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Risottoreis mit fertigen Geschmäckern „Warnung“

War am Dienstag bei Freunden privat eingeladen und es gab einen herrlichen Kalbsrücken. Dazu gab es ein Spargelroisotto.
Von der Dame des Hauses beim Einkauf wirklich gut gemeint, sie ist eine sehr gute Köchin, setzten wir zusammen das Risotto an.
Ich kriegs auf Italienisch nicht mehr zusammen was auf dem Etikett stand, auf jeden Fall waren Risotto und grüne/graue Spargelstücke gemischt in der Tüte. 500g für 6,20 € . Direkt nach dem Anschwitzen der Schaloten und der Zugabe des Risottos wurde es auf einmal grau im Topf, Brühe angegossen und es war eine Art Bindung zu erkennen, was sehr untypisch zu diesem Zeitpunkt ist….
Na ja ich kann eigentlich nur davor warnen so etwas zu kaufen, kostet viel und bringt nichts.
Gerettet haben wir das Ganze mit Spargelstücken, die wir leicht angekocht zum Schluß dazugegeben haben.
Ich halte es nach wie vor so, dass ich den Risotto separat ansetze und dann mit Kräutern, Steinpilzen, Artischocken usw. zum Schluss verfeinere.

 

Kohlsuppendiät

Hier ist wahrlich kein Ort um Witze zu reißen, aber ab und an muss eine Nachricht raus, die aus dem wirklichen Leben sich in unsere Idylle schiebt. Hier ist auch nicht der Ort um über Diäten zu reden, denn ich bin einer der denkt wie mein Komplize Wiglaf Droste: „Diät ist Mord am ungegessenen Knödel.“ Trotzdem, wir reden jetzt über Diät, über die Kohlsuppendiät.

Gestern erzählte mir Kerstin diese absolut wahre Geschichte aus ihrem Bekanntenkreis. Junges Ehepaar steht an der Kasse eines Superbioladen, der Mann muss raus, denn die Kohlsuppendiät macht sich mit erheblichen Blähungen mausig. Sylvia übernimmt, zahlt und schleppt die Tüten raus. Sie hetzt mit Tunnelblick durch den Regen zum Auto, denn ihr Bauchgrimmen ist auch erheblich. Autotür auf und dann entladen sich bei der zierlichen Frau unwetterartige innere Winde mit dem Lärmpegel einer Marschkapelle. Puh, so was wirkt erleichternd wie eine Sturzgeburt. Sie schaut auf, schaut ihren Mann an und merkt: Iiihhh, das ist ja gar nicht mein Mann. Ihr Kopf leuchtet wie eine rote Verkehrsampel. Wahnsinnige Peinlichkeit, Entschuldigungsgestammel und sofortige Flucht. Nichts wie schnell rüber in den eignen Brotkastenvolvo. Bloß weg hier.

Nicht weit, springt die Ampel auf rot als grüße sie Sylvia als Familienangehörige. Die hat sich noch kaum beruhigt als es an der Seitenscheibe klopft. Verdammt – es ist der Mann aus dem verpupsten Auto! „Sie, entschuldigen Sie, Sie haben ihre Handtasche vergessen.“

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Bild: Josephine Gärtner, PhotoCase.com

 

Zeit-Ernährung – Chapeau

Dieses Blog mit der Ernährung und die darin präsentierten Rezepte, das gefällt mir extrem gut. Ich finde das Lernen von Basisrezpten wichtiger als all die exquisite Hobbykocherei. Eigentlich ist das der richtige Weg. Geschmack lernt man, wie mit allen Erkenntnissen, besser von unten nach oben als umgekehrt. Wir leben in einer Zeit, -oder war es immer schon so- da versuchen viele mit Abkürzungen schneller ans Ziel zu kommen. Jedenfalls, die Gerichte die dort veröffentlicht werden, die sollte man beherrschen bevor man sich an einem Hummer vergreift.https://blog.zeit.de/ernaehrung/?p=21

Vincent grüßt

 

Landbutter

Bei uns im Münstertal wird in den kleinen Bauernhöfen, die ihre Milch nicht an die Genossenschaft abgeben, Landbutter hergestellt.

Nach dem Melken wird die Milch mit einer Zentrifuge entrahmt, die Magermilch den Kälbern oder Schweinen verfüttert und der Rahm kaltgestellt.
2x wöchentlich wird der mild gesäuerte Rahm dann im Butterfass geschlagen.
Die recht geschmeidige Butter wird dann in ein geschnitztes Holzmodel gedrückt, ein Pfund oder ein halbes Pfund, und in kaltem Wasser so lange schwimmen gelassen, bis sie hart ist.
Auf dem Foto gut zu sehen, die Butter mit dem Kuhmodel ist schon von Grünfuttermilch, bei der mit der Blume ist der Hof so hoch oben, dass die Kühe noch nicht draußen sind, weil das Gras witterungsbedingt noch nicht gewachsen ist.

In Pergamentpapier verpackt wartet die Butter dann auf den Käufer. Und das ist gar nicht so einfach…..
Diese Butter darf ausschließlich ab Hof verkauft werden, und dann nur an Privatpersonen, keinesfalls an gewerbliche Betriebe oder auf dem Wochenmarkt. Das hat mit den Rechtsbestimmungen für die Direktvermarktung von Milch und Milcherzeugnissen zu tun, unter Punkt 5.

Eigentlich schade, denn in einem Bauernhaus gibts halt keine Hygieneschleuse und einen separaten Bearbeitungsraum, denn bei ein paar Pfund Butter in der Woche müssten ganze Generationen buttern um die Entstehungskosten für eine solche Einrichtung zu verdienen.

