in Struktur-und Agrarfonds zwischen Nord-,Süd- und Osteuropa? Schließlich plädiert Herr Gabriel für einen „radikalen Realismus.“ Wie Herr Gabriel – und wohl auch viele in der SPD – das verstehen ist schlichtweg entlarvend: Zunächst „lobt“ Herr Gabriel DIE GRÜNEN „Sie haben gelernt, die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr zu bevormunden“. Aber was kommt dann in seinem Beitrag: „Wir müssen die Menschen vor Ort, in ihren Lebenszusammenhängen aufsuchen, wieder mit ihnen reden, ihre Probleme anhören, sie ermutigen und helfen wo man kann.“ Dieser substanzlose Paternalismus wird noch gesteigert:“Vor allem sie (die Bürger wohlgemerkt)loben , ihnen danken und deutlich machen, dass wir wissen, wer dieses Land wirtschaftlich erfolgreich und sozial sicher macht.“ Ja, Herr Gabriel weiß es und kann es auch allen anderen erklären. Gabriel sollte zur Kenntnis nehmen, daß die Mitte in Deutschland, übrigens die Leistungsträger, die aus seiner Sicht den Parteien der Besserverdienenden (FDP, GRÜNE) zuzurechnen seien, keine Welterklärungen von Herrn Gabriel erwarten, schon gar nicht von Personen, die zwar geistige Strömungen wie „Die Gesellschaft der Singularitäten“ (A.Reckwitz) und die neueren Überlegungen von F. Fukuyama (über Identität und Anerkennung) eklektisch zu verarbeiten suchen und sich damit intellektuellen Glanz versprechen. – Dr. Herwig Schlögl


Leserbrief zu „Gönn’s dir, Genosse!“ von Fabienne Hurst

Ein großes Lob und Dank an Ihre GestalterInnen für „Hummer und Sichel“! – Falk Häckel


Leserbrief zum Titelthema „Rettung naht!“

Rollenkonform kümmert sich Bernd Ulrich um die männlichen Bewerber in der CDU, Tina Hildebrandt um die weibliche. Sie zeichnet ein sehr persönliches und sympathisches Bild von Frau Kramp-Karrenbauer und hält sie für ähnlich liberal wie Frau Merkel. Eine gute Zusammenarbeit mit der Kanzlerin sei wahrscheinlich. Weniger begründet erscheint jedoch, wie die geforderten Veränderungen in der Partei- und Regierungsarbeit da gelingen sollen. Noch zurückhaltender ist ihre Darstellung der Kommunikation zwischen Merkel und Kram-Karrenbauer seit der Regierungsbildung: Nur Naive glauben, die beiden Damen hätten keine klare Absprache hinsichtlich der Nachfolge in Partei und Amt getroffen. Frau Merkel hat sehr wohl den Versuch gemacht zu bestimmen, wer ihr folgen sollte, wurde aber von den schlechten Wahlergebnissen und dem Druck aus der CDU gezwungen, ihren Zeitplan zu ändern. Nun zu erklären, sie wolle auf die anstehenden Wahlen keinen Einfluss nehmen, ist nichts anderes, als aus der Not eine Tugend zu machen.

Frau Hildebrandt kritisiert zu Recht Merkels verquaste Sprache im Allgemeinen, geht aber nicht konkret darauf ein, wie die Kanzlerin uns alle hinters Licht geführt hat mit der sibyllinischen Aussage, dass sie im Dezember für den Parteivorsitz nicht oder kandidiere. Merkel muss doch gemerkt haben, dass die Bürger sie offensichtlich alle falsch verstanden hatten, und hat nichts unternommen, die Sache richtig zu stellen. So viel zu der viel beschworenen Verpflichtung, „das Volk mitzunehmen“. Frau Hildebrandt nennt Merkels Abschiedserklärung „eine beeindruckende und bewegende“. Das kann man nachvollziehen, wenn man die Kanzlerin mag. Und es ist anständig, dass man nicht nachtritt, wenn einer am Boden liegt. Das darf aber nicht den Blick darauf verstellen, dass die Bundeskanzlerin wieder einmal das eine gesagt hat und das andere getan: Sie übernimmt Verantwortung für die schlechte Regierungsarbeit, tritt aber für eine bessere Parteiarbeit zurück. Das ist so, als wenn ein erfolgloser Bundestrainer seiner Agentur kündigt, als wohlbestallter Chefcoach aber weitermacht.

Während sich also Frau Hildebrandt für Kram-Karrenbauer verwendet, unternimmt Herr Ulrich den ersten Versuch, besonders Friedrich Merz herunterzuschreiben. In Anspielung auf Barbarossa, dessen Rückkehr einst sehnlich erwartet wurde, sei auch Merz nur ein Sehnsuchtsobjekt. Doch will das dem Merzkritiker noch nicht so richtig gelingen: Der Mann ist eben kein „Gespenst“, sondern quicklebendig. Mit der Formulierung, der „Retter … der zumindest heute ganz anders ist, als er nie war“ übertrifft Ulrich dabei mal wieder die Sprache der Kanzlerin an sinnlosem Wortgeklingel. Dann versucht er, Merz in ein undefinierbares konservatives Lager abzudrängen, und schließlich macht er ihn zum altmodischen Neoliberalen, der jahrelang den Kapitalisten zugearbeitet hat. Ist der Verfasser wirklich der Meinung, Erfahrungen im Straßenkampf (Fischer), im Kampf für den StaMoKap (Trittin) oder in der Führungsarbeit bei der FDJ (Merkel) seien bessere Voraussetzungen für politische Ämter als die Arbeit in Rechtsanwaltskanzleien und in Aufsichtsräten? – Johannes Kettlack


Leserbrief zu „Und was rettet die SPD?“ von Sigmar Gabriel

Die Lieblingsforderung der politischen Akteure Heisst „Erneuerung“ was das nun genau sein soll ist meist nicht so klar. In Wirklichkeit geht es um die Frage „Was können wir tun, um mehr Wählerstimmen zu gewinnen“ Hier ist das Personal gefragt. Die Ratschläge für eine bessere Regierung sind für den aufmerksamen Leser gut zu erkennen. Diese Ideen sind mit großer Überzeugungskraft zu vermitteln und vorzutragen. Leider ist die Besetzung durch Frau Nahles als Vorsitzende der SPD nicht sehr hilfreich. Eine Wählerin hat gemeint „Sie hat kein Charisma“. Es geht nicht darum Die Verdienste von Frau Nahles als Ministerin nicht anzuerkennen. Für Ihre Darstellung als Persönlichkeit kann sie nichts.
Nebenbei: ich habe den Krieg noch als aktiver Soldat erlebt, bin seit 1965 Mitglied der SPD und leide. – Heinrich Mecke


Leserbrief zu „Gönn’s dir, Genosse!“ von Fabienne Hurst

„wenn Besserverdiener zu Hause essen, ist das nicht nur meistens ungemütlich, sondern vor allem ist es asozial und wirtschaftsfeindlich.“
„Jeder kann nur das an Geld ausgeben, was er selbst mit seiner Hände Arbeit verdient hat!“ Ein altes Sprichwort, an das sich Ihre Journalistinnen und Journalisten und auch unsere Politiker halten sollten. Ich erkenne an diesem Artikel die typische „Großstadtüberheblichkeit“ derjenigen, die bequemerweise mal kurz vor Ihr Büro treten um zu recherchieren. Als“ Asoziale“ fahre ich jeden Tag zu meinem 34 km entfernten Arbeitsplatz um meine selbstangebauten Gartenprodukte für mich und meinen Mann in einer 1,5 stündigen Mittagspause zu zubereiten. Für uns ist das der größte Luxus den wir uns in unserer nun mehr 27 jährigen Selbstständigkeit (übrigens beide in getrennten Unternehmen) leisten. Ich werde diese Zeitung nicht abonnieren! – Dr. rer. nat. Iris Jedrysiak


Leserbrief zu „Es ist vorbei“ von Matthias Geis

Angela Merkel hat ihr „Profil“ verloren und geht nicht mehr an den Start. Friedrich Merz geht mit total runderneuertem Profil ins Rennen, im Kampf um die Poleposition. Falls er gewinnen sollte, so wird er uns sicherlich erklären wollen, wie man ein „Profil schärft“; und gleichzeitig dabei die CDU retten kann! – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zum Titelthema „Rettung naht!“

Aufgrund des gestrigen Feiertags in Niedersachsen, habe ich DIE ZEIT erst heute erhalten. Die Titelseite ist ein absolutes Meisterwerk, nicht nur wegen „Merz Spezial Dragees“. Ich gehe davon aus, dass ich nicht die Einzige bin, die total begeistert ist. Welch‘ eine Idee. Nachdem meine Lesebrille den Namen des Genies, Thomas Kuhlenbeck, entziffert hat, habe ich sofort unter Google nachgesehen! Gibt es eigentlich auch einen Preis für das „Beste Titelbild des Jahres?“ – Ruth Kirchstein


Leserbrief zu „Es ist vorbei“ von Matthias Geis

Nicht nur die SPD wird nicht müde es zu betonen, wieder schwingt es auch in ein bis zwei Nebensätzen Ihrer Zeitung mit: Ziel der großen Koalition ist es, wieder zur Sacharbeit zurückzukehren. Ohne Erfolg – wie in letzter Zeit offensichtlich wurde. Aber macht man es sich damit nicht ein wenig zu leicht? Dass man ständig von den politischen Erschütterungen liest (die nahezu im Wochentakt die Berliner Republik zu bedrohen scheinen) und dabei keinen Platz mehr für Berichte über neue Gesetze und andere Regierungsprojekte findet, ist nicht zuletzt auch eine bewusste Entscheidung der Medien. Sollte man sich nicht vielleicht auch an die eigene Nase fassen? Die Große Koalition will zur Sachpolitik zurückkehren? Warum nicht ihr die Chance dazu geben? Wie wäre es zum Beispiel mit einer Seite pro Ausgabe oder Monat, auf der die inhaltliche politische Arbeit der Regierung aufbereitet wird – abseits von GroKo-Dämmerung und anderen Krisenberichten? – Ronas Karadag


Leserbrief zu „Und was rettet die SPD?“ von Sigmar Gabriel

Da gibt es nichts; außer, halt stop! „Superman Merz“ der alte „Profilschärfer“, der hat doch erst kürzlich versprochen, dass er auch die SPD retten kann, dass er die AfD wieder abschaffen will, und dass er es (vielleicht) sogar schaffen könnte, den „Nämbercha Glubb“ *), in der ersten Fußballbundesliga zu halten (wohl die schwerste aller Wohltaten)! Der „Merz“ geht wieder um; Deutschland steht kurz vor der „Totalrettung“!
*) 1.FCN(ürnberg) – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zu „Mehr Verbote, bitte!“ von Merlind Theile

In Deutschland sind die weltgrößten „Abfall-Junkies“*) daheim! Nun will diese „böse EU“ den Deutschen ran an ihrem „gelben Sack“ gehen; obwohl noch nie ein deutscher, gelber Sack auf hoher See gesichtet worden ist.
*) Abfall-Sammler – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zur Grafik „Ist da Tier drin?“ von Alexej Schurkin und Johanna Kuroczik

„Vegetarier zu werden, das ist nicht schwer, Vegetarier zu bleiben, dagegen auch nicht sehr!“ „Ich esse eigentlich sehr wenig Fleisch“, so die Antwort, falls ich mich doch als Vegetarierer zu erkennen geben sollte; interessant, gell*)! Jetzt ist mir auch der durchschnittlich hohe Fleischverbrauch, und das noch „pro Kopf“, so richtig klar geworden. Welches Lab bewohnt denn, den Käse? Zur Auswahl stehen: a) tierisches, b) mikrobielles, c) pflanzliches Lab! Ist Gelantine im Joghurt? Ganz so einfach, wie es klingt, sind diese Fragen jedoch nicht zu beantworten. Es braucht dazu einen akribisch sehr genauen Leseaufwand, oder besser gesagt, von Vorteil wäre gleich ein Hochschulstudium im Fachbereich der „Zutatenlisterei“. Achtung, Augen auf und durch beim Lebensmittelkauf, die vegetarischen „Exoten“ kommen!
*) höchst interessant – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zu „Über neue und alte Diesel“ von Carolin Würfel im ZEIT Magazin

Erlauben Sie mir, eine Ihrer doch etwas hochnäsig-ironischen Formulierungen zu verwenden: Der einigermaßen kundige Leser Ihrer Gesellschaftskritik ahnt, dass Sie von der Sache wohl herzlich wenig verstehen. Einen Bulli, der jetzt 50 Jahre alt ist, gab es nicht mit Dieselmotor und selbst eine – technisch recht anspruchsvolle – Umrüstung mit dem seit 1976 angebotenen Dieselmotor wäre jünger (davon ist aber nicht die Rede, und ein Fan, wie Herr Albrecht zu sein scheint, käme auch nicht auf diese Idee). Sie machen also aller Wahrscheinlichkeit nach Herrn Albrecht einen ungerechtfertigten Vorwurf. Ich bitte um Korrektur. – Siegfried Fels


Leserbrief zu „Die Welt der Wut“ von Uwe Jean Heuser

Unerklärt konstruiert der Verfasser, Uwe Jean Heuser, einen Widerspruch zwischen „Populisten“ (also Leuten aus dem Volk) und Demokraten. Falls diese Volksleute eine große Minderheit oder gar die Mehrheit bilden , sollte er mit seinen Moralzuordnungen vorsichtiger umgehen. Die Beweggründe dieser Gruppe, anders zu wählen als bisher opportun, ist doch kein Zeichen von Unreife! Die brasilianischen Umstände vermag ich nicht zu beurteilen, aber in Europa mag eine bedeutende Minderheit die Zwangsjacke der Zentralisierung aller Gewalten in Brüssel und Straßburg nicht. Einer fortschreitenden Europäisierung werden die nationalen Eigenheiten und Entscheidungsmöglichkeiten geopfert und damit die individuelle Zugehörigkeit und Identität. Die Bürger spüren, dass im europäischen Einheitsbrei die Vielfalt untergehen wird. Die Leute in den neuen Bundesländern erahnen, dass diese Zentralisierung keine Probleme löst und letztlich zu einem sozialistisch-zentralistischen Staatengebilde führen soll. Um in den Geschehnissen dieser Welt zu bestehen, bedarf es keines Staatskontinents (und keines genormten Weltbürgers). Die EU hat m.E. dann eine Zukunft, wenn die Nationen in relativer Autorität und Unterschiedlichkeit erhalten bleiben. Allmählich und mit Geduld- und ohne Bevormundung- wird gegenseitiges Verständnis wachsen. Die offizielle Politik hat UK vergrault, und andere werden folgen (!) Unverständlich für viele sind auch die Klima-und Energiepolitik. In Deutschland wächst zunehmend der Unmut über den Ersatz des Kernstromes durch Kohlestrom. Unvermeidbar, weil ein hoch entwickeltes Industrieland nicht mit Strom aus Sonne und Wind versorgt werden kann, negieren dennoch fast alle Politakteure diese Erkenntnis. Kein Wunder, wenn das Volk Widerstand leistet. Ist das nicht verständlich ? Zur Zeit äußert sich das im Unmut über die Merkelpolitik. – Wolf Eckardt


Leserbrief zu „Die Welt der Wut“ von Uwe Jean Heuser

Wenn unsere schwarz-/rot-/grünen „Volksparteien“ sich – außer in Wahlkampfzeiten – gefühlt mehr um das Wohl der Immigranten als um das des eigenen Volkes kümmern, das ja, ohne je gefragt worden zu sein, „weltoffen“, ohne zu murren, mit ihnen Tür an Tür leben soll; exzessiven Minderheitenschutz betreiben, auch dort, wo die zu schützende Minderheit längst die Mehrheit ist; Gesetze nicht strikt anwenden, zu deren Konsequenz auch die Ausweisung gehört; Bürger, die ihre Politik schrill oder maßvoll kritisieren, allesamt verächtlich als Rechtspopulisten bezeichnen: dann werden eben diese sich den Nicht-Volksparteien zuwenden, von denen sie mehr Wertschätzung, mehr Schutz, mehr Gesetzestreue erwarten! Dabei kommt es eben nicht vorrangig auf höheren Mindestlohn an, auf bezahlbare Mieten, kostenlose Kitaplätze! Wichtiger als materielle Güter sind Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit, das Befolgen des geleisteten Amtseids und das Bewahren (nationaler) Eigenheiten und Besonderheiten, die sich nicht in einer Polyethno-Multikulti-Beliebigkeit verlieren dürfen! – Dr. med. Ulrich Pietsch


Leserbrief zu „Und was rettet die SPD?“ von Sigmar Gabriel

Tattoos als Zeichen der politischen Ausdrucksform?
Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde die SPD bei einer Umfrage, in der es um einen möglichen Umbruch der Partei ginge, mehr „Pro-Umbruch-Stimmen“ erhalten, als Gegenstimmen. Doch wo ist die Vision für diesen Umbruch? Wo sind die Politiker für dieses Vorhaben? Existiert dieser Wunsch tatsächlich bei der oberen Riege? Und wie, lieber Herr Gabriel, soll dies ohne Inhalt vonstatten gehen? Der Inhalt darf in der Politik niemals zur Nebensache degradiert werden. Er sollte immer die Substanz jeder Partei sein! Dass sich die Bevölkerung momentan auf einer Identitätssuche befindet, kann ich mit Bestimmung verneinen. Wieso auch? Lediglich weil weniger Menschen die CDU und SPD wählen? Weil die Menschen mehr und mehr die Grünen als eine echte Alternative zu den Regierenden sehen? Weil die Grünen eben doch eine Substanz in ihrer Politik aufweisen und diese obendrein mit einem Lächeln und für jeden verständlich vermitteln können? Nein, es ist nicht nur die Quittung für das desaströse Bild, das die GroKo abgibt, sondern auch der Verdienst ehrlicher und besonders authentischer Politik. Die SPD sollte sich ein Beispiel daran nehmen. Denn über eines sind wir uns einig. Jede echte Demokratie benötigt ein soziales Herz, um am Leben gehalten zu werden. Ich würde mich freuen, wenn die SPD endlich wieder an Authentizität dazu gewänne und Parteien, wie der AFD, Stimmen abnähme. Versuchen Sie es doch mal mit Inhalt und einem Lächeln und nicht mit Streitigkeiten innerhalb der GroKo und dem unermüdlichen Gerede von „Sacharbeit“, sondern tragen Sie doch bitte proaktiv Sorge dafür, dass Bedingungen herrschen, in denen jedes Leben gelingen kann. Ist das geschafft, befinden wir uns automatisch wieder in einem sozialeren Deutschland. – Jean-Pierre Rollnik


Leserbrief zum Titelthema „Rettung naht!“

Endlich mal wieder was los in Berlin ! Und das auch noch konstruktiv und belebend ! Ich bin die langweiligen und teilweise polemischen Statements der Politik – Profis Andrea Nahles , Kevin Kühnert oder Gauland langsam leid . Als langjähriger Liberaler muss ich mich jetzt erst mal neu sortieren ! Aber : Die Kandidatur von Friedrich Merz für den CDU – Vorsitz hat meine vollste Zustimmung . Und sollte Herr Merz auch noch irgendwann Kanzlerkandidat werden , ja dann werde ich als bekennender Christ ernsthaft darüber nachdenken , als “ Rentner im Unruhestand “ Friedrich Merz mit all einen Kräften im Wahlkampf zu unterstützen ! – Erwin Chudaska


Leserbrief zu „Über neue und alte Diesel“ von Carolin Würfel im ZEIT Magazin

Witziger Artikel, aber ist Jan Philipp Albrechts Bulli wirklich ein Diesel? Bin 72 und hab genau vor 50 Jahren auch so ein Teil gefahren, auch durch ganz Europa, vom Nordkap bis Piräus – das war aber definitiv ein Benziner. – Thomas Gatter


Leserbrief zu „Über neue und alte Diesel“ von Carolin Würfel im ZEIT Magazin

Bei dem 50 Jahre alten Bulli des Grünen-Politikers Jan Philipp Albrecht handelt es sich um einen VW T2. Dieser Bus wurde ausschliesslich mit Benzin Motoren gebaut. Hätte man genau recheriert, wäre kein Artikel gegen den Diesel Motor daraus geworden. Also nicht einfach drauf losschreiben! – Heinz Lutz


Leserbrief zu „Böse, böser, Böhmermann?“ von Antonia Baum und Lars Weisbrod

Grundsätzlich bin ich kein Fan von Böhmermann, Kebekus usw., deren Auftritte meiner Meinung nach in erster Linie der Befriedigung ihres Narzissmus dienen. Menschen, die auf Bühnen stehen und ihr Publikum anschreien, oder „auf Teufel komm raus“ Skandale provozieren, sind mir erst einmal suspekt. Um so mehr musste ich staunen (und die Stelle mehrmals lesen), dass die Akteure der beschriebenen Veranstaltung 2010 in Dortmund in einem Punkt tatsächlich einem Journalisten der „ZEIT“ ( im Jahre 2018) , Lars Weisbrod, weit voraus sind: Ob ein Mann ironisch Frauen verachtet oder ein Deutscher ironisch gegen Juden hetzt ist tatsächlich das Gleiche. Wie kann man, gerade Angesichts der deutschen Geschichte, Unterschiede in der Bewertung von Handlungen gegen andere Menschen machen? Wie kann man heutzutage noch die Greuel der gesamten Menschheitsgeschichte, die Männer an Frauen begangen haben und begehen, ausblenden und gewillt sein verachtende Witze (ironisch oder nicht) durchgehen zu lassen? Ich bin entsetzt über diese journalistische Entgleisung. Wenn ich „DIE ZEIT“ nicht so sehr mögen würde, würde ich sie jetzt abbestellen. Ich halte eine Stellungnahme der Redaktion oder des Journalisten für angebracht. – Susanne Bartsch


Leserbrief zu „»Oh, da kommt ja meine Frau«“ von Reiner Lehberger

In Ihrem Artikel verwandten Sie in Spalte 1, Zeile 23, den Begriff „Parteigenossen”. Einer verbreiteten Unsitte folgend, wollten Sie sicherlich den Begriff „Genossen“ benutzen. Eine überlieferte Anredeform in sozialdemo- kratischen, sozialistischen, kommunistischen Parteien und eigentlich mehr für den internen Gebrauch bestimmt und in sofern für Externe nicht unbedingt vorgesehen. Falsch und irreleitend ist jedoch der von Ihnen gewählte Begriff „Parteigenossen”. Diese Wortverbindung ist eine Schöpfung der Nationalsozialisten, die sich mit dem Zusatz Partei von den Genossen in anderen Parteien absetzen wollten. Nachlesbar u. a. bei Wikipedia: „Parteigenosse”, Abwandlung des Wortes Genosse durch die NSDAP aber auch Duden und andere Nachschlagewerke. Ich finde wir sollten mit der Verwendung von bestimmten Begriffen aus dem Wortschatz der Nationalsozialisten bewusster umgehen und nur jene Parteigenossen nennen, die es waren oder wieder gerne wären. Die Bezeichnung Parteigenossen für Mitglieder der SPD halte ich wegen der historischen Belastung des Begriffes für unangemessen. – Uwe Schoormann


Leserbrief zu „Zum Grinsen Verdammt“ von Katja Nicodemus

Katja Nicodemus erwähnt lässt in ihren Artikel zum 90. Geburtstag von Micky Maus souverän einfließen, dass ihre Besuch in den Disney Archiven von Disney organisiert war. Ich würde mir in der ZEIT mehr Offenheit dieser Art wünschen. Denn die Überlegungen, die Frau Nicodemus anstellt, sind dann ja sehr unabhängig und die Reportage kommt zu ganz eigenen Schlüssen und Gedanken über die Verführung und den Schrecken von Disney. Vor allem ist der Text sehr lustig. Über das WEr-das-liest-ist-doof habe ich mich totgelacht (auch Humor könnte in der ZEIT mehr vorkommen). Herzlichen Dank. – Bernd Lange


Leserbrief zu „Wer macht’s?“ von Bernd Ulrich

Chapeau. wie Sie selbst schreiben, hatte zum Redaktionsschluss noch nicht einmal festgestanden, ob Herr Merz tatsächlich antritt. Damit haben sie das Bashing eröffnet. Erstaunlich, welche Reflexe diese Kanditatur bei der Presse auslöst. Bei der Pressekonferenz des Herrn Merz, die ich bei NTV verfolgte, stand gleichzeitig unten im „Informations-Laufband“, Blackrock möchte Herrn Merz gar nicht wiederhaben. Eine Replik auf die erste Meldung, Merz arbeite ( welch Frevel ) bei Blackrock. Ihre Analyse geht Gott sei dank etwas tiefer. Selbstverständlich gilt immer noch : wenn alles bleiben soll, wie es ist, muss sich alles ändern. Aber die Menschen müssen mitgenommen werden. Das ist der Spagat. Konservativ im besten Sinne ist eine Grundlage, auf der Menschen bereit und willens sind, die notwendigen Veränderungen zu begleiten.Nur zwei Beispiele. 1. Fragen Sie doch mal, ob überhaupt noch jemand, der nicht Jura studiert hat, die Gesetzeslage oder die entsprechenden Urteile versteht. Die vielen gegengesetzten Urteile in den verschiedenen Instanzen zeigen eine gewisse Beliebigkeit selbst bei Juristen. Klarheit oder Gerechtigkeit erwartet doch niemand mehr von der Justiz ( und kommen Sie mir bitte nicht mit dem Spruch: vor Gericht bekommen sie kein Recht, sondern ein Urteil) Mit viel Geld, also auch guten, teuren Anwälten, sind ihre Chancen deutlich besser. 2. Die Steuergesetze sind ebenso undurchsichtig. Welcher kleine Mann kann heute eine Steuererklärung selbst ausfüllen, geschweige denn verstehen. Auch hier gilt: hast du Geld, kaufst du dir Excellenz. Die ganzen Finanzgesetze, die ganzen Beihilfen. Welche?Wann?Wo?Bei wem?Wie? Wohin das führt? Die unsinnige Behauptung, Flüchtlinge bekämen mehr Stütze als Hartz4 er. Und da wundern wir uns, das viele Mitbürger die AFD wählen?

Habe vor kurzem gelesen, dass die gesetzteren Parteien froh sein können, dass in der AFD die Nähe zur Rechtsradikalität ausgeprägt ist, da sonst noch viel mehr Wähler ihr Kreuzchen bei dieser Partei gemacht hätten. Leuchtet mir ein. In einer Gesellschaft, in der selbst der Capuchino personalisiert wird, und man sich die vielen gegensätzlichen bis falschen Informationen selbst filtern und einordnen muss, wäre meiner Meinung eine Neujustierung in einigen Bereichen dringend notwendig. Ist das konservativ? Ja, im besten Sinne. Und bin ich froh, dass es in der CDU jetzt darüber eine Diskussion gibt? Ja! Habe ich Angst vor einem Rechtsruck? Absoluter Blödsinn! Im Gegenteil, wenn wir diese Diskussionen nicht führen, gibt’s bei uns vielleicht auch bald einen Trump, Orban oder Erdogan. Und das kann doch wohl nicht das Ziel sein. Oder gibt es tatsächlich Menschen, die glauben, man könne Spahn oder Merz mit diesen gleichsetzen? Es wäre jedoch schön, wenn die Diskussionen so geführt werden, dass wir Erkenntnisfortschritte erreichen. Beleidigungen, Unterstellungen oder Fake News sind keine Hilfe. Insofern empfand ich ihren Artikel als durchaus interessant und gut. – Hannes Schwake


Leserbrief zu „»Auch ein kleiner Nazi kann ein guter Facharbeiter sein«“ von Jeannette Otto

Die Antwort sollte nicht heißen: Entweder SchülerInnen oder LehrerInnen haben die Bildung am nötigsten, sondern vielmehr sie beide und zusätzlich Eltern und alle Pädagogen und alle, die keins von beidem sind, aber den Rechtsextremismus verkennen und unterschätzen, haben Bildung nötig. Die Wurzeln für den Rechtsextremismus liegen tief und es braucht Zeit und Mühe, Strategien dagegen zu entwickeln. Umso schlimmer, dass dieses Projekt in Sachsen oft in den eigenen Reihen scheitert. Deshalb spreche ich meine größte Solidarität aus für alle, die sich offen dagegen aussprechen: Macht weiter so! – Nele Ketels


Leserbrief zu „Gönn’s dir, Genosse!“ von Fabienne Hurst

Ich frage mich, was hier unter Heuchelei verstanden wird. Ist es nicht eher heuchlerisch, dass CDU- und FDP-PolitikerInnen sich für Protz und Prahlerei rechtfertigen müssten? Denn unterstreichen sie nicht mit der Zuschaustellung eines teuren Autos/Hauses/Gegenstands die Paradoxie von „Wir hier oben können uns das nun mal leisten“ und den Bekundungen im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeiten? Dagegen strebt die Linke ein System an, indem alle am Luxus teilhaben können (ob realistisch oder nicht sei dahin gestellt) und leben das vor. Nur Eines: Luxus mag bedeuten, das Leben zu genießen, andere durch Ausgaben in Dienstleistungen am eigenen Geld teilzuhaben und auch qualitative Produkten zu kaufen. Aber nicht das Tragen eine Uhr, die wohl das Gegenteil von Genuss ist, mit dem Namen einer großen Firma darauf, die sicher nicht Wert auf Umweltschutz, faire Löhne und Menschenrechte legt. – Nele Ketels


Leserbrief zu „Wer macht’s?“ von Bernd Ulrich

Auf den zentralen Politik-Seiten der ZEIT ergeht sich der Autor dieses Artikels über Friedrich Merz in wortreichen Spekulationen über das Innenleben der CDU und die programmatischen Elemente eines „modernen Konservativismus“. Das. wofür Merz offensichtlich in erster Linie steht, die theoretische Propagierung und vor allem auch die praktische Umsetzung einer extrem neoliberalen Wirtschaftspolitik, kommt in diesem Artikel nur in einem Satz vor und wird auch noch gleich halb wieder zurückgenommen; Merz sei ein Neoliberaler aus der Zeit, als dieser Begriff noch nicht „kontaminiert“ gewesen sei. Dies ist eine völlig unangemessene Verharmlosung. Merz hat in seiner Zeit nach der Politik nicht etwa beruflich über Knservativismus reflektiert oder ist irgendeiner Anwaltstätigkeit nachgegangen, er war „Cheflobbyist“ der Fondsgesellschaft Blackrock und dabei wohl auch an den u.a. von der ZEIT aufgedeckten Cum-Ex-Geschäften beteiligt, wie in der ZEIT in derselben Ausgabe nachzulesen ist. Überdies war er an der Abwicklung der Westdeutschen Landesbank beteiligt und hat dabei sehr große Summen auf Kosten des Steuerzahlern verdient. Offensichtlich hat er – so derselbe Artikel der ZEIT – diesen Posten nicht primär wegen seiner juristischen Kenntnisse, sondern wegen seiner Beziehungen zur Politik bekommen. Ein astreiner Lobbyist „im Auftrag des Geldes“ (DIE ZEIT), der als politische Agenda im Interesse seiner Auftraggeber einen radikalen Abbau des Sozialstaats vertritt. Herrn Ulrich ist das sicher alles bekannt, aber hier zeigt sich ein für DIE ZEIT typisches Phänomen: Auf den zentralen Politikseiten werden vage Allgemeinplätze oder – z.B. von Herrn Joffe in Bezug auf TTIP – explizit neoliberale Thesen verbreitet, irgendwo hinten in der Zeitung finden sich dann die kritischen Artikel. – Reiner Zimmerli


Leserbrief zu „Die Welt der Wut“ von Uwe Jean Heuser

Ich muß ihnen in einem Fall widersprechen. Die AfD ist nicht die Partei, die an den Pranger gehört. Die Gefahr geht von den Linksextremisten aus. Diese Gefahr wird von den Medien unterschätzt. Die AfD hat nur den Platz eingenommen, der von unserer Bundeskanzlerin sträflich verlassen wurde. Sie ist weder eine extreme noch undemokratische Partei. Und die Bürger hat man aus den Schulen ohne brauchbares Wissen entlassen und irren nun von Job zu Job oder landen in der Sozialhilfe. Und Benimm und die Disziplin hat man auch nicht beigebracht, dies allein führt zur Wut vieler junger Menschen. Ein Mensch der sich ständig sagen lassen muß, daß er eigentlich wertlos ist, wird immer bereiter sein, seine Wut an Mitmenschen auszulassen. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Ich, die Stammeskriegerin“ von Kerstin Kohlenberg

Nicht das ganze Land ist wütend, sondern nur die Anhänger der „demokratischen“ Partei, welche seit zwei Jahren mit dem Ausgang der Wahl hadern. Frau Kohlenberg bekennt , dass auch sie wütend ist und ihre Gegner äußerst freundliche Menschen. Die Medien, leider auch die „Zeit“, haben mit ihrer jahrelangen Verteufelung Trumps ganze Arbeit geleistet. Wenn sogar eine engagierte Journalistin bei der Frage „Haben Sie schon von George Soros gehört?“ die Flucht ergreift anstatt nachzufragen, wird klar, wie schwer es ist, überhaupt miteinander zu reden. Ein ehemaliger Demokrat schaffte Abhilfe für jene, die am „Post-Traumatic Trump Syndrome“ leiden.. In einem kurzen Video erklärt er, warum er er kein Liberaler mehr sein will und lädt andere ein, auch darüber zu reden. Sein „walk away movement“ hat es dank der großen Resonanz schon bis in die Berichterstattung der Washington Post geschafft. – Eva Maria Griese


Leserbrief zu „Böse, böser, Böhmermann?“ von Antonia Baum und Lars Weisbrod

Ich kann mich an Zeiten erinnern, als in Deutschland die Frage: „Was darf die Satire?“ noch einhellig mit Tucholsky beantwortet wurde; es ging seinerzeit, meine ich, um Karikaturen und später um satirische Wochenhefte. Inzwischen also wird diskutiert. Der Versuch der Antonia Braun, dem Fall subtil und dialektisch beizukommen, scheitert gleich aus Mangel an Subtilität und Dialektik. Böhmermann, meint sie, brauche zu seiner Defensive dem Antisemitismusvorwurf gegenüber „antisemitische Klischees (geldgierig, sexgierig, intellektuell)“. Really? Was hat denn bitte Geldgier, Sexgier und Intellektualität mit den Semiten zu tun? Wo sitzt hier die Antisemitin, die solcher Erwägung anheimfällt? Ich verwahre mich energisch und lege allergrößten Wert auf auch arische – scusi, lies: ‚keltische‘ – Geld- und Sexgier! Just bei Böhmermann! (Vom Intellekt wollen wir vielleicht noch gesondert handeln.) Kurz wir müssen nicht annehmen, was Frau Baum uns müssen meint. An der milderen Beurteilung durch Lars Weisbrod ist der Hinweis auf die in jüngster Zeit gewandelten Ansprüche wohl richtig; er selber liefert mit seiner defensiven, verständnisheischenden Argumentation ja den Beleg dafür. Allein dass hier das Erlaubtsein von Satire mit der künstlerischen Qualität und Intention verknüpft wird, öffnet wieder Türen und gibt Toren freien Durchgang.