Das Wichtigste zum Schluss: Die Butter schmeckt phantastisch, denn 1. können die Bäurinnen buttern, und 2. dem Rahm ist es egal in welchen Gebäude er verbuttert wird.
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Ab ins Kino

„We feed the world“

In allen Kinos Deutschlands läuft jetzt der Film „We feed the world“. Es geht um die Herstellung von Nahrungsmitteln und welche Verbrechen dabei begangen werden. Der Film klagt nicht an, sondern liefert nur intensive Bilder. Mein Wunsch wäre, dass sich die Besucher dieser Homepage diesen Film anschauen.


„In Wien wird täglich soviel Brot vernichtet, wie Graz verbraucht“

 

Butter

Endlich haben wir genügend Nachschub an Rohmilchbutter, wir bekommen sie von einem Straßburger Käsehändler. Bisher hatte ich mich nicht intensiv um Butter gekümmert, ist sie doch anfürsich bereits ein Qualitätsbegriff. Jeder denkt, Butter ist Butter und damit sei alles in Butter. Weit gefehlt – Butter ist heutzutage weitgehend eine Industriepampe.

Ich dachte, Rohmilchbutter sei in der EG verboten, auch das stimmt nicht. In Frankreich ist sie in bewusst lebenden Kreisen immer auf dem Tisch. Wir Deutschen sind nur dermaßen der Hygiene-Angstmache aufgesessen, dass sie hier verschwunden ist. Ganz klar sie muss intensiv auf Keime überprüft werden. Die Herstellung erfordert äußerste Sorgfalt, deshalb kostet diese Butter doppelt so viel wie die normale. Ich bin sehr für ein konsumreduziertes Dasein, gute Butter aber, das sollte ein Grundrecht sein. Wer frische Rohmilchbutter mal probiert hat, der weiß was ich meine.

Vielleicht ist die Rohmilchbutter auch verschwunden, weil die Milchindustrie eine sehr mächtige Lobby hat. Beispiel: Vor 20 Jahren wollte ein Freund von mir im Bayerischen handwerklichen Joghurt machen. Es lief gut. Die Minifirma war den Giganten (Müller-Milch) aber ein Dorn im Auge. Die Industrie belaberte die Bauern. Der kleine Ein-Mann-Betrieb bekam nirgends mehr frische Milch und musste sie kurz vor seiner Pleite 150 km aus dem Bayerischen Wald ankarren. Dann war Schluss.

 

Bärlauch „neues-altes Kraut“

Vor ein paar Jahren, als sich noch niemand um den Bärlauch gekümmert hat, war es ein Frühlingsgewächs für Kenner & Liebhaber von Gerichten mit einem Knoblauchgschmäckle.
Jetzt ist die Euphorie ja schon so weit, dass großindustrielle Konzerne auf den Zug mit aufspringen und ihre Produkte mit Bärlauch versetzen, verfeinern, untermischen usw….
Wir im Südschwarzwald haben die Chance, aufgrund der topographischen Gegebenheiten, relativ lange an frischen Bärlauch zu kommen.
Die ersten zarten Blätter gibts seit ein paar Tagen am Kaiserstuhl und in der Rheinebene. Wenn dann endlich die Vegetation in die Hochlagen des Schwarzwaldes geklettert ist, haben wir Ende Mai immer noch super zarten frisch gewachsenen Bärlauch auf ca. 1200m ü.d.M.
Ich war zu Fuß gerade an einer meiner Stellen, dort liegt noch ein guter halber Meter Altschnee und etwas Neuschnee der letzten Woche.
Werde heute Abend eine Alemannische Spezialität etwas ableiten und „Gitzikutteln in Bärlauchrahmsauce mit breiten Nudeln“ anbieten.
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Köche können doch backen

…vor allem dann, wenn der Chef Geburtstag hat !
am Freitag überraschten meine Köche mich mit dieser sensationellen Torte aus Marzipan mit Hochsitz aus Schokolade, Frischlingen, Schwarzwaldtannen und Füchsen.
Das finde ich wirklich Super !
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Fischbrettchen

Aus der Badischen Zeitung: Es ist wirklich wahr unsere dicken, großen, geradegewachsenen Schwarzwälder Weißtannen werden in Vietnam zu Fischbrettchen, und die noch schöneren, größeren Bretter für das Bestattungsritual (Verbrennung) gebraucht. Die Asiaten zahlen für diese Stämme den doppelten Preis!!

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Big Smoke

Lieber Karl Josef, also dieser Schweizer Koch aus dem Entlebuch ist schon ein Supercrack, würde er nicht Schnee-räuchern hätte ich nie von ihm erfahren. Zum Thema Ruß fällt mir da eine alte Geschichte ein. Als Internatsschüler, von Patres bis auf die Knochen mit Bildungsangebot gepiesackt, hatten viele „Insassen“ eine Heidenangst vor Klassenarbeiten, dies obwohl wir drei mal am Tag in die Kirche mußten. Also fuhr die verwegenere Spezies der „Schöler“ mit einem Teelöffel in ein Ölheizungsrohr und degustierte eine Messerspitze Ruß. Drei Stunden später waren wir bei der Nonne im Krankenrevier: Verdacht auf Gelbsucht. Völlig fertig, grün im Gesicht und mit einer satten Leberirration schrammten wir an einem körperlichen Totalschaden entlang. Simulieren war völlig überflüssig. Im nachhinein, die Drückebergerei war eine lebensgefährliche Idiotie.

Das sollte man sich immer vor Augen führen wenn man zu heftig Geräuchertes oder sonstig Verschmocktes zu sich nimmt. Nichts gegen verschmockte Rezepte. Kochkunst ist nur dann Kunst, wenn alles erlaubt ist. Verschmocktes Schneewasser, na ja, ich wette ich kenne besseres „Aqua Vitae“.