Die rote Linie verläuft eben nicht am Geschmack oder Verständnishorizont der Rezipienten lang, sondern an der Gewaltbereitschaft: „Der satirische Eifer findet seine Grenze eben in der Versuchung, zur Polemik sich statt der Tinte des Tintenfasses zu bedienen.“ (Ich zitiere, vereinfachend, aus dem Gedächtnis.) Herr Böhmermann ist gewiss kein Karl Kraus oder nur Hanns-Dieter Hüsch; doch sind ihrer wenig und vielleicht wächst er noch. Aber ganz jenseits der Qualitätsfrage hat man/frau es nachgerade einfach satt, wenn politisch korrekte Geistlosigkeit Witz, Irrwitz oder Sprachsouveränität die Flügel ausreißen kommt. (Nun erhitzen sich wieder die Vogel- und EngelschützerInnen!) Es wird sich das rächen von selbst. In Hamburg der ZEIT-Stadt ward neulich schon öffentlich (auf dem Museumsschildchen) behauptet, man dürfe den Titel „Stilleben mit Negerplastik“ durchaus belassen, denn wiewohl ja der ‚Neger‘ „strikt abzulehnen“ sei: „Zu Schmidt-Rottluffs Zeit war der Begriff jedoch gängig und wurde nicht wertend gebraucht.“ Wann war gleich die Zeit? Oh. Wie sagt Schiller: „Das Gängige ist das Weltgericht“? Sehen Sie, das ist das Schöne: Die Blödheit macht sich selber dumm, frau/man muss nur abwarten. Noch ist Deutschland über allen Gipfeln Bürgerpflicht. – Dr. Jochen Schröder


Leserbrief zu „Es ist vorbei“ von Matthias Geis

Ob es vorbei sein wird weiß ich nicht. Auch die Journalisten können das nur vermuten. Ich weiß nur eins: Unser Staat muß sich von Grund auf erneuern. Nicht nur in der Ausländerfrage. Unsere Demokratie hat sich verbraucht. Nicht mehr Demokratie, wie Willi Brandt gefordert hat -.er hat von Wagnis gesprochen. Das hat nicht funktioniert. Weniger wer besser gewesen. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „40.000 Menschen, 117 Nationen, ein toter Junge“ von Marcus Jauer

Ein wunderbar einfühlsamer Einblick ins Märkische Viertel. Der mich hoffnungsvoll gestimmt und mich berührt hat. Das Porträt läßt die Fassade verbreiteter Vorurteile brüchig werden. Können wir Leser doch Menschen erkennen. Menschen in ihren Wohnungen und mit ihren Lebens-Verhältnissen, so unterschiedlich wie vielgestaltig. Genau wie deren Herkunft. Menschen mit ihren Lebenswegen, sehr schwierigen, auch gelungenen. Wir lernen auch Engagierte kennen. Die mit christlicher Haltung oder professionellem Könnertum arbeiten, unterstützen und dafür sorgen, dass die Integration dort gelingt. Und das Zusammenleben in dieser komplizierten Welt. Damit der Wunsch aller im Märkischen Viertel in Erfüllung geht: Eine gute Zukunft für ihre Kinder. Reinhard Kamps


Leserbrief zu „Und was rettet die SPD?“ von Sigmar Gabriel

Der Autor Sigmar Gabriel vergisst die Personen, die das vollbringen was er vorschlägt. Ich kann aber auch verstehen wenn er sich damit zurückhält. Diesen Part werde ich für ihn übernehmen. Mit den aktiven Kollegen wird das nicht hinhauen. Nicht nur die CDU braucht neue Gesichter sondern fast noch mehr die SPD. Damit hatte sie bisher wenig Glück. Frau Nahles, Herr Oppermann, Herr Heil, Herr Stegner, Frau Schwesig sind für mich nicht die Personen, die die Partei für eine Reform voranbringen können. Allein vom Habitus her, kann ich mir das nur sehr schwer vorstellen. Aus fachlicher Sicht kann ich das nicht beurteilen. Besonders das Verhalten von Herrn Oppermann wäre für mich inakzeptabel. Der schwere Vertrauensbruch gegenüber Herrn Friedrichs hat seinen wirklichen Charakter offenbart. Und Herr Schultz hat sich selbst aus den Rennen geworfen. Dumme Auftritte habe ich in Erinnerung. Ich habe allerdings nicht die Kenntnis, ob das überhaupt machbar ist. Das weiß aber Herr Gabriel, der eigentlich für mich erste Wahl wäre. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Wie viel wiegt 1 kg?“ von Max Rauner

Danke für die beiden Artikel über die neuen SI Einheiten….kann es sein, dass Ihnen im Artikel Maße kleine Fehler unterlaufen sind? Sprechen Sie noch bei Einheiten von Metrologen, wechseln Sie bei Maße zu Meteorologen, bei der phonetischen Verwandtheit der beiden Ausdrücke sicherlich ein Versehen…. Eklatanter wird es bei der Avogadro-Zahl : 6,022….. mal 1023, zumindest lese ich das so in der epup-Datei, welche mir vorliegt. Vor langer Zeit habe ich noch gelernt sie mit 6,023 X 10hoch23 zu benennen, der Wert 6,023 hat sich wohl zu 6,022 gändert, der Faktor mit dem Exponenten aber ist bei 10hoch23 geblieben… – Eike Loos


Leserbrief zu „Und was rettet die SPD?“ von Sigmar Gabriel

Auch wenn es dem korrekten Mainsteam widerspricht,die Spaltung der Gesellschaft und die Einbrüche der beiden Volksparteien sind nicht ohne die unkontrollierte Zuwanderung zu erklären.Wer ein Land betritt,das ihm Schutz gewährt,seine Identität verschleiert durch nicht vorhandende Dokumente,handelt vorsätzlich kriminel und muss als solcher behandelt werden.Wenn diese Personengruppen zusätzlich schwer straffällig werden und keine Reaktionen des Rechtstates erfahren,liegt die Verantwortung für das Erstarken rechtsextremer Gedanken und Parte bei den Parteien,die diese Zustände zuließen.Die Sympathie für Flüchtlinge wäre sicher nicht so eingebrochen,wenn ein konsequentes Handel bei Verstößen erfolt wäre und würde.Das planlose Agieren der Volksparteien hat dann zu ihrem Absturz geführt. – Dr.Arno-Christian Schulze


Leserbrief zu „Mehr Verbote, bitte!“ von Merlind Theile

Nahe beieinander, aber weit voneinander entfernt: Seite 8/9 und Seite 12, Zeit Nr. 45. – Lippold von Steimker


Leserbrief zu „Das Auto als Kunstobjekt“ von Horst Wildemann

Es wundert mich nicht, dass alle Autos eintönig wirken; die Hersteller benutzen alle die gleichen CAD-Programme (computerunterstütztes Design). Um den optimalen Windwiderstand zu erreichen. – Thomas Miesel


Leserbrief zu „»Fassungslos und wütend«“ von Daniel Müller

Das ist nur ein Fall. Das erlebt unser Land fast flächendeckend auch in anderen Regionen. Und wenn ich mir manche Sendung der Öffentlich-Rechtlichen ansehe, wie heute in phönix, dann kann man schon verzweifeln. Wenn unser Rechtsstaat so dermaßen deformiert wird, dann muß nicht übermorgen oder irgendwann sondern jetzt und heute eine andere Politik installiert werden. Den Bürgern kann man solche Zustände nicht mehr zumuten. Neuwahlen sind nicht zielführend, nur ein andere Besetzung der CDU an der Spitze der Regierung. Unsere Bundeskanzlerin muß gezwungen werden zurückzutreten, nicht nur als Bundesvorsitzende sondern auch als Kanzlerin. Dafür haben jetzt die Kollegen zu sorgen. In Deckung gehen oder im Opportunismus zu verharren, sollte endlich vorbei sein. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Was tun, wenn keiner mehr das Sagen hat?“ von Marc Brost und Lisa Nienhaus

Bitte gestatten Sie mir eine Randbemerkung zum Artikel. Der Artikel preist cheffreie Firmen und gewaltfreie Kommunikation! Warum nur taucht dann im Text so oft und so häufig prägnant das Wort „Arschlöcher“ auf? Mich lässt das ratlos zurück , ohne Antwort , nachdem ich den Artikel gelesen habe. Wissen Sie es besser ? – Doreen Boden


Leserbrief zu „40.000 Menschen, 117 Nationen, ein toter Junge“ von Marcus Jauer

Vielen Dank für diesen wundervollen Artikel. So, wie Sie geschrieben haben, konnte ich mit Ihnen durch das Märkische Viertel gehen, mit Ihnen an die Wohnungstüren klopfen und die Menschen kennen lernen, und mit Ihnen verstehen, dass das zwar eine mir fremde Welt ist, aber eine genauso gute wie die mir vertraute Welt. So entsteht auch Integration, meine eigene. Und Sie haben mich dazu angeregt, das Video von Sido (Mein Block) anzusehen. Hat mir gefallen. Ich finde, es gehört in den Wissenskanon. :-) – Sibylle Riffel


Leserbrief zu „Böse, böser, Böhmermann?“ von Antonia Baum und Lars Weisbrod

Antonia Baum schreibt: „Den wenigsten fiel auf, dass Böhmermann einen neuen Be-Deutsch-Patriotismus kultivierte, der in direkter Tradition des Sommermärchens von 2006 steht“. Das viel deshalb den wenigsten auf, weil das glaube ich eine paranoide Phantasie ist. – Christi Hügle


Leserbrief zu „Schließfach voller Scheine“ von Holger Stark und Fritz Zimmermann

Der Artikel erinnert zumindest in der Überschrift an die Bildzeitung. Damit ist die Richtung doch klar vorgegeben. Ein Schelm, wer sich da etwas anderes dabei denkt. Liest man den ganzen Artikel, so steht am Ende doch noch, dass die Ermittler das Verfahren eingestellt haben, natürlich erst nachdem der Anwalt sich eingeschaltet hatte. Na wer sagt‘s denn, alles bestens. – Dr. Armin Boebel


Leserbrief zu „Und was rettet die SPD?“ von Sigmar Gabriel

Das Format geistig-politischer Durchdringungsfähigkeit beweist nun einmal der ehemalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel mit seinem Beitrag in der ZEIT. – Die SPD kann sich zwar in der sehr pragmatisch ausgerichteten Bundesrepublik keine Fundamental-Opposition leisten. Denn – ob man dies wahrhaben will oder nicht – die BRD- °DNA° ist immer noch der Adenauer“sche Slogan: „ Bitte keine Experimente“. Aber das Profil der SPD muß dennoch radikaler werden. RADIKALER MEINT dabei : es gilt, einen Gesellschaftsentwurf vorzulegen, der das Markensiegel: FAIRNESS im sozialen Zusammenleben, trägt. – Ein wesentliches Beispiel ist: bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Oder: wie kann das 4. und 5. Lebensalter, das heute viele Mitbürger erreichen, durch weitaus mehr ehrenamtliche Tätigkeit sinnvoll ausgestaltet werden? – Es sollte auch wieder einen vernünftigen Sozialdienst für junge Männer und Frauen geben.^^ Es leuchtet ein, daß wir in Deutschland mehr soziale Demokratie brauchen. Die Gesinnungshaltung des „Dienens am Allgemeinwohl“ muß gegenüber egomanischer Dominanz im Turbo-Lebensstil mehr zur Geltung gebracht werden !! – Sigurd Schmidt


Leserbrief zu „Wer macht’s?“ von Bernd Ulrich

Danke für Ihren interessanten Beitrag über die Herren Merz und Spahn als Nachfolgekandidaten für den CDU-Parteivorsitz. In meinem folgenden Kommentar möchte ich meinen Blick nur auf einen der beiden richten, nämlich Herrn Merz und dabei auf einen Aspekt hinweisen, der in Ihrem Beitrag nicht angesprochen wurde:
Wer CDU-Parteivorsitzender werden will, sollte auch „Kanzler können“. Jetzt steht Herr Merz als Kandidat im Raum, ein rhetorisch begnadeter Salber der konservativen Seele. Jedoch, sollte man sich als „Leitenden Angestellten“ der Bundesrepublik Deutschland einen Mann wünschen, der als „beratender Verwaltungsrat“ und Aufsichtsrat eine von ihm beratene und kontrollierte Bank wie HSBC nicht davon abbringen konnte (oder wollte?) dubiose Finanzgeschäfte zu Lasten der Steuerzahler zu tätigen? Nein, danke! – Dr.-Ing. Franz Ulrich Häusler


Leserbrief zu „Über neue und alte Diesel“ von Carolin Würfel im ZEIT Magazin

Im Artikel “Gesellschaftskritik” in Zeitmagazin 45/2018 sprechen Sie über den 50 Jahre alten VW Bulli von Jan Philipp und sagen “dass ein Diesel, der 50 Jahre alt ist, nicht mal die Dieselnorm 0 erfüllt”. Es mag richtig sein, dass dieses Auto ein richtiger Stinker ist. Das weiß ich, weil wir einen VW Variant 1600 Baujahr 1970 besitzen, der erst 48 Jahre alt ist, einen ähnlichen Motor wie der Bulli hat und richtig stinkt. Aber ein Diesel kann ein 50 Jahre alter VW Bulli nicht sein, weil der Diesel im Bulli erst 1981 eingeführt wurde. – Dr. Joachim Bauer


Leserbrief zu „Ein Machtkampf? Eher ein Tanz“ von Tina Hildebrandt

Ich stimme Ihnen zu, es war eine beeindruckende und bewegende Abschiedsrede! Es war meiner Meinung nach eine der besten Reden ihrer Amtszeit. Frau Merkel ist ein genialer politischer Schachzug gelungen, der Hoffnung auf einen geordneten und unaufgeregten Wechsel macht. Hoffnung auf ein Ende der Demokratie zersetzenden „alternativlos“ Politik, auf eine Politik, die nicht polarisiert, sondern die Menschen mitnimmt. Wenn sich, wie ich hoffe, Frau Kramp-Karrenbauer als Parteichefin durchsetzen sollte, bestünde die Chance, dass die große Koalition die volle Legislaturperiode erfolgreich übersteht, dass Deutschland eine weitere monatelange politische Lähmung durch einen Bruch der Koalition, Neuwahlen und neuer Regierungsbildung erspart bleibt. Und ich wage zu behaupten, wenn der Übergang gut gelingt, hat die AfD ihren Zenit überschritten! – Rainer Funke


Leserbrief zu „Verteufelt nicht das Digitale!“ von Heinrich Bedford-Strohm

Nach der Lektüre des Artikels von Herrn Bedford-Strohm möchte ich ihm zurufen „Schuster bleib bei deinem Leisten“ – so wie er die Künstliche Intelligenz (KI) interpretiert. Er zitiert Experten, nach denen eine menschenähnliche künstliche Intelligenz bereits nach dreißig Jahren Realität sein wird. Entschuldigung, das ist nicht nur naiv, sondern einfach albern. Die meisten Experten sind sich noch gar nicht einig, was unter KI überhaupt zu verstehen ist, auch bei der Erforschung unseres zentralen Nervensystems (unserem Gehirn) steht die Forschung noch am „blutigen“ Anfang und weist höchstens allererste Gehversuche auf. Die Experten sich dagegen einig, dass die bislang bekannten KI-Systeme in gewisser Weise „Fachidioten“ sind, weil ihnen die Vielseitigkeit und Flexiblität menschlicher Intelligenz fehlt. Die Befürworter der „Kunsthirne“ versichern, dass die Programme der KI nur das wiedergeben, was man in sie hineinsteckt. Da bleibt nur die Frage, kann sich menschliche Dummheit in Künstliche Intelligenz verwandeln? – Hagen Treutmann


Leserbrief zu „Mehr Praxis, bitte!“ von Edda Pulst

Dieser Artikel von Prof. Edda Pulst ist ganz im Geiste von Julian Nida-Rümelin geschrieben. Ehemaliger Kultur-Staatsminister noch unter Gerhard Schröder und beißender Kritiker des Akademiker-Wahns. Die OECD , die deutsche Bertelsmann-Stiftung und leider auch die Philosophie der °Grandes Écoles° in Frankreich und vieler anderer Bildungseinrichtungen in der gesamten Welt himmeln ein – vor allem geisteswissenschaftliches – Akademikertum an, das in keiner Weise den heutigen praktisch-wirtschaftlichen Herausforderungen einer modernen Volkswirtschaft entspricht.^^ Im Übrigen ist längst die alte duale Berufsausbildung ( Betrieb und Berufsschule) zur modernen, dualen Universitätsausbildung , mutiert.-Man kann sich über die Sinnhaftigkeit von Fachhochschulen und Berufsakademien ( ursprünglich erdacht in Baden Württemberg !! ) gerne vor Ort , zum Beispiel in Usbekistan, unterrichten .^^ Zum Thema Entwicklungshilfe: Daß jetzt 11 afrikanische Regierungsschefs in Berlin an einem Afrika-Konvent unter Moderation der Kanzlerin Merkel teilnahmen, ist nun wirklich sehr löblich. Es bedarf aber mehr der Partnerschaften , wie dies z. Bsp. das Bunddesland Rheinland-Pfalz mit dem zentralafrikanischen Staat Rwanda unterhält !! – Sigurd Schmidt


Leserbrief zum Titelthema „Rettung naht!“

Es ist deprimierend mit welcher Häme Angela Merkel und die große Koalition von der Presse niedergemacht wird und die Redakteure der Zeit haben nichts Besseres zu kommentieren als in den Chor derjenigen mit zu jaulen. Es ist Gott sei Dank mit der hervorragenden Arbeit von unserer Bundeskanzlerin und ihren christdemokratischen, christsozialen und sozialdemokratischen Miterbeiterinnen und Mitarbeitern noch nicht vorbei. Noch haben diese die Mehrheit des Bundestages hinter sich. Die große Koalition war einst ein Notfall, aber sie ist keineswegs jetzt ein Notfall. Unser Land steht wirtschaftlich und in vieler Beziehung sehr gut da. Sicher ist das Wohnungsproblem und die fehlenden und viel zu teuren Kindergartenplätze besonders in den Großstädten ein Problem, das auf den Nägeln brennt und ebenso das Pflegesituation in den Krankenhäusern und Altenheimen das vom Bund, den Ländern und den Kommunen gemeinsam gelöst werden muss. Dennoch bestehen keine Gründe Angela Merkel und ihr Kabinett so schlecht zu reden, wie das zur Zeit in der Presse geschieht. Ich frage mich, was bezweckt Ihr damit? Die Hugenbergpresse in der Weimarer Republik hat ähnlich destruktiv über die damaligen Regierungen argumentiert und damit zur Erstarkung der Nationalsozialisten beigetragen. Bereits 1925 stand im Parteiprogramm der Sozialdemokraten ein vereinigtes Europa und den Menschen wäre viel Leid erspart geblieben, wenn diese Gedanken und Pläne verwirklicht worden wären. Damals erstarkten mit Hilfe der Presse die radikalen Kräfte auf der rechten und der linken Seite. Jamaika ist schief gegangen und wenn Ihr jetzt die große Koalition und Angelika Merkel schlecht redet, stärkt Ihr damit die AFD. Helmut Schmidt hat Angela Merkel geschätzt und geachtet und was tut Ihr? – Klaus Koch


Leserbrief zu „Gönn’s dir, Genosse!“ von Fabienne Hurst

Während des lesenes würde mir eines nochmals klar: Sparen und Genügsamkeit ist Deutsch. Eine Freundin meinerseits kaufte sich eine kleine schwarze Handtasche für 175 Euro. Und damit erntete sie sich heftige Kritik. Eine der Kritikerin geht mehrmals die Woche essen, die Andere verpulvert mehrere Hunderte für verschiedene Kleidungstücke billiger Großmarken. Alle sparen jedoch, legen zur Seite, gönnen sich ab und zu selber, wenn Angebote locken. Ich kippe mir ab und an 15 Euro Wallnusöil in den Salat und spare auch. Alle meiner mich Umgebenden konsumieren, aber ihr deutscher Kern „zwingt“ sie gewissermasen zum sparsam sein. Ich kenen nur einen der wirklich verprasst, gern zockt und die USA bewundert. Dennoch kann ich nicht anders, als pure Schweißausbrüche zu bekommen, wenn ich sehe wie jemand 3.000 Euro in einer Nacht verpulvert. Doch sollte ich nicht die „Fähigkeit zur Verschwendung“, wie sie in dem Artikel genannte wird, wertschätzen? Ich finde man sollte in die richtige Richtung „verschwenden“ in Produkte, Firmen und Personen, die faire Löhne und gute Produkte herstellen und dafür gerne mehr zahlen, ganz wirtschaftsfreundlich. Dabei soll das Leben „zwischen Extremen“ nie verloren gehen, denn so führe ich das, als Mittelschichtler eigentlich schon immer. Montags beim Dönermann und Samstags im Steakhouse. Trotzdem wird es mir glaube ich immer schwer fallen meinen deutschen Spardrang zu unterdrücke, mal tief ins Portmonee zu greifen und wirklich Scheine regnen zu lassen. – Pia Schürmann


Leserbrief zum Titelthema „Rettung naht!“

Die CDU will Volkspartei sein und bleiben. Deshalb sollte sie jetzt keinesfalls ausschließlich nach rechts schielen. Vielmehr gilt es, den liberalen Konservatismus mit dem Linksliberalismus konstruktiver in Einklang zu bringen. Denn die Herausforderungen der Zukunft sind ohne die sozialverträgliche Gestaltung einer nachhaltigen Symbiose zwischen Ökonomie und Ökologie nicht mehr zu bewältigen. Das kann einer Annegret Kramp-Karrenbauer durchaus gelingen, deren politisches Standing und Profil dafür sehr geeignet erscheinen. Wichtig wäre freilich, dass sie den Dialog innerhalb der Union und mit den BürgerInnen deutlich transparenter führt und Politik wieder näher an die Menschen heranbringt, als es unter dem Parteivorsitz von Angela Merkel der Fall war. Und, da von Amts wegen geboten, AKK kann (und will) auch „Bundeskanzlerin“. Friedrich Merz verfügt ganz zweifellos über einen brillanten Intellekt und rhetorischen Scharfsinn, er ist konservativ und wirtschaftsnah, und damit nachvollziehbar erste Wahl und Mann der Stunde für alle, die eine nunmehr starke Mitte-rechts-Ausrichtung der CDU einfordern. Doch der Mann für das politische Morgen Deutschlands und Europas ist er nicht. Jens Spahn hingegen steht zwar stellvertretend für die junge, kommende Macht-Generation innerhalb der CDU, sein Profil im Bereich der politischen Leistungen und Erfolge hinkt dem seiner Selbsteinschätzung und Provokanz allerdings (noch) allzu deutlich hinterher. – Matthias Bartsch


Leserbrief zu „Die Maße dieser Welt“ von Max Rauner

Kein Vorwurf, aber dieser Fehler musste fast passieren. In der Spalte „Kelvin“ messen Meteorologen das Kelvin, richtig müsste es wohl Metrologen heißen. – Lothar Braun


Leserbrief zu „Kaltgestellt“ von Ingo Malcher

Der Weg der Mini-Kurbelwelle führt also von Frankreich über England nach Österreich und wieder zurück nach England. Adam Smith lässt grüßen – wer die schönsten Kurbelwellen gießt, soll ganz viele Kurbelwellen gießen; und wer am billigsten Lkw fährt, soll ganz viel Lkw fahren. Die Überlegungen, wie sich ein harter Brexit auf dieses europäische Erfolgsmodell auswirken würde, fand ich spannend. Vielleicht könnte man in ähnlicher Weise auch einmal berechnen, was diese tausend Kurbelwellen pro Tag für die Umwelt und die Infrastruktur bedeuten? – Susanne Hagemann


Leserbrief zum Titelthema „Rettung naht!“

Wie viele andere auch kann sich Tina Hildebrandt eine Kanzlerin Merkel neben einem Parteivorsitzenden Spahn oder Merz kaum vorstellen. „Mit Kramp-Karrenbauer könnte es klappen.“ Aber ist es nicht verwunderlich, wenn von der Person, die Merkel als Parteivorsitzende ersetzen und der CDU neues Leben einhauchen soll, die also vieles anders und besser machen soll, vor allem anderen verlangt wird, sie müsse mit Merkel harmonieren? Kann man denn beides haben: eine neue CDU und die alte Merkel? Eigentlich sollte die Zukunft doch Vorrang haben. Zudem erinnert die Harmonieanforderung an den Trick bauernschlauer Personaler, Stellenausschreibungen so zu formulieren, dass nur die gewünschte Person die Anforderungen erfüllen kann. Den Vorwurf, plump zu taktieren, fürchten Merkel und Kramp-Karrenbauer längst nicht mehr. Die Durchsichtigkeit mit der sie die Nachfolge eingefädelt haben, als die Kanzlerin die saarländische Ministerpräsidentin als eine Art Ziehtochter in die Parteiführung geholt hat, immunisiert. Wenn das durchgeht, rückem wir näher ran an Verhältnissen, wie wir sie aus unreifen Demokratien in Schwellenländern kennen, wo Familienclans die Nachfolge unter sich ausmachen. So gesehen sprechen Harmonie und persönliche Verträglichkeit nicht zwingend für die Kandidatin. – Dr. Hans-Peter Basler


Leserbrief zu „Gönn’s dir, Genosse!“ von Fabienne Hurst

Ihr Artikel, so wenig ich ihm zustimme, las sich erfrischend absurd. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass man zur Verteidigung des extravaganten Lebensstils eines Sozialisten, dieselbe Argumentation bemühen kann, wie sich, wie ich mir vorstelle, auch Ikonen der kapitalistischen Ungleichheit wie etwa J.D. Rockefeller, Gordon Gecko oder Donald Trump bedient hätten: Nichtausgeben wäre noch geiziger, mein Luxus finanziert Gehälter, Trickle-Down-Economics funktioniert! Wer Geld hat, denkt anscheinend sehr ähnlich. Egal ob links oder rechts, Kapitalist oder Sozialist.
Die gröbsten Widersprüche, die mir auffielen, seien erwähnt: In aller Regel sind sozialistische Politker (wie die von Ihnen angeführten Beispiele) von Beruf nur Politiker und waren nicht etwa davor selbstständige Unternehmer. Sie verprassen also nicht deren eigenen wirtschaftlichen Gewinn, sondern ein vom Staat ausbezahltes Gehalt. Das sie verdienen, in einem Beruf (sozialistischer Politker), dessen Ziel es ist, Ungleichheit zu beseitigen. Ihre Einordung, was „anständige Preise“ seien, hat ebenfalls überrascht. 18,50€ für eine Mittagessen? 280€ Tageslohn, damit ein Mann geschminkt wird? Eine Uhr von guter Qualität muss schon mehr als 19,99€ kosten. Ich denke aber an eine Preiskategorie von 500€, Sie anscheinend von über 7000€. Um diese Geld kauft sich der Durschnittsbürger eher ein Auto, kein Modeaccessoire. Und zuletzt: Wenn eine sozialistische Politkerin für Ihre Rolex kritisiert wird, gehen Sie doch bitte davon aus, dass es auch genau darum geht. So wie auch etwa Christian Kern in Österreich für seine Rolex kritisiert wurde. Dass die Politikerin auch noch zufällig Frau und aus einer Migrantenfamilie stammt, hat damit ersten nichts zu tun und kann zweitens als Entschuldigung nicht herhalten. – Leonhard Riemer


Leserbrief zu „Und was rettet die SPD?“ von Sigmar Gabriel

Eine , eigentlich in allen “ Volksparteien“ noch zu wenig berücksichtigte Gruppe ist die Generation derer ,die ja vordringlich die Zukunft sind. Jungen Menschen mehr Raum und das Gefühl geben, mitgestalten zu können und ernst genommen zu werden auch in ihrer vielleicht auch völlig anderen Herangehensweise. Aus dem Resultat der dümpelnden SPD könnten wir doch nur gelernt haben. Gerdade der Vorschlag, nicht nur die Theoretiker sondern die Basis mehr mit einzubeziehen, ist ein Stück Weg dahin. – Geelke Braun


Leserbrief zum Titelthema „Rettung naht!“

Zu Ihren Berichten über Friedrich Merz in Ihrer aktuellen Ausgabe: Kommentar meines Freundes: „Wer so reich geworden ist, dass er einen ganzen Monat kaufen kann, um diesen Monat nach sich zu benennen, muss doch die Bodenhaftung verloren haben!“ Meine Antwort: „Stimmt! Auch Reinhard Mey hat einen Monat nach sich benennt und schwebte schon über den Wolken.“ – Brigitte Martens-Stüwe


Leserbrief zu „Wie viel wiegt 1 kg?“ von Max Rauner

Danke fuer einen sehr interessanten und unterhaltsam geschriebenen Artikel. An einer Stelle ist Ihnen ein kleiner Fehler unterlaufn: Wenn das Urkilogramm um 50 Mikrogramm leichter geworden ist, ist per definitionem jeder Gegenstand um 50 Mikrogramm *pro Kilogramm* schwerer geworden. – Sabine Moehler


Leserbrief zu „Und was rettet die SPD?“ von Sigmar Gabriel

Gestern erfuhr ich durch „Die Zeit“, dass Sigmar Gabriel mittlerweile als Autor für die Medien der Verlagsgruppe Dieter von Holtzbrinck tätig ist. Dies wundert mich, da Sigmar Gabriel einst als Parteivorsitzender der SPD zurückgetreten ist, um mehr Zeit für die Familie zu haben, dann allerdings Außenminister wurde. Deutlicher als Herr Gabriel kann man wohl nicht zeigen, dass der Beruf Bundestagsabgeordneter für einige noch nicht einmal ein Halbtagsjob ist. – Rolf Schikorr


Leserbrief zu „Brummbrumm-Sprache“ von Alard von Kittlitz

Selbsternannte Sprachpolizisten gibt es wie Sand am Meer. Ihre Versuche, uns vorzuschreiben, wie wir zu reden haben, sind meist nervtötend, aber auch meist erfolglos, selten aber so bizarr wie der von Herrn von Kittlitz, der uns die Mama und den Opa nehmen will. Diese Wörter zu benutzen, argumentiert der Sprachweise, bedeute Infantilisierung. Mit Opa würde man den Großvater zu einem senilen Trottel machen. So ein Unsinn! Wir, verehrter Herr von Kittlitz, können sehr wohl unterscheiden zwischem dem neutraleren Großvater und dem persönlicher konnotierten Opa und sind froh, dass die Sprache uns die Wahl lässt, je nach Situation, das eine oder andere Wort zu benutzen. – Werner Schäfer


Leserbrief zu „Hannchen B. war begeistert“ von Wolfgang Benz

Was mich bei dem erschütternden Artikel überrascht hat, war die Nicht-Erwähnung des Polizisten Wilhelm Krützfeld, der die Neue Synagoge in Berlin vor der Zerstörung bewahrte. Dieser war ein Beispiel dafür, dass nicht alle bei dem Pogrom mitgemacht haben, aber auch dafür, dass so wenige seinem Beispiel gefolgt sind. Wenn wir jetzt entsetzt nach Pakistan sehen, wo der Mob das Todesurteil für eine Christin fordert, so halten uns die Vorgänge vor 80 Jahren und danach im Spiegel vor, wie dünn damals der „Firnis der Zivilisation“ bei vielen Deutschen war. Oder immer noch ist? – Dr. Rolf Reinert


Leserbrief zu „Die Maße dieser Welt“ von Max Rauner

In der Aufstellung bin ich auf einen Widerspruch gestoßen, den ich Sie bitte zu erklären. Altes System: Strahlstärke (cd) ist eine Leistung (Watt) neues System: Lumen = cd mal Raumwinkel also Watt mal dimensionslose Zahl = Watt andererseits :Strahlstärke = Lumen pro Watt also Watt:Watt= dimensionslos ! Da passt irgendwas nicht ! – Ingrid Finkenzeller


Leserbrief zu „Wenn die Klorollen fliegen“ von Hannah Knuth und Anna Mayr

Dass Schulhausmeister in der Wochenzeitung DIE ZEIT zu Wort kommen, finde ich vollkommen in Ordnung. Eine differenzierte Betrachtung eines komplexen Systems, wie es die Schule ist, braucht alle möglichen „Beleuchtungen“. Leider versteigen sich die Autorinnen zu schwer erträglichen Aussagen. „Wie geht es zu an deutschen Schulen? Keiner weiß dies besser als ihre Hausmeister“ heißt es bereits im Teasertext. Im Artikel wir dann nochmals nachgelegt: „Weil sie am besten wissen, wie es den Schulen in Deutschland geht.“ Seit 30 Jahren befasse ich mich mit der Qualität von Schulen. Seien Sie versichert, dass in den allermeisten Fällen die Schulleitungen besser über den Zustand der Schulen Bescheid wissen, als die Hausmeister. Überdies sind apodiktische Aussagen, in solchen Fällen selten zielführend. – Thomas Schnell


Leserbrief zu „Verteufelt nicht das Digitale!“ von Heinrich Bedford-Strohm

Ich stimme Ihnen zu, Herr Bedfort-Strohm, dass die „Liebe untrennbar verbunden ist mit Verantwortung“. Das gilt übrigens auch für die Freiheit. Und ich stimme Ihnen auch zu, dass „wir die Gestaltung der Welt nicht an die Roboter delegieren können. Dafür müssen wir Menschen selbst sorgen.“ Aber dafür brauchen Sie nicht Gott zu bemühen. Ihre Forderung sollte ja auch für Menschen gelten, die nicht an Gott glauben, von denen es inzwischen in Deutschland mehr gibt als Protestanten oder Katholiken. Sie schreiben von „der christlichen Überzeugung, dass wir Menschen zum Bilde Gottes geschaffen sind“ und etwas später von „Gottes menschlicher Gestalt.“ Damit nähern Sie sich immerhin den historischen Fakten, dass alle Götter von Menschen erschaffen wurden. – Carlo Vernimb


Leserbrief zu „Die Welt der Wut“ von Uwe Jean Heuser

Für das weltweite Zunehmen sogenannter populistischer, besser rechtsradikaler Tendenzen, die in demokratischen Wahlen zu erheblichen Erfolgen kommen, gibt der Autor eine Reihe von plausiblen Gründen an. Aber kann es nicht auch sein, dass diese Wähler, die scheinbar gegen ihre Interessen wählen, eben auch von einer begründeten Skepsis getragen sind, ja genau wissen, dass bei den traditionell wählbaren Parteien eben diese legitimen Interessen gar nicht unterzubringen sind. Schließlich sind deren Programme kaum noch zu unterscheiden, und viele Wähler wissen mittlerweile, dass selbst da, wo eine Partei deutlicher wird, sich dieser Teil als abgenutztes Versprechen erweist. Hinzu kommt, dass eine ‚linke Perspektive‘ seit der russischen Revolution 1917 sich auf unbestimmte Zeit bis auf die Knochen diskreditiert hat. Kein Wunder, dass, wenn von Globalisierung, Digitalisierung, Klimaschutz und/oder einer diffusen Gerechtigkeit die Rede ist, der Wähler sagt: ‚Scheiß was drauf!‘ und einen wählt, der ihm lediglich verspricht, den ‚Laden mal so richtig aufzumischen‘. So gesehen läge die sich immer deutlicher abzeichnende Gefahr nicht beim Bürger, sondern bei der Hilf- und Orientierungslosigkeit der bürgerlichen Parteien. – Vor über 80 Jahren machte Walter Benjamin eine sinnfällige Bemerkung über den Faschismus, indem er schrieb, dieser sehe ’sein Heil darin, die Massen zu ihrem Ausdruck, beileibe nicht zu ihrem Recht kommen zu lassen‘. – Dieter Rogge


Leserbrief zu „»Auch ein kleiner Nazi kann ein guter Facharbeiter sein«“ von Jeannette Otto

Es gilt immer wieder festzustellen, daß die heutige Generation politisch falsch erzogen wurde. Um das wieder auf ein vernünftiges Maß zu ändern, fehlt es den Intellektuellen an Änderungswillen. Nach dem Motto: Nur wir wissen, was falsch oder richtig ist. Das zeigt heute der politische Zustand. Und die Eltern der Schüler sind vom gleichen Kaliber. Die etablierten Parteien werden heute dafür abgestraft. Beweis genug, um darüber endlich nachzudenken, ob wir mit unserem Geschäftsmodell falsch unterwegs waren. Statt dessen weiß man sich nur zu helfen, indem man auf die Andersdenkenden weiterhin verbal herumprügelt. Ich war im Elternbeirat einer Realschule und habe selbst 3 Kinder als Schüler hautnah erleben müssen. Es ist und war hinreichend bekannt, daß die Pädagogen fast durchweg mit den „Grünen“ sympathisierten oder gar Mitglieder sind. Brauchbares für das spätere Leben wurde nur marginal gelehrt. Ich habe meinen Kindern nachmittags erst das Rüstzeug gelehrt um später im Berufsleben bestehen zu können. Ich war in der glücklichen Lage als selbständiger Unternehmer, dies zu können. Die meisten Eltern hat das nicht weiter interessiert. Andere wenige Eltern haben ihre Kinder nachmittags in den privaten Unterricht geschickt. Die Unternehmen wurden mit Bewerbern konfrontiert, denen das Rüstzeug für einen Beruf völlig fehlte. Ich könnte in dieser Form fortfahren um das ganze Elend aufzuzeigen. Die „Grünen“ sind deswegen in NRW auch abgewählt worden. Das wurde alles ignoriert Die Verblödung hatte Methode. Ihre Autorin scheint auch dazu zu gehören. Die Gefahr geht von den Linksextremisten aus, die den Kapitalismus und die Demokratie mit allen Mitteln bekämpfen. Die gewaltbereiten, die auch nicht davor zurückschrecken, den Rechtsstaat anzugreifen. Das hatten wir alles schon in den 60er Jahren. Die Rechten sind dagegen harmlose Gesellen. Ich hoffe, die AfD wird noch weiter an Boden gewinnen. Die sind die einzige tatsächliche Opposition. Und von Demokratie scheinen viele Intellektuelle und auch Bürger wenig Ahnung zu haben. Sie möchten am liebsten, daß alle in eine Richtung laufen. Mir platzt der Kragen, wenn ich mit solch unvernünftigen Menschen zusammen leben soll. All das hat der frühere Präsident Dieter Lenzen von der Freien Universität in Berlin auch beklagt. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Mehr Praxis, bitte!“ von Edda Pulst

Unsere Bildung ist ein kraus. Das hat sich bis nach Singapur herum gesprochen, wo ich auch lebe. Kürzlich war ein Fachdelegation in Singapur um dort die Lehranstalten zu durchleuchten. Die waren alle erstaunt auf welch hohen Niveau die Schüler gelernt haben. Nach Abschluss ihrer Aufgabe wurde einer der Delegierten gefragt: Was er mit nach Deutschland nimmt. Antwort: Nichts; das ist bei uns alles nicht durchführbar. Dafür brauchten sie nicht die weite Reise auf sich nehmen. Das hätte ich den alles sagen können. Aber keiner hat bei mir angerufen……. Das würde in Deutschland nur gehen, wenn die Politik sich ändert. Ich habe gehört, das würde jetzt auch in Angriff genommen. Da bin ich Mal gespannt. In vielen asiatischen Ländern hat die Bildung einen hohen Stellenwert. Der Wohlstand ist deswegen viel höher als in Europa. Das ist nicht nur in Singapur so. Das wissen viele nicht in Europa oder schweigen nur darüber. Als Wirtschaftsmacht werden die Asiaten Europa bald übertreffen. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Gönn’s dir, Genosse!“ von Fabienne Hurst

Ihr Autor hat die richtige Einstellung in unserem bekloppten Land. Der Beitrag ist eine Rarität. Ihre Ausgabe ist wieder voll von blödsinnigen Beiträgen. Sie machen mir es schwer ihnen die Treue zu halten. Das süße kleine Böhnchen kann nur ein Franzose sein. Ein Deutscher würde sich eher die Zunge brechen, ehe das über seine Lippen kommt. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Herr Doktor, lernen Sie Statistik!“ von Stefanie Kara

Der Artikel ist an vielen Stellen entweder schlicht falsch, verwechselt Schlussfolgerungen mit freien Interpretationen oder konstruiert Zusammenhänge, wo es keine gibt. Anhand eines – wo auch immer stattfindenden, von wem auch immer organisierten – Kurses zur Prüfungsvorbereitung auf die Studieninhalte der deutschen Universitäten zu schließen, ist unzulässig. Ganz im Gegenteil fand beispielsweise in meinem Studium (zugegebenermaßen vor gut 20 Jahren) ein Semester lang eine gründliche Statistikausbildung statt; wöchentlich eine Vorlesung, ergänzt von einer, ebenfalls wöchentlich stattfindenden, 3-stündigen praktischen Übung samt Testat und abschließender, abschlußrelvanter Klausur. Besonders ärgerlich ist der Passus über die Schlussfolgerungen aus der zitierten Studie des Max-Planck-Institutes: Gerade wer sich über vermeintliches, statistische Unvermögen anderer echauffiert, sollte selbst methodisch korrekt arbeiten. Jede Studie hat eine Fragestellung. In diesem Fall wurde nicht untersucht, ob und wodurch wir gute Ärzte haben oder bekommen, sondern wie gut Absolventen des Medizinstudiums einige statistische Fragestellungen beantworten können. Das Ergebnis der Studie liefert einen Prozentwert der richtig beantworteten Fragen. Der Studie die Schlussfolgrrung in den Mund zu legen, dass wir mit mehr Statistikunterricht bessere Ärzte bekämen, ist so offensichtlich eine unzulässige Interpretation, dass es einem die Sprache verschlägt. Hanebüchen ist dann ein im Weiteren konstruierter Kausalzusammenhang.

Wohl hatten in der Vergangenheit Frauen in Panik eine Antibabypille abgesetzt, deren thrombogenes Risiko doppelt so hoch war, wie das vergleichbarer Präparate. Was hat die Panik der Frauen kausal mit den vermeintlich mangelhaften Statistikkenntnissen der Ärzte zu tun? Aus dem Absetzen der Pille resultierten offenbar 10 000 zusätzliche Abtreibungen in England. Dass beim Absetzen der Pille keine Empfängnisverhütung mehr gewährleistet ist, ist auch schwerlich den statistikfernen englischen Ärzten anzulasten – von den im Artikel angeprangerten deutschen Uni-Absolventen ganz zu schweigen. Sehr geschätzte Redaktion von ZEIT WISSEN, wenn dieser Artikel das Niveau an Sorgfalt und inhaltlicher Stringenz der übrigen auch nur in etwa wiederspiegelt, muss man von deren Lektüre künftig Abstand nehmen und den geneigten Leser vor – hoffentlich nicht absichtlicher – Fehlinformation warnen! Falls es sich um einen Einzelfall handelt, kann ich nur sagen, Frau Journalistin, lernen Sie Recherche! – Dr. Thomas Schleh


Leserbrief zu „Ende der Monotonie“ von Daniel Dettling und Matthias Horx

Ich denke eher, dass die Maschinen irgendwann, ganz „gefühlsmäßig“ loseiern werden, um dem Menschen jegliche Menschlichkeit auszutreiben. Der Mensch befindet sich schon auf dem besten Weg in Richtung „seiner menschlichen Überflüssigkeit“, mit und ohne diesen „künstlichen Klugscheißer“. – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zu „Hoffen auf den Hetzer“ von Thomas Fischermann

Dieser Jair Bolsonaro scheint der Mann für´s Grobe zu sein, ein Mann und Freund der „Militärdemokratur“; ein Mann, der nur eleminierte Feinde kennt. Ein Mann mit einer angeborenen Ahnungslosigkeit; also der Mann und der Präsident, den Brasilien sehr nötig braucht! – Klaus P. Jaworek


Leserbrief zu „Wer macht’s?“ von Bernd Ulrich

Wunschdenken
Es ist schon erstaunlich, was alles auf einen Mann projiziert wird, der vor langer Zeit (gerade mal) zwei Jahre Fraktionsvorsitzender in der Opposition war. Sicher ist Merz rhetorisch gut, solange er allein seine Meinung vertreten muss. Aber als Parteivorsitzender oder gar als Kanzler muss man vor allem zwei Dinge hinbekommen:

  • Man muss ganz unterschiedliche Leute und Interessen – gerade auch international – unter einen Hut bringen, muss dafür deren Befindlichkeiten wahrnehmen und seine eigenen Eitelkeiten bremsen können.
  • Man muss politische Weichenstellungen für die Wählermehrheit (ausreichend) nachvollziehbar erklären, ein Narrativ entwickeln, wie man heute sagt.

Merkel kann ersteres bekanntermaßen recht gut, bei zweitem hat sie Schwächen. Kann Merz beides? Wenn Merz das könnte, wäre es erstaunlich, warum er das nicht in den letzten 20 Jahren mal gezeigt hat. Wo war er, als es schwierig war, weil die Sache mit Helmut Kohl bereinigt werden musste? Mal etwas reden, was einigen Wirtschaftsführern gefällt, erreicht ja noch nicht die Wählermehrheit. So scheint mir bei den Projektionen auf Merz eher ein typischer Fall dafür vorzuliegen, dass man gerne die ideale Lösung dort erwartet, wo man die Probleme noch nicht sieht. – Ulrich Waas


Leserbrief zu „Hannchen B. war begeistert“ von Wolfgang Benz

Ein sehr guter Beitrag ihres Autor Wolfgang Benz. Ich bin in dieser Zeit aufgewachsen und war als Kind Zeitzeuge. Unser Vater hat immer gesagt: Mit Hitler stürzen wir in den Abgrund. Es waren fast alle Schichten von Bildungsbürger vertreten. Der Mob war nur eine kleinere Gruppe. Die haben aber selbst Hand angelegt. Hitler wusste das zu nutzen. Die Menschen, das habe ich schon als Kind begriffen, können zu Untieren werden. Es muß nur ein talentierter Verführer kommen. Und das war zweifelsohne Hitler. – Gunter Knauer


Leserbrief zu „Mon Dieu…“ von Ruth Eisenreich#

Die Erfahrung, dass Auslandsaufenthalte für Lehrkräfte für Fremdsprachen einerseits gefordert werden, es andererseits kaum Interesse der Schulbehörde daran gibt, machte ich schon vor mehr als 40 Jahren. Ich wollte Englisch studieren und ging zwischen Abitur und Studium für 3 Monate als au pair nach England, kurz vor der Prüfung in den Semesterferien ein zweites Mal, zum Glück in derselben Familie (‚Meine‘ fünf Kinder haben inzwischen 13 eigene, der Kontakt hält noch heute). Zwischen Studium und Beginn als Lehrerin war ich ein Jahr als Assistant Teacher in Sheffield. Ich unterrichtete Deutsch, ich machte viele Erfahrungen, belegte in dem Jahr einen Englischkurs an der Universität (langweilig!) und an der Technischen Hochschule (sehr gut!) und machte an der TH auch eine Sprachprüfung; Ergebnis: eine Stufe unterhalb von perfekt.

Ganz abgesehen davon, dass meine Fremdsprachenkenntnisse besser waren als die derjenigen ohne längeren Aufenthalt in England, hatte das Jahr in Sheffield negative Folgen für mein Dienstjubiläum, und zwar finanziell. Damals gab es nicht nur eine Urkunde, sondern einige Hundert DM. Wer allerdings nach dem Studium nicht sofort den Dienst im Land Niedersachsen antrat – egal, ob Weltreise oder Weiterbildung für das spätere Fach –, bei dem entfiel nicht nur dieses Jahr, sondern auch die Jahre des Studiums, in meinem Fall insgesamt fünf Jahre (4 Jahre Studium, 1 Jahr England). Zum Dienstjubiläum zählte das Studium mit. Inzwischen musste Niedersachsen sparen, als mein Jubiläum nach 30 Jahren anstand, gab es kein Geld mehr, nur noch einen Tag Sonderurlaub. Die Bezirksregierung vergaß es, ich musste es anfordern, weil ich wenigstens den einen Tag Sonderurlaub haben wollte. Der Schulleiter bestand darauf, mir die Urkunde während einer Gesamtkonferenz zu überreichen. Der Schulrat war anwesend, fand es aber nicht nötig zu gratulieren. Die Urkunde hing dann in einem goldenen Rahmen im Gästeklo, der einzig angemessene Ort. – Es gab weitere Schäbigkeiten seitens der Bezirksregierung und des Kultusministeriums (sicher nicht nur mir gegenüber). Wundert sich jemand, dass ich nicht reagierte, als die Ministerin vor einiger Zeit wegen des Lehrermangels fragte, ob ich nicht wieder ein paar Stunden unterrichten wollte? – Annette Heinbokel


Leserbrief zu „Böse, böser, Böhmermann?“ von Antonia Baum und Lars Weisbrod

Mit den Pros und Contras läuft es zurzeit bei der Zeit offenbar nicht so gut. Man merkt den Texten zumindest stark an, wie bemüht und konstruiert sie versuchen, das Thema zu behandeln. Das Grundproblem in diesem Fall bleibt jedoch: es gibt gar kein Thema. Deswegen wäre für Böhmermann nur eine Rubrik die richtige gewesen: Prominent ignoriert! – Simon Chlosta


Leserbrief zu „Über neue und alte Diesel“ von Carolin Würfel im ZEIT Magazin

Wenn Herr Philipp, wie Sie schreiben, einen 50 Jahre alten Bulli von VW fährt, wir sind dann bei Baujahr 1968 angelangt, dann besitzt dieses Fahrzeug einen Otto-Motor und nicht wie Sie beschreiben einen Diesel-Motor. Es sei denn, Herr Philipp hat einen Umbau vornehmen lassen. Der VW Bus hat dann, falls auch hier nicht eine Kat-Nachrüstung erfolgte, ein Feinstaubproblem und kein Stickoxidproblem wie Sie es beschreiben. Fakt ist trotzdem, dass der Motor alt ist und die Luft zu arg verpestet. In diesem Fall haben aber Ihre Kollegen von der Süddeutschen Zeitung keine Ahnung gehabt oder den tatsächlichen Sachverhalt nicht richtig beschrieben bzw. hinterfragt. Oder Herr Philipp hat keine Ahnung, welcher Motor hinter seiner Haube versteckt ist. Trotzdem lasse ich mich gerne von Ihnen überraschen, falls ich falsch liegen sollte. – Patrick Müller


Leserbrief zu „»Du willst ja bloß keinen Ärger«“ von Tillmann Prüfer im ZEIT Magazin

Ich habe Ihre Kolumne „Du willst ja bloß keinen Ärger“ mit Begeisterung gelesen. Ich würde Ihnen gerne zu Ihrer Tochter Luna gratulieren (ohne herablassend zu klingen und Ihre anderen Töchter zu diskreditieren). Ich vertrete die gleiche Sicht. Das scheint ein recht neuer Strang des Feminismus zu sein, (vielleicht muss man dafür einen neuen Namen finden) denn ich mache die gleichen Erfahrungen, dass es Leute gibt, die das Problem zwischen Männern und Frauen aufteilen. Ich halte es wie Luna und unterscheide in diesem Themenfeld lieber nach Arschloch und Nicht-Arschloch (männlich/weiblich/divers). – Aileen Müller-Mechsner


Leserbrief zu „Böse, böser, Böhmermann?“ von Antonia Baum und Lars Weisbrod

Antonia Baum schrieb, „Böhmermann galt als einer der besten Deutschen“ . Woher sie nur diese Erkenntnis gewonnen hat – in dieser Verallgemeinerung ist das einfach falsch. Viele fanden und finden ihn einfach nur widerlich – mich eingeschlossen- und können sich nur die Augen reiben, dass die ZEIT sowas veröffentlicht. – Roswitha Müllerwiebus


Leserbrief zu „Hannchen B. war begeistert“ von Wolfgang Benz

Die Pogrome gegen Juden in der Nazizeit und die Gewalt gegen Ausländer heutzutage beruhen auf dem gleichen Muster: Negative Identitäten werden von den Protagonisten bevorzugt, d.h. man definiert sich durch die Ablehnung derjenigen, die nicht dem eigens zur Selbstbestätigung konstruierten Ideal entsprechen und übersieht dabei, dass solche Ideale zu Standardisierungen werden, die der Dynamik alles Lebendigen widersprechen. Die illusionäre Absicht ist, sich mit eigenen Schwächen und Fehlbarkeiten nicht beschäftigen zu brauchen – sie werden einfach ausgeblendet. Wie kann es dazu kommen, „mit Lust gewalttätig“ zu werden, ein „brachliegendes Aktionsbedürfnis“ meinen zu verspüren und „Ausbrüche bürgerlicher Rohheit“ zuzulassen? Das sind Kompensationen von lethargischer Passivität bezüglich der Wahrnehmung seiner selbst. Wirklichkeit wird auf heroische Muster, ausgrenzende Symbole und sich stark gebende Idole reduziert. Diese zum Konzept verkommene Passivität wird mit gewaltbereitem Aktionismus verteidigt. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, dem im Sinne unserer Menschlichkeit Einhalt zu gebieten, nicht nur durch demonstartives Verhalten und Positionierungen, sondern durch eine differenzierte Argumentation, die jeglicher Hinterfragung nach Sinn, Motiven und Nutzen für alle Beteiligten standhält. – Christoph Müller-Luckwald


Leserbrief zum Titelthema „Rettung naht!“

Frühlingserwachen bei der CDU. Ich mag den März, den März mit ä. Mag den Sommer lieber als den Winter. Ich mag eigentlich heute noch den Mann mit Haare im Gesicht. Mag den Norbert Blüm; ohne diesen Riester – Mist gäbe es viele Rentensorgen nicht. Der Merz mit e sagte, die Deutschen sollten mehr Aktien kaufen. Ich habe Aktien, Deutsche Bank und RWE, wenn ich den Kurs betrachte, dann tut es weh. Man sagte mir es gibt schon mal bisschen Verschnitt, wo gehobelt wird, fallen Späne. Ich mag die Bundeskanzlerin, denke, sie hat vieles richtig gemacht. Wer macht alles richtig und wird die Nachfolge antreten. Nebenbei, den Seehofer mag ich nicht mehr. Ach, wenn doch bald wieder Sommer wär. – Gerhard Knaak


Leserbrief zu „Die Maße dieser Welt“ von Max Rauner

Das ist schon ein schwieriges Thema, aber wenn Sie Meteorologen statt Metrologen zu Rate ziehen ( Kilogramm und Kelvin), wird es nicht verständlicher! – Ulrich Leesker


Leserbrief zu „Brummbrumm-Sprache“ von Alard von Kittlitz

Sie sprechen mir aus der Seele. Wenn dann noch Schwiegersöhne/-töchter ihre Schwiegereltern mit Mama oder Papa ansprechen, ist für mich der Gipfel erreicht. Nein, ich bin nicht die Mama meines Schwiegersohnes und will es auch nicht sein. Und falls mein Mann mich irgendwann einmal mit Mama oder Oma ansprechen sollte, passiert ein Unglück. ;-) – Heike Sandring-Cürvers


Leserbrief zu „Petzen für die AfD“ von Ulrike Gastmann

Es ist sicherlich für keinen Leser schwierig zu orakeln, wes Geistes Kind Ihre Kolumnistin und Lehrerin Ulrike Gastmann ist. Grundsätzlich lobenswert ist ihre Sensibilität und tolerante Einstellung gegenüber Minderheiten wie Jesiden und Immigranten im Allgemeinen. Wünschenswert wäre eine Ausdehnung dieser Toleranz seitens Frau Gastmann auf Menschen und Gruppen, welche nicht zu ihrem „Schüler- und Freundeskreis“ gehören. Die Ironie in ihrem Urteil in ihrer Kolumne vom 31. Oktober 2018 über die jungen Studenten, welche in Frau Gastmanns Lieblingsbuchhandlung gerne Bücher – zwar nicht verbrennen, aber – in die Tonne werfen würden, sicherlich ohne einen Blick hineingeworfen zu haben, lässt darauf schließen, dass Ihre Kolumnistin gemäß dem Geist der nationalsozialistischen deutschen Studentenschaft im Rahmen der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 Werke von unliebsamen Autoren ins Feuer bzw. in die Tonne werfen ließe, zumindest selbiges tolerieren würde. Es ist jedoch nicht hinnehmbar, Autoren und deren Bücher ohne die Lektüre und eine ernstzunehmende Auseinandersetzung mit dem Objekt des Angriffs zu verunglimpfen. Ebenso wenig hilfreich war übrigens Frau Angela Merkels Statement vor acht Jahren, als sie Thilo Sarrazins erstes Buch mit der Bemerkung „wenig hilfreich“ kommentierte und zugleich zugab, nie einen Blick in das Buch geworfen zu haben. Dies ist einer deutschen Bundeskanzlerin mit Vorbildfunktion nicht würdig und natürlich in viel höherem Maße anzulasten als unreifen Studenten, hinsichtlich ihrer Reife vielleicht noch der „Mainstream – Jugend“ zuzuordnen, welche ihr „Urteil“ über ein Buch unüberlegt und medienkonform abgeben.

Natürlich ist Frau Gastmanns Kritik am „Demokratie – Projekt für Sachselns Schulen“ vorbehaltlos zuzustimmen. Wenngleich der Bildungsauftrag der deutschen Schulen die freie Meinungsbildung und auch in politischer Hinsicht objektive Unterrichtsgestaltung vorsieht und leider seit jeher immer wieder seitens der Lehrkörper gegen diese Vorgabe verstoßen wird, ist eine feige Denunzierung einzelner Lehrer über Online – Portale vorbehaltlos abzulehnen. Sollten Lehrer im Rahmen ihres Unterrichts mit ihrem subjektiven Urteil über verfassungskonforme Parteien Schüler zu manipulieren versuchen, steht Schülern respektive deren Eltern der Weg der offiziellen Dienstaufsichtsbeschwerde offen. Dies fördert den Geist des Dialogs und Kampfs mit offenem Visier – entgegen dem Zeitgeist der unidirektionalen, anonymen Kritik und Beleidigungen über (a)soziale Medien. – Lando Huber – Denzel


Leserbrief zu „Und was rettet die SPD?“ von Sigmar Gabriel

„Die Veranstalter einer Katastrophe präsidieren den Geschehnissen und empfehlen Konzepte zur Bewältigung der Krise“, so etwa hat Sebastian Haffner beschrieben, was DIE ZEIT mit den Worten Sigmar Gabriels der SPD empfehlen möchte, aus der Krise herauszukommen. Dieser Selbstdarsteller hatte es viele Jahre lang in der Hand, seine Partei fit für die Zukunft aufzustellen. Stattdessen hat er Millionen SPD-Sympathisanten auf die Füße getreten, als er TTIP, CETA und nun sicher auch JEFTA durchwinkte, statt die sog. „Globalisierung“ demokratieverträglich einzuhegen. Ein Mann, der dreimal gekniffen hat, als es um die Kanzlerschaft ging, der aus Angst vor der eigenen Blamage andere vorschickte, diese im Regen stehen ließ, statt sie zu unterstützen. Ein Mann, der den Niedergang der SPD gestaltet hat. Liebe ZEIT-Redakteure, haben Sie wirklich niemand anderen gefunden, der in kompetenter Weise die Defizite der SPD hätte analysieren können? – Franz-Friedrich Dr. Rohmer


Leserbrief zu „Gönn’s dir, Genosse!“ von Fabienne Hurst

Mutig, aber zu kurz gesprungen: Die identitätsstiftende Abkehr der Bürger von adliger Verschwendungssucht war – bei aller auch gegebenen Scheinheiligkeit – ein Machtübernahmeprogramm. Gesellschaftsverändernd wirkt nicht der Besitz von Konsumgütern, sondern der von Produktionsmitteln. Also: Armbanduhr statt Rolex, Auto statt S-Klasse, dafür eine Wohnung kaufen und fair vermieten. – Andreas Goletz-de Ruffray


Leserbrief zu „Herr Doktor, lernen Sie Statistik!“ von Stefanie Kara

Beim Lesen Ihres Artikel in der Zeit No 45 „Herr Doktor, lernen Sie Statistik“ musste ich herzlich laut lachen. Kritik an fehlendem Statistikwissen mit einer Umfrage unter 169 Menschen zu begründen ist doch eine ordentliche Chuzpe (Stichwort Representativität!). Immerhin, bei der Stichprobenmenge von 16 Personen mussten auch Sie als sichtliche Nicht-Statistikerin einräumen, dass das Ergebnis wohl „nicht so aussagekräftig“ wäre. Auch wenn ich Ihren in Ihrer Kernaussage, dass Ärzte Statistiken verstehen sollten schon recht gebe denke ich mir nach dem Lesen des Artikels doch eher, dass möglicherweise vor allem Journalisten mehr Statistik lernen sollten. Denn eine Warnung vor einer neuen Babypille, welche Thrombosen um 100 % wahrscheinlicher machen klingt für mich deutlich nach der Aussage in einem Printmedium als aus dem Mund eines Arztes! Wie viele Stunden eines Publizistik-Studiums verbringt man eigentlich mit Statistik lernen? Mehr als 1%? – Wolfgang Kiselka


Leserbrief zu „40.000 Menschen, 117 Nationen, ein toter Junge“ von Marcus Jauer

Das Dossier von Marcus Jauer über das Zusammenleben im Märkischen Viertel ist preiswürdig 🍀👏🙏 – Geistes und Jürgen Depenau


Leserbrief zu „Lob der Langeweile“ von Josef Joffe

Danke für diesen überaus treffenden Kommentar. Es ist wirklich nicht nötig das Regierungsarbeit immer interessant ist, Arbeit an der Sache ist oft langweilig und langwierig-und wohl auch deshalb für die Tagespresse unergiebig. Über den von Ihnen angesprochene Interessenausgleich, aber nicht zu verwechseln mit Gleichmacherei, sollte daher viel öfter positiv von unseren Journalisten berichtet werden, auch in der Zeit. – Dr. Andrea Hoffmann


Leserbrief zu „Wie viel wiegt 1 kg?“ von Max Rauner

Obwohl der Autor die Entstehung der Grundeinheiten amüsant erzählt, hat er eine Riesenchance verpasst. Die korrekte Antwort auf die gestellte Frage lautet nämlich: auf der Erdfoberfläche 9,81 Newton. 1 N = 1 kg m/(s s). Die Masse (1 kg) ist ein Skalar und gilt unabhängig von der Anziehung durch eine andere Masse (z.B. Erde). Das Gewicht ist aber ein Vektor, d.h.es hat einen Betrag und eine Richtung und wird durch die Anziehung (Gravitation) der beiden Massen verursacht. Ein Gewicht in kg gibt es also nicht. Die Energie ist Kraft mal Weg z.B in N m. Die Umrechnung der Energie in elektrische Einheiten ist ganz einfach. 1 Nm = 1 kg m/(s s) m = 1 Ws = 1 Joule. Die Kraft gewinnt man, indem man die Energie durch den Weg teilt. – Dr. Wolfram Schmid


Leserbrief zu „Böse, böser, Böhmermann?“ von Antonia Baum und Lars Weisbrod

„Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt“ (Kant)
Es steht einem Possenreißer – und übrigens auch keinem Journalisten – zu, zu entscheiden, wie Witze ankommen. Wenn die/der Betroffene sich verletzt fühlt, war der Witz verletzend, wenn er/sie sich aufgrund ihrer/seiner Religionsgemeinschaft würdelos behandelt fühlt, fehlte es an Respekt. Respekt und die Würde jedes Menschen sollten auch in Kabarettkreisen oberstes Gebot sein. Auch – und vor allem – dann, wenn es gesellschafts-politisch-pädagogisch-wertvoll sein will. Jeder Witzbold kann einmal danebengreifen, dann hat er sich zu entschuldigen. Aber erbärmlich der Clown, der seine Gags erklären muss! – Ortrud Mauk


Leserbrief zu „40.000 Menschen, 117 Nationen, ein toter Junge“ von Marcus Jauer

Die Vorurteile gegenüber dem Märkischen Viertel in Berlin ähneln Vorurteilen gegenüber vielen größeren und kleinern Siedlungen mit hohem ausländischen Bevölkerungsanteil hier in Deutschland. Am Rande unserer Kleinstadt steht seit einiger Zeit ein Container mir Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan, und anderen Ländern. Die meisten dieser Flüchtlinge sind Moslems. Bei den Bewohnern der Stadt herrscht weitgehend die Meinung vor, daß der Containers gefährlich und schmutzig sei. Deshalb müsse man sich fern halten.Wenn ich jedoch Flüchtlinge im Container besuche werde ich immer freundlich begrüßt, zum Tee und manchmal auch zum Essen eingeladen. Ich kann mich gut unterhalten, Schulkinder übersetzen, und so erfahre auch viel über das Herkunftland und Fluchtursachen. Die Bewohner helfen sich gegenseitig. Dort wird eine Solidarität und Gastfreundschaft praktiziert, von der Einheimische in Deutschland viel lernen können. Am Besten durch persönliche Begegnung. – Dr. Christiane Hopfer


Leserbrief zu „Böse, böser, Böhmermann?“ von Antonia Baum und Lars Weisbrod

Ein alter griech. Jude, mit dem wir befreundet waren, sagte mal zu uns, eins müsst ihr wissen: „Der Jude duldet keine Fliege auf seiner Scheisse“! Darüber muss man nachdenken, denn inzwischen weiß ich gar nicht, was ich noch sagen darf und was nicht. Klischees gibt es über alle Völker und jahrelang haben wir damit gelebt ohne uns über sie zu mokieren. Aber ich habe mich auch geärgert, als Maxim Biller im „Liter.Quartett“ fast jeden Satz anfing „also bei uns Juden …….“. Wer kann das auf die Dauer ertragen? Ich habe schon einmal einem Ihrer jüdischen Autoren (Chaimowitz) geraten sich nicht immer in den Vordergrund zu stellen. Die Menschen jüdischen Glaubens pochen immer darauf Jude zu sein. Wir stellen uns doch auch als Deutsche vor und nicht welcher Konfession wir angehören und alle Juden in Deutschland sind nun einmal Deutsche…….. aber anscheinend kann man damit Punkten, wenn man betont, man sei Jude. (hoffentlich ist dieser Gedanke nicht schon wieder antisemitisch?) Wie setzt man die Vokabeln richtig? – Angela Tsombanis


Leserbrief zu „Ein Herz für Visionäre“ von Benedikt Erenz

In dem oben genannten Artikel steht zum Abriss des gotischen Doms in Hamburg 1805 „ein reichlich einmaliger Vorgang im Abendland.“ Leider nicht so einmalig: der 1050 geweihte romanische Dom in Goslar wurde in den Jahren 1819 – 1822 abgebrochen, er gehörte zum Ensemble der Kaiserpfalz. Lediglich eine kleine Domvorhalle blieb stehen, die ahnen lässt, welch wunderschönes Bauwerk dort vernichtet wurde. – Vera Meißner


Leserbrief zu „Wer macht’s?“ von Bernd Ulrich

Selten hat mich ein Beitrag im Politik-Teil der Zeit so sehr zum Schmunzeln gebracht. Das lag weniger am absolut wahren Inhalt und der logischen Argumentation, sondern an den stilistischen Mitteln, derer Sie sich bedienen. Wie Sie mit lakonischen Einschüben, originellen Bildern und geschliffenen Formulierungen die zu diesem Zeitpunkt wahrscheinliche Kandidatur von Herrn Merz analysieren und dabei (vermutlich) Ihre eigene Meinung dazu hier und da durchscheinen lassen, ist aus sprachlicher Sicht zum Mit-der-Zunge-schnalzen. Herzlichen Dank für diesen wunderbaren Text. – Hendrik Thies


Leserbrief zu „Sex, Lügen und Kanzleramt“ von Peter Dausend

Ich weiß zwar, dass Herr Tausend in seinen wöchentlichen Meinungs-Artikeln immer augenzwinkernd schreibt, bin aber dennoch über die unreflektierte Vorverurteilung Kevin Spaceys, die nun nach den Produzenten der Show „House of Cards“ auch der Autor des o. g. Artikels vornimmt, irritiert. Gerade in Zeiten des sich verstärkenden Populismus sollte es doch das Gebot der Stunde sein, Personen erst dann als Straftäter zu benennen, sollten sie als solche von einem Gericht eines Rechtsstaates verurteilt worden seien. Meines Wissens ist dies bei Herrn Spacey, zum Zeitpunkt, da ich Ihnen schreibe, nicht geschehen. Insofern meine ich, dass hier eine Zeitung des Qualitätsanspruches der Zeit, als Teil der so oft zu recht beschworenen vierten Gewalt, höhere Maßstäbe anlegen muss, also die Produktionsfirma, als sie den Schauspieler, vermutlich aus monetären Gründen, mit Ende der 5. Staffel von der Mattscheibe verbannt hat. – Nikolas Müller


Leserbrief zu „Und was rettet die SPD?“ von Sigmar Gabriel

Man ist ja versucht, laut Beifall zu klatschen, wenn Siegmar Gabriel formuliert „Radikal in der Kritik […] der real existierenden Lebensumstände. Und radikal in der Bescheibung der Alternative. Mit dem Mut, das Utopische wieder ins Reale holen zu wollen.“ Genau so! Einer solchen SPD würde ich wieder als Mitglied beitreten und sie vielleicht sogar wählen. Einer SPD, die beispielsweise sagt, das Endziel der sozialen menschlichen Entwicklung sind Kommunismus (der Mensch soll nach seinen Bedürfnissen leben, nicht nach seinen Möglichkeiten) und Anarchie (keine Macht für niemanden). Und Politik soll sich daran messen lassen, ob sie diesem Entwicklungsziel erkennbar entgegenstrebt. Was dann folgt, ist leider nur ein halbgarer Aufguss dessen, was man von der SPD ohnehin schon kennt. Den Menschen ein wenig gut zureden, um ihnen dann doch nur das Geld wegzunehmen und einen Bruchteil davon nach fragwürdigen Spielregeln zurückzuverteilen. „Geld verteilen können zur Not auch seelenlose Technokraten“ schreibt Gabriel und erkennt wohl nicht, dass dies eine ziemlich gute Zustandsbeschreibung der heutigen SPD ist. Die SPD muss den Mut aufbringen, die Dinge zu hinterfragen, die uns vom Erreichen unserer (im besten Sinne) utopischen Entwicklungsziele abhalten. Und – um das Feld der Sozialpolitik herauszugreifen – auch bereit sein, unbequeme Wahrheiten zu formulieren. Beispielhaft (und etwas provokativ) könnten diese lauten: – Der Gesellschaft entsteht ein größerer Schaden durch Transferleistungsbezug als durch Steuerhinterziehung. – An der Kinderarmut in unserem Land sind in erster Linie einmal die Kinder dieser Eltern schuld und nicht die Gesellschaft als Ganzes. In Gabriels Ausführungen ist aber leider nur eine Fortsetzung des populistischen Kurses der SPD angelegt. Prädikat: Nicht wählbar. – Thorsten Brandes


Leserbrief zu „Über Stapel und Ordner“ von Harald Martenstein im ZEIT Magazin

Allerherzlichsten Dank für „Über Stapel und Ordner“ und besondere Gratulation zum Küchenschreibtisch – ich unterhalte einen solchen seit mehr als 20 Jahren. Allerdings habe ich parallel einen weiteren Schreibtisch für weitere Ablagen, dazu ein Stehpult. Es soll zu besonderen Gedanken beflügeln, denn manche kommen erst gar nicht im Sitzen, das meint auch der Philosoph Walter Seitter. Mit einer ausreichend geräumigen Umhängetasche lassen sich dazu mobile Arbeitsplätze, etwa in Cafés einrichten, über die hat u.a. Hermann Kesten umfangreich berichtet. – Norbert Nowotsch


Leserbrief zu „Gönn’s dir, Genosse!“ von Fabienne Hurst

Der Artikel von Fabienne Hurst macht mich traurig und zornig. Wenn er ironisch oder lustig sein sollte wurde das nicht erreicht. Die Fragestellung: „warum wir nicht diejenigen feiern, die ihr Geld verprassen“ ist genauso antiqiert wie moralisch verwerflich. Die einzig legitime Verschwendung ist für mich die von Gefühlen. Am besten Freundschaft und Liebe. Vorsätzliches Verprassen von Geld/Ressourcen ist dumm bis dekadent. Kant hat schlicht unrecht wenn er meint zum sparen gehöre kein Talent. Ein großer Name garantiert noch keine ewige Wahrheit (das ist verführerisch aber unsinnig). Auf der Rückseite des Zeit zum EntdeckenTeils steht die Rubrik, was mein Leben reicher macht. Dort sollte Frau Hurst mal rechergieren. Mir ist nicht bekannt, dass dort einmal die Verschwendung gefeiert wurde. – Martin Möller


Leserbrief zu „Zum Grinsen Verdammt“ von Katja Nicodemus

Die Autorin Frau Nikodemus beschreibt ihre Ergriffenheit ob der Tatsache, dass sie nun erstmals Originalzeichnungen der ersten Mickey Maus-Phase sehen darf. Natürlich wird bei ihr ebenso wie bei anderen der Eindruck vorgeherrscht haben, dass der geniale Walt Disney hier am Werk gewesen sei. Katja Nikodemus erwähnt mit einem Halbsatz auch den Zeichner Ub Iwerks, mehr erfährt man hier über ihn nicht. Aber hinter dieser Anmerkung steckt eine ganze Geschichte und da lässt sich die Sache mit Walt Disney und Ub Iwwers, dessen Vater aus dem ostfriesischen Dorf Uttum – ganz in der Nähe von Greetsiel° – in die USA auswanderte, doch ein wenig anders an. Ich zitiere aus einem Artikel über die ostfriesischen Auswanderer in die Neue Welt, den ich vor drei Jahren schrieb:

„Der erste Weltkrieg war gerade vorbei, da lernten sich Ubbe und Walt in Kansas City kennen, beide probierten, beruflich Fuß zu fassen, sie begannen als Werbezeichner, waren Kollegen, angestellt bei der Agentur Pesmen und Rubin, und zeichneten Werbung für Hühnerfutter mit Hennen, die auf Nestern voller Eier saßen, mit Rindern, die begeistert an Salzblöcken leckten, mit Farmern, die stolz ihre moderne Farmausstattung herzeigten. Die beiden wollten aber mehr, gingen nach Los Angeles und starteten ihre Karriere als Iwerks-Disney, einen ‚little commercial art shop‘, wie Walt das Vorhaben nannte.

Ub Iwerks starb 1971 in Los Angeles; auf der Memorialseite des Forest Lawn Memorial Parks, wo er begraben wurde, findet sich 2010 folgende Eintragung: „He changed the world of cartoons forever. His last name is of East Frisian origin in Germany.“ „Der Vater der vielleicht berühmtesten Zeichentrickfigur, Micky Maus, ist Walt Disney. Das weiß doch jedes Kind – und jeder Erwachsene auch. Stopp! Irrtum! Walt Disney, der mit Micky, Donald & Co. sagenhaft berühmt wurde, hat sich am Anfang seiner Laufbahn nämlich fremde Federn angesteckt. Denn tatsächlich war es der heute weitgehend unbekannte Zeichner Ub Iwerks, der die freche Maus aufs Papier und damit in die Kinderzimmer der Welt brachte,“ so heißt es auf wissen.de. „The Hand Behind the Mouse: The Ub Iwerks Story“ lautet eine Überschrift auf der Seite von Duckipädia Disney Enzyklopädie, allerdings gibt es dort noch keinen Text zur ‚Hand hinter der Maus‘. Stoff genug gibt es für diese Geschichte, auch von Walt Disney selber. 2008 heißt es in einer anderen Memorial-Eintragung: „Ub Iwerks war bei Disney bekannt für seine genialen Animationen, seine technischen Hexereien und seinen ungewöhnlichen Namen. Im Februar 1929 waren Walt Disney und sein New Yorker Vertriebsbüro außerordentlich zufrieden mit Ubs Animation der Mickey Mouse Cartoons, wozu Walt Disney einen Brief an seine Frau Lily schrieb: „Jedermann lobt hier seine Kunst und macht Späße über seinen witzigen Namen. Die Eigenartigkeit von Ubs Namen ist ein Gewinn – er bringt die Leute dazu, zweimal hinzuschauen, wenn sie ihn lesen. Sag Ub, dass die Trickzeichner hier ihren Hut vor ihm ziehen…“ Als Trickzeichner arbeitete Ub in Rekordgeschwindigkeit. Er zeichnete den ersten Mickey Mouse-Stummfilm ‚Plane Crazy‘ ganz alleine innerhalb von drei Wochen und schaffte bis zu 700 Zeichnungen am Tag. (Heute macht ein normaler Trickfilmzeichner 80 bis 100 Zeichnungen am Tag.)“ (Übersetzung Verf.) Aus dieser und den vielen anderen Texten auf der Memorial-Seite lässt sich die große Bewunderung und geradezu liebevolle Dankbarkeit ablesen, mit der des East Frisian Ub Iwerks, immer noch gedacht wird; er ist keineswegs vergessen, auch wenn Walt Disney den Platz im Rampenlicht für sich beanspruchte und bekam.“

Ob es nicht an der Zeit wäre, Walt Disney zwar als den genialen Vermarkter der Maus. im gleichen Zuge aber Ub Iwerks als deren nicht weniger genialen wirklichen Vater zu würdigen? In der Krummhörn, so heißt der Landstrich, wo sich Uttum, Greetsiel und noch einige andere bemerkenswerte Dörfer mit schönen alten Kirchen und besonderen Orgeln finden, wissen die Leute längst, was ihr Landsmann Ub Iwerks für den Erfolg der Mickey Mouse bedeutete, vielleicht interessiert es auch andere anderswo. – Dr. Karin Bockelmann


Leserbrief zu „Brummbrumm-Sprache“ von Alard von Kittlitz

Sie sprechen mir so aus dem Herzen, dass ich spontan meinen Laptop aufgeklappt habe und Ihnen schreibe. Wenn ein Erwachsener von seiner Mama etc. statt von seiner Mutter spricht, mache ich mir meine Gedanken und akzeptiere das. Wenn aber eine Moderatorin auf dem „Roten Sofa“ die Eltern ihren Gesprächspartner mit Mama und Papa betitelt, fehlen mir die Worte. Ich finde das geschmacklos, dreist und würde in der Antwort von meiner Mutter sprechen. Wie die Gesprächspartner eine derart intime Ansprechweise akzeptieren ist mir jedes Mal ein Rätsel. – Jürgen Dittmer


Leserbrief zu „40.000 Menschen, 117 Nationen, ein toter Junge“ von Marcus Jauer

Ein Danke an die Reaktion und danke an Herrn Jauer für den obigen Beitrag über das Märkische Viertel in Berlin. Seine Informationen sind belebend und machen Mut. Sie zeigen, dass Zusammenleben auch zwischen Menschen mit unterschiedlichsten Befindlichkeiten funktionieren kann. Derartig positive Artikel wünsche ich mir (nicht nur in der ZEIT) öfter und weiter verbreitet (von den trüben Nachrichten gibt es leider genug). – V. Thum


Leserbrief zu „Kaltgestellt“ von Ingo Malcher

Mir ist aufgefallen, das Sie den Weg der Kurbelwelle zwar deskriptiv, aber leider wenig kritisch begleiten. Daher mein Kommentar als Anregung, den Status Quo mal zu hinterfragen: Lesen Sie doch bitte zunächst den folgenden – im original von Ihnen stammenden – Satz nochmals in Ruhe durch und überlegen Sie, was daran eigentlich so widersinnig ist: Es wird womöglich „nicht ohne eine gewisse Ironie“ ein … Konzern dazu gebracht , „in Großbritannien produzierte Fahrzeuge bei der Lieferung nach Deutschland verzollen“ zu müssen. So what? Zur Erinnerung: von Steuern/Zolleinnahmen werden z.B. Schulen gebaut (BILDUNG) und Polizisten bezahlt (SICHERHEIT). Und bei aller Liebe zu Subtext, wo ist denn da bitte die Ironie? Tut denn der (Münchner) Konzern eh schon so viel für unser Land?

Nun aber zu meiner eigentlichen Stellungnahme: Zufällig liegen zwei Stationen der wahnwitzigen Reise im vielleicht (aber hoffentlich nicht) bald EU-Ausland! Sonst wäre es gar nicht erwähnenswert gewesen, wie ein wichtiges (sonst könnte man’s ja weglassen, aber es ist halt nun mal eine Kurbelwelle) Motorteil – statt einfach hergestellt und eingebaut zu werden wie annodunnemals – während seiner Herstellung 878 + 1.540 + 1.432 = 3.850 km mit dem LKW von der Insel und wieder dahin zurück quer durch Europa transportiert wird. Währenddessen sind wir als Privatpersonen redlich bemüht, regionale Waren zu kaufen, und regen uns über verstopfte Autobahnen auf :-( Auch bei Autos (wie beim billigen Fleisch) kann/darf die Verantwortung nicht mehr auf den Verbraucher abgewälzt werden. Der Staat (die EU …) muss dem Bürger zumnächst die Möglichkeit geben, durch klare Kennzeichnung die Folgen seines (Konsum)Handelns einschätzen zu können, z.B. durch Deklarierung des Energiebedarfs als äquivalentem CO2-Ausstoß bei der Herstellung von Neuwagen („cradle to grave“-Ansatz) und plakative Anrechnung auf die durchschnittliche Lebensdauer/Fahrleistung eines PKW. Aber dann wäre eine „Umtausch/Abwrack/whatever-“ Prämie hin zu einem „umweltfreundlicheren“ Modell ja womöglich … (hier bitte selber weiterdenken) – J. Laßleben


Leserbrief zu „Und was rettet die SPD?“ von Sigmar Gabriel

Da findet man ein paar richtig gute Ansätze, die der SPD etwas auf die Sprünge helfen könnten. Sogar das böse Wort „Identität“ darf wieder genannt werden. Und dann soll es doch wieder die „gesinnungsethische Maxime“ richten : das Leben soll nicht „von Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe, Religion oder Einkommen …!“ abhängen. Wie schön gesprochen, es hat leider nicht viel mit der Realität zusammen, weil es nicht nur faktisch immer weiter total anders läuft, sondern weil es insbesondere die einfache praktische, aber auch „verantwortungsethische“ Frage außer acht läßt, was eine Gesellschaft zusammen hält, und wie das „Gute Leben“ tatsächlich möglich wäre.

So treibt die Gesellschaft (und die Gesellschaften) weiter auseinander, billige Arbeitskräfte stabilisieren den Markt, Reiche werden reicher, Arme werden ärmer, Orientierung, Sinn und Identität gehen immer mehr verloren und müssen dem Prinzip der Kapitalverwertung und den eher abstrakten Werten weichen. Und unsere Elite redet und schreibt und predigt an der Sache vorbei, und gibt schon mal den Hinweis : „Das alles wird viel Mühe und Zeit kosten“. Sie schimpft zudem auf die bösen Rechten und Populisten, die nun weiteren Zulauf erhalten. So rettet die SPD die böse Welt nicht, sondern treibt sie eher mehr ins Chaos. – Jürgen Blechschmidt


Leserbrief zu „Kaltgestellt“ von Ingo Malcher

Beim Lesen des Artikels könnte man fast Mitleid mit der Minikurbelwelle bekommen, die 4 mal hin und her über den Ärmelkanal wandern muss. Weil es angeblich billiger ist, als sie an einem Ort herzustellen…und all die anderen tausend Teile, aus denen so ein Auto zusammengesetzt ist. Und dann schaue ich aus dem Fenster auf die LKW-Kolonnen, die vom Ärmelkanal durch Farnkreich und das Rheintal schließlich vor meiner Haustür( B31) vorbeidonnern auf dem Weg nach München, Österreich oder Rumänien.Und dann wieder zurück. Und da wird mir klar:BMW spart die Kosten, aber ich persönlich bezahle für die Lärm-und Abgasbelastung, es ist meine Lunge und die meiner Kinder und Enkel, die das einatmet. Und werden wir krank, dann gibts ja die Krankenkassen. Für die strapazierten Straßen, die laufend repariert werden müssen, bezahle ich auch und durch den Stau, der beim Reparieren entsteht, hab ich dann noch etwas mehr schlechte Luft. Die Wiesen und Wäder, große und kleine Tiere sowie Pflanzen…wenn man die Kosten dafür mal berechnete? Unter diesen Umständen könnte ich dem Brexit dann fast etwas Gutes abgewinnen. – Cornelie Díaz Céspedes


Leserbrief zu „Und was rettet die SPD?“ von Sigmar Gabriel

Ich finde es gut, wenn die SPD-Spitze von nun an mit Glaubwürdigkeit und Frohsinn auf die Menschen zugeht und die Interessen der Beschäftigten vertritt. Vielleicht auch die Interessen künftiger Generationen? Bislang hat es die SPD allerdings leider nicht einmal geschafft, ihrer bisherigen Arbeiter-Klientel klarzumachen, dass das Wirtschafts- und Sozialprogramm der AfD ihnen nicht nützt, sondern schadet. Und welche/wessen Interessen vertritt die SPD, die nicht auch von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und/oder der Partei DIE LINKE vertreten werden? Was ist der Markenkern der SPD? Ein besseres Leben versprechen meines Wissens für den Fall, dass man sie wählt, alle Parteien. – Ulrich Willmes


Leserbrief zu „Böse, böser, Böhmermann?“ von Antonia Baum und Lars Weisbrod

Ich finde es ja wirklich vortrefflich über einen Vorfall zu streiten, der wohlbemerkt über acht Jahre her ist. Das nervt mich generell an der ganzen Debatte aber nun gut. Ich finde es irgendwie kritisch, dass sie Frau Baum sich offenkundig so wenig mit dem Auftritt 2010 beschäftigt haben, wie der Gegenkommentar ihres Kollegen belegt. Abgesehen davon ist Polak jetzt auch nicht der Künstler, der die Komfortzone anderer achtet, sein Humor ist so schwarz, dass ich ihn nicht mehr witzig finde und das obwohl ich diesem Thema gegenüber offen bin. Wenn diese Person, die so gerne und durchweg gegen andere austeilt sich jetzt als Opfer hinstellt, ist das schwer zu glauben in meinenn Augen auch falsch. Das ihnen diese Sicht der Dinge egal ist finde ich schon schade. Oder um es anders zu sagen: Würden sie Böhmermann glauben, wenn er sich jetzt als Opfer der ganzen Geschichte hinstellen würde? Es würde mich wirklich freuen wenn sie etwas weiter links und rechts schauen, dass nervte mich auch schon bei ihren früheren Kommentaren zum Thema Deutschrap. Zum Schluss aber noch nette Worte: Ihre Kolumne im Ressort entdecken, lese ich jedes Mal sehr gerne. – Lennart Meurer


Leserbrief zu „Kaltgestellt“ von Ingo Malcher

Habe ich es richtig gelesen? Die Kurbelwelle wird 4 Mal über den halben Kontinent befördert um dann schlussendlich verbaut zu werden?! Und das soll ökonomisch sinnvoll sein? Wie hier wohl die Klimabilanz ausschaut?! Das ist doch irrsinnig! – Yves Pulst


Leserbrief zu „Wenn die Klorollen fliegen“ von Hannah Knuth und Anna Mayr

Auch in einem wenig informativen Artikel sollte man den Hausmeistern kein falsches Deutsch unterschieben bzw. es bei schriftlicher Wiedergabe berichtigen. Es heißt lt. Duden: das Schlüsselbund (Pl. die Schlüsselbunde). Der Bund (Pl. Bünde) hat eine andere Bedeutung. – Artur Behr


Leserbrief zu „Böse, böser, Böhmermann?“ von Antonia Baum und Lars Weisbrod

Es kann nicht nur Barth, Jahnke und Mann/Sieber geben. Auch ich habe das Recht und den Anspruch, mich zu amüsieren. Es ist völlig in Ordnung, dass nicht jeder Böhmermann, Sumuncu und Kebekus versteht. Ich schaue auch nicht herab auf Leute, die weniger intelligent und weniger gebildet sind als ich. Aber es kann auch keinen Anspruch geben auf eine Hegemonie der schlichten Gemüter und auf politische Witze, die garantiert niemanden überfordern. Das wäre doch sackdumm, feige und verklemmt. – Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „Siegt der Hass?“ von Martin Klingst und Jörg Lau

Die Überschrift ist anmaßend, als ob die Wähler der Republikaner hasserfüllter wären als die der Demokraten. Da erwarte ich mir von der Zeit etwas mehr Objektivität, etwas mehr als plumpes Schwarz-Weiß-Denken. Ich erwarte nicht, dass Sie mich erziehen und belehren, mir Ihre Ansichten aufzwingen, sondern mich aufklären, analysieren, mir auch eine Meinungsalternative zu den erläuterten Szenarien aufzeigen und mich als Leser dazu ermuntern, mir selbst ein Urteil zu bilden. Da mit der Überschrift ohnehin wieder alles gesagt war, hätten sich die Autoren diesen Artikel sparen können. – Britta Pfeiffer


Leserbrief zu „Wenn die Klorollen fliegen“ von Hannah Knuth und Anna Mayr

„Äußere Disziplin ist die Voraussetzung für die innere Disziplin,“ heißt es so treffend. Sind Klassenräume, Schulflure, Toiletten und Pausenhöfe in einem ordentlichen Zustand, bemühen sich die Schüler in der Regel auch, sie nicht durch Papier, Müll , Schmierereien etc. zu verunstalten. Grundsätzlich gehört es natürlich zu den Aufgaben eines Hausmeisters, für die äußere Ordnung auf dem Schulgelände zu sorgen. Die Betroffenen können allerdings viel dazu beitragen, ihm unnötige Arbeit zu ersparen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man viel erreichen kann, wenn man die Schüler einbezieht und sie vor allem durch Aufklärung und entsprechende Erziehung dazu veranlasst, sich nicht gehen zu lassen und sich angemessen zu benehmen. Haben sie sozusagen verinnerlicht, dass das Schulgelände „ihr Reich“ ist, für das auch sie verantwortlich sind, bemühen sie sich auch um mehr Disziplin und Ordnung. Bewährt haben sich in dem Zusammenhang auch gemeinsame außerunterrichtliche Aktionen mit Schülern, Lehrern und Eltern z.B. zur Gestaltung eines „grünen Schulhofes“ mit viel Natur und reizvollen Bewegungsmöglichkeiten. Was Schüler selbst geschaffen haben, pflegen sie auch besser. – Gabriele Gottbrath


Leserbrief zu „Die Praline im Kopf“ von Kerstin Bund

In dem Artikel von Kerstin Bund wird der Fachkräftemangel thematisiert. Zitat „Die jungen Leute wollen heute lieber studieren als körperlich arbeiten“. Vielleicht ja, vielleicht könnte es aber auch daran liegen, daß die Chefin durch die Küche stiebt, den Gesellen anraunzt und Kommandos verteilt wie „Anne mach hin …“. So ein Umgangston durch einen Vorgesetzten ist in einem Konzern schwer vorstellbar. In kleinen Familienbetrieben gibt es nicht immer adäquate Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter, werden Sicherheits- und Lärmschutzvorschriften nicht beachtet, neue Mitarbeiter nicht den Kollegen vorgestellt. Es fehlt an strukturierter Einarbeitung und persönlicher Betreuung für neue Mitarbeiter. Kein Wunder, daß die schnell die Lust verlieren und lieber auf die Uni gehen. – Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „40.000 Menschen, 117 Nationen, ein toter Junge“ von Marcus Jauer

Ein nicht alltäglicher gut informativer Bericht – sehr sensiebel, achtsam und mit viel Engagement zusammengestellt. Zu Begegnungen in solchen sozialen Brennpunkten wie die in Malzahn, müssen auch Jornalisten viel Mut aufbringen. Ähnlich gestrickte Berichte sind sehr wünschenwert. Sie fördern das Abbauen von mißlichen Vorurteilen. Im Bericht wird deutlich, dass der 10- Jährige Junge die evtl. Auswirkungen seines handelns einfach nicht bedacht hat. Hier ist in jedem Falle aber auch zu bedenken, dass dem Verursacher dieses Geshehen ein Leben lang auf der Seele liegt. Und man bracht nicht viel Phantasie zu haben, um festzustellen, dass in jeder anderen Stadt täglich zu jeder Minute einem Vorbeigehenden von oben, durch Unachtsamkeit verursacht, ein ähnliches Unglück zustossen kann, wie das im Berliner Malzahnviertel geschehen ist. Das ganze Leben ist einfach für Jeden von uns reichlich unsicher.Ein/e Leser/in


Leserbrief zu „Gönn’s dir, Genosse!“ von Fabienne Hurst

Sie schildern, wie Sahra Wagenknecht von einem Reporter dafür kritisiert wurde, dass sich ihre neue linke Bewegung in einem Nobel-Restaurant getroffen hat, worauf die Politikerin (zu Recht) antwortete: „Diese Frage ist nun wirklich unterhalb Ihres Niveaus.“ Sie selbst finden allerdings Kritik an Wagenknechts „biederer Steckfrisur“ okay. Das wiederum ist nun wirklich unterhalb Ihres Niveaus. – Christiane Plociennik


Leserbrief zu „Petzen für die AfD“ von Ulrike Gastmann

Ein mutmaßlicher Medizinstudent sagt zu seinen mutmaßlichen Kommilitonen, er würde, wenn er genug Geld hätte, einen Stapel Bücher von Thilo Sarrazin „aufkaufen und in die Tonne werfen“ – und Sie klatschen stumm Beifall. Zur Bücherverbrennung ist es da nicht mehr weit; eigentlich fehlt nur noch das Streichholz. Wäre es nicht besser gewesen, die angehenden Akademiker darauf hinzuweisen, dass solche Methoden problematisch sind? Dass in einer Demokratie besser mit Argumenten gekämpft wird als durch das Vernichten der Schriften von Personen, die einem nicht in den Kram passen? – Christiane Plociennik


Leserbrief zu „Böse, böser, Böhmermann?“ von Antonia Baum und Lars Weisbrod

Das die Zeit die Zusammenarbeit mit einem der streitbarsten und meinungsstärksten Juristen beendet hat , weil seine Meinung in der Chefredaktion nicht mehr gehört werden wollte, ist schon schwierig genug zu verstehen. Eine liberale Zeitung sollte eben gerade auch in Zeiten wie diesen eine kritische Stimme gelten lassen. Da es sich aber im sehr entfernten Sinne um ein Themengebiet handelte, dass den Feminismus (wer definiert eigentlich dessen Inhalt) betrifft, zweifle ich langsam ob die Zeit noch eine ausreichende und kritische Distanz zu gewissen stimmungsmachenden und dialektischen Worthülsen hält. Es erscheint seltsam, dass die Zeit Präsident Trump sehr gern für seine Methodik kritisiert, Dinge in seinem Interesse so darzustellen, dass Sie seinen Vorstellungen entsprechen. In „Weil Du mir gehörst“, der ein sehr wichtiges Thema behandelt, begeht die Autorin und die Redaktion einen schweren logischen Aufbaufehler in der Argumentation. Die Vermischung von zwei wesentlichen Tatbeständen wie bei Mord und eben Ehren-Mord hätte schon nach einem Blick in wikipedia korrigiert werden können und der Artikel so nicht geschrieben werden dürfen. Vielleicht hätte Herr Fischer hier Licht in´s Dunkel bringen können. Wer mordet, aus welchem Grund bei welcher Tat? Um im eigentlichen Thema der Autorin zu bleiben: ein so wichtiges Thema, dass es unstreitig ist, so schlecht zu würzen, sollte in einer ordentlichen Küche nicht akzeptiert werden: ein falsches Gewürz kann das ganze Gericht ruinieren. Darauf hat der Chefkoch zu achten!

Auch wenn in „Böse, böser, Böhmermann“ die von mir geforderte Meinungsstärke nebeneinander gestellt wird, erschreckt die Argumentationstechnik von Frau Baum, die eben an Herrn Trump erinnert. Argumente -nachvollziehbare- werden eben nicht vorgetragen, sondern Herrn Böhmermann in bester dialektischer Tradition Anti-Semitismus „nachgewiesen“, dass es nur so rumpelt. Das von Frau Baum verwendete Zitat bedarf natürlich auch einer Kenntnis der Umstände. Diese Kenntnis hätte ein sorgfältiger Journalist recherchiert, um dann festzustellen, dass Herr Polak eben für seinen Brachialhumor bekannt ist oder auch nur diesen kann. Auch hier würde ein einfacher Blick in´s Internet, in diesem Fall You Tube, helfen. Zitat Herr Polak der hustet: „Entschuldigung, das war nicht arabisch, ich hatte nur Rotz im Hals.“ Herr Böhmermann hat Recht, wenn er das als Fickt-Ficki Humor bezeichnet. Wenn man dann noch das zweite Zitat von Herrn Böhmermann unterschlägt, dass sich alle Beteiligten an diesem Abend ausdrücklich auf diesen „ Sketch“ verständigt haben, also auch der Zustimmung von Herrn Polak, fragt man sich doch, was uns die Autorin und die Redaktion mitteilen möchten. Quo Vadis Zeit? – Michael Pfeifer